Was bringt ein Zuchtverbot einzelner Rassen

Falls Dir die degenerative Myelopathie (DM) bekannt ist. Auch hier spielt ein Gendefekt eine Rolle. Es wird selbstverständlich auch nur Carrier mit Non-Carrier verpaart. DM hat entsetzliche Folgen. Nein, man sollte niemals mit Trägern irgendwelcher Defekte züchten, selbst wenn der andere Hund Nichtträger ist
Mag in der Theorie eine gute Idee sein, in der Praxis hätte ich dann meinen Traumhund nicht. Rikas Mutter trägt einfach DM. Vater frei, Rika frei (und ihre Brüder auch). Also wo ist das Problem? Gerade bei Rassen, wo es so wenige Tiere gibt, dass eine bekannte Züchterin überlegt, ob man die Forderung "nur die Besten in die Zucht" nicht umdrehen sollte in "nur die schlechtesten raus aus der Zucht".

Es ist völlig egal, wie entsetzlich die Folgen eines doppelt auftretenden Gendefekts sind, solange einfache Träger diesbezüglich gesund sind. Zumindest, so lange es sich um klassische autosomale dominant-rezessiv Vererbung handelt. Es gibt noch genügend andere Probleme, wegen denen Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden sollten.
 
Ich habe prinzipiell etwas dagegen, wenn mit Gendefekten gezüchtet wird. Fakt ist doch, dass diverse Erbkrankheiten bei vielen Rassehunden zunehmen.

Das ist mir zu schwammig und unüberlegt.
Es kommt immerhin immer darauf an, wie ein Defekt vererbt wird.
Ein Gendefekt mit autosomal rezessivem Erbgang ist überhaupt kein Problem, solange der Partner frei ist. Denn diese Defekte sind zwar im Körper, treten aber nicht auf. Und wenn man alle Träger aus der Zucht nimmt kann man schneller in die Inzucht rutschen, was wiederum neue Defekte auslösen kann, Inzuchtdepressionen......
Mal als Beispiel:
Die Mutter meiner Hündin ist PRA Träger. Das wird autosomal rezessiv vererbt - bedeutet vereinfacht, der Erbgang bei PRA liegt auf 2 Genen, von denen eines defekt ist aber immer vom gesunden Gen überlagert wird. Der Hund trägt zwar also defektes Gen (es gibt kein Lebewesen mit 100% gesundem Erbmaterial), wird aber nicht an PRA erkranken.
Der Vater meiner Hündin ist selbstverständlich frei von PRA, trägt also 2 intakte Gene.
Meine Hündin hätte zwar von ihrer Mutter das defekte Gen erben können, aber vom Vater immer nur ein gesundes, so dass sie auch allerhöchstens Träger gewesen wäre (sie hat allerdings beide intakten Gene der Eltern bekommen).
Warum ich das Risiko eingegangen bin?:
1. Gab es kein Risiko, da meine Hündin niemals hätte erkranken können.
2. War die Rasse vor 10 Jahren in D noch relativ miteinander verwandt ud genau diese Verpaarung brachte damals eine ganz neue Linie hierher, zur Unterstützung der genetischen Vielfalt.
Von dieser Hündin sind 3 Welpen von 2 verschiedenen Vätern in die Zucht gegangen, alle frei von PRA - allein das beweist ja, dass eine Erbkrankheit keinesfalls zunehmen muss, im Gegenteil.
Durch diese Hündin hat D deutlich mehr Genvielfalt bekommen, weniger enge Verpaarungen und Gesundheit, denn nicht nur Defekte vererben sich weiter. Die Oma meiner Hündin ist stattliche 16,5 Jahre alt geworden, ihre Mutter (trotz PRA Träger) fast 16 Jahre, meine Hündin ist nun 10 Jahre und hatte in dieser Zeit 1x eine vom Rüden eingeschleppte Bindehautentzündung. Sie hat ihre Vitalität und ihr gutes Immunsystem an etliche ihrer Nachkommen weiter gegeben.
Und das ist doch das, was Zucht ausmacht - Gesunde und fitte Hunde, die wie jedes Lebewesen trotzdem irgendwo ein defektes Gen haben können.
Das wäre nicht passiert, wenn die Mutter meiner Hündin nie in die Zucht gegangen wäre.
Es kommt also nicht darauf an, ob ein Lebewesen irgendwo einen Defekt hat, denn den hat jedes Lebewesen. Es kommt darauf an ob man dafür Sorge tragen kann, dass dieser Defekt nicht in den nächsten Generationen zum Ausbruch kommt, während man die Gesamtheit und den Nutzen von bestimmten Verpaarungen betrachtet.
 
Der Gen-Pool könnte größer sein, wenn nicht nur vereinsintern, sondern auch zwischen den Vereinen gezüchtet wird. Warum nicht gute Züchter aus den Dissidentenverbänden dazu nehmen. Auch dort gibt es gute Züchter.

