Helikopter "Welpenmutter" und die Gedanken dazu

Hallihallo ihr Lieben,
heute ist einer dieser Tage an dem ich das Hundekind gerne in den Garten setzen, die Türe von innen schließen und erst gegen Abend wieder öffnen möchte. Bitte sagt mir, dass es nicht nur mir so geht. 🙈
Nicht falsch verstehen, ich mag den kleinen Kerl, der nun schon seit 6 Wochen bei uns ist wirklich sehr gerne und ich würde ihn auch nicht mehr hergeben, aber so anstrengend habe ich es mir nicht vorgestellt. Naivität und die rosa rote Brille haben sich gelegt. Könnte auch daran liegen, dass ich wohl eine waschechte Hundehelikoptermutter bin.
Sämtliche Gedanken drehen sich um den Welpen und was ich alles machen muss, damit er stubenrein, ausgeglichen und keine kläffende wütende Bestie wird. 🙈 Ich bin übrigens Erzieherin und habe jahrelang mit "verhaltensauffälligen" Kindern gearbeitet. Ich weiss, also theoretisch und praktisch, wie das Konzert Erziehung etc. funktioniert. Das das herumhelikoptern nichts bringt, weiss ich auch. Aber irgendwie fehlt mir bei dem Hundekind die Sicherheit, dass das was ich tue gut so ist.
Naiv wie ich war, bin ich davon ausgegangen, dass einfach alles ein bisschen schneller geht. (Stubenreinheit, ordentliches Gassigehen, an Regeln halten etc. ) Das dem nicht so ist, ist okay. Aber trotzdem setze ich mich deswegen unter Druck.
Zudem brauche ich immer eine Weile, um mit neuen Menschen, Kindern und auch Tieren warm zu werden. bzw. eine richtige Bindung aufzubauen. Anfangs würd ich gerne alle wieder abgeben (Mensch, Tier und Kind), aber nach einiger Zeit für diese durchs Feuer gehen. Dies macht mir natürlich ein furchtbar schlechtes Gewissen.
Kurzum kann man einfach sagen, dass ich ich mir Druck mache, weil der Hund meiner Meinung nach so und so funktionieren sollte. Tja, aber er ist ein Lebewesen und wohl auch seinen eigenen Plan davon wie er "funktionieren" möchte. Wahrscheinlich ist es die beste Geduldübung für mich mich.
Geht es jemanden ähnlich oder kann man es irgendwie nachvollziehen. Ein bisschen verwirrend. Ich weiß. Entschuldigung dafür
 
Du bist Erzieherin, bist also bestens ausgebildet, was das grundsätzliche Thema angeht. Vermutlich hast Du auch durch Ausbildung und Fortbildung entsprechende Selbsterfahrung/-reflektion etc. Du schreibst es ja auch hier schon in Deinem Startpost größtenteils, gibst Dir selbst quasi die Antwort.

Du darfst nie die Nase des Hundes und seine extrem gute Beobachtungsgabe vergessen. Hunde können uns Menschen viel besser lesen, als wir sie. Alleine schon unsere Körperchemie, die sie riechen können. Stresshormone etc. Und auch, ob wir angespannt sind (Muskelspannung) erkennen sie bestens.

Dass wir Menschen an unsere Grenzen kommen (hier bei Dir die Geduld/Ausdauer) ist nur menschlich. Normal. Versuche, auf der amüsierten Seite des Lebens zu bleiben. In ein paar Wochen wirst Du über die jetzige Situation lachen können. Versuche Dir das gelungene Endresultat vorzustellen und sieh es als Motivationshilfe, durchzuhalten.

Wenn Du Dich selber so unter Druck setzt, dann könnte es aus diesem Antrieb heraus passieren, dass das gewünschte Endergebnis vielleicht zu perfekt aussehen soll. Am liebsten wäre Dir ja jetzt schon der perfekte Welpe (wie Du selber schreibst: stubenrein, ordentliches Gassigehen, etc.). Gib ihm, aber vor allem auch Dir die nötige Zeit und konzentriere Dich aus Positiv-Erleben. Bloß nicht in die Negativ-Fokussierung geraten!

Das wird schon!

