Einschläferung - hat der Hund kein Recht auf einen natürlichen Tod?

Man kann in einer Welt, in der so viel medizinisch eingegriffen wird, um einen Tier zu helfen, welches ohne diese Eingriffe bereits längst verstorben wäre nicht mehr von "natürlichen Sterben" oder dem "Kreislauf des Lebens" sprechen.
Ich bin der Meinung, wenn ich das Leben meines Tieres auf medizinischen Wege verlängere, dann muss ich auch dafür sorgen, dass es medizinisch beendet wird, wenn ich merke, dass das Tier nicht mehr will. Und das merkt man eindeutig.
Wer das einfach ignoriert, weil er meint, dass das nicht "der Kreislauf des Lebens ist", oder ein "unnatürlicher Tod", der hat sein Gespür, und seine Empathie seiner Tiere gegenüber verloren, oder ist zu egoistisch um diese Entscheidung zu treffen.
 
ABER: Jede Medaille hat zwei Seiten. Ich musste selbst miterleben, wie ein kranker Hund auf den Tod gewartet hat. Unsere erste Berni-Dame hatte Gebärmutterkrebs, der leider erst im Endstadium festgestellt wurde (zuvor keinerlei Anzeichen/Auffälligkeiten). Der TA riet von der Behandlung des Tumors ab, weil die Heilungschancen sehr gering waren und der Hund schon recht alt war.

Woher weiß der Tierarzt vorher, ob die Heilungschancen gering sind??
Ich hatte ja die gleiche Sorge mit meiner alten Hündin, siehe mein Beitrag über deinem Beitrag.
Ob der Tumor bösartig ist, sieht man erst, wenn man ihn einschickt und untersuchen lässt.

Ich habe bei meiner alten Hündin den Tumor entfernen lassen.
Ohne Operation wäre sie zu 100 % gestorben.
Mit Operation hatte sie eine Chance von 50 %.

Sie hat die Chance genutzt und ist 17 Jahre alt geworden.
Sie hat die OP sogar sehr gut weggesteckt und sich rasch erholt.
 
Man kann in einer Welt, in der so viel medizinisch eingegriffen wird, um einen Tier zu helfen, welches ohne diese Eingriffe bereits längst verstorben wäre nicht mehr von "natürlichen Sterben" oder dem "Kreislauf des Lebens" sprechen.
Ich bin der Meinung, wenn ich das Leben meines Tieres auf medizinischen Wege verlängere, dann muss ich auch dafür sorgen, dass es medizinisch beendet wird, wenn ich merke, dass das Tier nicht mehr will. Und das merkt man eindeutig.
Wer das einfach ignoriert, weil er meint, dass das nicht "der Kreislauf des Lebens ist", oder ein "unnatürlicher Tod", der hat sein Gespür, und seine Empathie seiner Tiere gegenüber verloren, oder ist zu egoistisch um diese Entscheidung zu treffen.
:danke::zustimmung2:
 
Kann denn der Hund den Zeitpunkt seines Todes selbst wählen, wenn er ständig lebensverlängernde Maßnahmen bekommt?

Im Grunde müsste man doch dann auf alle verzichten, was das Leben verlängern könnte. Seien es Operationen oder Medikamente.

Ich kenne keine Medikamente, die ein Leben verlängern können.
Lebensverlängernde Maßnahmen wären für mich die künstliche Beatmung und künstliche Ernährung.
Wenn ein Hund am Ende angelangt ist, können Medikamente ihn nicht am Leben halten.

Zum Beispiel Herzmedikamente können nicht den Tod des Hundes verhindern, sie können das Herz nur unterstützen.

Ich würde aber auch keinem Hund 17 Tabletten am Tag geben.
 
In meiner Brust schlagen so viele verschiedene Herzen mit so unterschiedlichen Meinungen wie es überhaupt nur geht.

Ich zähl mal auf.

1. Ja ich stimme dir zu Bubuka, viele Hunde müssten wohl gar nicht eingeschläfert werden. Der behandelnde Arzt ist vielleicht mit seinem Latein am Ende und will es sich und/oder dem Patienten gegenüber nicht eingestehen oder die Halter sind überfordert, haben auch finanziell Bedenken oder haben bei einem Menschen schon einmal erlebt das ein früherer, friedlicherer Tod leider (vielleicht sogar gewünscht aber) nicht möglich war.

