Im Körbchen streicheln

Nostra, ganz ehrlich? Ich habe bei Dir schon das eine oder andere mal den Eindruck, dass Du dem Hund sehr viele menschlichen Eigenschaften zuschreibst.

Es geht nicht darum den Hund ständig in seinem Körbchen zu nerven. Die Möglichkeit es zu können, ohne dass der Hund es als nervend oder gar Bedrohung sieht, ist die Kunst.

Flixi, da gebe ich dir sogar recht.
Ich vermenschliche meinen Hund oft, das stimmt.

Es ist wie gesagt mein erster eigner Hund und auch ich mache viele Fehler, das ist unumstritten. Deswegen bin ich ja auch hier um zu lernen und es besser zu machen.

Die Möglichkeit wäre bei mir sicherlich gegen, das ich Nicki streicheln könnte ohne eine negative Reaktion von ihr zu bekommen. Ich denke soweit kenne ich meinen Hund schon.

Generell habe ich noch niemals - was mich selbst wundert - eine negative Reaktion inform von Schnappen oder Knurren von ihr erhalten (außer beim Spiel).

Also kann ich, denke ich, mal garnicht so unglaublich viel falsch machen.

Ich finde nur, du solltest nicht alle Hunde an deinem Felix ausmachen. Felix scheint ein sehr komplizierter Fall zu sein wie FrauGrimm schon schrieb, oftmals kann ich garnicht glauben das er wirklich so heftig in seinem Charakter sein soll wie du beschreibst aber ich zweifle es auch nicht an denn du musst deinen Hund am besten kennen. Und ich habe sehr, sehr viel Respekt davor, wieviel Mühe du dir bei deinem Hund gibst.

Aber es gibt auch Unterschiede unter den Hunden.

Und für mich persönlich ist es nunmal wichtig das ein Hund SEINEN Ort hat, die Sicherheit das er dort seine Ruhe haben kann wenn er das möchte.

Und ich denke das ist nicht zu vermenschlicht, sondern das ist einfach der Respekt einem Lebewesen gegenüber.
 
Mal eine Ergänzung zur Definition von Dominanz im Zusammenhang mit Beziehung und daraus resultierender Bindung (Einschätzbarkeit) lt. Gansloßer und Bloch ist Dominanz in Bezug auf Beziehung (nicht als Eingeschaft) sondern situativ, das ein Idividuum stets und ohne aktive Aggression Privilegien einfordern kann, nicht muss.

Ich kann meinen Hund im Körbchen streicheln, ich muß es aber nicht - denn genau das ist der Unterschied den Fürhung ausmacht. Demnach ist die Annahme einen Hund im Körbchen streicheln zu müssen um seine Chefrolle zu unterstreichen eher kontraproduktiv für die Beziehung. Im Einzelfall würde ich nämlich etwas aufzwingen, nicht aus dem gegenseitigen Bedürfniss nach Nähe (wie bei Flixi) sondern aus Machtgehabe.

Und ich denke das ist nicht zu vermenschlicht, sondern das ist einfach der Respekt einem Lebewesen gegenüber.

absolut ...
 
Also mein Hund hat im Körbchen ihre Ruhe. Abends wenn ich ins Bett gehe tätschl ich sie mal kurz und sag gute Nacht. Könnte sie aber auch so darin streicheln, finde es aber wichtig, dass sie nen rückzugsplatz hat.
 
Siehst du, also eine ganz andere Ausgangssituation - ihr mögt es beide.
Mein Rüde mag es nicht und ich zolle ihm Respekt vor seinem Wesen indem ich das in der Regel nicht tue, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Daher muß sich ein Hund natürlich keineswegs unterdrückt fühlen, dennoch kann es ihm unangenehm sein ohne dies sofort zu demonstrieren.

Deswegen ist aber eine Bindung nicht schlecht, denn Bindung bedeutet für mich in erster Linie zu wissen woran man ist, den anderen zu kennen.

Meine Kritik daher auf Grund dieser Aussage:



denn ja, das sollte man zwar können, dennoch ist es nicht zwingend notwendig für eine funktionierende Bindung. Es geht nicht um die Bedrohung oder das Chefsein, es geht darum was mag mein Hund und respektiere ich wenn er es nicht mag, das hat für mich in dem Fall auch nichts mit Ressourcen zu tun, die ich verwalte, denn auch die Tatsache, das man dem Hund diesen Freiraum gewährt ist ja letztlich eine Entscheidung, die ich treffe.

Insofern mag es manchem Gemüt zur Demonstration seiner Überlegenheit dienen, wenn man sich über das Bedürfniss des Hundes in diesem Fall hinweg setzt, wo es niemanden gefährdet - um auf die Eingangsfrage zurückzukehren - ob das jedoch sinnvoll ist, ist eine andere Sache, da sind wir wieder bei klassichen Methoden, ala wer geht zu erst durch die Tür, wer darf nicht auf die Coach - aus der Richtung kann das nur kommen.

