Einschläferung - hat der Hund kein Recht auf einen natürlichen Tod?

Habe da auch Erfahrungen mit Menschen gemacht die eben nicht das Tier einschläfern lassen haben, nur man hat gesehen wie das Tier gelitten hat.Es gibt beide Fälle zu früh oder zu spät einschlafern.
Ich finde das auch von Vorteil das man bei einem Tier helfen kann, gegenüber beim Menschen, der sterben möchte und nicht darf.
Da ein Hund nicht in der Lage ist zu überlegen was er möchte, muß der Mensch die Entscheidung treffen.
Wichtig was nicht mehr zu retten ist ,Beispiel Nierenversagen, Blutkrebs steht anderen Krankheiten gegenüber wie Knochenbrüche und dergleichen.Das sind die Unterschiede = führt die Krankheit zum Tod oder kann man doch noch helfen.
Frage mich nur wie kann ein Hund in Würde sterben ? Das ist vermenschlicht das muß man auch nicht auf Biegen und Brechen ausprobieren wann ein Hund seine Würde verliert.
 
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Ich habe Beides erlebt. Unser Ali hatte CNI im Endstadium, lange haben wir gekämpft und er wollte/konnte nicht gehen. Die letzte Nacht blieben wir bei ihm, dachten er geht von allein. Er wollte bleiben .... Er hatte Herzrasen, musste jede Stunde in den Garten und irgendwann am Vormittag sah er mich so an, dass ich gleich zum Telefon griff. Der TA war vorbereitet, kam trotz Feiertag sofort. Wir haben wahnsinnig gelitten nach dem Verlust, aber Vorwürfe haben wir uns nie gemacht weil klar war, dass wir handeln mussten.
Gusti war über ein Jahr lang dement, forderte unsere ganze Kraft und Zeit, hatte aber keine sonstige lebensbedrohliche Krankheit. Er schlief von selber in seinem Körbchen ein und ich habe ihn die ganze Zeit begleitet. Seitdem kenne ich den Unterschied zwischen "unsagbarem Schmerz" und "stiller Trauer". Er hatte sein Leben gelebt, sein Lebenslicht
erlosch ganz einfach. Das war unglaublich friedlich. Bei Ali fühlten wir uns um Jahre betrogen durch die bösartige Krankheit, durch die wir ihn verloren haben.
Wenn ein Hund keine schwere Krankheit hat und keine Schmerzen, bin ich immer dafür, ihn von selber gehen zu lassen, soviel Arbeit und Mühe man auch manchmal hat, um ihm sein Dasein noch lebenswert zu gestalten.
 
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Ich bin der Meinung das man lieber vorschnell einschläfern sollte statt zu lange zu warten.
In Zeiten in denen sogar gegoogelt werden muss wie oft ein Welpe pieseln muss wird dem eigenen Bauchgefühl nicht vertraut oder gar nicht erst aufgebaut.
Und der Durchschnittshundehalter muss dem TA vertrauen, er weiß es ja nicht besser, kann er auch nicht!
Zum Glück macht er so eine Situation ja eben nicht all zu oft mit!
Und wie wirkliches leiden aussieht habe ich in der eigenen Familie erlebt, fast 2 Jahre sterben, das würde man keinem Hund zumuten!

Die Konfrontation mit dem Tod überfordert die allermeisten Menschen, Vorwürfe machen weil er aus seiner Sicht und seinem Erfahrungsschatz dem Hund langes Leid erspart finde ich sowas von unter aller Kanone, kann ich kaum in Worte fassen!
Das hat nichts mehr mit für den Hund sprechen sondern nur noch mit miesester Menschenverachtung und Überheblichkeit zu tun!
 
Meiner Meinung nach gibt es bei diesem Thema nicht nur schwarz oder weiß, es gibt auch alle Schattierungen von grau. Und deshalb ist die Frage der Einschläferung (oder nicht-Einschläferung) eine Entscheidung zwischen genau drei Beteiligen: dem Tier, dem Besitzer und dem Tierarzt.

Zum einen ist da der Hund und die Frage ob und wie sehr er leidet und wie gut die Chancen stehen, dass er sich davon wieder erholt. Die Frage nach dem Recht auf einen natürlichen Tod kann auch die Frage nach dem Recht auf Ersticken, wochenlanges qualvolles Dahinsiechen, elendiges Verrecken sein.

Zum anderen ist da der Mensch, der den Hund pflegen muss und der diese Pflege zeitlich, organisatorisch und körperlich durchhalten muss. Wie viele Menschen können über längere Zeit 24 Stunden am Tag bei ihrem Hund sein und ihn pflegen? Wie viele Menschen können einen größeren Hund Gassi tragen, wenn er es selbst nicht mehr schafft? Kann man verlangen, dass ein Mensch sein eigenes Leben komplett aufgibt, um dem Hund ein natürliches Sterben zu ermöglichen? Denn wenn der Mensch die Pflege nicht schafft, dann kann auch ein eigentlich natürlicher Sterbeprozess zum unzumutbaren Leidensweg für Hund und Mensch werden.



Die Erzählungen in Foren kann und mag ich nicht beurteilen, ich kenne weder die Situation noch Hund und Halter persönlich.
Geschriebene Worte können von jedem anders aufgefasst werden, man muss nur ein Wort oder einen Satz vergessen.
Danke!

Ich fand es entsetzlich als mir eine Frau auf der Hundewiese erzählte, dass sie ihren Hund einschläfern lassen musste, weil der die Treppe nicht mehr laufen konnte. Ich fand es aber genauso entsetzlich dass der Hund einer Bekannten mit unzähligen Tumoren im Körper unbedingt bis zum "natürlichen" Ende durchhalten musste. Aber in beiden Fällen kannte ich nur einen Teil der Geschichte (obwohl ich beide Hunde gesehen hatte).
 
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Ich habe im März meine 16 Jahre alte Katze einschläfern lassen. Sie war blind und taub und ist nur noch orientierungslos im Kreis gelaufen. Es gab den Verdacht auf ein Vestibular-Syndrom, ein Schlaganfall oder eine Schädigung im Gehirn.

Als wir Montags mit ihr beim Tierarzt waren hatte sie miserable Blutwerte, eine CNI und einen Infekt. Sie hat Infusionen bekommen (Vitamin B und Kochsalzlösung) und den Infekt hatten wir Mittwoch im Griff und ihre Blutwerte waren viel besser. Wir waren so erleichtert und haben Nierentrockenfutter bestellt und Rinderhack gekauft denn es war wichtig, dass die Katze wieder anfängt zu fressen.

Mittwoch hat sie noch kleine Stückchen von dem Rinderhack gefressen und danach nichts mehr. Sie hat auch gar nichts mehr getrunken.

Wir haben sie jeden Morgen beim Tierarzt abgegeben damit sie dort ihre Infusionen bekommt. Mehr konnten wir nicht tun laut der TÄ.
Freitagnachmittag wollte ich sie abholen da sagte die TA-Helferin zu mir, dass die Ärztin mit mir sprechen wollte weil Josy apathisch ist. Bis ich im Behandlungsraum war lief Josy aber wieder auf dem Fußboden rum, zwar immer noch im Kreis aber sie war nicht mehr apathisch.

Josys Blutwerte waren okay, wenn sie angefangen hätte zu trinken und zu fressen hätte sie weiterleben können. Die TÄ hat ihr am Freitag ein Mittel gegen eine eventuelle Übelkeit und etwas zum Appetit anregen gespritzt und ich habe Aufbaufressen mitbekommen. Ich habe versucht Josy Fressen und Wasser mit einer Spritze ohne Nadel ins Mäulchen zu spritzen. Das lief alles so wieder raus wie ich es ihr gegeben habe.

Josy hatte seit Mittwochabend nichts gefressen und ich habe sie am Samstagmittag einschläfern lassen. Sicherlich hätte ich warten können aber ich glaube nicht, dass es eine „Spontanheilung“ gegeben hätte. Josy wäre irgendwann verhungert und verdurstet.

Die TÄ sagte man hätte ein CT machen lassen können aber das hätte vermutlich nur bestätigt, dass ein Schaden im Gehirn vorliegt.

Ich habe für mich aus Josys Einschläferung mitgenommen, dass ich bei meinem nächsten Tier alle Möglichkeiten wahrnehmen werde. Und wenn ein CT nur zeigt, dass Schäden im Gehirn vorliegen werde ich es trotzdem machen lassen.

Das ging mir alles zu schnell aber ich habe mich auf den Rat meiner TÄ verlassen, die mich bei meinen Hunden immer gut beraten hat. Immerhin ist sie ja diejenige mit der Erfahrung mit (tot)kranken Tieren.

Ich kann allgemein schlecht loslassen und ich denke bei meinen Hunden wird mir das sehr, sehr schwer fallen.