2. Manch einer zögert es auch zu lange raus was wiederum bei anderen dazu führt nicht zu lange warten zu wollen oder man hat das Gefühl der TA will einem vielleicht doch nur das Geld für teure Medikamente aus der Tasche ziehen.

Mein 3. Herz ist ein sehr sachliches. Als Fleischfresser "töte ich" tagtäglich Tiere durch meinen Lebensstil. Wieso sollte mir dieses eine Leben so viel mehr Wert sein? Wer weiß vielleicht könnte ich, durch die frei gewordene Stelle, einem jüngeren Hund das Leben retten der sein ganzes Leben noch vor sich hat und mit dem gesparten Geld helf ich einem anderen Hund eventuell in Form einer Patenschaft.
Wie man an Luke sieht, dieses Herz ist zwar das lauteste, aber alle anderen zusammen sind irgendwie lauter.

Für mich ist es seit über 5 Jahren eine beinahe tagtägliche Frage. Erkenn ich diesen Punkt? Wenn es nach mir und Tierarzt gegangen wäre, wäre Luke am 5. Februar 2012 eingeschläfert worden. Luke hat uns auf beeindruckende Art und Weise demonstriert das wir falsch liegen. Eine einzige Stunde hat hier über Leben und Tod entschieden gehabt.
Ich weiß heute schon mit extrem hoher Sicherheit, meine Entscheidung wird die falsche sein. Entweder ich werde zu lange warten oder ich werde es beschließen und mich immer fragen ob ich nicht vielleicht noch eine Stunde, einen Tag oder eine Woche hätte warten sollen.
 
Zitat von Lichterflug aus einem anderen Thread:
Aus Sicht eines liebenden Hundehalters ist es eine schwere, aber gütige Entscheidung. Man sieht kein Licht am Ende des Tunnels und will dem Hund Leid ersparen. Auch wenn die Sichtweise und die Entscheidung eine völlig andere ist als die Deinige, so geht es euch dennoch um das Gleiche: Um den Hund.
Einem liebenden Hundehalter bricht mitunter das Herz, wenn er diese Entscheidung trifft, er tut es aber weil er nicht egoistisch sein will, sondern nur an den Hund denkt.

Insofern gilt mein Mitgefühl da (auch) dem Hundehalter

Besser hätte ich es auch nicht formulieren können.

Ein friedlicher Tod durch Medikamente ist in vielen Fällen eine Gnade. Genau das wünsche ich mir übrigens auch für mich sollte ich mal hoffnungslos erkranken. Ich hoffe, dass es in D dann auch das Recht auf Sterbehilfe geben wird.

Meine Mutter und meine Oma sind jahrelang gestorben. Ja, "natürlich", dann irgendwann. Solches Leid möchte ich zumindest meinen Haustieren ersparen.

Ich habe 3 meiner wirklich alten Hunde einschläfern lassen, nachdem die Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft waren.

Klar tut man alles mögliche. Meine Lea wurde im Alter auch noch mal operiert und es hat ihr noch einige glücklcihe Jahre gebracht. Genau wie Cora als sie 10 war, wo eine TÄ den Tumor als inoperabel diagnostiziert hat und zur mittelfristigen Einschläferung riet. Ich hab sie woanders operieren lassen und sie wurde 14 Jahre und hatte noch eine gute Zeit.

Trotzdem halte ich die Möglichkeit, ein Tier erlösen zu können für gut und nichts, was man verteufeln müßte.

Aber hätte ich meinem Hero mit Nierenversagen noch eine Infusion geben lassen sollen? Und noch eine? usw. Nur weil die kurzfristig seinen Zustand verbessert haben?

Hätte ich Lea mit Herzschwäche und Krebs noch ein halbes Jahr geben können? Weil so vllt. noch nicht "gehen wollte", immer noch am Leben teilgenommen hat. Wo sie bei jeder kleinen Anstrengung keine Luft mehr bekam? Nur um ihr einen natürlichen Tod zu ermöglichen?
Ja, es hat mich emotional fast zerrissen, dass sie die TÄ, die zu uns nach Hause kam, noch mit einem Schwanzwedeln begrüßt hat.

Ich kann die Ansichten mancher hier nicht verstehen.
 
