Erfahrungen mit Einschläferung/ Beerdigung

Bei meinen Tieren, kam, bis auf eine Ausnahme, der TA zu uns nach Hause. Sie sind friedlich in ihrem Körbchen eingeschlafen. Das war mir wichtig.
Einzig Hero wurde beim TA eingeschläfert, weil es ihm so schlecht ging, das die nochmalige Fahrt nach Hause nur eine Quälerei gewesen wäre. Ich durfte mich aber in aller Ruhe mit ihm in einen separaten Raum zurückziehen. Wo er dann auf meinem Schoß eingeschlafen ist.

Unsere Hunde und Katzen haben wir alle beerdigt. Aber nicht mit Grabstein oder so. Auf jedes Grab haben wir einen Baum gepflanzt. Wir brauchen keinen bestimmten Ort um uns erinnern zu können. Im Laufe der Jahre sind wir auch mehrfach umgezogen und könnten die Gräber eh nicht mehr besuchen.
 
Es tut mir sehr leid, dass du dir bei einem Hund, der "erst" 6 Jahre alt ist Gedanken über das Einschläfern machen musst.

Ich habe meine Katze 2017 beim Tierarzt einschläfern lassen. Sie war allerdings schon 22 Jahre alt und wir haben mit dem Einschläfern den Sterbeprozess im Grunde nur "abgekürzt". Wir haben sie beim Tierarzt gelassen und von Rosengarten für eine Einzelkremierung abholen lassen.

Die Tierärztin hat uns viel Zeit gelassen uns von Lucy zu verabschieden und auch die Abholung der Urne mit Lucys Asche bei Rosengarten war würdevoll gestaltet. Meine Hunde werde ich auch einzeln verbrennen lassen, ich bin mir nur noch nicht sicher ob ich sie beim Tierarzt einschläfern lasse oder Zuhause.

Ich werde etwas von meinen Hunden als Erinnerung behalten. Vielleicht Asche in einem Schmuckstück eingearbeitet (aber kein Diamant) oder einen Schlüsselanhänger mit ein bisschen Asche. Das habe ich bei meiner Katze auch so gemacht und der Schlüsselanhänger war so lange an meinem Autoschlüssel bis ich bereit dazu war ihn zu der Urne in eine Vitrine zu legen.
 
Ich habe Anfang des Jahres meinen Luke einschläfern lassen was für mich das erste Mal überhaupt war.

Ich hatte 2 Tage Zeit mich zu verabschieden und entsprechend auch um das ein oder andere schon zu regeln. Ich wusste schon das es bei uns eine Einzeleinäscherung sein soll und ich die Asche zurück haben will.
Mit dem Fragebogen war ich etwas überfordert weil mir einiges darauf nicht klar war und auch nicht erklärt wurde hauptsächlich was das abholen des Körpers und die Rückführung der Asche betraf.

Also hab ich angerufen. Das abholen wurde mir dann etwas erklärt. Wir haben zuhause einschläfern lassen. Es gab dann die Möglichkeit das der Tierarzt den Hund gleich mitnimmt oder der Hund am nächsten Tag von der Tierbestattung abgeholt wird. Der Mitarbeiter (glaub es war der Chef selber) riet mit recht eindeutig zur ersten Variante und meinte die Erfahrung hat gezeigt das 80-90% der Tierbesitzer das sehr sehr schlecht vertragen am nächsten Tag. Das war aber bei uns eh kein Thema weil ich mir sicher war das mein Dad ein Problem damit gehabt hätte den toten Luke über Nacht zuhause zu haben.

Bei der Rückführung der Asche hab ich trotz Erklärung was falsch gemacht woraufhin er mich dann aber freundlicherweise angerufen hat. Ich hab es dann belassen wie es war weil ich sonst nochmal alles hätte neu machen müssen und da nicht die Nerven für hatte. Ich musste also die Asche beim Tierarzt abholen.

Zum Termin kam nicht unsere eigentliche Tierärztin und auch keine ihrer bekannten Vertretungen. Die Praxis behandelt Heim- und Nutztiere und ich glaube das war eine von den Nutztierärzten die keinerlei Bezug zu Luke hatte. Alle anderen Tierärzte in der Praxis haben viel Herzblut in ihn investiert. Denke da wäre das ganz anders gelaufen. Wobei ich mir nicht sicher bin welche Variante wohl die bessere gewesen wäre.
Kurzes Hallo, kurze Erklärung, Spritze 1, kurz warten, Spritze 2 und warten
Es gab bei Luke keinen letzten Seufzer oder dergleichen. Trotz seines schlechten körperlichen Zustandes hat sein Herz tapfer immer weiter geschlagen. Ich habe es die ganze Zeit gespürt. Sie hat mehrfach geprüft ob das Herz wirklich noch schlägt weil sie es mir nicht glauben wollte.

