Wie verhalten wenn Hund nicht hört?

Hallo an alle, ich hätte folgende Frage. Unsere Lara 1 j. Pinschermix aus Auffangstation / Bulgarien haben wir jetzt seit 7 Wochen. Das Problem das wir seit gestern haben ist, dass sie nicht mehr richtig hört. Wir lassen Sie ohne Leine laufen und die Kommandos "halt" und "hier her" haben sonst immer recht gut geklappt. Wenn sie jetzt nicht hört und ich auf sie zugelaufen komme legt sie sich auf den Rücken. Ich würde gerne wissen wie ich mich verhalten soll, wenn sie nicht hört? Soll ich sie schimpfen, ignorieren, Leine neben sie werfen etc.?

LG
 
Wenn sie jetzt nicht hört und ich auf sie zugelaufen komme legt sie sich auf den Rücken. Ich würde gerne wissen wie ich mich verhalten soll, wenn sie nicht hört? Soll ich sie schimpfen, ignorieren, Leine neben sie werfen etc.?
LG

Bitte weder schimpfen, noch ignorieren und auf keinen Fall die Leine werfen wenn sie sich schon auf den Rücken legt wenn du auf sie zuläufst.

Lara ist jetzt richtig bei euch angekommen und die Erziehung beginnt:

Schleppleine an die Hündin und dann musst du verhindern dass Lara auf dein „hier“ nicht kommt. Ruf` sie nur wenn du davon ausgehst, dass sie auch zu dir läuft also nicht wenn sie gerade irgendwo schnüffelt oder aus dem Spiel heraus. Ich rufe immer erst den Namen meiner Hunde, wenn sie gar nicht reagieren ist für mich klar dass es dann auch nichts bringt sie abzurufen.

Wenn ich mit meinem Neuzugang Hermann am Abruf arbeite dann zuppele ich ein bisschen an der Schleppleine wenn er mich vergessen hat. Natürlich nicht den Hund mit Gewalt zu dir ziehen aber ein kurzer Impuls als „Erinnerung“ dass sich Lara in deine Richtung in Bewegung setzen soll.
 
Ok danke für deinen Beitrag. Das komische ist ja, es hat die letzten Wochen super geklappt, Belohnung mit Leckerei und streicheln etc. so wie in der Hundeschule gelernt. Nur seit gestern hat sie "ihren" Kopf (was Strassenhunde wohl so haben). Wie soll ich mich verhalten wenn sie garnicht kommt, einfach weitergehen oder sie holen bzw. wie mich dann ihr gegenüber verhalten.
 
Da kann ich nur Wautzi anschliessen, der Hund muss das jetzt richtig lernen. Am besten wirklich ohne "Bestrafungen" ;-) :) Das dauert alles etwas aber das wird schon...
 
Das komische ist ja, es hat die letzten Wochen super geklappt, Belohnung mit Leckerei und streicheln etc. so wie in der Hundeschule gelernt. Nur seit gestern hat sie "ihren" Kopf (was Strassenhunde wohl so haben). Wie soll ich mich verhalten wenn sie garnicht kommt, einfach weitergehen oder sie holen bzw. wie mich dann ihr gegenüber verhalten.

Ein neuer Hund muss erst richtig bei dir ankommen und dann wird er eigenständiger weil er ja merkt, dass er bei dir bleiben darf.

Ich würde Lara jetzt einige Monate an der Schleppleine lassen und dadurch kannst du verhindern dass Lara „ihr Ding“ macht.

Sofern keine Gefahr besteht kannst du mal versuchen ob sie dir hinterherläuft wenn du weitergehst. Oder auch mal umdrehen oder dich hinter einem Baum verstecken.

Hermann wohnt seit Anfang August bei mir und er bleibt für die nächsten Monate an der Schleppleine bis ich das Gefühl habe ihn aus jeder Situation abrufen zu können. Er war am Anfang super abrufbar und meine Trainerin hat mir gleich gesagt „gewöhn dich nicht dran, das ändert sich noch“ und so war es auch.:zwinkern2:
 
OK wieder was gelernt ;) das heisst an der Schleppleine lassen und wenn sie nicht auf "hierher" reagiert etwas an der Leine ziehen, wenn sie dann kommt mit Streicheleinheiten Belohnen?
 
