AUFKLÄRUNG --- Alphawurf, Schnauzgriff und Nackenschütteln

Hallo,

ich möchte auch mal etwas dazu schreiben. Ich habe meine Hunde noch nie in Watte gepackt. Also wenn Sie mir beim Spaziergang vor die Füße laufen dann gehe ich einfach weiter -auch wenn der Hund dadurch mal von meinem Knie weggekickt wird. Liegen die Hunde wieder vor meinen Füssen oder mitten im Weg und stehen obwohl sie sehen das ich da durch will nicht auf, dann gibt es schon mal nen Schubser mit dem Fuß. Will einer der Hunde aus Verbotenem Grund einfach los spurten und ist noch in meinem direkten Zugriffs Bereich, dann greife ich auch beherzt ins Fell und halte ihn bei mir. Ich habe den Hunden auch schon mal die Leine hinterher geschmissen weil sie nicht gehört haben. Es gibt auch schon mal einen Leinenruck wenn an der Leinegezogen wird und ein nettes Wort nicht ausreicht.
ABER ich trete oder reiße nicht Bewusst mit Vorsatz an meinen Hunden herum um ihnen irgendetwas beizubringen oder als Erziehungsmetode.

Ich dachte ich hätte eine tolle Hundeschule gefunden. Dort wurde ohne Leckerlis gearbeitet -Toll, ich möchte auch das mein Hund etwas nur für mich tut und nicht nur wegen einem Keks. Am Anfang war es auch gut, der Lehrer kann ganz toll erklären. In der Welpen stunde ging es ja auch nur um so Kleinigkeiten wie mal am Fell festhalten, für mich soweit Harmlos. Aber dann im Junghundekurs ging es dann schon etwas weiter -den Hund weil er nicht auf Zuruf kommt hinterher gehen, dort kurz runterdrücken und dann wieder rufen. Hat funktioniert -genau einmal!! Denn jedes Mal wenn ich es danach ausprobiert habe ist Rudi blitzschnell aus meiner Reichweite gesprungen und hat sich nicht anfassen lassen. Auch das ins Fell greifen wurde noch gesteigert -bis Rudi auch hier unsicher außerhalb meiner Reichweite geblieben ist. Die letzte Stunde die ich dort war war aber so prägend für mich und somit auch meine letzte Stunde dort. Die Hunde sind nach einer Übung die ein bisschen länger gedauert hat plötzlich alle losgespurtet um zu spielen -was sie in den Pausen immer durften. Wir haben versucht sie wieder einzufangen und Rudi ist so dicht an mir vorbei geflitzt das ich ihn am fell greifen konnte. Er hat sich so erschrocken von meinem Überfall das es einen Moment gedauert hat bis er sich überhaupt zu mir zurück getraut hat und dabei hat er alle Beschwichtigung und Unterwürfigkeit gezeigt die es gibt. Ich war so geschockt davon, denn das war so weit von dem entfernt was ich noch für mich als vertretbar sehe. Nachdem Rudi dann endlich wieder bei mir war habe ich mir geschworen so etwas nie wieder zu machen. Was mich dann noch zusätzlich dazu gebracht hat dort nicht mehr hinzugehen, waren die Hunde des Trainers. Ich habe selten so unterwürfige Hunde gesehen die sich in seiner Gegenwart fast nur in Zeitlupe bewegen.

Ich habe gemerkt das es doch ein sehr großer Unterschied ist zwischen dem was ich unter "nicht in Watte packen" verstehe und dem was in der Hundeschule beigebracht wird besteht. Ich habe auch weiterhin nichts dagegen meinen Hunden auch mal Körperlich im Weg zustehen und zu zeigen "bis hierhin und nicht weiter" aber ich werde niemals wieder meine Körperkraft einsetzen um ihnen etwas beizubringen oder abzugewöhnen.

