Welpenabenteuer

Ich glaube, niemand macht alles richtig. Ich finde es toll, dass Du Dich so reinhängst. Am schlimmsten ist doch die Einstellung: "Ach, holen wir uns doch mal einen Welpen, die sind so süß..."

Und ja, ein Welpe ist tiiiierisch anstrengend. Ich hatte noch ziemlich Glück, aber ich kann Deine Gefühle nachvollziehen. Halte durch, das wird schon bald - ganz von allein - einfacher.

Und ich finde es, anders als die gängige Meinung hier, sehr wichtig, direkt anzufangen mit Prägung und Erziehung. Natürlich nicht überfordern!!! Aber wir haben nur gute Erfahrungen damit gemacht (sind ja auch noch Anfänger...), manche Dinge von Anfang an klarzustellen.

Aber das Wichtigste: Ich verstehe Dich.:winken4: Du machst das prima. Man sollte Hundebesitzern, die es wirklich einfach von ganzem Herzen gut machen wollen, Mut machen und nicht immer tausend Fehler aufzeigen. Wir lernen schließlich alle nie aus...
 
Und ich finde es, anders als die gängige Meinung hier, sehr wichtig, direkt anzufangen mit Prägung und Erziehung.

Richtig. Prägung ist klar. Die Frage ist nur, was versteht der einzelne HH unter Erziehung?

M.M. nach ist die Erziehung im Welpenalter nicht das beibringen von zig Kommandos. Sondern Sozialverhalten, Respekt, Hausregeln. Und vllt. noch 1-2 wichtige Kommandos, wie "hier" oder
"sitz".
Damit ist ein Welpe erzieherisch gut ausgelastet.
 
Man sollte Hundebesitzern, die es wirklich einfach von ganzem Herzen gut machen wollen, Mut machen und nicht immer tausend Fehler aufzeigen. Wir lernen schließlich alle nie aus...


Wie soll man denn lernen, wenn man seine Fehler nicht kennt?

Es gibt leider sehr viele Hundehalter, die es gut meinen, aber nicht wissen, was gut ist.
Während meiner Tierschutzzeiten habe ich oft genug gesehen, wie schnell man aus einem Welpen einen Problemhund macht.
 
So da bin ich auch mal wieder. Frisch umgezogen und mit einem ausgeglichenen zufriedenen Hund - glaube ich.
Aber ich muss mal etwas anmerken. Ich bin fast ein wenig schockiert wie energisch einige sich gegen jegliche Erziehung aussprechen. Da fühlt man sich sogar noch unsicherer und ich muss auch einmal klar sagen was ich daraus bisher gelernt habe: jeder Hund ist anders und jeder Welpe hat scheinbar andere Bedürfnisse!

Ich habe natürlich auch gelernt, meinem Hund zu vertrauen. Im neuen Garten gibt es Efeu und er knabbert auch mal Blätter davon. Spuckt sie aber wirklich wieder aus.

Was das spielerische Knurren und Bellen betrifft habe ich damit kein Problem, wenn wir spielen, aber der Hund muss lernen, dass ich nicht immer Spiele sobald/nur weil er Lust hat. Wir spielen nämlich trotzdem viel, aber wenn ich telefonieren muss, dann geht dieses Bellen nicht. Und auch nicht Sonntag morgen um 5:30 im Mehrparteienhaus.

Und auch das Beißen geht so nicht. Ich finde ein klares Nein (ich schreie nicht und bin nur ernst) muss der Hund verstehen, auch wenn er jung ist, denn das bleibt er nicht für immer und was er jetzt versteht, lernt er fürs Leben. Und auch wenn es nicht explizit da steht, darf Ole sehr viel ausprobieren, aber nicht alles. Es gibt nunmal auch Grenzen. Die gibt's überall und für Mensch und Hund. Und wieso soll er jetzt Dinge dürfen, die er später nicht mehr darf? Ist es für den Hund nicht viel verwirrender, wenn er diese Grenzen eben nicht lernt? Wenn der 35kg-Hund plötzlich nicht mehr auf wildfremde zurennen darf um in Hände zu beißen? Das fände ich unlogisch.

Zu den Übungen muss ich sagen, dass mein Hund Spaß daran hat. Er interessiert sich nicht ewig lange für Spielsachen, egal wie enthusiastisch wir damit spielen. Er möchte das. Er setzt sich freiwillig aufmerksam vor mich und ich stopfe ihn auch nicht mal mit Leckerlies voll. Ich lobe ihn auch nicht anders, wenn er dem Ball nachjagd, als wenn er mir die Pfote zum Abtrocknen gibt.

Und er läuft mir trotz meiner scheinbar furchtbaren Art gern hinterher und schaut mir zu. Aktuell schläft er tief in seinem Körbchen vor meinen Füßen. Wenn ich arbeiten muss liegt er unter meinem Stuhl oder auf meinen Füßen und schläft. Aber zur Info: das ist nicht den ganzen Tag so. Er geht auch einfach mal in den Garten. Heute hat er eine Feldmaus kennen gelernt und hat den Garten auf der Jagd nach ihr umgegraben. Darf er auch. Aber auf dem Parkett darf er eben nicht graben. Da ist eine Grenze, ein NEIN und das versteht er auch.

