Hündin übernommen und nun ein paar Fragen

Hallo liebe Forumsgemeinde, vor einigen Wochen ist Kara bei mir eingezogen und ich bräuchte jetzt bei und mit ihren „Problemen“ mal den ein oder anderen Rat.

Kara ist eine kanpp 2 1/2 jährige Schäferhündin die damals von dem Freund meiner Schwester angeschafft wurde. Ursprünglich wollte er sie „scharf“ machen, aber Kara hat sich wohl von Anfang an nicht dazu geeignet (sehr sensibel) und lebte nur so nebenher.
Nun musste Kara weg und da ich die Süsse ins Herz geschlossen habe, war klar das ich sie nehme. Ich kann aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr arbeiten (bzw. könnte nur noch stundenweise aber naja, so wie es auf dem Arbeitsmarkt aussieht....reden wir nicht drüber :zwinkern2: ) und habe daher viel Zeit für Kara.
Allerdings hat Kara ein paar „Problemchen“, nicht weiter schlimm und ich bin optimistisch das wir die gut in den Griff bekommen.

Kara kam wohl sehr wenig mit anderen Hunden zusammen und hat die erste Zeit, wenn wir andere Hunde getroffen haben nur gebellt. Wie sich zeigte nicht aggressiv, sondern aus Unsicherheit. Durfte sie erstmal schnuppern, war alles gut. Wilde Spielereien sind ihr aber bisher noch nicht ganz geheuer, da bellt sie noch wenn wir auf eine größere Gruppe stoßen und sie zum spielen aufgefordert wird.
Beim normalen Gassi gehen ist es nun schon entspannt. Niemand wird mehr angebellt.
Dafür ist sie aber immer noch sehr unsicher. Vor Mülltonnen im Weg weicht sie noch zurück und möchte einen großen Bogen drum herum machen. Auch im dunkeln Gassi zu gehen ist ihr nicht ganz geheuer.

Habt ihr ein paar Tipps wie wir das in den Griff bekommen? Einfach die Unsicherheit ignorieren?
Zumindest haben wir das so mit der Bellerei schon ganz gut hinbekommen.

Das nächste Problem ist ihr äusseres Erscheinungsbild. Kara wiegt bei einer SH von gut 60cm nur etwas über 24kg.
Viel zu dünn, auch sichtbar.
Die Rippen spürt man wenn man nur ganz leicht über die Seite streichelt und die Hüftknochen merkt man mehr als deutlich
Beim TA waren wir schon und diese sagte gleich das der Hund unterernährt ist :traurig2:

Ja, nun brauch ich also noch einen Tipp von euch.
Was kann ich Kara mit ins Futter mischen und wieviel soll ich füttern? Im Moment bekommt sie 2x täglich Trockenfutter, das allerdings gut eingeweicht. Fast die doppelte Menge von dem was auf dem Futterbeutel als Empfehlung steht. Von frischem Fleisch oder Dosenfutter bekommt sie sofort Durchfall und furchtbare Blähungen.

Ach ja, Flöhe hatte sie mir natürlich auch mitgebracht aber die sind wir zum Glück schnell losgeworden. Nur leider hatte sie die wohl schon länger und sich dabei am Rücken das Fell teilweise weggekratzt und gebissen. Das alles ist fast verheilt und nachgewachsen, aber die stellen wo das Fell noch ein bißchen spärlich ist, schuppt sehr stark bzw. ist es wahrscheinlich der Grind der sich nun löst. Sie kratzt sich dort auch manchmal noch aber uns wurde gesagt das es durchs heilen wohl noch bißchen juckt. Flohbefall ist es definitiv nicht mehr.

Tja, ansonsten ist Kara eine sehr, sehr liebe und ruhige Hündin. Versteht sich mit allem und jedem. Konfrontationen geht sie aus dem Weg, damit möchte sie nichts zu tun haben.
Eigentlich eine richtige Traumhündin.

Jetzt bin ich mal gespannt ob und was ihr zu uns, speziell zu Kara und ihren „Problemchen“, sagen könnt.

Liebe Grüße, Anne
 
Dafür ist sie aber immer noch sehr unsicher. Vor Mülltonnen im Weg weicht sie noch zurück und möchte einen großen Bogen drum herum machen. Auch im dunkeln Gassi zu gehen ist ihr nicht ganz geheuer.

Habt ihr ein paar Tipps wie wir das in den Griff bekommen? Einfach die Unsicherheit ignorieren?

Ignorieren sollte man Ängste nicht. Es ist wichtig, dass der Hund alles Unheimliche in Ruhe anschauen kann, erstmal aus einer größeren Distanz. Diese Distanz kann man dann Schritt für Schritt verkleinern.

Im Moment bekommt sie 2x täglich Trockenfutter, das allerdings gut eingeweicht.

Welche Futtersorte bekommt sie?
 
Ich füttere Meradog, mit Kartoffel und Truthahn.

Ich finde das nicht besonders hochwertig. Der größte Teil des Futters besteht aus Kartoffeln, hinzu kommen noch Cellulosefasern (Abfälle der Holzindustrie) und Rübenschnitzel. Das alles ist nicht besonders gut verwertbar für den Hund.

Hinzu kommt, dass Trockenfutter allgemein nur eine Verwertbarkeit von 30-40 % hat.
Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 60 – 70% von dem was an Trockenfutter aufgenommen, bzw. gefressen wird – hinten unverdaut wieder herauskommt.

