Zu enge Bindung

Mit "zu eng" meine ich sinngemäß das "Erdrücken".
Ich bin der Meinung, dass das bei Lebewesen durchaus stattfindet.

Ja, es findet statt, keine Frage. Und es führt ggf. zu der sog. erlernten Hilflosigkeit.

Tatsächlich gibt es Hund/Mensch-Beziehungen
in denen der Hund in eine für ihn ungesunde Abhängigkeit gerät.

Ja, siehe oben.

Ich frage mich wie kann sich eine „zu enge“ Bindung noch äußern außer dass der Hund nicht allein bleiben kann? Durch „stalken“ im Haus und verfolgen von Zimmer zu Zimmer oder fällt euch noch etwas ein?

Stalken im Haus und verfolgen, richtig.

Andere Lebewesen - egal ob Mensch oder Hund - werden ablehnend behandelt, ggf. angekläfft oder sogar gebissen - eine Art Ressourcenverteidigung, für alle Fälle, in denen der Hundehalter seine Aufmerksamkeit auch nur kurz jemand anderem zuwendet.

Autoaggressives Verhalten des Hundes, Selbstverletzungen durch Schwanz- oder Pfotenbeissen.

Formen von Übersprungshandlungen (um die eigene Achse drehen) oder Hospitalismus. Diesen Hospitalismus habe ich mal bei einem Schäferhund gesehen, der im Zwinger gehalten wurde. War der Halter zu Hause, war alles gut, auch wenn der Hund im Zwinger war. War der Halter abwesend zeigte der Hund immer folgendes Bewegungsmuster: von der linken Zwingerwand nach vorne zum Gitter, dort hochspringen und zur linken Zwingerwand wenden, zur linken Zwingerwand laufen, dort hochspringen und zum Gitter wenden, zum Gitter laufen und so weiter.

Verhaltensänderungen (Futterverweigerung, Ungehorsam) noch mehr oder weniger lange nach Rückkehr des Halters.

Ich habe mal einen Hund erlebt, der seinen Halter nach Rückkehr - ab etwa 2 Stunden Abwesenheit - tagelang nicht mit dem Hintern angeschaut hat, der liess sich nichtmal anfassen.

Grausam, sowas anzuschauen. Wenn sich bestimmte Verhaltensweisen erstmal ritualisiert haben, ist denen auch mit einem Trauma-Trainer kaum noch beizukommen.
 
Ich war mal auf einem Seminar zur Mensch Hund Bindung.
Hier das pdf der Referentin:).

Die Bindungstheorie die für Menschen angewendet wird ist wohl auf Hunde übertragbar.

- - - Aktualisiert - - -

Michaela war schneller:zwinkern2:.
 
Eine enge Bindung ist sicher sehr schön und gut , ich behaupte mal ,vor allem Sammy hat eine enge Bindung zu mir. Er kommt aber auch ohne mich aus ,wenn es sein muss.
Am meisten macht es sich bemerkbar ,wenn ich nicht mit Gassi gehen kann ,dann zögert er und wartet das ich mitgehe.
Einmal ist er wieder nachhause gelaufen ,weil ich nicht mit konnte.
Müssen beide an der Leine laufen zb. in der Stadt ,läuft er eher mit mir ,nimmt ihn mein Mann muss er ihn ständig ermahnen mit ihm zu gehen ,da Sammy ständig auf mich wartet.(das bedeutet entweder ich muss Beide führen ,oder nur Sammy, führe ich Nino und mein Mann Sammy ,kommen wir nicht vorwärts).
Mein Mann läuft oft etwas schneller als ich. Ist er ohne Leine läuft er neben oder hinter mir ,obwohl mein Mann vorraus läuft.
Es ist manchmal auch nervig.
Die Bindung zu mir ist eng ,aber nicht zu eng .
Ich muss klare Grenzen setzen und und Sammy auch manchmal befehlen mit meinem Mann zu gehen .

Eine zu enge Bindung schadet nur ,sie macht unselbstständig ,ängstlich ja sogar agressiv.

Sammybi
 
Ich für mich muss sagen ich will gar keinen Hund der draußen derart auf mich fixiert ist, dass er gar nichts anderes mehr wahrnimmt. Man sieht ja oft Hunde, der derart unnatürlich an ihrem Besitzer kleben.....das würde mich pesönlich richtig beklemmen.

