Blutverlust ohne Ursache

Hallo an alle!!
Meine Hündin Lilly ist sieben Jahre alt. Sie ist ein Mischlung und kommt ursprünglich aus Rumänien. Sie hat seit dem 11. Monat ihres Lebens Epilepsie und ist ein Angsthund. Viele Menschen, Radfahrer, laute Geräusche, sie gerät dann in Panik. Am Anfang wurde Epilepsie nicht medikamentös behandelt. Die Anzahl der Anfälle stand in keinem Verhältnis mit den Schäden eines Medikamentes. Die Anfälle verstärkten sich allerdings. Das grösste Problem war die Länge der Anfälle. Sie bekam dann Pexion verschrieben. In der Coronazeit gab es das Pexion dann auf einmal nicht. Seit Sommer 2020 bekommt sie nun Luminal 100. Da Ihre Anfälle Stressbedingt waren hat sie trotzdem so 3 bis 4 Anfälle im Jahr bekommen. Sie bekam dann Diazepam um den Anfall sofort abzubrechen. Nun das eigentlich Problem.
Freitag vor einer Woche hat Lilly morgens gebrochen. Gut... das kommt mal vor. Am Sonntag morgen schwarzer Durchfall. Sofort in die Tierklinik. Dort festgestellt: Überall Einblutungen, verdacht auf Vergiftung. Blut abgenommen. Gerinnungswerte okay - Vergiftung scheidet aus. Thrombozyten stark erniedrigt. Ultraschall unauffällig, Milz leicht vergrössert. Blut abgenommen um Zeckenkrankheiten zu kontrollieren. Problem: Montag Feiertag, d.h. das blut geht erst Dienstag weg und dauert dann.Mit Medikamet Doxy und Cortison nach Hause. Durchfall wurde Montag wieder bräunlicher. Dienstag wieder Tierklinik zur Blutuntersuchung. Durchfall wieder schwarz. Rote Blutkörperchen werden weniger. Hund muss dableiben. Mittwoch weiteres Absinken der Blutwerte. Nachmittags Bluttransfusion. Donnerstag Werte besser. Erste Ergebnisse Labor alle negativ. Freitag absinken der Blutwerte, weitere Bluttransfusion. Restliche Ergebnisse aus Labor sind alle negativ. Luminal abgesetzt und wieder Pexion gegeben. Schneller Umstieg da die Zeit davonrennt. Weiterer Ultraschall - nix zu sehen. Endoskopie trauen sich die Ärzte nicht aus Angst vor entstehenden Blutungen. Samstag Werte besser. Ich fragte warum kein CT. Antwort: Wäre noch eine Möglichkeit Ich trau mich heut gar nicht ans Telefon. Hatte jemand von euch schon so etwas oder kennt jemanden der dieses Problem schon hatte?
 
Auch wenn ich nicht mit hilfreichen Tipps helfen kann, drücke ich wenigstens die Daumen, dass es Lilly bald besser geht!
Dir wünsche ich starke Nerven!
 
Überall Einblutungen, verdacht auf Vergiftung. Blut abgenommen. Gerinnungswerte okay - Vergiftung scheidet aus. Thrombozyten stark erniedrigt.

Die Ursachen können sehr vielfältig sein.
Naheliegend ist aber das Medikament Luminal (Wirkstoff Phenobarbital) als Ursache.

Zitat aus der Nebenwirkungsliste:

Blut

Selten treten reversible Störungen des hämatopoetischen Systems auf (Ammer 2010a). Bei Katzen (Smith Bailey 2009a) ebenso wie bei Hunden wurde von Anämien, Leuko- und Thrombozyto-, sowie von Panzytopenien berichtet (Jacobs 1998a), die im Zusammenhang mit einer Phenobarbital-Therapie auftraten (Papich 2007a; Bersan 2014a).


Es wundert mich, dass die Tierärzte daran nicht zuerst gedacht haben. Neben einer Autoimmunerkrankung sind Medikamente eigentlich die häufigste Ursache.

Luminal abgesetzt und wieder Pexion gegeben.

Eigentlich sollten sich die Blutwerte jetzt wieder verbessern, wenn das Luminal die Ursache ist.
Ich würde den Tierarzt noch auf das Vitamin B12 und Folsäure ansprechen. B12 und Folsäure werden benötigt, um Thrombozyten zu bilden.