Zusammensetzung Meradog

Kartoffeln (57%, getrocknet), Geflügelfleischmehl (24%, Truthahn), tierisches Eiweiß (hydrolysiert), Bierhefe (getrocknet), Leinsamen (2%), Rübentrockenschnitzel (entzuckert), Cellulosefasern,

http://www.fressnapf.de/shop/merado...efrei-12_5kg?gclid=cluu9n_aul4cfxljtaodbmiapa

Ein Hund sollte hochwertige Proteine bekommen. Die Proteine aus Fleisch besitzen eine ganz andere Bioverfügbarkeit, als Proteine aus Pflanzen.
Außerdem sollte auch fettes Fleisch gegeben werden, z. B. Herz mit Fettrand.
Fett ist ein wichtiger Energielieferant.

Von frischem Fleisch oder Dosenfutter bekommt sie sofort Durchfall und furchtbare Blähungen.

Wenn ein Hund 2,5 Jahre mit Trockenfutter ernährt wurde, dann muss man die Umstellung langsam angehen.

Ich würde immer auf ein Nassfutter umstellen, möglichst natürlich auf frisches Fleisch. Das ist einfach die gesündeste Ernährung für den Hund.

Hier ist eine informative Seite zum Einlesen über eine gesunde Ernährung:
http://mashanga-burhani.blogspot.de/2012/04/es-war-einmal-das-marchen-vom-hohen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau mal nach Trockenfuttersorten, die Fleisch als ersten Bestandteil haben.
Und zum Zunehmen eignet sich auch ein Futter mit höherem Proteingehalt, wie z.B. das hier von Wolfsblut:
http://www.wolfsblut.com/hundefutte...igh-energy-trockenfutter.html#1-inhaltsstoffe

Es gibt durchaus auch gute Trockenfuttersorten.
Die schuppige Haut und das stumpfe Fell können durchaus auch ein Hinweis auf das falsche Futter sein.
 
Das mit dem Futter haben Tina und Bubuka schon gesagt. Da solltest du dir vielleicht nochmal 2-3 Gedanken machen. Eventuell als Ersthilfe könntest du auch als Zusatz ein hochwertiges Öl geben. Ich mein damit kein Sonnenblumenöl sondern eventuell ein gutes Lachs- oder ein Leinöl.

Hin und wieder ein Eigelb schadet auch nicht (Eiweiß sollte man wegmachen). Ich trenn das Ei als, mach das Eigelb über sein Futter und leg eine Hälfte der Schale dazu. Als ich das mal gelesen habe dachte ich die lässt Luke sicher liegen aber überraschenderweise war die weg.
Bierhefe soll auch helfen eventuell als Kur geben (da muss ich selber mal schauen ob es da was in der Apo gibt, weil frische Bierhefe ist gar nicht so leicht zu besorgen und hat auch 1-2 andere Nachteile).

Was die Ängstlichkeit betrifft. Erst einmal würde ich an den kleinen arbeiten wie beispielweise Angst vor Mülltonnen. Ich würde so nahe an Mülltonnen ran gehen wie sie sich traut und dann einfach stehen bleiben, abwarten und beruhigend auf sie einreden. Macht sie einen Schritt zur Tonne oder schaut sich diese entspannt an lobst du sie ansonsten einfach abwarten und geduldig sein. Nur keinen Druck aufbauen.
 
Da hat sie in ihrem Leben scheinbar vieles noch nicht kennenlernen dürfen. Amy hat manchmal vor den kuriosesten Dingen Angst, die hat sie scheinbar in der Prägephase nicht kennengelernt. Wenn wir so einem „Monster“ begegnen darf sie Abstand halten, ich gehe aber näher hin und fasse es auch mal an, meistens reicht das schon und sie kommt näher und schaut es sich auch an  Das beruhigende Reden kann natürlich auch als Bestätigung dafür, dass da was nicht passt aufgefasst werden? Auch fahrende Autos haben ihr zu Beginn Angst gemacht, wir müssen aber an der Straße entlang. Nach kurzer Zeit hat sie gemerkt, dass nichts passiert. Hier habe ich das mehr oder weniger ignoriert. Klar konnte sie so viel Abstand davon nehmen, wie eben möglich ist. Ich habe aber nicht getröstet oder beruhigend auf sie eingeredet. Das gehört einfach dazu und ist nichts besonderes und genau das will ich ihr ja vermitteln.
 
Wenn sie hin geht sobald du es anfasst ist doch schon die halbe Miete gewonnen. Besser geht es ja nicht zeigt es ja in welchem Umfang sie dir vertraut.

Aber stimmt schon, der Grat zwischen beruhigend einreden und Angst verstärken ist recht schmal. Das muss man im Auge behalten ob es stärker wird während man auf den Hund einredet oder ob der Hund dadurch ruhiger wird.
 
Kritzel hat heute noch immer mal Angst vor irgendwelchen Sachen, die am Tag davor z.B. noch nicht da waren oder die sie noch nicht sonderlich kennt. Die Streugutkisten waren Anfang letzten Winters die reinsten Monster für sie, ich habe mich einfach draufgesetzt und gewartet, bis sie dicht rangekommen ist und sie dann ruhig gestreichelt. Dann habe ich sie draufspringen lassen, geclickt und Leckerchen rein, von da an hat sie mich bei jeder Kiste angeschaut, ob ich ihr die Erlaubnis zum draufspringen gebe.

In der Stadt gibt es einen Laden mit Steinlöwen, Kritzel wollte da partout nicht vorbei. Also habe ich die Leine so lang gelassen wie möglich, bin zu dem Untier hin, habe mich daneben hingekniet und es gestreichelt. Da hat sie sich dann auch hergetraut, zwar vorsichtig und an mich gequetscht, aber es ging. Da gab es wieder Streicheleinheiten und Leckerli, seitdem ist es kein Monster mehr. Gut, die Leute schauen einen manchmal komisch an, wenn man mitten in der Stadt irgendwelche Sachen anfässt und streichelt, aber das muss man einfach ignorieren :happy33:
 
Hört sich doch gut an.:zustimmung:
 



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