Hier ist die Internetseite dazu:
Rudelstellungen
In Trainerkreisen lacht man sich darüber schon seit Erscheinen eins ins Fäustchen :denken24:
Nö, meine Bebilderung sieht anders aus. Die Seite hier ist von wem anders. :denken24:
Ganz ehrlich, ich habs auch erst nicht so glauben wollen, aber hab es nun mit eigenen Augen gesehen.
@Misa
So wie ich das verstanden habe, können die Hunde sich schlecht arangieren.
Irgendwann (früher oder später) wird es wohl immer knallen.
Je nachdem, in welcher Position sie sich befinden und wie man als Mensch eben damit umgehen kann.
Bei den beiden Rüden meiner Bekannten knallt es auch immer wieder. ICH (und sie auch) sind vorher immer davon ausgegangen, dass ihr einer Rüde ähnlich wie Merlin ist. Also ein sehr starker Charakter, der Andere nicht gern neben sich duldet.
Zudem hat er auch ein Recourcenproblem, wenn es um meine Bekannte geht.
Tja, nun hat die Analyse beim Seminar ergeben, dass sie überhaupt keinen "grünen" Hund besitzt, sondern einen vorderen Polizisten und einen hinteren Führhund.
Die können auch schlecht miteinander arbeiten.
Sie muss nun als Teamplayer agieren.
Immerhin hat sie es da noch besser als ich. Was ich aber sehr interessant fand, dass ich mit dieser Bekannten und ihren Hunden abends spazieren gehen konnte, ohne dass Merlin sich irgendwie angegriffen fühlte und Aggro drauf war.
Und ich hab bisher immer gedacht, er könne generell keine intakten Rüden leiden. Den vorderen Polizisten hat er aber angefiept. Vielleicht hat er gemeint: "Bleib hier und kümmer dich um Neo, damit der mir aus der Bahn ist." :happy33:
Womit ich mich noch nicht so anfreunden kann, ist z.B. das Füttern der Hunde.
Bisher haben sie immer gleichzeitig bekommen (auf Kommando) und durften danach auch gegenseitig Näpfe auslecken. Es gab da auch NIE Probleme oder Stress.
Das soll ich nicht mehr tun. Merlin soll zuerst bekommen und darf gleich fressen und während er frisst dann die Führhunde.
Näpfe tauschen ist nicht mehr, keiner hat was am Napf eines grünen Hundes zu suchen.
Zum Einen soll damit Merlins Position deutlicher gemacht werden, zum Anderen den Drang zu schlingen vermindern. Denn wenn sie wissen, dass da noch was im Napf des Anderen ist, würden sie sich noch mehr beeilen.
Ich versuche das erst mal. Bis sich das eingeschlichen hat, wird es wohl dauern, aber gut.
Und wo ich mich noch umgewöhnen muss ist, dass ich im Rudelleben nicht mehr mit Leckerli positiv konditioniere, sondern nur über Körpersprache und möglichst ohne Worte reagiere.
Erklärt wurde es so, dass in einem Rudel nur das angezeigt wird, was nicht erwünscht ist. Alles was erwünscht ist, wird nicht belohnt.
Ich darf natürlich schon zeigen, wenn Situationen schön sind, z.B. die Hunde besonders ruhig darauf warten, aus dem Auto steigen zu dürfen. Aber nur über ruhige Streicheleinheiten (sanftes Streicheln von der Schnauze übers Ohr, wie eine beruhigende Massage).
Dabei soll ich mich immer dem Hund widmen, der gerade in der Situation sehr positiv hervor sticht.
Beispiel: Meine Hunde freuen sich immer einen Ast ab, wenn wir irgendwo ankommen und ich den Kofferraum öffne. Aber auch wenn sie sitzen bleiben, soll ich so lange warten, bis sie nicht mehr aufgeregt und voller Spannung sind. Merlin kriegt sich immer am schnellsten ein. Also ihm schon mal die Leine dran machen (die Anderen notfalls zwischendurch zurückweisen), streicheln, dann mit langsamer Handbewegung aus dem Auto geleiten.
Die Anderen haben sich dann auch recht schnell eingekriegt und beim 2. und 3. Versuch ging das alles dann schon viel schneller und ruhiger von sich.
Vor allem waren die Hunde beim Losgehen viel entspannter, hätt ich nicht gedacht.
Das Reagieren über Körpersprache gilt aber nur für das Rudelleben, nicht für Sport, Spaß und Co.
Finde ich bisher schwer, dass zu trennen.
Und es ist eine Sache, die sich für mich eh noch gewöhnungsbedürftig anhört und bei der man bei sensiblen Hunden auch sensibel vorgehen muss.
Das haben sie aber mit den einzelnen Teilnehmern und deren Hunden speziell erörtert, deshalb möchte ich hier nicht ausführend werden. Nicht, dass das jemand macht und es dem Hund dann nicht gut geht.
Es geht um das Anzeigen, wenn die Hunde z.B. an der Leine hinter dir gehen sollen und überholen wollen. Das wird/wurde dann, je nach Hund unterschiedlich gehandhabt.
Neo z.B. muss ich nur anschauen und mit dem Finger nach hinten zeigen. Er reagiert sofort.
Bei Merlin muss ich das schonmal mit einem "kscht" begleiten oder ihn vorn an der Brust halten, bis er sich nicht mehr dagegen stemmt.
Aber da reagiert Merlin besser drauf, als wenn ich "hinten" sage, obwohl er das Kommando kennt.
Und für ihn ist es ganz wichtig, hinten zu gehen, weil er dort viel mehr Sicherheit bei Hundebegegnungen hat und dann auf mich achtet, statt den fremden Hund zu fixieren.
Da gab es noch so ewig viel mehr, z.B. die Hunde auf ihren Platz begrenzen, wenn man sich anzieht (wenn sie dann hibbelig werden) oder oder irgendwelche situationen (Begrüßungen,...) vermeiden will.
Das ist fast wie das auf den Platz schicken, eben nur mit Körpersprache und dem Unterschied, dass die Hunde auch ohne Auflösungskommando wieder aufstehen können, wenn sie ruhig sins/sich beruhigt haben,...
Ich weiß noch nicht, ob mir das alles gefällt. Ich brauche etwas, um die Eindrücke zu verarbeiten.
Aber es gibt ja überall etwas, was einem nicht so zusagt und man muss ja nicht alles umsetzen.
Was ich allerdings sehen konnte war, dass unsichere Hunde ganz schnell auftauten, wenn sie mit den richtigen zusammen im Freilauf waren. Und irgendwoher muss das ja kommen. :denken3: