Es geht doch nicht darum, überhaupt nichts mit dem Hund zu machen.
Sicher kann man ihm das alles beibringen, aber doch nicht gleich in der ersten Woche nach Einzug.
Eine Studie besagt, dass ein Welpe in der 8. Woche sein Gehirn rebootet. Er vergisst fast alles, was er beim Züchter gelernt hat. Deshalb sollte man als neuer Besitzer gleich weiter arbeiten, natürlich in Maßen. So jedenfalls wurde das einer befreundeten Züchterin gesagt, die letztes WE auf einem Seminar war. Warum soll man das nicht auch mit einem etwas älteren Hund tun?
Diese Kunsstücke kann man dem Hund ja gerne beibringen, aber doch nicht so viel innerhalb kurzer Zeit.
Das Ergebnis ist doch sehr häufig, dass der Hund in ein paar Monaten alles nur mäßig kann.
Das sehe ich nicht so.
Ein Hund ist durchaus in der Lage, mehrere Dinge zu üben. Man muss nicht erst 3 Wochen rigoros abrufen lernen und dann weitere 3 Wochen, dass er auf seinen Platz gehen soll. Dann kann er in ein paar Monaten auch nicht unbedingt alles besser. Und muss ein hund denn überhaupt in einigen Monaten alles perfekt können?
Es gibt keinen Hundehalter, der irgendetwas im Laufe des Hundelebens wieder etwas mehr übt.
Bindung wird durch Beschäftigung gefördert, das sehe ich auch so, aber eine sinnvolle Beschäftigung sollte der Herkunft und dem Alter des Hundes angepasst werden.
"Beschäftigung" ist auch sinnvolles Spielen, bei dem der Hund lernt, seine Kraft und Zähne zu dosieren, Beute auszugeben.
Sinnvoll und eine Bindungsförderung entsteht auch, wenn man verschiedene Umweltsituationen trainiert.
(Stadt, Restaurantbesuche, Autofahrten, fremde Menschen, andere Hunde, andere Tiere, die Natur, verschiedene Geräusche etc.)
Das sind doch alles Dinge, die man mit einem Hund eh nebenbei machen sollte. Wenn man mit ihm spielt, übt man automatisch Beißhemmung und die Natur wird auch kennengelernt. Das passiert doch schon mit den Geschwistern (sie üben Beißhemmung, erkunden fremdes Gelände). Nebenbei erzieht die Hundemutter auch noch. Und wenn es dann noch ein Welpe vom Züchter ist, soll der prägen und sozialisieren, auf verschiedene Geräusche, Untergründe, ..... Soll man das jetzt unterbinden, weil es den Welpen überfordern könnte?
Nein, ein guter Züchter findet ein vernünftiges Maß. Er prägt den Welpen, ohne ihn zu überfordern, lässt ihn neue Dinge erkunden und Menschen kennenlernen, ohne mit 7 Wochen alten Welpen einen Kindergarten zu besuchen.
Das kann ein Hundehalter auch. Man darf nicht immer von anderen ausgehen.
Mal ehrlich. Wenn ich in der Küche stehe und mein Welpe sich neben mich setzt und ich dann gleichzeitig "Sitz" sage und der Hund sich freut....dann soll ich das mal lieber lassen, weil er überfordert ist?
Nein, dann mache ich das nochmal. DAS ist für mich mit einem Welpen zu üben. das mache ich dann 3x, dann später vielleicht nochmal und hinter den Übungen wird eh immer gespielt und gefreut. Für Welpen ist das Spiel und nebenbei lernen sie noch.