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Auf keinen Fall solltest du schimpfen oder gar Gegenstände nach ihr werfen!!
Dein Hund ist dir die erste Zeit, wie ein Welpe bei seiner neuen Familie, wahrscheinlich auf Schritt und Tritt gefolgt. Mittlerweile fühlt er sich "sicher", er ist angekommen! Da ist es ganz normal, dass er auch mal auf Durchzug stellt.
Wenn ich Bjenna rufe, und sie kommt nicht, dann gehe ich zu ihr hin, nehme sie am Geschirr (ich bin kein HB-Freund^^) und nehme sie mit zu der Stelle, von der ich sie abgerufen habe. Dabei schimpfe ich nicht mit ihr oder sonstiges. Wenn wir dann an der Stelle angekommen sind, gibt's ein "Fein gemacht" oder ein anderes verbales Lob von mir. Dann lasse ich sie meist eine Übung ausführen, die für sie recht einfach ist (Sitz, Touch,...) und gebe ihr dann das "ok" für den Freilauf. Kurze Zeit später rufe ich sie erneut ran. Wenn sie nicht kommt, dann beginnt das Spiel von vorn, allerdings bleibt sie dann eine Weile an der Schleppi. Wenn sie kommt, dann freue ich mich mega und sie bekommt einen gaaanz tollen Keks!
Wichtig finde ich beim Rückruf folgende Punkte:
1) Übe den Rückruf zunächst in reizarmer Umgebung. Keine Hunde, keine Menschen, keine Autos,... Du kannst dich leicht seitlich zu ihr drehen, denn frontales Aufeinandertreffen wird von Hunden als unhöflich/bedrohlich aufgefasst. Zudem kannst du in die Hocke gehen, um quasi auf Augenhöhe mit dem Hund zu sein. Außerdem kannst du zusätzlich zum verbalen Signal (also dem Rufen) auch ein Sichtzeichen einführen. Dazu solltest du bedenken, dass das Zeichen auch aus großer Entfernung gut für den Hund zu erkennen sein sollte. Also ein erhobener Zeigefinger wäre weniger gut geeignet.
Stattdessen finde ich ausgebreitete Arme recht empfehlenswert, oder beide Hände an den Bauch. Ich persönlich zeige vor mir auf den Boden, zeige ihr quasi die Stelle, wohin Bjenna kommen soll.
2) Beim erfolgreichen Herankommen beugen sich viele Hundehalter über den Hund und freuen sich. Das empfinden die meisten Hunde (besonders kleine Rassen) als bedrohlich und kommen dann nur ungern. Daher (wie in 1. beschrieben) würde ich zum Hinhocken raten. Das ist dann als Einladung zu verstehen.
3) Wenn du den Abruf nur abfragst, wenn du den Hund anleinen möchtest, wird der Hund verknüpfen: Abruf = Spiel/Schnüffeln vorbei. Rufe den Hund stattdessen immer mal wieder ran. Belohnen kannst du dann ganz verschieden. Ein tolles Zerrspiel, ein besonderes Guddi, aber auch die sofortige Freigabe eignen sich besonders gut.
4) Rufe den Hund nur aus Situationen ab, in denen du sicher bist, dass er sich auch abrufen lassen kann. Ansonsten nutzt sich das Signal ab, und dein Hund wird nicht mehr darauf reagieren.
Ich wünsche maximalen Erfolg.