Wann ist der Rüde ein Rüde?

Erster Hund
Ballou (2003-2015)
Zweiter Hund
Rudi, Wasserhund (2,5)
Hallo,

ich stelle mir gerade die Frage ab wann kann ein Rüde ein Rüde ist und eine Hündin decken kann? Merkt man das vorher? Seit gestern versucht Rudi an Stellen zu Pinkeln wo er nicht so einfach drankommt -eigentlich nur wenn er das Beinchen heben würde. Es ist sehr Komisch aus wenn er es doch versucht und das Beinchen noch nicht hoch will/kann. Er Pinkelt auch schon mal mit Ballou auf die gleiche Stelle.

Ich bin nicht Prinzipiell gegen eine Kastration, aber wenn sie nicht unbedingt notwendig ist würde ich Rudi eher nicht Kastrieren lassen. Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Kastration? Ich möchte so lange wie möglich warten, da ich einige Rüden kenne die sehr früh Kastriert wurden und die sind fast alle im Umgang mit anderen Hunden komisch und irgendwie nicht Erwachsen. Was ist von Chemischer Kastration zu halten?

Wir haben hier in der Umgebung unkastrierte Hündinnen, eine direkt im Nachbargarten. Unser Garten ist eingezäunt aber ich denke wenn der Hund wirklich raus oder rein will ist dies kein wirkliches Hindernis. Die Hunde sind auch schon mal alleine im Garten. Ich möchte Rudi auf keinen Fall die Gelegenheit geben auf den Gedanken zu kommen er könnte mal eben die schöne Luna Besuchen...

Gibt es Rüden denen eine läufige Nachbarshündin nichts ausmacht? Oder kann ich davon ausgehen das es nur Stress bedeutet Rudi nicht zu Kastrieren? Schalten Rüden ihr Hirn aus wenn sie eine läufige Hündin riechen, oder ist ein gut erzogener Rüde dann immer noch abrufbar?

Was ist Eure Meinung zur Kastration? Ja oder Nein? Chemisch besser als dauerhaft? Vor oder Nachteile?
 
Hallo,
im Durschschnitt ist ein Rüde ab dem 9. Monat zeugungsfähig.
Kann aber in Ausnahmefällen auch schon im 6. Monat aber auch erst im 12. Monat so weit sein. Kommt auf den Hund an.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass Kimmi schon häufig männlichen Besuch bekommen hat, als sie Läufig war.
Ich habe schon von sehr vielen Hundebesitzern gehört, dass ein Rüde ohne Kastration sich selbst und den Halter wahnsinnig stresst. So gut wie alle Rüden die ich kenne, sind kastriert.
Alles Gute mit deinem Hund :)
 
Meine 2 Rüden sind einfach und kenne noch andere.
Als Alcantha läufig war, war nur die Stehphase etwas
"stressig".
Wenn viel gelaufen sind oder Alcantha stand, hat er hin
und wieder leicht gejammert ( ist aber eh ein jammer Hund ).
Hat sie sich hingelegt, hat er sich auch entspannt neben dran
gelegt. Er ist aber zb. auch ohne Probleme in sein Zimmer geblieben.
Nach 2-3 Tage war der Spuck vorbei.
Sind wir zb. auf Turniere, nimmt er es zu Kenntnis, aber ( noch )
kontrollierbar.
Aiden ist noch einfacher gewesen, aber er weiß auch, wer läufig ist.
Kenne noch mehr, die damit keine Probleme haben.
Ich würde abwarten.
Aber immer aufpassen. Ich habe selbst Alcantha nicht aus dem Auge
gelassen, als Aiden ca. 12-14 Wochen war.
 
Chemische Kastration finde ich super. Ich kenne 2 Rüden, die vorerst chemisch kastriert wurden um zu sehen, ob das überhaupt hilft. Der eine war trotz chem. Kastra noch immer total hinter den läufigen Hündinnen her und auch als er "richtig" kastriert wurde, hat er unter läufigen Hündinnen noch sehr gelitten. (Ich müsste mal nachfragen, wie die Besitzer das nun händeln...)
Der andere Rüde war ein Beispiel dafür, wie sehr sich das Verhalten doch ändern kann, wenn man kastrieren lässt. Charakterlich kaum wiederzuerkennen.

Ich würde - sofern kastriert werden soll - ebenfalls so lange wie möglich warten. Der Hund soll körperlich und geistig ausgewachsen sein, bevor man sich zu solch einer Maßnahme entscheidet. Ich finde es schrecklich, wenn der Hund körperlich und geistig unterentwickelt bleibt. Auch da kenne ich leider einen Fall. Eine Hündin. Mit 8 Monaten kastriert worden, körperlich viel zu klein und unförmig geblieben, geistig ein ewiges Kind.

Wenn es eine Hündin im Nachbargarten gibt, dann musst du halt gut aufpassen, dass da nichts passiert und den Rüden keinesfalls unbeaufsichtigt lassen.

Ob es Stress für dienen Rudi ist, wenn du ihn nicht kastrieren lässt, wirst du mit der Zeit herausfinden. Das kann man ohne den Hund zu kennen schlecht beurteilen. Sicherlich gibt es gut erzogene Hunde, die bei einer läufigen Hündin noch abrufbar sind, es gibt aber auch genug, bei denen das Hirn total aussetzt. Kommt - wie so oft - auf den Hund an.

Zum Thema Kastration haben wir hier einige Threads
http://www.hundeforum.com/forum/thr...ration-von-älterem-Rüden?highlight=kastration

http://www.hundeforum.com/forum/threads/29747-Nebenwirkungen-der-Kastration?highlight=kastration

Ansonsten einfach mal die Suche oben rechts benutzen
 
Mein erster Rüde begann mit etwa 8 Monaten Interesse an läufigen Hündinnen zu entwickeln.
Während der Pubertät war er dann zeitweise sehr "jammerig" wenn zB. Hündinnen in der Nachbarschaft heiß waren. Später konnten wir mit läufigen Hündinnen spazieren gehen und er war kontrollierbar.
Bei Geordi weiß ich ehrlich gesagt nicht wann er anfing geschlechtsreif zu werden da er schon früh, das erste Mal mit 12 Wochen regelmäßig mit 16 Wochen, sein Bein hob und ansonsten nicht viel Interesse an Hündinnen hatte.
Ich meine mich zu erinnern, dass bei Rüden das Testosteron bis zum 18 Lebensmonat ansteigt und sich dann erst auf ein "normales" Niveau einpendelt.
Ich würde also nicht vor diesem Zeitpunkt in die Entwicklung eingreifen.
 
Melanie, Danke für Dein sehr objektives post! Ich bin ziemlich militanter Gegner von Kastration, aber in erster Linie deshalb, weil ich von vielen Hunden weiß, die eigentlich völlig grundlos, ohne wirkliche Notwendigkeit kastriert wurden/werden. Allerdings mußte ich in den letzten Jahren auch erkennen, daß es tatsächlich Rüden gibt, die "leiden", die nur mehr am heulen und jammern sind, nichts mehr fressen vor lauter "Liebeskummer".
Ich hatte in 37 Jahren Rüdenhaltung gottseidank immer Glück, Rüden zu bekommen, die als Erwachsene sehr gut händelbar waren, locker abrufbar auch bei läufigen und in der Stehzeit befindlichen Hündinnen, obwohl unter meinen Burschen auch einige Deckrüden waren und sind.
Decken können Rüden relativ bald, ich hatte einen IRS-Rüden, der in unserem Landurlaub im Alter von 7Monaten eine GR Hündin erfolgreich gedeckt hat. Aber richtige Rüden im Sinne von vollständig, fertig, geistig und körperlich erwachsen sind große Rüden ungefähr zwischen dem 3. und 4. Lebensjahr, kleine wohl eher früher.

Liebe Grüße
Gini und Primo
 
Mogli ist jetzt 18 Monate alt & ich habe vor ein paar Wochen in der Hundeschule mit einer läufigen Hündin zusammen in der Gruppe trainiert. Mogli hat nicht mal mehr "Sitz" gemacht. Die Hundeschule hätte ich mir während dieser 3 Wochen sparen können.
Kastriert wird Mogli deswegen aber nicht.
 
Ich hatte in 37 Jahren Rüdenhaltung gottseidank immer Glück, Rüden zu bekommen, die als Erwachsene sehr gut händelbar waren, locker abrufbar auch bei läufigen und in der Stehzeit befindlichen Hündinnen, obwohl unter meinen Burschen auch einige Deckrüden waren und sind.

Decken können Rüden relativ bald, ich hatte einen IRS-Rüden, der in unserem Landurlaub im Alter von 7Monaten eine GR Hündin erfolgreich gedeckt hat.

:happy33: Ohne Worte (und nicht böse gemeint)
 
Danke,

eure Antworten haben mir sehr geholfen. Mein Trainer vertritt auch die gleiche Meinung, er kennt viele Rüden die überhaupt kein Problem mit läufigen Hündinnen haben und auch mit anderen Rüden nicht -er sagt das bei den meisten Rüden die damit Probleme haben etwas in der Erziehung nicht stimmt (außer natürlich die wirklich Liebeskranken).

Ich werde dann einfach mal abwarten und die direkten Nachbarshündinnen bzw. die Besitzer bitten mir bescheid zu sagen wenn es bei ihnen so weit ist, damit ich dann mal auf Rudis Verhalten achten kann. Wenn es nicht zwingend nötig ist dann werde ich nicht Kastrieren.

Rudi versucht seit zwei tagen immer mal wieder das Beinchen zu heben und pinkelt schon mal über die Stellen die Ballou gerade Markiert hat.
 



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