Die Tierärzin ist, als es vorbei war, dann für einige Minuten raus gegangen und hat eine Transportwanne geholt. Ich hab Luke dann selber da reingelegt so wie ich Luke früher auch immer selber auf den Behandlungstisch gehoben hab usw.
Das war rückblickend auch das richtigste was ich tun konnte. Immer wenn ich die nächsten Tage und Wochen dachte Luke wäre noch da, hab ich mich an diesen Moment erinnert. Ich hatte Luke auch schon unter Vollnarkose getragen aber jetzt, fühlte er sich drastisch anders an. Er war definitiv "weg".

Nach 30min war sie weg, mit Luke.

Beim abholen saß dann eine Gassibekanntschaft im Wartezimmer und hat es natürlich mitbekommen (und eine weitere unbekannte Hundehalterin). Das war sehr unangenehm da alles doch noch recht frisch.
 
Ich hatte vor etwas über 4 Monaten die erste Einschläferung beim eigenen Hund (bei den ersten beiden Familienhunden war ich zu klein und die anderen beiden sind von alleine eingeschlafen) und war in einer ähnlichen Situation. Sprich Hund im besten Alter, noch nicht ganz 7 Jahre jung, nur ging es sehr schnell innerhalb weniger Wochen von den ersten Symptomen bis hin zur rapiden Verschlechterung.
Mittags hatte ich mit der TÄ telefoniert, weil noch Laborergebnisse ausstanden, aber da habe ich schon gemerkt, dass Keks keine Kraft mehr hatte. Da sie medikamentös schmerzfrei eingestellt war, haben wir den Termin auf den Abend verschoben und ich bin nach Praxisschluss mit meiner Mutter hingefahren (wollte selber nicht ans Steuer in so einem Moment). Es wurde noch ein Patient behandelt, so lange haben wir außen gewartet und uns zu Keks in den Kofferraum gesetzt. Ich bin dann mit ihr rein, es wurde alles kurz besprochen und sie bekam die erste Spritze mit dem Beruhigungsmittel. Von dieser war sie schon fast komplett weg, wir haben bei ihr also nur den Prozess beschleunigt und nach der zweiten Spritze hat es auch nur ein paar Atemzüge gedauert.
Ich habe sie die ganze Zeit im Arm gehalten, gestreichelt und mit ihr geredet, es war ein wirklich sehr ruhiger und friedlicher Abschied und man spürt es richtig, wenn sie "weg" sind. Danach durfte ich bei ihr bleiben, bis ich mich bereit gefühlt habe und dann habe ich den Antrag für das Tierkrematorium Anubis unterschrieben. Die restlichen Daten wie Adresse, Tiername usw. hatte die TÄ ausgefüllt und ich wurde ein paar Tage später von einer Mitarbeiterin von Anubis angerufen, die mir mitteilte, dass sie am Folgetag Keks abgeholt hatte und alles andere erfragt hat. Also welche Art der Einäscherung, ob ich sie vor Ort in der Zweigstelle abholen wolle oder sie per Post geschickt wird.
Ich habe mich für eine Einzeleinäscherung ohne Urne entschieden, dabei bekommt man die Asche in einem Plastikbeutel in einem schlichten farbigen Karton verpackt. Außerdem hatte ich mir einen Silberanhänger mit Symbolasche bestellt, auf der Rückseite ist eine kleine Öffnung und das Krematorium füllt dort eine winzige Menge Asche des verstorbenen Tieres ein. Die Kette trage ich immer bei unseren Ausflügen und Wanderungen, so habe ich Keks irgendwie immer noch mit dabei und ich empfinde das als tröstlich.
Der Karton mit der Asche steht noch bei mir in der Wohnung, eigentlich war der Plan, dass sie in unserem Garten unter den Rosenbusch, wo die Asche zwei der Vorgängerhunde begraben wurde, kommt. Bisher habe ich mich noch nicht dazu bereit gefühlt und ich finde es gut, dass ich diesen Zeitpunkt durch die Einzeleinäscherung für mich passend wählen kann.

Die Abholung vor Ort im Krematorium war wegen Corona etwas unpersönlich, aber trotzdem sehr gefühlvoll und empathisch.
 



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