Und doch hat es mit Respekt zu tun ohne zu vermenschlichen, insofern muß ich da jetzt auch mal bei Nostra unterschreiben, denn ich fand ihren ersten Beitrag sehr klar und treffend.
:danke:

Und ich finde es köstlich, bitte, hab Verständnis, Flixi, ich finde es köstlich, dass du immer erst so formulierst, als wärst du sehr bedacht darauf, zu demonstrieren, dass du der Chef bist, dir nimmst, was du willst, weil du ja "die Ressourcen verwaltest" und immer erst bei Kritik an dieser EINSTELLUNG deine Posts versuchst zu neutralisieren, sie so zu ... hm... verbessern/ verdeutlichen, dass sie sich dem allgemeinen Tonus derjenigen, deren Einstellungen/ Posts du meist gut findest, annähern.

Denn ich sehe es da, wie Tikaani. Ich hatte auch schon Hunde hier bei mir, die nicht immer gestreichelt werden wollten... wieder etwas, wo meine Erfahrung von deiner mit Felix mal so absolut abweicht... selbst meine Missy, für die ich nun wirklich nie eine Bedrohung darstelle, es sei denn, sie hat draußen im Busch ein liebevoll belegtes Brötchen mit Mett gefunden, zeigt mir dann und wann mal, dass sie jetzt mal nicht gestört werden will... und ja, einmal hat sie ich auch angeknurrt. Was ich absolut respektiert habe, denn ich war selbst Schuld.
Ich habe ihre Körpersprache zuvor nicht genügend beachtet.
Hätte ich das getan, wäre mir aufgefallen, dass sie jetzt in Ruhe pennen will.
Denn sowas respektiere ich. Genau so, wie sie im Gegenzug respektiert, dass ich auch mal nein zu Kuschelanfragen sage.

Und nein, Flixi, es geht nicht darum, dass ich nicht einsehen/ verstehen kann, dass andere Teams mit anderen Problemen/ Gegebenheiten dealen müssen, als ich... das Ding ist, dass du, vielleicht um besonders fähig zu wirken, ich weiß es nicht, immer besonders, ja, provokant betonst, wie furchtbar schwierig dein Felix ist, dass er versuchen würde, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wenn du ihm auch nur einmal erlauben würdest, etwas vor dir zu verteidigen (nur als Beispiel) und da muss ich leider sagen... ich hatte schon 5 Pflegehunde, hatte ein halbes Jahr lang einen Zweithund im Haus, zudem habe ich mit 15 Hunden regelmäßig trainiert und stehe mit bummelig 5-10 weiteren Hundehaltern in engem Kontakt. Dazu kommt noch, dass ich seit 3 Jahren sehr aktiv in einem anderen Hundeforum bin. Und eines kann ich dir sagen:
Ich habe noch nie gehört, dass ein Hund, der eine, wie du ja ebenso heiß betonst, so innige und gute Bindung zu seinem Halter hat, beim geringsten "Zügellösen" oder beim geringsten Zugestehen von Eigenständigkeit oder einfach beim Zulassen von Bedürfnissen (zb Bedrüfnis nach dem Besitzen einer Ressource) seinem Halter bei der nächsten Gelegenheit ein Messer in den Rücken rammt (im übertragenen Sinne selbstverständlich).

Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht offen für unterschiedliche Erziehungs...hm... ansätze bin. Nein. Das kann schlichtweg nicht angehen...
Wenn ihr wirklich eine so gute Beziehung habt, wie du nachträglich ja immer unterstreichst, dann sollte es eigentlich selbstverständlich sein, dass du genaus so, wie er, akzeptierst, wenn der Sozialpartner mal etwas NICHT möchte... wie zb Beute, die du ihm sogar zugeteilt hast, zu verteidigen.
oder eine Ressource als die seine zu empfinden.
Denn für mich Bedeutet Bindung, dass ich, obwohl mein Hund auch eigene Ressourcen situativ besitzt, ich im NOTFALL diese Grenze überschreiten und ihn davon überzeugen kann, dass ich sie im nun nehmen muss.
Nicht, weil ich durch aktive Dominanz ihm gegenüber deutlich mache, dass es sich in Wahrheit um MEINE Ressource handelt, sondern weil er gelernt hat, dass ich ihm NIEMALS grundlos eine Ressource nehme, die ich ihm zugestanden habe.
Respekt.
Wer respektiert, wird respektiert.
 
ich sehe das genauso wie die meißten hier.

wenn meine hunde auf IHREM platz liegen, ja es ist ja ihr platz........
lasse ich sie auch in ruhe......natürlich dürfte ich dort auch ran gehen......aber ich weiß wenn sie dort liegen möchten sie ihre ruhe....und das akzeptiere ich....

wie schon gesagt wurde....respekt von beiden seiten.....dann ist vieles einfacher :zwinkern2:
 
Eben.