Bruno hat eine sehr gute Bindung zu mir und meinem Partner, aber er kann draußen auch sein Ding machen....schnüffeln, buddeln, ohne sich alle 5 sek. umzudrehen um zu schauen, ob wir noch da sind - er WEIß, dass wir da sind, er brauch sich da nicht zu sorgen.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt richtig rüberbringen konnte, was ich meine. :denken24:
 
Ich frage mich wie kann sich eine „zu enge“ Bindung noch äußern außer dass der Hund nicht allein bleiben kann? Durch „stalken“ im Haus und verfolgen von Zimmer zu Zimmer oder fällt euch noch etwas ein?

Ja, kenne ich von einer Bekannten, deren Hund zusätzlich zu deinen Beispielen sie z.B. ständig an-fiept, sobald sie sich mal hinsetzt oder auch nur fernsehen will. Er fordert ununterbrochene Aufmerksamkeit. Echt nervig, aber der Hund ist jetzt 15 und da kann man wohl nicht mehr ändern, was all die Jahre unwissentlich falsch gemacht wurde.
 
die extreme bindung hat luna.
sie bewegt sich draußen selten mehr wie 10 meter weg
und das auch nur wenn sie einen bekannten hund sieht.
meistens ist sie unmittelbar hinter mir.

erna dagegen geht die welt erkunden.
ist auch oft weiter weg und spielt mit anderen hunden.
 
So extrem ,wie es sich vielleicht liest ,ist Sammy nicht. Er geht durchaus auch mal ei paar Meter weg um zu buddeln ,schnüffeln ect.aber ich muss Ihm sagen das es ok ist.
Er geht nicht von alleine zumindest sehr selten.
Wenn er merkt ,ich bin zu weit weg kommt er sofort zu mir und schaut mich an ,also er rennt nicht an mir vorbei ,wie es Nino macht ,wenn ich nicht extra sage ,,zu mir,,.
Sammy wartet erst auf ein ok,und oft muss ich ihn regelrecht weg schicken.
Gehen wir auf Mäusejagt geht Sammy erst auf die Wiese ,wenn ich mitgehe ,wenn nicht bleibt er auf dem Weg.
Wenn er sich lösen muss ,mache ich ihn von der Leine auch an der Straße ,damit er weiter zur Seite gehen kann ,er kommt dann von alleine zu mir und lässt sich anleinen.
Zuhause hängt er nicht an mir ,jammert nicht und kann ohne Aufstand Zuhause bleiben. Da gibt's keine Probleme.Da ist eher Nino anhänglicher.

Ich muss sagen ,nachdem mein erster Hund ,,Blacky ,, sehr selbstständig war .War das für mich eine ganz neue und auch angenehme Erfahrung .
Wenn 2 Hunde extrem selbständig sind ,kann es schneller zu Problemen kommen.
Es hat etwas gedauert ,aber mittlerweile orientiert sich Nino immer wieder an Sammy und läuft nicht mehr so weit vorraus wie Anfangs.
Liegt warscheinlich aber auch am Schleppleinentraining.


sammybi
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessantes Thema
Mir wurde immer gesagt, der Hacki hätte gar keine Bindung zu uns
Dann wurde gesagt, es gäbe halt Hunde, die so selbständig sind, dass sie gar keine Bindung aufbauen
Dann war ich krank, im KH, dann bissl zu Hause, dann zur Reha, dann zur Kur, natürlich ohne Hund
Seit dem läßt der mich nicht aus den Augen. Kontrolle, ob ich wieder weg renne? oder doch Bindung, und die hat nun nen Knacks, weil ich mich so lange verdrückt hab?
 
Irgendwo beschreibt ihr meine beiden.
Beide sind eigentlich relativ unterschiedlich,aber hängen an mir.

Pünktchen schaut draußen sehr oft nach mir,wenn mein Freund los läuft und sie mit soll,geht sie nicht mit.
Sie bleibt in meiner Nähe, ich muss sie auch ermahnen,das sie mit gehen soll.
Drinnen ist es ihr Wurst,hauptsache sie bekommt mal eine Krauleinheit und darf bei uns auf dem Sofa liegen.Kommt aber prima ohne uns zurecht.

Freya geht draußen ihre Wege,hört nicht immer.
Jugendlich eben.
Wenn Herrschen sie an der Leine hat schaut sie immer wo ich bin,lauf ich woanders geht sie nicht mehr mit,er muss sie mitschleifen.
Drinnen ist sie nur am fiepsen wenn ich nicht da bin,findet keine Ruhe.
Zerstört ab und an Sachen wenn garkeiner da ist,ich schiebs mal auf ihr Alter.
Sie fiepst aber auch mal wenn ich da bin,um zu zeigen das sie wohl auch noch da ist.
 



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