Gott sei Dank hat Rudi mir die Hundeschule nicht übelgenommen. Ich Arbeite jetzt mit Klicker und es klappt hervorragend.
 
Hallo,

Ballou, danke für diese Schilderungen. Und toll, daß Du bemerkt hast und wahrgenommen hast, WARUM er darauf eben genauso reagiert hat. Manch einer würde da noch sagen, der Hund sei bockig und verarscht seinen Menschen, weil er nicht begriffen hat, wer der Chef ist. Du hast aber bemerkt, wie sehr es Deinen Hund verunsichert hat. Ein Hoch auf Dein Bauchgefühl.

Manch einer will nicht verstehen, daß positive Erziehung nicht gleichzusetzen ist mit "in Watte packen". Man ist gleich der Wattebauschwerfer, weil man clickert oder mit Leckerchen belohnt. Für manche gibt es nur das eine oder das andere Extrem. Bei mir ist auch schon die Leine geflogen. Der "Futterautomat" unserer Straße kam uns entgegen und Ronja wollte da hin. Die dumme Nuß spricht sie auch noch an und ruft sie. Da war aber ne Straße dazwischen. Die Verlockung war zu groß, mein Rufen egal...also flog die Leine. Das ist für mich Schadensbegrenzung in dem Fall. Ronja hat sich tierisch erschrocken und war platt wie ne Flunder. Aber lieber so, als durch ein Auto. Ein Kind würde ich auch "brutal" am Arm oder an der Kapuze von der Straßenkante wegreißen.

Und auch Ronja bekommt mal einen Schubbser mit dem Knie, wenn sie im Weg steht und auf "In Deinen Korb" nicht reagiert (weil ich grad nen Käsebrot esse z.B.).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Finde ich wunderbar, diesen Thread (der war auch der Grund mich hier anzumelden).

Als Hilfestellung faende ich es gut, dann noch aufzuschreiben was man stattdessen tun kann.
Patricia schreibt etwas von Bodyblocks und natuerlich ueben ueben. Vllt. habe ich noch was ueberlesen?

Uebrigens nicht nur Patricia McConnell sondern auch viele andere Hundetrainer finden die Konzepte veraltert.

Es ist toll zu lesen dass das den meisten Leuten hilft und man auch ohne zwang arbeiten kann.
 
Hallo,

freut mich, daß ausgerechnet mein Thread Dich dazu bewogen hat, Dich hier zu registrieren.

Ich finde es sehr gut, daß sich mittlerweile immer mehr Widerstand gegen diese Methoden und Theorien regt und auch Trainer, die öffentlich auftreten, kritisiert werden.
Aufklärung wird mittlerweile immer stärker betrieben und das ist auch gut.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich finde auch das man das PRO und CONTRA nicht so verallgemeinern sollte!

Ich rate auch jedem, vor Allem Erstbesitzern, von diesen Erziehungsmethoden ab (da sie einfach falsch gemacht werden / da der Mensch schlecht mit der Hand das Maul eines Hundes imitieren kann) allerdings kenne ich Hunde (vor Allem Schäfertiere oder Tiere die schlecht bis gar nicht sozialisiert sind) die nur dadurch ersteinmal einen Bezug zum Menschen gefunden haben.
Das AUF-DEN-BODEN-BRINGEN versteht ein Hund nämlich! Es ist nicht so das man einen Hund umschubsen oder gewaltsam auf den Rücken drehen muss, es reicht (bei gut erziehbaren Tieren) das Tier zur Berühigung in eine liegende Position zu befehligen.
Es ist hier auch einfach wieder eine Sache der Konsiquenz! Wenn mein Hund von Anfang an weiß das er sich ganz klein machen muss wenn er beispielweise bellt und meine Nerven damit strapaziert dann kommt er irgendwann auch sehr schnell zur Ruhe wenn er sich hinlegt.