Ich muss meinen Hund nicht immer und überall antatschen um zu zeigen das ich der Boss bin und machen kann was ich will wann ich es will.

Ich wüsste, ich dürfte, aber ich mache es nicht. Denn auch ich habe Respekt davor wenn mein Tier Ruhe will und ich finde das sogar sehr wichtig !

Ein Hund hat eventuell auch nicht immer Lust angegrabbelt zu werden, das sollte ich akzeptieren. Deswegen bin ich aber nicht devot.

Ich habe auch nicht immer Lust zu spielen und mein Hund muss dass dann auch respektieren.

Ich finde das gehört zu einer gesunden Bindung dazu, das man seinem Tier auch einen gewissen Raum lässt indem es sich zurück ziehen kann.
 
Eben.

Ich muss meinen Hund nicht immer und überall antatschen um zu zeigen das ich der Boss bin und machen kann was ich will wann ich es will.

Ich wüsste, ich dürfte, aber ich mache es nicht. Denn auch ich habe Respekt davor wenn mein Tier Ruhe will und ich finde das sogar sehr wichtig !

Ein Hund hat eventuell auch nicht immer Lust angegrabbelt zu werden, das sollte ich akzeptieren. Deswegen bin ich aber nicht devot.

Ich habe auch nicht immer Lust zu spielen und mein Hund muss dass dann auch respektieren.

Ich finde das gehört zu einer gesunden Bindung dazu, das man seinem Tier auch einen gewissen Raum lässt indem es sich zurück ziehen kann.


genau nostra.....sind wir uns mal wieder einig :happy2:
 
Denn für mich Bedeutet Bindung, dass ich, obwohl mein Hund auch eigene Ressourcen situativ besitzt, ich im NOTFALL diese Grenze überschreiten und ihn davon überzeugen kann, dass ich sie im nun nehmen muss.
Nicht, weil ich durch aktive Dominanz ihm gegenüber deutlich mache, dass es sich in Wahrheit um MEINE Ressource handelt, sondern weil er gelernt hat, dass ich ihm NIEMALS grundlos eine Ressource nehme, die ich ihm zugestanden habe.
Respekt.

eben, der Unterschied zwischen Bindung und Gehorsam ist ob ich

A: der Meinung bin ich muß eine Ressource jederzeit wieder einstreichen können und der Hund hat das zu aktzeptieren - das bedeutet ein einfaches JA oder NEIN und das auch obwohl ich die Ressource zunächst zugeteilt habe = Willkür (Ressourcenverwaltung ohne nachvollziebare Notwendigkeit) : vorwiegend Aktion -> Reaktion Punkt - Ende der Kette

oder

B: ob sich das Zusammenspiel vielschichtiger gestaltet - nämlich das Ressource sich nicht allein an dem Gegenstand festmacht sondern an dem sich darum befindlichen Spielraum - so zählt für mich zur Ressource, was ich zugeteilt habe, habe ich zugeteilt und dabei bleibt es auch, darauf kann sich mein Hund verlassen = Einschätzbarkeit - also eine sich entwickelnde Konstante/Vereinbarung über die der Hund langfristig nicht darauf angewiesen ist auf ein Kommando zu warten um etwas auszuführen, sondern über die er langfristig lernt eigenständig zu wissen, was wann wie angesagt ist) : vorwiegend Interaktion (Zusammenspiel) - Aktion -> Reaktion -> Reaktion ...

und genau hier an diesem Punkt scheidet sich auch die Diskussion ob Bindung vorwiegend über Kommandos/Erziehung/Konditionierung entsteht oder über Einschätzbarkeit/Respekt/Kommunikation (denn nun haben wir hier im Forum ja schon 4-5 Themen, die sich an und für sich um denselben Komplex drehen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch eine ganz idividuelle Entscheidung.

Besonders deutlich wird es, wenn man Hunde mit "Vergangenheit" besitzt. Denn dann muss ich berücksichtigen, was die Hunde mit gewissen Situationen verbinden.
Das findet man aber nur durch Beobachten und (vorsichtiges) Antesten heraus.

Für mich ist ein gewisses "Bauchgefühl" für die Situation notwendig. Da kann man kein Schema F anwenden. Denn so vielschichtig die Besitzer sind, so sind es auch die Hunde.

Wenn ein Hund etremes Bedürfnis nach Nähe und Kuscheln hat, ist es doch toll, wenn er auch einen Besitzer gefunden hat, dem es so geht. Das gilt auch anders herum.
Dabei ist es doch egal, ob im Körbchen oder anders wo.

Wichtig finde ich, dass man bei einem neuen Hund diesem einen Rückzugsort lässt. Dieser Rückzugsort kann sich selbst schnell überflüssig machen. Es gibt jedoch Hunde, die brauchen diesen ein Leben lang.
Die Leistung des Besitzers ist doch, diese Situation einzuschätzen.
 



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