Bei meinem ersten Hund war es so,dass das Einschläfern das einzig richtige war...weil er von einer auf die andere Sekunde sehr gelitten hat,und klar war, er würde den nächsten Tag so oder so nicht mehr erleben... Und er hat mir deutlich gezeigt,dass es genug ist...trotzdem bin ich ehrlich gesagt froh,dass ich so gesehen,keine Wahl hatte... "Nur "entscheiden musste, ob ich ihn gleich erlösen lasse,oder den natürlichen Weg wähle,aber das hätte nur längeres Leid bedeutet... Also war es keine Frage,dass ich ihn aus Liebe zu ihm,sofort gehen lasse...und trotzdem kämpft man so sehr,weil man noch auf ein Wunder hofft... .

Ganz ehrlich,mir ist es heute schon ganz elend davor, irgendwann wieder diese Entscheidung treffen zu müssen... Ich weiss es ist meine Verantwortung meinem Hund gegenüber... Wünschen würde ich mir,dass er als steeeiiinalter,gesunder und glücklicher Senior einfach auf natürlichem Wege einschlafen darf,wenn es an der Zeit ist.
Was ich weiss ist,dass ich jeden Weg mit ihm gehen werde,an seiner Seite sein werde,sei er noch so alt und/oder krank...letztendlich, sollte doch wieder ich entscheiden müssen, hoffe ich,es zu fühlen, dass er es mir deutlich zeigt,wann es genug ist... .
Der Unterschied zwischen "Umbringen"und erlösen kann so ein schmaler Grat sein...tatsächlich, aber vor allem im eigenen Kopf...

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Zuletzt bearbeitet:
Ein friedlicher Tod durch Medikamente ist in vielen Fällen eine Gnade. Genau das wünsche ich mir übrigens auch für mich sollte ich mal hoffnungslos erkranken. Ich hoffe, dass es in D dann auch das Recht auf Sterbehilfe geben wird.

Das hoffe ich auch.

Meine Mutter und meine Oma sind jahrelang gestorben. Ja, "natürlich", dann irgendwann. Solches Leid möchte ich zumindest meinen Haustieren ersparen.

Mein Vater ist ebenfalls fast eineinhalb Jahre lang gestorben. Sein "Leben" bestand nur noch daraus, auf die nächste Schmerzspritze zu warten, um dann wenigstens zwei einigermaßen erträgliche Stunden zu haben. Das ist jetzt 36 Jahre her, aber damals durfte er nur 3 Spritzen täglich bekommen.
Es war eine Folter für ihn und für uns. Besser wurde es erst, als er (durch Beziehungen) einen Platz in einer Rehaklinik bekam, wo er endlich ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt wurde und innerhalb von 4 Monaten dann auch verstarb.

Heute soll es besser sein, was die Versorgung mit Schmerzmitteln betrifft. Trotzdem habe ich bereits zahlreiche Fälle miterlebt, die zwar nicht so schlimm wie der meines Vaters waren, wo die Schmerzbehandlung aber auch nicht "vollkommen" war.

Ich selbst will das nicht. Abgesehen von den Schmerzen möchte ich persönlich bereits dann nicht mehr weiterleben, wenn klar ist, dass ich auf eine ständige Versorgung im Bett angewiesen sein werde. Das verletzt meine persönliche Würde und keine noch so liebevolle Betreuung kann das ändern.

Andere Menschen können das anders erleben und für sich entscheiden, aber ich finde es schrecklich, dass ich selbst nicht für mich entscheiden darf, was ich bereit bin zu ertragen und was nicht. Daher bin ich ganz entschieden für die Einführung einer kontrollierten Sterbehilfe.

Was meine Tiere betrifft, hatte ich, trotz vieler Tiere, die bei mir gelebt haben, bisher tatsächlich das "Glück", diese Entscheidung nie treffen zu müssen.
Bis auf meine erste Katze Sammy sind alle meine Tiere einen natürlichen Tod gestorben, ohne vorheriges langes Leiden. Und bei Sammy war es meine Mutter, die die Entscheidung traf, sie hatte mehrere Tumore.

Im Freundes- und Bekanntenkreis habe ich aber in 3 Fällen hautnah miterlebt, wie schrecklich es ist, wenn ein Tier am Leben gehalten wird, obwohl es offensichtlich nur noch leidet.
Ganz besonders furchtbar war das elendig lange Sterben des Pekinesen meiner Nachbarin. Eineinhalb Jahre vor seinem Tod ging es dem Tier deutlich schlecht. Er fraß nicht mehr, konnte kaum noch gehen, das Atmen war ungeheuer anstrengend für ihn.
Ich bin mit ihr in eine Tierklinik gefahren, wo man ein massiv vergrößertes Herz diagnostizierte, außerdem hatte er Wasser in der Lunge.
Er blieb stationär dort, als er entlassen wurde ging es ihm zwar wieder einigermaßen gut, die Ärztin sagte aber, dass er jederzeit sterben könne, man sollte ihm die verbleibende Zeit so schön wie möglich machen und ihn rechtzeitig bringen, wenn es zu Ende geht. Damals war er etwas über 8 Jahre alt.