Ich hab den Befehl "Leg dich hin!" bei meinem Hund eingebürgert, da er sich so ganz klein macht und wenn er Mist baut (den Befehl gibt es natürlich nur dann) kann ich ihn so automatisch anschimpfen (mit Worten natürlich) ohne ihn auch nur angefasst zu haben! Natürlich muss man wenn man es ihm beibringt am Anfang ein wenig konsequent sein.

Wenn Kowalski zum Beispiel mal wieder zu einem fremden Hund rennen will dann sage ich laut seinen Namen und dann ganz streng "Leg dich hin!", entweder kommt er jetzt schon automatisch zu mir gelaufen (weil er weiß er soll eben nicht zu dem fremden Hund) oder er legt sich kleinlich hin und wenn ich auf ihn zukomme dann dreht er sich schwanzwedelnd auf den Rücken.
Dann heißt es für mich natürlich kraulen, schließlich ist er nicht zu dem Hund hin gerannt.

Es ist auch immer wichtig dem Tier wieder positive Anerkennung zu schenken!
Ich kenne einen älteren Herr der seine Hunde mit Wolfmethoden erzieht und es einfach deswegen gut hin bekommt weil es seine Tiere gewohnt sind (Züchtet Schäferhunde seit vielen Jahren) und er sie danach nicht ignoriert oder weiter ausschimpft sondern sofort soviel Liebe wie nötig aufbringt sobald die Hunde ihr freches Verhalten beendet haben. Diese Tiere leben allerdings von der Geburt bis zum Tot (wenn sie bleiben) im Rudel.

Es gibt auch Hunde (darunter vor Allem die richtig kleinen Rassen) die man nicht mal anschimpfen kann weil sie sofort totale Angst bekommen.
Aber auch auf so einen Hund kann man sich einstellen und einen Weg finden ihm begreiflich zu machen das er etwas nicht darf.

Erziehung ist in meinen Augen ein Geben und Nehmen und kann in keiner Hinsicht verallgemeinert oder "aufgeklärt" werden!
Man muss sich nur das nötige Herz fassen seine eigenen Tiere zu kennen wie man eben auch den Partner oder die eigenen Kinder kennt.

Hier müssen nicht die Methoden sondern in vielen Köpfen die Meinungen im Bezug Mensch und Hund (ein Zusammenleben) geändert werden!
 
allerdings kenne ich Hunde (vor Allem Schäfertiere oder Tiere die schlecht bis gar nicht sozialisiert sind) die nur dadurch ersteinmal einen Bezug zum Menschen gefunden haben.
Das AUF-DEN-BODEN-BRINGEN versteht ein Hund nämlich! Es ist nicht so das man einen Hund umschubsen oder gewaltsam auf den Rücken drehen muss, es reicht (bei gut erziehbaren Tieren) das Tier zur Berühigung in eine liegende Position zu befehligen.

Hallo,

hier widersprichst Du Dir aber selbst, oder?
Zum einen sagst Du, ein schlecht sozialisiertes Tier muß man derart unterwerfen, damit es einen Bezug zum Menschen bekommt.
Dann sagst Du, daß man keinerlei körperlichen Einsatz dazu braucht, WENN der Hund gut erziehbar ist.

Und dieses "Auf-den-Boden-bringen" versteht kein Hund. Doch, er versteht es...allerdings nimmt er es als Bedrohung wahr, nicht als angemessene Maßregelung. Einen Lernerfolg hat es selten.

Dein "Leg Dich hin" ist ein konditioniertes Kommando (ebenso wie "Aus", "Halt" oder "Stop" oder whatever...). Daß er sich dann auf den Rücken dreht, wenn Du Dich näherst, wäre MEIN Ziel nicht. Ich erwarte keine derartige aktive Unterwerfung von meinem Hund. Wenn er ein Kommando gelernt hat und es entspannt ausführt, wenn ich es abfrage, hat er es nicht nötig, mich danach auf diese Weise zu beschwichtigen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Daß er sich dann auf den Rücken dreht, wenn Du Dich näherst, wäre MEIN Ziel nicht. Ich erwarte keine derartige aktive Unterwerfung von meinem Hund. Wenn er ein Kommando gelernt hat und es entspannt......

