Hilfe - Thoraxerguss ohne Ursache

Erster Hund
Jack Russell Terrier
Hallo zusammen,

meine kleine Jack Russell Terrier Hündin Lucy wird im April 8 Jahre alt. Die letzten 7 1/2 Jahre hatte sie bisher nie gesundheitliche Probleme, doch seit einem Dreivierteljahr hören die Probleme nicht auf...
Alles ging letztes Jahr Mitte Juli los. Ich stellte fest, dass mit ihr etwas nicht (Bauchschmerzen, harter praller Bauch, kaum Appetit, viel Durst) und nach einem Besuch in der Tierklinik, stellte sich heraus, dass sie an einem akuten Herzbeutelerguss leidet. Nach erfolgreicher Puntkion des Ergusses ging es ihr bereits viel besser und die Symptome verschwanden wieder komplett. Da keine Ursache für den Erguss festgestellt werden konnte, bekamen wir die Diagnose idiopathischer Perikarderguss, was laut der Tierärzte häufig vorkommt.

Alles schien nun wieder gut, bis sich Ende Oktober plötzlich erneut ähnliche Symptome aufzeigten. Also sofort wieder in die Tierklinik, welche diesmal jedoch keinen Herzbeutelerguss, sondern einen hochgradigen Thoraxerguss feststellte. Mittels Punktion und Thoraxdrainage konnten sage und schreibe 500ml Flüssigkeit aus dem Brustkorb meiner 6,5 kg schweren Lucy puntkiert werden. Auf Grund der Drainage musste sie stationär aufgenommen werden und die Suche nach der Ursache hierfür begann. Doch sowohl Röntgen, Ultraschall, Blutabnahme, Untersuchung des Punktats, als auch ein CT konnten keine Ursache liefern. Also erhielten wir, genau wie im Juli, wieder die Diagnose idiopathischer Erguss. Auf Grund der fehlenden Ursache erhielt Lucy nun provisorisch täglich Cortison, um einen erneuten Erguss zu verhindern.
Wöchentlich fuhr ich mit ihr zu Kontrolluntersuchungen, um einen wiederauftretenden Thoraxerguss ausschließen und um die Cortisonmenge langsam reduzieren zu können. Jedoch zeigte sich, dass mit Reduzierung des Cortisons die Flüssigkeit im Brustkorb langsam wieder zunahm. Somit mussten wir zunächst mit der Cortisonmenge "experimentieren", bis sich die Lage gegen Ende des Jahres mit täglich 5mg Cortison soweit stabilisiert hatte. Zwischenzeitlich wurde zu allem Übel noch eine akute Scheinschwangerschaft bei ihr festgestellt, was in den bisherigen 8 Lebensjahren noch nie aufgetreten ist und auch hier konnte die Ursache nicht geklärt werden (die letzte Läufigkeit lag zu diesem Zeitpunkt bereits 12 Wochen zurück). Diese bildete sich glücklicherweise aber von alleine schnell wieder zurück.

Ende Februar kam es jetzt leider erneut zu einem Rückschlag, da ich wieder eine erschwerte Atmung und einen prallen Bauch bei Lucy feststellte. Trotz laufender Cortisongabe hatte sie erneut einen hochgradigen Thoraxerguss von 400ml. Da die Klinik noch immer keine passende Ursache finden konnte, haben wir nun ein neues Medikament (Atopica) erhalten, welches Lucy aktuell neben dem Cortison erhält, um eine Autoimmunerkrankung als möglichen Auslöser zu "bekämpfen". Das Medikament sollte nach ca. 7 Tagen eine Besserung bewirken, doch bei der erneuten Kontrolle mussten Lucy nach 10 Tagen Einnahme (20 Tage nach der letzten Punktion) erneut 150ml aus dem Brustkorb punktiert werden.

Die Tierklinik hat mir nun keine gute Prognose genannt, da trotz der vielen Untersuchungen bisher keine Ursache gefunden werden konnte und sie nun am Ende ihrer Möglichkeiten sind. Da zuletzt die Abstände der Thoraxergüsse immer geringer wurden, soll ich mich langsam mit dem Gedanken anfreunden, Lucy demnächst einschläfern zu lassen. Für mich ist diese Vorstellung gerade jedoch noch unvorstellbar, denn abgesehen von den kurzfristig auftretenden Symptomen während eines Thoraxergusses, geht es Lucy absolut blendend. Sie zeigt keinerlei Einschränkungen und ist genauso fit wie immer.

Deshalb würde ich mich freuen, wenn sich hier vielleicht jemand findet, der evtl. eine ähnliche Situation durchlebt hat oder eine Idee hätte, was wir noch testen könnten, um eine Ursache finden zu können. Ich bin für jede noch so kleine Hilfe dankbar, da ich meine kleine Lucy noch lange nicht gehen lassen möchte...😢
 
Wurde das Herz auch untersucht, ohne dass gerade so ein Herzbeutelerguss vorlag?
 