Ja, wenn sie Streicheleinheiten in dem Moment als Belohnung empfindet. Ich arbeite mit Hermann im Moment mit hochwertigem Fressi, also gekochtes Putenfleisch oder getrocknete Hähnchenstreifen am erfolgreichen Abruf. Denn Streicheln mag er zwar auch aber Fressen ist dann doch noch besser.

Ich würde den Rückruf auch nochmal in ablenkungsarmer Umgebung festigen, also im Hausflur, im Garten, auf einem Feldweg wenn gerade nichts los ist.
 
...

Auf keinen Fall solltest du schimpfen oder gar Gegenstände nach ihr werfen!!

Dein Hund ist dir die erste Zeit, wie ein Welpe bei seiner neuen Familie, wahrscheinlich auf Schritt und Tritt gefolgt. Mittlerweile fühlt er sich "sicher", er ist angekommen! Da ist es ganz normal, dass er auch mal auf Durchzug stellt. ;)

Wenn ich Bjenna rufe, und sie kommt nicht, dann gehe ich zu ihr hin, nehme sie am Geschirr (ich bin kein HB-Freund^^) und nehme sie mit zu der Stelle, von der ich sie abgerufen habe. Dabei schimpfe ich nicht mit ihr oder sonstiges. Wenn wir dann an der Stelle angekommen sind, gibt's ein "Fein gemacht" oder ein anderes verbales Lob von mir. Dann lasse ich sie meist eine Übung ausführen, die für sie recht einfach ist (Sitz, Touch,...) und gebe ihr dann das "ok" für den Freilauf. Kurze Zeit später rufe ich sie erneut ran. Wenn sie nicht kommt, dann beginnt das Spiel von vorn, allerdings bleibt sie dann eine Weile an der Schleppi. Wenn sie kommt, dann freue ich mich mega und sie bekommt einen gaaanz tollen Keks!

Wichtig finde ich beim Rückruf folgende Punkte:

1) Übe den Rückruf zunächst in reizarmer Umgebung. Keine Hunde, keine Menschen, keine Autos,... Du kannst dich leicht seitlich zu ihr drehen, denn frontales Aufeinandertreffen wird von Hunden als unhöflich/bedrohlich aufgefasst. Zudem kannst du in die Hocke gehen, um quasi auf Augenhöhe mit dem Hund zu sein. Außerdem kannst du zusätzlich zum verbalen Signal (also dem Rufen) auch ein Sichtzeichen einführen. Dazu solltest du bedenken, dass das Zeichen auch aus großer Entfernung gut für den Hund zu erkennen sein sollte. Also ein erhobener Zeigefinger wäre weniger gut geeignet. ;) Stattdessen finde ich ausgebreitete Arme recht empfehlenswert, oder beide Hände an den Bauch. Ich persönlich zeige vor mir auf den Boden, zeige ihr quasi die Stelle, wohin Bjenna kommen soll.

2) Beim erfolgreichen Herankommen beugen sich viele Hundehalter über den Hund und freuen sich. Das empfinden die meisten Hunde (besonders kleine Rassen) als bedrohlich und kommen dann nur ungern. Daher (wie in 1. beschrieben) würde ich zum Hinhocken raten. Das ist dann als Einladung zu verstehen.

3) Wenn du den Abruf nur abfragst, wenn du den Hund anleinen möchtest, wird der Hund verknüpfen: Abruf = Spiel/Schnüffeln vorbei. Rufe den Hund stattdessen immer mal wieder ran. Belohnen kannst du dann ganz verschieden. Ein tolles Zerrspiel, ein besonderes Guddi, aber auch die sofortige Freigabe eignen sich besonders gut.

4) Rufe den Hund nur aus Situationen ab, in denen du sicher bist, dass er sich auch abrufen lassen kann. Ansonsten nutzt sich das Signal ab, und dein Hund wird nicht mehr darauf reagieren.

Ich wünsche maximalen Erfolg. :D
 



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