Jep, so sehe ich das auch. Dieses "auf den Rücken schmeissen" und wedeln hat mein Dackel zu Anfang ständig gemacht. Ich erinnere noch gut das dabei gezeigte Beschwichtigen mit der Zunge und die angstvollen Augen. Es hat viel Mühe und empathisches Vorgehen gekostet, dass er dieses Verhalten mittlerweile nicht mehr zeigt.

Wenn Dein Hund das zeigt, dann hast Du vor allem eines: ihn gründlich fertiggemacht.
 
Und dieses "Auf-den-Boden-bringen" versteht kein Hund. Doch, er versteht es...allerdings nimmt er es als Bedrohung wahr, nicht als angemessene Maßregelung. Einen Lernerfolg hat es selten.

ich denke doch, das verstehen die hunde. nur aus dem zusammenhang gerissen. das niederdrücken ist die stärkste aktionsraumbegrenzung, die es gibt. der hund hat keinerlei ausweg mehr. nur der ursprung liegt weit entfernt. diese beschränkung als mensch anzuwenden endet fast immer mit unverständnis des begrenzenden. erfolgreich war bei mir diese maßnahme nur bei sich vertrauenden hunden zu beobachten, in denen der begrenzte sozial gestört war, der begrenzende ahnung hatte, was er macht.

ansätze der hunde, die versucht haben, ihren halter niederzudrücken und extrem einzugrenzen habe ich jedoch häufiger beobachtet. da war der halter schuld, dass es so weit gekommen ist. auch habe ich trainer beobachtet, die einen hund niederdrückten, um ihn seine in aggressionen ausgeartete unsicherheit, unverständnis und angst austreiben wollten. da war wieder der halter schuld.

Ich hab den Befehl "Leg dich hin!" bei meinem Hund eingebürgert, da er sich so ganz klein macht und wenn er Mist baut (den Befehl gibt es natürlich nur dann) kann ich ihn so automatisch anschimpfen (mit Worten natürlich) ohne ihn auch nur angefasst zu haben! Natürlich muss man wenn man es ihm beibringt am Anfang ein wenig konsequent sein.

ein befehl, das den hund zum platz machen bringt, muss durchgesetzt werden. was für einen mist muss den dein hund bauen, damit er sich klein machen muss? ich kenne keine situation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

meiner Meinung nach, sollte es nur einen Grund geben, dass ein Hund sich vor seinem Menschen auf den Rücken dreht, nämlich dann, wenn der Vierbeiner in freudiger Stimmung seinen Bauch und seine Brust gekrault haben möchte.


ich denke doch, das verstehen die hunde. nur aus dem zusammenhang gerissen. das niederdrücken ist die stärkste aktionsraumbegrenzung, die es gibt. der hund hat keinerlei ausweg mehr. nur der ursprung liegt weit entfernt. diese beschränkung als mensch anzuwenden endet fast immer mit unverständnis des begrenzenden. erfolgreich war bei mir diese maßnahme nur bei sich vertrauenden hunden zu beobachten, in denen der begrenzte sozial gestört war, der begrenzende ahnung hatte, was er macht.

ansätze der hunde, die versucht haben, ihren halter niederzudrücken und extrem einzugrenzen habe ich jedoch häufiger beobachtet. da war der halter schuld, dass es so weit gekommen ist. auch habe ich trainer beobachtet, die einen hund niederdrückten, um ihn seine in aggressionen ausgeartete unsicherheit, unverständnis und angst austreiben wollten. da war wieder der halter schuld.

Doggysvoice,

deine Ausführungen habe ich nicht verstanden.
Magst du sie noch mal erläutern?

LG Leo
 



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