Ist auch mein erster Gedanke.
Ein gründlicher Herzultraschall bei einem Kardiologen.

Unser Nachbarhund hatte vor ein paar Jahren eine ähnliche Krankheitsgeschichte.
Er hatte ein kardiologisches Problem, bekam Herztabletten und konnte damit noch 2 Jahre gut leben.
 
Ich habe mal ganz viel gelesen grad, mir schwirrt der Kopf.
Sind die Nieren(werte) untersucht worden?
 
Ich habe mal ganz viel gelesen grad, mir schwirrt der Kopf.
Sind die Nieren(werte) untersucht worden?
Das ist lieb. Ich bin seit Monaten auch am lesen und finde nichts, was zutreffen könnte...Bei den Blutabnahmen wurden bisher immer alle Werte überprüft und sie hatte jedes Mal top Blutwerte, alles lag in der Norm.
 
Bei Flüssigkeitsansammlungen (kann ich das so verstehen?) ist meist das Herz, das nicht mehr so gut arbeitet. Vielleicht eine Zweitmeinung ?

Ansonsten kann ich nichts beitragen…ausser alles Gute, für deinen Hund und natürlich dir, wünschen 🍀
 
Hallo Jasmin,

ich hatte mal eine 11-jährige Hündin, die bis dahin immer gesund war.
Von einem Tag auf den anderen hatte sie plötzlich Atembeschwerden und einen prallen Bauch.

Bei ihr wurde ein Chylothorax festgestellt, eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Brustkorb.
Die Flüssigkeit hat die Lungen von außen zusammengedrückt.

Ich war regelmäßig zur Entfernung der Flüssigkeit beim Tierarzt.
Es wurde ebenfalls nach der Ursache gesucht. Bei ihr soll es ein Tumor in der Brusthöhle gewesen sein.
Sie hat auch Cortison bekommen und eine Weile ging es ihr besser.

Wenn die Flüssigkeit rausgezogen war, war sie sofort wieder munter und vergnügt.
Aber die Flüssigkeit hat sich dann immer schneller nachgebildet.
Ich habe noch verzweifelt nach einem Tierarzt gesucht, der den Tumor entfernt, aber alle Tierärzte meinten, den Tumor könne man nicht operieren.
Ich musste die Hündin schweren Herzens einschläfern lassen.

Ich kann nachempfinden, wie es dir geht.
Ich würde mir nochmal eine andere Tierklinik suchen um eine zweite Meinung einzuholen.
Vielleicht fällt denen noch etwas ein, vielleicht haben sie mehr Erfahrung.
Du könntest am Telefon schon fragen, ob sie damit Erfahrung haben.

Du kannst deine Tierklinik bitten, dass sie alle Untersuchungsbefunde in die andere Tierklinik schickt.
Das ist dein gutes Recht und die Klinik wird sicherlich Verständnis haben. Viele Hundehalter holen sich eine zweite Meinung ein.

Ich würde gleichzeitig noch eine klassische Tierhomöopathin kontaktieren.
Manchmal kann die Homöopathie noch Wunder bewirken, auch bei aussichtslosen Fällen.
Wenn du möchtest, kann ich dir die Telefonnummer meiner Tierhomöopathin schicken.
Es ist nämlich nicht so einfach, jemanden zu finden, der sich auf die Homöopathie spezialisiert hat.

Ich wünsche Lucy und dir alles Gute.
 
Bei Flüssigkeitsansammlungen (kann ich das so verstehen?) ist meist das Herz, das nicht mehr so gut arbeitet.

Herzprobleme führen oft zu Wasser in der Lunge.
Beim Thoraxerguss drückt Flüssigkeit von außen auf die Lungen.
Die möglichen Ursachen sind sehr vielfältig und oft wird keine Ursache gefunden.
 
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Ich hab hier einen Link.

Vielleicht wäre das möglich? Zitat aus dem Link:
Die Tumore selbst können nicht operiert werden. Die Probleme werden meist durch den Perikarderguss ausgelöst. Diesen kann man abpunktieren und versuchen mit Diuretika und z.B. Cortison die Ergussbildung zu hemmen. Man kann auch eine palliative Perikardektomie durchführen: dabei wird der Herzbeutel zum großen Teil entfernt: dadurch wird zwar nicht weniger Flüssigkeit gebildet, aber die Flüssigkeit sammelt sich nicht mehr im Perikard an sondern im Brustkorb. Dort kann diese aber aufgrund der größeren Oberfläche der Pleura wieder resorbiert werden und bereitet weniger Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:



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