Ein paar Monate ging alles gut, dank seiner Medikation, dann hatte er einen Krampfanfall und lag danach wie tot auf dem Boden. Wieder Tierklinik, wo festgestellt wurde, dass sein Herzmuskel kaum noch Leistung brachte, er wieder Wasser in der Lunge hatte.
Die Ärzte behandelten ihn und gaben ihn wieder mit nach Hause mit den deutlichen Worten, dass das Ende nah sei.
Damit konnte meine Nachbarin sich nicht abfinden, also brachte sie ihn beim nächsten Anfall zu einem anderen Arzt. Der sagte ihr dasselbe und so ging es über die Monate immer weiter. Der arme Kerl wurde immer wieder entwässert, notdürftig ins Leben zurückgeholt und jeder Tierarzt (insgesamt 5 verschiedene) sagte das Gleiche, nämlich es wäre Zeit ihn einzuschläfern.

Gassi konnte er schon seit einigen Monaten nicht mehr gehen, er wurde jeden Tag mehrfach in den Garten getragen. Fressen und Wasser wurden ihm meistens eingeflößt, darin hatte meine Nachbarin eine endlose Geduld.
Als es keinen Tierarzt mehr gab, zu dem sie hätte gehen können, fand sie irgendwann heraus, dass sie ihn nach einem Anfall (ihren Erzählungen zufolge atmete er dann nicht mehr, seine Zunge war blau und hing aus dem Maul) nur unter kaltes Wasser halten musste und ihn damit wiederbeleben konnte. Sie schnappte ihn dann, drehte den Wasserhahn auf und hielt seinen Kopf unter das fließende kalte Wasser.

In den letzten Wochen musste sie das fast täglich machen. Als sie es mir erzählte versuchte ich alles, sie dazu zu bewegen, mit mir zum Tierarzt zu fahren und den Kleinen einschläfern zu lassen. Ihre Antwort war (wörtlich): "Der geht, wenn der Gott das will".
Ich sagte dann noch, wie furchtbar ich es fände, für welche Dummheiten Gott herhalten müsse und damit war erst mal jedes Gespräch beendet.

Ein paar Wochen später sagte sie mir tränenüberströmt, dass ihr Hund an dem Nachmittag gestorben sei. Aber leider durfte er nicht einfach einschlafen, nach ihrer Beschreibung war mir klar, dass er von morgens 6 Uhr an bis nachmittags um 17 Uhr nach und nach qualvoll erstickt war.
Ihr Mann war wohl gegen 16 Uhr zu Hause, da muss der arme Hund so furchtbar ausgesehen haben, dass der endlich ein Machtwort sprach und den Tierarzt anrief, um ihn einschläfern zu lassen. Der kam aber zu spät, der kleine Pekinese durfte seinen "natürlichen" Tod voll auskosten.
 
Ich finde diese Entscheidung auch sehr, sehr schwer - ich
hoffe, dass ich sie für Lupo nicht treffen muss.
Ich würde ihm liebend gerne ermöglichen, steinalt zu werden und am Ende seines Weges einfach einzuschlafen.

Meinen Pflegi habe ich ja erst im Juli, mit über 17 Jahren über die Brücke gehen lassen. Er war blind, fast taub und seit 1,5 Jahren dement.
Seine Pflege war auch für uns (mich & seinen Besitzer) ziemlich aufwändig & manchmal saß ich nachts stundenlang da mit dem alten Hund im Arm, der selbst nicht wusste was er gerade will - und durfte 2 std später schon wieder los zur Arbeit.

Sein Frauchen wollte ihn schon mit knapp 14 einschläfern, als er blind wurde. Sie hielt das nicht mehr für lebenswert!
Zum Glück konnten wir sie überzeugen. Er hatte, trotz Einschränkungen, noch viele Momente die er augenscheinlich genossen hat.

