Ein Verbot der Zucht von bestimmten Rassen halte ich prinzipiell für eine überzogene Reaktion. Die französische Bulldogge sowie der Cavalier King Charles Spaniel gehören, wie viele andere kleine Rassen auch, zu den brachycephalen Rassen, wie auch der Boston Terrier, Mops ect. Da ich mehrere Cavalier King Charles Spaniel hatte, kenne ich die Problematik der Rasse sehr gut. Neben der Mithralklappeninsuffizienz, die irgendwann jeder Cavalier bekommt, wäre noch die Chiari Malfunktion (CM) sowie die Syringomyelie (SM) zu erwähnen. Meine ersten Cavaliere, Herzchen und Finja, haben alles mitgenommen. Bis zu ihrem Tod im Alter von 13,5 Jahren (Finja) und 14 Jahren (Herzchen) benötigten sie keinerlei Herzmedikamente. Beide hatten CM sowie SM. Finja war neurologisch auffällig, während bei Herzchen keinerlei Symptome vorhanden waren. Es gibt viele Cavaliere wie Herzchen, sie fallen bei der Zucht aus dem Radar. Solange von den Verbänden (VDH u.ä.) kein MRT für die Zuchthunde verlangt wird und ein Herzultraschall, wird sich an der Lage nichts ändern. Weiterhin, dies betrifft alle kleinen Hunde, erlauben die Verbände, die Zucht mit Hüftgrad C (leichte HD). Das muss unterbunden werden. Das wäre die wichtigste Aufgabe des VDH. Unter diesen Aspekt müsste man ca. 50 % der kleinen Hunderassen verbieten. ToffeeFee erwähnte die Hovawartzucht als leuchtendes Beispiel. Das war einmal. Der Hovawart hat die Veranlagung zu Schilddrüsenunterfunktion, Lebershunt ect. Auch hier findet man Hunde mit HD. Als Qualzucht wären noch der Deutsche Schäferhund, Mastino Neapolitano ect. zu nennen. Verbieten sollte man bei Collie, Australian Shepherd ect. die Merle Zucht. Diese Farbschläge kommen durch einen Gendefekt zustande.
Die Mutter unseres Hovawarts Dagon war ein Mix aus RZV und HZD Zucht. RZV und HZD sind die beiden Hovawartvereine beim VDH. Ergebnis: Inzuchtfaktor:0. Dagon wurde 12,5 Jahre alt und seine Schwester lebt noch (14 Jahre und 6 Monate). Der Cavalier King Charles Spaniel wird von drei Vereinen im VDH gezüchtet. Das wären der ICC, CCD und VK. Selbst wenn die Zuchtbedingungen verschärft werden, würde sich durch einen Verpaarung zwischen den Vereinen sicherlich eine Knappheit auszuschließen sein. Der Deutsche Schäferhund wäre zu retten, indem man den altdeutschen Schäferhund und den ostdeutschen Schäferhund wieder in die Zucht aufnimmt. Mein Fazit wäre: Untersuchungen bezüglich der Rassedispositionen zwingend vorzuschreiben und auf die Zucht mit Gendefekten zu verzichten. Hier sind die Verbände und die Rassevereine in der Pflicht. Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein fröhlicher und liebenswürdiger Hund. Ein Verbot hätte diese Rasse nicht verdient.