Ein Tier, dass „nur“ schlecht oder kaum laufen kann werde ich nicht einschläfern lassen. Ich habe bei einem Hundehalter mitbekommen, dass er für seinen Hovawart, der seine Hinterpfoten nicht mehr benutzen konnte eine Art „Rollstuhl“ in den die Beine eingehängt werden gebaut hat. Da der Hund die Pfoten nur nachgezogen hat trug er hinten Hundeschuhe. Der Hund lief so mindestens ein halbes Jahr seine 100/200 Meter Gassi. Eines Tages stand dort ein Auto vom Tierkrematorium vor der Tür.

Ich habe für mich entschieden, dass ich für meine Hunde kämpfen werden solange sie Fressen und trinken. Wenn nicht von selbst dann wenigstens mit leichten „Zwang“. Aber das ist das Minimum für mich.
 
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Ich habe dieses Wechselbad der Gefühle dreimal erlebt.
Immer mit anderem Ausgang.
Fall 1
Moritz, sollte erschossen werden ( übrigens das wäre das zweite Mal gewesen, das war in den 70 er der übliche Gang )
weil er nicht mehr fraß, abgemagert war und niemanden an sich heran ließ.
Todesurteil stellten die " Experten " aus dem örtlichen HV.
Ich habe ihn zum TA gebracht, der feststellte, daß er, ich weiß nicht mehr genau was, im Maul hatte, deswegen nicht fressen konnte und er Ggroße Schmerzen hatte, das " Teil " wurde entfernt,
Moritz, damals so 7 Jahre alt, lebte noch 11 Jahre.
Nicht vergessen das war in den 70 er Jahren.
Fall 2
Asco Cocker Spaniel, brach sich die Hüfte.
TA wies mich auf die Kosten hin das waren 1500 DM.
Das war in den 90 er,
wir wählten die Tierklinik in DU aus und Asco wurde operiert.
Er war 12 / 13 Jahre alt.
Die OP war soweit erfolgreich.
Doch der Hund den wir abholten, war ein schwarzer Cocker,nicht mehr Asco.
es wurde gesagt das ändert sich,
nur das war ein Irrtum, Asco war gesund, er lief auch noch im Familienverband mit, aber Sachen die ihm vor der OP große Freude machten,
verängstigten, diesen starken ,prächtigen Hund.
Es war, als hätte man eine wichtige Lebensader zerschnitten.
Ungefähr drei Jahre nach OP verstarb Asco friedlich zu Hause in meinen Armen.

Hätte ich diesen Verlauf geahnt, wäre es nie zu einer OP gekommen.

Fall 3
2010
Carlo, 15 Jahre, hatte wohl einen Tumor?
Er ist quasi, vor dem vollen Napf verhungert.
Er fraß zwar, wurde zusehends dünner und schwächer.
Er war in TA Behandlung.
Vier Wochen quälte er sich durch das Leben.
Das waren vier Wochen zu lang, für diesen vitalen und lebenslustigen Hund.
Um genaues zu Wissen, hätten wir ihn aufschneiden lassen müssen.
Mit unklarem Ergebniss.
Dies wollte ich ihm nicht antun.
Carlo wurde erlöst.


Drei Situationen, bei denen einem bewußt wird welche Verantwortung man mit einem Tier übernimmt.

Ich würde aber niemals einen Hund , ein Tier bis zum " GEHT NICHT MEHR " behalten wollen.
Aus LIEBE zum Tier.

Und bitte, sachliche Fragen werde ich gerne beantworten.
 
Frage mich nur wie kann ein Hund in Würde sterben ?

Die Beantwortung der Frage setzt voraus, dass man sich über den Begriff "Würde" einig wird. Welche Würde hat ein Tier?
Eine eigene Tierwürde?
Eine - soweit möglich - auf Tiere übertragene Menschenwürde?


Das ist vermenschlicht das muß man auch nicht auf Biegen und Brechen ausprobieren wann ein Hund seine Würde verliert.

Das ganze "Mensch-Hund-Verhältnis" ist vermenschlicht. Die Menschen erschaffen Hunde nach ihren Vorstellungen, halten sie nach ihren (individuellen) Vorstellungen, bilden sie danach aus und lassen sie nach ihren Vorstellungen sterben - mit oder ohne Euthanasie.
 
Ich denke die Mehrheit von uns wuenscht es sich, dass sein Haustier von alleine einschlaeft und man diese Entscheidung nicht treffen muss. Dennoch denke ich dass dies oftmals leider nicht moeglich ist ohne das Tier "verkommen" zu lassen .

Doch wann ist es zu frueh? Wann ist es zu spaet?