Ich habe wirklich gedacht ich wäre ein furchtbares Frauchen nach einigen Kommentaren, aber mein Hund folgt mir, ist mutig, spielt und übt gern mit mir und kann sich auch mal entspannen wenn keine Action möglich ist. Er wirkt nicht gerade gestört oder hyperaktiv auf mich, sondern wirklich happy.
Es geht also auch mit etwas weniger anti-autoritärer Einstellung.

Und das Üben vom KOMM ist ein super Tipp. Danke


Liebe Grüße Stef (^_^)/
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich muss mal etwas anmerken. Ich bin fast ein wenig schockiert wie energisch einige sich gegen jegliche Erziehung aussprechen. Da fühlt man sich sogar noch unsicherer und ich muss auch einmal klar sagen was ich daraus bisher gelernt habe: jeder Hund ist anders und jeder Welpe hat scheinbar andere Bedürfnisse!

Da hast Du etwas missverstanden. Erziehung hat etwas mit Aufzucht zu tun. Natürlich bekommt ein Welpe von Anfang an eine Richtung mit, in welcher er sich entwickeln soll. Diese "Anleitung" für den Welpen sollte aber seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten angepasst sein.


Was das spielerische Knurren und Bellen betrifft habe ich damit kein Problem, wenn wir spielen, aber der Hund muss lernen, dass ich nicht immer Spiele sobald/nur weil er Lust hat. Wir spielen nämlich trotzdem viel, aber wenn ich telefonieren muss, dann geht dieses Bellen nicht. Und auch nicht Sonntag morgen um 5:30 im Mehrparteienhaus.

Man muss ja auch nicht ständig mit dem Welpen spielen. Die beschäftigen sich auch gut alleine.
Aber zu sagen: "Bellen geht nicht" ist etwas viel verlangt in dem Alter.


Und auch das Beißen geht so nicht.
Wenn der 35kg-Hund plötzlich nicht mehr auf wildfremde zurennen darf um in Hände zu beißen? Das fände ich unlogisch.

Die Sorge ist genauso unbegründet, wie die Sorge, dass ein 30-jähriger Mensch noch im Sandkasten spielt, weil man es ihm als Kind nicht verboten hat.
Du musst den Welpen ja nicht zu jedem Menschen rennen lassen. Aber wenn Menschen offensichtlich Spaß daran haben, dann lass ihn doch positive Erfahrungen mit fremden Menschen sammeln.

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jeder Hund ist anders und jeder Welpe hat scheinbar andere Bedürfnisse!

Hunde unterscheiden sich im Charakter, aber die Bedürfnisse bei Welpen sind immer gleich.
Die sind genetisch festgelegt.
 
Mit Bedürfnissen meine ich eher Vorlieben. Und die sind ebenso wie der Charakter unterschiedlich.

Und ich unterbreche das Bellen mit einem NEIN. Das kennt er und wir üben das, denn ich erwarte ja keine Wunder und keine 100% Gehorsam. Ich glaube das erscheint streng, aber eigentlich versuche ich nur Regeln zu etablieren.

Oh und er darf viele Menschen kennenlernen, nur nicht jeden, sondern lieber Menschen die ich kenne, denn ich selbst finde einige Fremd unberechenbar. Aber Ole lernt die unterschiedlichsten Typen kennen und er mag bisher jeden.
 
Mein allgemeiner Rat für Neu-Welpenbesitzer. 2 Stufen runter schalten.
Der Welpe bellt 1-2x? Lass ihn bellen solange es kein Dauerbellen wird.
Der Welpe knurrt beim spiel? Knurr mit und sei ausgelassen.

Lass den Welpen draussen überall hin wo er hin will. Je mehr er jetzt kennen lernt, desto weniger fürchtet er später.
Und wenn es fremde Menschen sind, dann ist es deine Aufgabe da eben über deinen Schatten zu springen. Sagt ja niemand das es leicht ist.

Wobei ich ehrlich bin, Angst im dunkeln wird im Sommer mit Freund machbar sein. Im Winter aber, wenn du berufstätig bist, kannst du ja monatelang kaum mit dem Hund raus gehen?!

Wirklich "frei" ist man meiner Meinung nach mit einem Hund auch nicht mehr. Aber das sollte man sich vor der Hundehaltung überlegen. Genau gneommen ist es ein teil des Reizes für mich eben alles, auch meine Zeit, teilen zu müssen/dürfen.
Wenn einen das stört, hat man bei der Grundüberlegung ob ein Hund oder nicht wirklich das allerwichtigste nicht berücksichtigt.

Nicht desto trotz, im großen und ganzen liest es sich bei dir gut. Nur wie gesagt schalt 2 Stufen runter. Nimm Tempo raus. Geh es langsam an und lass dem Welpen Freiheiten und Freiräume. Genieß es. Für mich war es immer die schönste Zeit die leider so verdammt kurz ist.

Was das fressen von Dingen angeht.

Bubuka schreibt ja nicht. Lasst den Welpen alles fressen passiert schon nichts.

Man liest eindeutig das sie die Welpen bei den Beeren beobachtet hatte.
Sie schreibt sie lässt sich, wenn sie sich nicht sicher ist, das Objekt kurz geben und gibt es ja nachdem zurück oder nicht.
 



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