In solchen Bierhefekapseln ist der gesamte Vitamin-B-Komplex enthalten:


Ich hoffe, dass es jetzt wieder bergauf geht für deine Hündin.
 
Mir fallen da direkt ein paar Dinge auf.

Vorneweg. Der Hersteller von Pexion gab zur Markteinführung des Medikamentes an das man nicht von Luminal auf Pexion wechseln soll wenn es nicht medizinisch notwenig ist (beispielweise wegen Verträglichkeiten). Eine meiner Tierärztinnen wollte es mir nicht glauben hat dann recherchiert und es später bestätigt irgendwo muss das also zu finden sein ich konnte es allerdings nirgends mehr finden.
Ebenfalls wird von Pexion abgeraten wenn der Hund zu Cluster-Anfällen oder zum Status Epilepticus neigt.
Das aber eher als Nebensache.

Ich weiß jetzt nicht was du mit "Länge der Anfälle" meinst aber das kannst du ja nochmal genauer definieren wenn du magst.

Bei den beschriebenen Nebenwirkungen geht es nach meinem Verständnis um Mängel. Diese lassen sich wie @Bubuka schreibt sehr gut mithilfe von Vitamin-B-Komplexen behandeln. In unserem Fall war das von Pure B-Complex Plus. Eine Empfehlung aus dem Epilepsieforum. Soll das Präperat mit der höchsten Bioverfügbarkeit sein. Bei Luke hat bereits das kurzzeitige weglassen des Präperates zu einer deutlich spürbaren Anämie geführt. Leider ist diese sehr einfache Lösung vielen Tierärzten nicht bekannt. Meine Tierklinik hatte angeblich davon überhaupt noch nie etwas gehört. Die Tierärzte haben ebenfalls erst auf mein Nachfragen gemeint das man das mal probieren könne.

Eine Ataxie ist ebenfalls möglich, sollte aber mit einer einfachen Blutuntersuchung recht schnell ermittelt werden können. DANN kann man die Dosis anpassen.
Anpassungen einfach auf Verdacht können zu einem Jo-Jo-Effekt führen. Das Ausschleichen von Luminal muss sehr sehr sorgsam vorgenommen werden. In bestimmten Fällen muss das stationär passieren in anderen Fällen dauert es Wochen.

In deinem Fall reden wir ja aber von Einblutungen nicht von Blutarmut.

Eine mögliche Anlaufstelle wäre das Epiforum. Dort gibt es sehr viele Informationen (auch für den weiteren Verlauf) zu finden vielleicht auch zu deiner akuten Problematik.
 
Danke für alle Antworten. leider ist es auch nach Absetzen von Luminal nicht besser geworden und wir mussten Lilly gestern einschläfern lassen. Es lag wohl auch nicht am Luminal. Leider wissen wir nicht was sie nun wirklich hatte. Eine Biopsie des Knochenmarks habe ich auf Grund Ihres schlechten Zustandes abgewiesen und die Ärztin sagte auch das damit nur das Kind einen Namen hat und die Therapiemöglichkeiten anschliessend sehr begrenzt wären. Es blieben nur noch Leukämie, Knochenmarkskrebs oder ähnliche aggressive Krankheiten. So mussten wir Lilly nach nur 7 Jahren gehen lassen. Sie war ein toller Hund und ich hatte eher den Eindruck das sie sich von uns verabschiedet als umgekehrt. Sie kam erst zu mir lehnte ihren Kopf an mich und gab mir dann ein küsschen, danach ging sie zu meinem Mann und machte dasselbe. Mir liefen die Tränen und sie kam zurück und schleckte mir noch eine Träne weg als ob sie sagen wollte,sei nicht traurig, mir geht es dann besser. Ich werde Sie nie vergessen.
 
@MonikaundLilly …das tut mir so leid. Viel Kraft in der kommenden Zeit. Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung 🥲
 
Das tut mir sehr leid, mein Mitgefühl. Aber im Sinne des Hundes die beste Entscheidung.

Ich lasse in solchen Fällen auch nicht mehr alle möglichen Untersuchungen machen. Was nützt das Wissen, was genau das Tier hat, wenn die Heilungsmöglichkeiten arg begrenzt sind und die Untersuchungen an sich nur noch zusätzlichen Streß bedeuten?
 
Es tut mir sehr leid.
 



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