Ist es fuer ein Haustier noch wuerdevoll, wenn ich es Zwangsernaehren muss?
Ist es denn noch wuerdevoll, wenn sich das Tier unbewusst erleichtert, weil es alle Kontrolle ueber seine Koerperfunktionen verloren hat? Und nein, ich meine nicht aus Bequemlichkeit des Besitzers. Wenn du fruehs aufstehst und dein Hund liegt I'm eigenen Kot und Urin, ich denke kein Tier moechte in seinen Ausscheidungen liegen.
Ist es wirklich I'm besten interesse des Tieres wenn ich es mit Medikamenten vollstopfe, damit die Schmerzen etwas gelindert sind aber die Nebenwirkungen der Medikamente langsam die Nieren zerstoeren?
Ist es wirklich I'm besten interesse des Tieres wenn noch Tage- , Wochen oder Monatelang an dem Tier herumgedoktort wird?
All dies kann doch ehrlich nicht I'm besten interesse meines Tieres sein
Ich als Tierbesitzer kenne doch mein Tier am besten und sollte wissen, wann es denn soweit ist.
Kein Besitzer dieser Welt moechte doch sein geliebts Tier vor sich hinsiechen sehen, oder?

Wir hatten erst letzte Woche eine FIV positive Katze in der Klinik. Abgemagert bis auf die Knochen. Unfaehig zu laufen. Augetrocknet, matte Augen und mattes Fell. Plus einen gehoerigen katzenschnupfen. So wie du den 8 Jahre alten Kater "aufgestellt" hast, ist er wieder umgefallen.
Die Besitzer haben sich entschieden ihn gehen zu lassen und ja ich denke es war die richtige Entscheidung.

Oder Manchita, der vor 2 Jahren bei uns in der Praxis war. Ich persoenlich finde, diesem Hund haette viel Leid erspart werden koennen. Aber hier waren es die Besitzer, die ihn nicht gehen lassen wollten/konnten.

Das ist die Geschichte von "Manchita", der eigentlich zur Praxis gehoerte, aber ich ihn mit versorgen musste.
Manchits Besitzer brachten ihn zum Impfen in die Praxis und erwaehnten so nebenbei "irgendwas stimmt mit ihm nicht"..
Unser TA ist fast in Ohmacht gefallen, als er den Hund sah...

Manchita hatte neurologische Stoerungen, konnte teilweise die Hinterbeine nicht bewegen, offene eiternde stellen am ganzen Koerper, ein staendig vorfallender Penis, konnte nur fressen, wenn er per hand gefuettert wurde, laut Blutwertenwar er "tot" und um das ganze noch ein bisschen schwerer zu machen, war er hochgradig bissig.






Manchita war ein 2 pfund "Teacup" Chihuahua an dem eigentlich "mehr kaputt als ganz ist".

Nach 2 wochen intensiv pflege, 3 ops, einem erneuten Penisvorfall und einem halb abgekauten Penis, durften wir ihn endlich erloesen.
Versucht wurde alles.. die Besitzer waren uneinsichtig und wollte das wir heilen, was nicht zu heilen war.

Ist es denn nicht auch irgendwie purer Egoismus ein Tier unbedingt am Leben zu erhalten nur weil man als Mensch nicht loslassen kann?

Was ist mit dem 80 jaehrigen Rentner, der seinen Hund ueber 15 jahre lang hatte und dieser nun schwer krank ist und er es sich einfach nicht leisten kann herum zu experimentieren, weil es koennte ja doch eventuell, vielleicht eine leichte Verbesserung eintreten. Ist es denn so verwerflich wenn er seinen Hund einschlaefert, weil er keine andere Option hat? Oder soll ein schwerkranker alter Hund dann doch noch in ein Tierheim/Pflegestelle kommen nur damit daran rumgedoktort wird?


Ich persoenlich schliesse mich Schnaufnase an, man kann bei diesem Thema nicht nur Schwarz und Weiss denken. Es gibt soviele Faktoren von denen der Besitzer seine Entscheidung faellt. Auch denke ich, dass man kein Recht hat, die Entscheidung eines anderen, sein Tier gehen zu lassen, anzuzweifeln. Haette man, sollte man.. was bringt dass denn? Jeder kennt sein Tier am besten und ohne die leute und geschichte persoenlich zu kennen , sollte man dann doch nicht urteilen.
 
Was ist mit Interessen oder Zielen, die Leiden rechtfertigen?
Eine notwendige Operation zum Beispiel, dazu zähle ich nun keine Kastrationen.

"Das ein Tier nicht leiden muss" aus dem Mund einer rigorosen Kastrationsbefürworterin ist im übrigen schon bemerkenswert.
 



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