Hundetrainer-Ratlosigkeit

Also um einen Welpen handelt es sich bei einem 13 Monate altem Hund nun nicht mehr. Schlagen tue ich ihn nicht und Angst hat er auch nicht vor mir. Ich spiele ja mit ihm, aber wenn er zu sehr aufdreht und zu grob wird, möchte ich das nunmal unterbinden. Ich bestrafe ihn nicht mit Gewalt dafür, sondern beende ruhig die Situation, wenn er zu wild ist.

Ich habe definitiv Dinge aufgenommen, die ich für einen Bindungsaufbau und -erhalt sinnvoll finde. Gemeinsames Leckerlie suchen, auf Baumstämmen balancieren, einfach Spaziergänge genießen ohne etwas vom Hund zu verlangen, Wettrennen, Verstecken, Ball spielen, über Bäche hüpfen, gleichaltrige Hunde treffen mit denen er spielen kann etc. Monate lang hatte ich ihn ausschließlich freilaufend. Mein Hund dreht sich mittlerweile fast immer um, wenn er mal 10 Meter vor gelaufen ist und achtet auf mich. Auch wenn Spaziergänger, Fahrradfahrer oder andere Hunde ankommen wendet er sich meistens erstmal an mich, um quasi zu fragen wie es weiter geht. Jedoch ging es in letzter Zeit immer häufiger mit ihm durch, wenn er eine Fährte aufgenommen hat. Impulskontrolle ist noch nicht perfekt. Deswegen halte ich mich jetzt mit ihm an der Schleppleine besonders in Gegenden auf, wo viel Wild ist, um ihn gewissermaßen auch zu desensibilisieren. Und lasse ihn hauptsächlich in sicheren, "wildfreien" Gebieten frei.

Aber klar, vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich als umsouveräner Führer nie einen Hund haben werde, der mir freiwillig folgt wie du sagst Bubuka.
Einen Knochen werd ich nicht immer dabei haben. Aber einen Hund, der das Tauschprinzip gelernt hat. Klappt nämlich auch mit Leckerlies und ähnlichem. Und wie gesagt, er kommt immer mehr zur Ruhe. Ich halte es schon für wichtig dem Hund unmissverständliche Kommandos beizubringen. Dass der Hund sich trotzdem nach mir richtet und draußen auf mich achtet, ohne irgendein Kommando, finde ich jedoch genauso wichtig. Ich habe nicht das Gefühl, dass das eine das andere ausschließt. Aber belehrt mich eines Besseren :)
 
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Ich hätte bei der ersten Trainerin wohl keine 10 Stunden durchgehalten. Kein Wunder, das dein Hund nix gemacht hat, wenn du keine Leckerli dabei hattest.
So erging es mir mit Maggie am Anfang aber auch. Ich hatte die "Klicker-Leckerli-bloß-nicht laut-werden" Litanei auswendig gelernt und entsprechend jede positive Regung mit Futter belohnt. Sie hat das sehr schnell durchschaut. Kam ein mal kein Futter für einen korrekten Rückruf, ist sie das nächste Mal weg geblieben. Lohnt sich schließlich nicht. :frech1:

Das sie heute Rehe anzeigt und dann zu mir kommt, um daran vorbei zu gehen, habe ich keinem Klicker zu verdanken :frech1:
Ich bin da ganz bei dir: dein Hund sollte sich an DIR orientieren und nicht an Futter. Insofern scheint ihr auf dem richtigen Weg zu sein.

Jagdverhalten steht allerdings meiner Meinung nach auf einem anderen Blatt. Mein anderer Hund, Moritz, kann perfekt zwei Stunden neben meinem Bein traben wenn ich das verlange (oder in einem 3m-Radius, oder in einem 10m-Radius), aber er jagt Wildschweine, Rehe, Hasen, eigentlich alles was vor ihm wegrennt mit Leidenschaft. Wir mach(t)en gezieltes Training mit einer Hasenzugmaschine, Abbruch-Kommandos ohne Ende, Impulskontrolle an anderen Sachen (fliegende Tennisbälle - ich kann ihn neben mir ablegen, mit der Ballschleuder werden und ihn dann losschicken - oder wir gehen den Ball zusammen holen) - das ist eben Alles keine Wildspur!
 



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