Was bringt ein Zuchtverbot einzelner Rassen

Norwegen hat die Zucht von Bulldoggen und Cavaliers King charles Spaniel verboten. Was ja auch von der Grundidee nicht schlecht ist, finde ich.
Die Verbände schreiben, es gibt nicht mehr genug gesunde Hunde, um die Population aufrecht zu erhalten. Versteh ich auch teilweise.
Aber, man sieht es ja immer , was passiert, sobald Zuchtverbote ausgesprochen werden: es wird unkontrolliert vermehrt und genauso weiter gemacht wie zu vor. Liebhaber von Englischen Bulldoggen werden sich auch weiterhin solche Hunde kaufen, ganz gleich ob mit FCI oder ohne.
Deswegen denke ich immer, das bringt nichts.
Es wäre, nur in meinen Augen, wie sinnvoller, ein scharfes Zuchtprogramm zu entwickeln wie zb bei den Howarwarten bezüglich HD oder bei den Sennenhunden HS.
Diese Populationen waren nämlich auch fast verloren, aber fünf vor zwölf haben die Vereine das Ruder rumgerissen und ganz straff vorgeschrieben unter welchen Auflagen noch gezüchtet werden kann. Bevor die Rasse verloren gewesen wäre.
Was denkt ihr, macht das Verbot wie zb in Holland und Norwegen Sinn?
 
Nein, ich denke nicht. Aus den Gründen, die Du schon angeführt hast.

Ein Zuchtprogramm wäre sicher sinnvoller, evtl. auch mit Einkreuzungen von gesunden Fremdrassen oder Mischlingen.
 
Gibt es denn mittlerweile eine offizielle Übersetzung? Den Beitrag vom FCI dazu kenne ich, aber auch da fehlte die offizielle Übersetzung.

In einer internationalen Facebookgruppe gab es dazu auch schon Diskussionen. Es ist wohl recht schwammig geschrieben und einige Norweger in der Gruppe haben es so ausgelegt, dass Hunde mit Qualzuchtmerkmalen, wie sie z.B. bei den beiden Rassen vorkommen, von der Zucht etc. ausgeschlossen werden.
 
Schwierige Frage. Einerseits stimmt natürlich
Aber, man sieht es ja immer , was passiert, sobald Zuchtverbote ausgesprochen werden: es wird unkontrolliert vermehrt und genauso weiter gemacht wie zu vor

Andererseits ist die Tatsache, dass sich manche Menschen nicht an die Regeln halten, kein Grund, diese nicht aufzustellen. Siehe Urheberrechtsgesetz...

Und wenn Norwegen die Zucht bestimmter Rassen verbietet (nehmen wir mal an, es ist so - Hunde mit Qualzuchtmerkmalen von der Zucht auszuschließen wäre ja keine Nachricht wert) setzt es zumindest ein klares Zeichen, das vielleicht ein paar Leute aufwachen lässt.

Allerdings kenne ich mit Bulldoggen und Cavalier King Charles nicht aus und weiß nicht, wie es um die Rassen steht.
 
Allerdings kenne ich mit Bulldoggen und Cavalier King Charles nicht aus und weiß nicht, wie es um die Rassen steht.
Ich traue mich zu behaupten, dass die Bulldogge verloren ist.
Sie zu retten wird seit 1971 mit einem eigenen Zuchtprogramm versucht, daraus resultieren die heutigen OEBs, die Continental Bulldoggen und die Leavitt Bulldoggen (man hatte sich im Laufe der Jahre wohl in den Haaren 🙄 ). Keine der genannten Rassen ist in ihrer Gesamtpopulation gesund.
 
Norwegen hat die Zucht von Bulldoggen und Cavaliers King charles Spaniel verboten. Was ja auch von der Grundidee nicht schlecht ist, finde ich.
Die Verbände schreiben, es gibt nicht mehr genug gesunde Hunde, um die Population aufrecht zu erhalten. Versteh ich auch teilweise.
Aber, man sieht es ja immer , was passiert, sobald Zuchtverbote ausgesprochen werden: es wird unkontrolliert vermehrt und genauso weiter gemacht wie zu vor. Liebhaber von Englischen Bulldoggen werden sich auch weiterhin solche Hunde kaufen, ganz gleich ob mit FCI oder ohne.
Deswegen denke ich immer, das bringt nichts.
Es wäre, nur in meinen Augen, wie sinnvoller, ein scharfes Zuchtprogramm zu entwickeln wie zb bei den Howarwarten bezüglich HD oder bei den Sennenhunden HS.
Diese Populationen waren nämlich auch fast verloren, aber fünf vor zwölf haben die Vereine das Ruder rumgerissen und ganz straff vorgeschrieben unter welchen Auflagen noch gezüchtet werden kann. Bevor die Rasse verloren gewesen wäre.
Was denkt ihr, macht das Verbot wie zb in Holland und Norwegen Sinn?
Nein, es macht keinen Sinn. Die Rasse würde aussterben, würden alle ein Zuchtverbot erlassen . Nur in diesen Ländern bringt aber auch nichts. Die anderen Länder würden so wie immer weiter züchten. Erreicht wäre damit gar nichts. Viel besser wäre ein neuer Rassestandard mit strengeren Regeln und eine Rückzüchtung auf den alten Standard. Den kann aber nur das Herkunftsland der Hunderasse ändern. Was man noch machen könnte, wäre eine neue Bewertung auf Ausstellungen und ZTP. Dazu müssten aber eben die Richter und Zuchtwarte mitziehen. Damit wären die "Extremzüchter" nicht mehr auf den Siegerplätzen und wären von der Umstellung der Zuchtregeln eher zu überzeugen. Siegertiere bringen viel Geld. Damit die Würfe von diesen Tieren auch. Dass tut den Extremzüchtern ziemlich weh. Zu ändern ist dass aber nicht von heute auf morgen. Dass kostet viel Zeit. Qualzuchten müssten rigoros von der Zucht und Ausstellung ausgeschlossen werden. Doch, wer legt fest, welches Tier eine Qualzucht ist? Richter, Zuchtwart, Zuchtvereine und Züchter (die vor allem) müssten da an einem Strang ziehen, tun sie aber leider nicht. Geld regiert die Welt.
 