Wenn man genau hinschaut vergrößert/verbessert, man den Genpool damit meist nicht.
Ein Großteil der Hunde in Dissidenzverbänden sind VDH Hunde die dort nicht gekört wurden. Oder Hunde die mehrere Generationen zurück auf VDH Hunde zurück gehen.
Dazu dann noch Hunde aus Privatverpaarungen oder dem Hundehandel.
Kann man bei interesse selber zurückverfolgen wenn die Züchter auf ihren HPs die Abstammungen bekannt geben oder man sich direkt an den Verein wendet und um Abstammungen bittet.
Dazu haben die Dissidenzverbände selten Gesundheitsdatenbanken um zu schauen welches Risiko sich in den Ahnen verbirgt.
Schön wäre wenn es anders wäre, würde alles leichter machen.
Zur Zucht mit Gendefekten wollte ich auch noch was schreiben, aber das hat @TinaH mir grade abgenommen 🙂
 
Hallo,
wie wäre es , wenn auf die enge Rassezucht bei Hunden verzichtet wird
und jeder seinen Hund nach eigenen Vorstellungen beliebig verpaaren würde .
Warum soll es so verwerflich sein , seine eigenen Kreuzungen zu kreieren und auf jegliche Reinheit einer Rasse zu verzichten ?
Wer bestimmte Eigenschaften bei Hunden zur Jagt , oder beim Hüten haben möchte , kann auch die entsprechenden Hunderassen
beliebig vermischen . Eine nur auf Leistung bezogene Hundezucht würde wahrscheinlich auch viele Probleme der Hundegesundheit lösen .
 
Eine nur auf Leistung bezogene Hundezucht würde wahrscheinlich auch viele Probleme der Hundegesundheit lösen .
Soetwas gibt es ja schon. Bspw. bei den Hounds für den Schlittenhundesport, wie ich sie habe oder bspw die Heideterrier für die Jagd etc.

So einfach ist es da aber auch wieder nicht. Auch bei den Hounds gibt es mittlerweile leider Linien, die man möglichst meiden sollte, da dort Epi vorkommt (leider hat ein sehr erfolgreicher Rüde, der entsprechend oft gedeckt hat, Epi vererbt). Das Problem ist da, dass man auf Epi (noch) nicht testen kann und die Hunde dann in die Zucht gehen, bevor sich die Krankheit überhaupt zeigen.

Wie es bei anderen, wie bspw den Heideterrier etc aussieht, weiß ich nicht.

Probleme, wie HD, ED etc. sind bei diesen Hunden aber in der Tat selten.

Aber auch bei den Hounds/AHs sollte man bspw nie zwei blauäugige Tiere verpaaren. Die Welpen können ansonsten "WHeezer" sein:

 
Hallo,
wie wäre es , wenn auf die enge Rassezucht bei Hunden verzichtet wird
und jeder seinen Hund nach eigenen Vorstellungen beliebig verpaaren würde .
Warum soll es so verwerflich sein , seine eigenen Kreuzungen zu kreieren und auf jegliche Reinheit einer Rasse zu verzichten ?
Wer bestimmte Eigenschaften bei Hunden zur Jagt , oder beim Hüten haben möchte , kann auch die entsprechenden Hunderassen
beliebig vermischen . Eine nur auf Leistung bezogene Hundezucht würde wahrscheinlich auch viele Probleme der Hundegesundheit lösen .
Dass ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder? Du stellst Rassehundezüchter mit Vermehrer auf eine Stufe? Ich glaubs ja nicht 😦!
 
Wie soll eine rein auf Leistung bezogene Mischung der Rassen funktionieren, wenn die wenigsten Hundehalter noch Hunde wollen, die Leistung bringen?
Wie soll man dann noch an einen Hund kommen, der die gewünschten vorhersehbaren Eigenschaften hat, wenn alles lustig bunt gemischt wird?

Da fehlt dann ja erst recht der Nachweis, was alles an Krankheiten vererbt wird!
 
@Hermann Dann schaffen wir direkt mal Blinden- und Assistenzhunde ab.
Hütehunde für Schafe, Rinder, Ziegen... macht der Schäfer dann per Pedes oder mit einer Crossmaschine. Alleine bei den Hütehunden gibt es sehr viele verschiedene nötige Verhaltensweisen beim hüten. Ob Koppel oder Geelände. Ebene oder Mittel- und Hochgebirge. Herdengröße und Tierart.
Die Jagd wird abgeschafft, denn für die verschiedenen Wildarten/Vögel braucht man so unterschiedliche Jagdhundtypen, das kann der Mensch nicht leisten. Zoll- und Polizeihunde braucht eh kein Mensch.
Mantrailer oder Trümmersuchhunde? So what, wir können uns ja alle ein GPS in die Tasche stecken und hoffen das die Batterie hält bis wir gefunden werden.
Ach, es gibt noch so viel weitere Beispiele...

Wie es bei anderen, wie bspw den Heideterrier etc aussieht, weiß ich nicht.

Leider kommen sie mittlerweile immer öfter mit Herzproblemen daher.
Noch wäre es in der Zucht gut in den Griff zu bekommen wenn die Jäger offener kommunizieren würden.
 



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