Wir haben immer versucht, ihm alles zu geben was er braucht/will, ihm Sicherheit zu geben wenn er verwirrt war. Manchmal musste man ihn 5x vor seinen Pott setzen bis er sich erinnerte Hunger zu haben, beim Wasser ebenso. Draussen vergaß er oft seine Geschäfte- die landeten dann in der Bude. Manchmal lief er die Hälfte der Nacht herum und fiepte, nichts was man ihm geben konnte half dann,
nur abwarten.
Wir hatten mehrere TA konsultiert, die Meinungen gingen von " Erlösen" bis " Ist eben alt, hat keine Schmerzen, ist langsam auf
dem Weg rüber, leidet aber nicht".

Wir hatten uns dann dafür entschieden, ihm sein langsames "Rüberwandern" zu ermöglichen, so lange er keine Schmerzen hat. Auch wenn es sehr anstrengend war, ich würde es immer wieder so tun. Letztlich bekam er an seinem letzten Tag 2 epileptische Anfälle & heftige Atemnot, sein Zustand war für mich eindeutig. Der TA war dann auch der gleichen Meinung und so ließen wir ihn gehen. Es war innerhalb von 5 Minuten vorbei.:traurig7:

Ich versuche immer alles was möglich ist - so lange es dem Tier danach ein gutes Weiterleben ermöglicht. Hab über 1000Euro
in ein verkrebstes Kaninchen gesteckt und ihm damit noch ein gutes Jahr schenken können.
Da packen sich viele an den Kopp und meinen "Dafür bekommste doch 30 neue Hasen". Ja, mag sein - aber nicht dieses Tier an dem mein Herz hängt, für das ich die Verantwortung habe. Das selbe Tier habe ich wochenlang per Löffelchen ernährt, als es sich den Kiefer gebrochen hatte. Wären auch alles Situationen gewesen, wo andere die schnelle & einfache Methode versucht hätten.

Bei vielen Leuten hab ich den Eindruck, dass das Tier seinen "Lebenssinn" erfüllt hat, wenn es keinen Spaß mehr
macht. Wenn das Tier dann aufwändige Pflege & Betreuung braucht, teure Medikamente benötigt oder
das Leben seiner Menschen kompliziert & stressig macht. Das finde ich extrem schade - und sehr charakterlos.
 
Solange ein Tier noch so etwas wie Lebensqualität hat, wenn auch vielleicht eingeschränkt, bin ich absolut deiner Meinung, ich würde alles für meine Tiere tun, auch wenn es unbequem wird.
Aber sobald das Leben nur noch daraus besteht, sich von einer Schmerztablette zur nächsten zu hangeln, Fressen ein Problem ist, das Tier nicht mehr raus will und jede Lebenslust verloren hat, würde ich nachdenklich werden. Und was ich niemals hinnehmen würde, wäre, meinem Tier einen Erstickungsanfall nach dem anderen zuzumuten.

Vor 40 Jahren hat meine Mutter meinen Wellensittich operieren lassen. Damals war er gerade etwas über ein Jahr alt und hatte einen Tumor am Unterbauch. Komplizierte Op, Heilungschancen 50 Prozent, Kosten etwas über 200 DM. Das war damals viel Geld, insbesondere für einen Wellensittich, der gerade mal 10 DM kostete. Sie hat keinen einzigen Moment überlegt, sondern ihn operieren lassen, obwohl viele Kollegen und Freunde sie für verrückt hielten.
Sie sagte dann, er sei ein Familienmitglied und würde auch als solches behandelt.
Er hat die Op problemlos weggesteckt und wurde knapp 9 Jahre alt. Dann starb er an Herzversagen, als wir wegen einer Luftsackentzündung beim Tierarzt waren und der ihn untersuchen wollte. Obwohl er handzahm und an Menschen gewöhnt war.

Ich würde immer wieder alles für meine Tiere tun, finanziell und mit allem, was mir zur Verfügung steht. Aber dazu gehört für mich eben auch, zu erkennen, wann es Zeit wird loszulassen. Und ihm den letzten Gang so leicht wie möglich zu machen.
Denn ein Tod durch Ersticken hat für mich absolut nichts mehr mit Würde zu tun. Und ein Tier, das immer wieder in seinen eigenen Ausscheidungen liegen muss, weil es nicht mehr aufstehen kann, ein Tier, das ständig Schmerzen hat, mal mehr, mal weniger, das geht, nach meiner Meinung, auch nicht in Würde.
Nicht zu vergessen, dass Tiere Schmerzen lange Zeit verbergen und wenn man es endlich mitkriegt, müssen die Schmerzen schon wirklich schlimm sein. Und auch Medikamente helfen meist nur eingeschränkt, haben dafür aber oft erhebliche Nebenwirkungen.
 



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