@Kade1301 in der Gruppe hat z.B. eine Dänin, die selbst Chihuahuas züchtet, geschrieben: „STOP SPRADING THIS INCORRECT SHIT!! and go to the Norwegian Kennel Clubs website!!!

The breeding of UNHEALTHY dogs of these breeds are banned, not the breeds them self!!“

Ich habe versucht auf der Norwegischen Zuchtverbandsseite was zu finden, aber ich finde rein gar nichts 🙈
 
Aber sind zumindest theoretisch auch in Deutschland kranke Tiere von der Zucht ausgeschlossen? Qualzuchtverbot gibt es doch schon länger, und frz. Bullies müssen vor der Körung eine Ausdauerprüfung machen. Braucht man sich über Norwegen nicht aufregen - aber wahrscheinlich brauchte irgend jemand Klicks...
 
Ich denke , es wäre schon sinnvoll wenn manche Hunderassen mit qualzucht Eigenschaften verschwinden würden .
Solange es beim FCI keine Selbstkontrolle gibt , müssen Gesetze dafür sorgen , dass es nicht zu solchen unnötigen Misshandlungen
durch die Hundezucht kommt .
 
Ein Verbot der Zucht von bestimmten Rassen halte ich prinzipiell für eine überzogene Reaktion. Die französische Bulldogge sowie der Cavalier King Charles Spaniel gehören, wie viele andere kleine Rassen auch, zu den brachycephalen Rassen, wie auch der Boston Terrier, Mops ect. Da ich mehrere Cavalier King Charles Spaniel hatte, kenne ich die Problematik der Rasse sehr gut. Neben der Mithralklappeninsuffizienz, die irgendwann jeder Cavalier bekommt, wäre noch die Chiari Malfunktion (CM) sowie die Syringomyelie (SM) zu erwähnen. Meine ersten Cavaliere, Herzchen und Finja, haben alles mitgenommen. Bis zu ihrem Tod im Alter von 13,5 Jahren (Finja) und 14 Jahren (Herzchen) benötigten sie keinerlei Herzmedikamente. Beide hatten CM sowie SM. Finja war neurologisch auffällig, während bei Herzchen keinerlei Symptome vorhanden waren. Es gibt viele Cavaliere wie Herzchen, sie fallen bei der Zucht aus dem Radar. Solange von den Verbänden (VDH u.ä.) kein MRT für die Zuchthunde verlangt wird und ein Herzultraschall, wird sich an der Lage nichts ändern. Weiterhin, dies betrifft alle kleinen Hunde, erlauben die Verbände, die Zucht mit Hüftgrad C (leichte HD). Das muss unterbunden werden. Das wäre die wichtigste Aufgabe des VDH. Unter diesen Aspekt müsste man ca. 50 % der kleinen Hunderassen verbieten. ToffeeFee erwähnte die Hovawartzucht als leuchtendes Beispiel. Das war einmal. Der Hovawart hat die Veranlagung zu Schilddrüsenunterfunktion, Lebershunt ect. Auch hier findet man Hunde mit HD. Als Qualzucht wären noch der Deutsche Schäferhund, Mastino Neapolitano ect. zu nennen. Verbieten sollte man bei Collie, Australian Shepherd ect. die Merle Zucht. Diese Farbschläge kommen durch einen Gendefekt zustande.
Die Mutter unseres Hovawarts Dagon war ein Mix aus RZV und HZD Zucht. RZV und HZD sind die beiden Hovawartvereine beim VDH. Ergebnis: Inzuchtfaktor:0. Dagon wurde 12,5 Jahre alt und seine Schwester lebt noch (14 Jahre und 6 Monate). Der Cavalier King Charles Spaniel wird von drei Vereinen im VDH gezüchtet. Das wären der ICC, CCD und VK. Selbst wenn die Zuchtbedingungen verschärft werden, würde sich durch einen Verpaarung zwischen den Vereinen sicherlich eine Knappheit auszuschließen sein. Der Deutsche Schäferhund wäre zu retten, indem man den altdeutschen Schäferhund und den ostdeutschen Schäferhund wieder in die Zucht aufnimmt. Mein Fazit wäre: Untersuchungen bezüglich der Rassedispositionen zwingend vorzuschreiben und auf die Zucht mit Gendefekten zu verzichten. Hier sind die Verbände und die Rassevereine in der Pflicht. Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein fröhlicher und liebenswürdiger Hund. Ein Verbot hätte diese Rasse nicht verdient.
 



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