Gruß
Matthias
 
Du hast es schon richtig erfasst, Du brauchst sehr viel Geduld, was man so über Rütter oder anderen sieht, alles perfekt und ganz leicht ist es nicht. Du brauchst Geduld und auch eine Akzeptanz für den Hund.
 
heute ist einer dieser Tage an dem ich das Hundekind gerne in den Garten setzen, die Türe von innen schließen und erst gegen Abend wieder öffnen möchte. Bitte sagt mir, dass es nicht nur mir so geht. 🙈

Kenn ich. noch sehr gut aus meiner Anfangszeit mit Nala - und danach hab ich mir geschworen, nur noch erwachsene Hunde zu adoptieren in der Zukunft 😅 Halt durch, es lohnt sich, in ein paar Jahren blickst du stolz zurück auf die Zeit jetzt :)
 
Kurz und schmerzhaft: Du wolltest einen Welpen, jetzt musst du da durch. (Ich mag keine Kinder irgendeiner Art, aber ich habe keinen erwachsenen Barsoi gefunden. Jetzt ist Rika zum Glück erwachsen...)

Was vielleicht helfen könnte, wäre viele Fotos zu machen und Filme zu drehen. Da bist du welpennah sinnvoll beschäftigt, kannst ihm aber spätestens bei der Nachbearbeitung nicht mehr auf den Wecker gehen. Außerdem hat man nie zu viele Bilder vom Welpen (und sie sind nicht wiederholbar) - und ich glaube, wir haben noch gar keins gesehen, oder?
 
Hallo, natürlich ist es am Anfang mit einem Malteser Welpen nicht leicht, wie auch mit jedem jungen Hund in diesem Alter,
jetzt ständig darauf zu achten, mit dem kleinen Hund immer rechtzeitig vor die Tür kommt, damit er nicht in die Stube macht,
kann schon anstrengend sein. Auch die unterschiedlichen Fasen, die der Welpe bis zu seinem Erwachsenwerden durchmacht,
können zu Überraschungen führen, mit denen man nicht gerechnet hat.

Ich halte es auch für angebracht, in einer Gruppe, mit anderen Hundehaltern regelmäßig zu trainieren, hier kann Dein Hund andere Hunde kennenlernen und Du kannst Dich mit anderen Hundehaltern austauschen, oder lernen, welche Erziehungsmethoden es noch gibt.
Auch wenn Du schon Erfahrungen mit Kindern hast, kann man diese wohl nicht immer 1zu1 auf die Hundeerziehung übertragen.
Ich weiß nicht, in welchem Bundesland Du lebst, aber in vielen ist es Pflicht, einen Hundeführerschein zu machen und dafür kannst Du
auch in einem Hundeverein trainieren, damit Du diesen später mit Deinem Hund dort ablegen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist Erzieherin, bist also bestens ausgebildet, was das grundsätzliche Thema angeht. Vermutlich hast Du auch durch Ausbildung und Fortbildung entsprechende Selbsterfahrung/-reflektion etc. Du schreibst es ja auch hier schon in Deinem Startpost größtenteils, gibst Dir selbst quasi die Antwort.

Du darfst nie die Nase des Hundes und seine extrem gute Beobachtungsgabe vergessen. Hunde können uns Menschen viel besser lesen, als wir sie. Alleine schon unsere Körperchemie, die sie riechen können. Stresshormone etc. Und auch, ob wir angespannt sind (Muskelspannung) erkennen sie bestens.

Dass wir Menschen an unsere Grenzen kommen (hier bei Dir die Geduld/Ausdauer) ist nur menschlich. Normal. Versuche, auf der amüsierten Seite des Lebens zu bleiben. In ein paar Wochen wirst Du über die jetzige Situation lachen können. Versuche Dir das gelungene Endresultat vorzustellen und sieh es als Motivationshilfe, durchzuhalten.

Wenn Du Dich selber so unter Druck setzt, dann könnte es aus diesem Antrieb heraus passieren, dass das gewünschte Endergebnis vielleicht zu perfekt aussehen soll. Am liebsten wäre Dir ja jetzt schon der perfekte Welpe (wie Du selber schreibst: stubenrein, ordentliches Gassigehen, etc.). Gib ihm, aber vor allem auch Dir die nötige Zeit und konzentriere Dich aus Positiv-Erleben. Bloß nicht in die Negativ-Fokussierung geraten!

Das wird schon!

Gruß
Matthias
Danke dir für deine Worte.
Ich glaube, ich drucke sie mir aus und hänge sie auf. Du hast das Ganze gut auf den Punkt gebracht.
Das der Hund mich sehr gut lesen kann, ist mir bewusst. An der Gelassenheit, Geduld und Ausdauer meinerseits wird gearbeitet. Und das mal jammern, hilft auch schon mal.
 



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