Gemeinsame Bestattung von Hund und Besitzer

Darf ich fragen wieso du die Hunde in der Vitrine hast aber selber dann in den Wald möchtest?
 
^^

Fand das immer ätzend mit der ganzen Friedhofspflege.

Für Luke hatte ich vor Jahren schon mal bei nem Kumpel gefragt. Die haben einen rießig großen Garten wo schon diverse Tiere ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Eine Einäscherung und ich krieg dann irgend eine Asche weil noch andere Tiere zeitgleich eingesäschert wurden kam mir ziemlich doof vor. Eine Einzeleinäscherung ziemlich teuer.
Da ich über die Jahre jetzt aber so viel Geld in Luke investiert hab, kommts find ich auf dieses letzte Geld auch nicht mehr drauf an.
Die Asche werd ich dann nach und nach an seinen liebsten Orten verteilen, dort wo ich dann auch wirklich an ihn denken werde und nicht in irgend einem Park wo mich wirklich gar nichts an ihn erinnert.

Andererseits hab ich auch noch eine andere Idee. Dafür müsste ich aber ziemlich weit über meinen ganz persönlichen Schatten springen.

Ähnlich hab ich das dann auch mit mir selber vor wobei ich auch schon über das Thema mit der Spende für die Wissenschaft nachgedacht hab. Mein Körper ist "selten genug" damit er für die Wissenschaft auch tatsächlich von Interesse wäre.

Die Ironie an der Sache mit der Trauerbewältigung ist ja die. Man selber entscheidet was mit einem passiert völlig egal wie sich das auf die Trauerbewältigung der anderen auswirkt. Ich lass mich einäschern, die Hinterbliebenen bräuchten einen Friedhof oder anders herum ich lass mich beerdigen, die Hinterbliebenen fühlen sich durch die Grabpflege belastet.

Die Idee die Asche des Hundes an geliebten Orten zu verstreuen finde ich sehr schön. Ich könnte/würde dann eine ganze Reihe von Orten abfahren, die Abby geliebt hat. Nochmal die alten Wege ablaufen, hin zu Orten an denen sonst kaum jemand ist.
Ich persönlich habe dabei aber immer den irrationalen Gedanken, dass Abby dann "alleine" wäre. Das hatte ich bei meinem vorherigen Hund schon ganz stark. Wir haben meine alte Hündin, Terry, im Garten meiner Eltern begraben. In der Nacht darauf wurde es eisig kalt und stürmte. Ich hatte ein ganz schreckliches Gefühl, als wäre ihre Seele oder einfach sie nun ganz alleine hinten im Garten, im dunkeln, in der Kälte....
 
Wäre ich eine Spur esoterischer angehaut würde ich sagen.

Durch das verstreuen geb ich ihm das was er immer am meisten mochte. Die Freiheit.
Ihn zuhause in eine Büchse sperren, da würd er verrückt drin werden.
 
Die Idee finde ich gut, weil es unglaublich verschiedene Arten gibt, mit der Trauer und dem Thema Tod und Abschied umzugehen.

Ich persönlich brauche kein Grab - weder von nahen Angehörigen, noch für mich oder für meine Hund(e).
Der Tod meiner Mutter hat mir gezeigt, wie ich persönlich damit umgehe. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass diese Personen überall für mich verfügbar sind. Deswegen ist das Grab nur der Ort der Hülle.
Ich persönlich würde auch gerne in einem Wald vergraben werden. Ich möchte nicht, dass sich ein Verbliebener kümmern muss. Und wenn doch, wird er einen gemeinsamen Ort dafür finden.

Meine Hunde, die bisher gestorben sind, habe ich alle bei meinem TA gelassen. Hier gilt das gleiche wie oben. Zudem habe ich schon am eigenen Leib erfahren dürfen, dass man manchmal umziehen muss, ohne dass es geplant ist - buddelt man die verstorbenen Hunde wieder aus?
Hinzu kommt der Gleichberechtigungsfaktor - ich habe da noch ein anderes Haustier - Stockmaß 157cm, Gewicht 550kg - da funktioniert das mit dem verbuddeln nicht mehr so gut.

Sehr seltsam fand ich einmal in einem TV-Bericht, in dem eine ältere Dame ihren Hund nach dessen Tod ausstopfen ließ und zwar so, dass sie sich ihre Hündin aufs Bett drapieren konnte. Das finde ich wirklich merkwürdig.
 
Lichterflug - genauso ging es mir, als wir unseren Ali begraben haben. Mein Kleiner, 50m weg und doch unerreichbar, ganz alleine in Kälte und Dunkelheit, das war grauenhaft.
Auch wenn ich mir immer wieder klargemacht habe - er ist nicht dort, es ist nur der alte kranke Körper, es war schwer auszuhalten. Als voriges Jahr unser Gusti an seine Seite kam, war es einfacher, wusste ich ihn doch in guter Gesellschaft.
 
Darf ich fragen wieso du die Hunde in der Vitrine hast aber selber dann in den Wald möchtest?

Weil ich mich (noch) nicht von ihnen trennen kann. Irgendwann wird die Zeit kommen, wo ich die Asche meiner Linda gehen lassen kann. Zur Zeit ist das aber eben noch nicht der Fall. Ich möchte sie bei mir haben. Mit Daisy wird das nicht anders sein.
 
Lichterflug - genauso ging es mir, als wir unseren Ali begraben haben. Mein Kleiner, 50m weg und doch unerreichbar, ganz alleine in Kälte und Dunkelheit, das war grauenhaft.
Auch wenn ich mir immer wieder klargemacht habe - er ist nicht dort, es ist nur der alte kranke Körper, es war schwer auszuhalten. Als voriges Jahr unser Gusti an seine Seite kam, war es einfacher, wusste ich ihn doch in guter Gesellschaft.

Das ging mir bei meinen Ratten so. Ich habe sie alle am selben Ort begraben. Bei der ersten Ratte tat es mir sehr weh, bei der zweiten und dritte Ratte tröstete mich der Gedanke, dass sie dort nicht alleine liegen, sehr.

Meine Terry hatte die ersten Wochen Stofftiere und Grablichter an ihrem Grab. Das war auch ein kleiner Trost.
 



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