Der fordere Führhund und der Polizist sind 2 verschiedene Hunde, die stark zusammenarbeiten (oft sind sie im Rudel viel zusammen, kuscheln auf einem Platz,...)
Der Polizist hat die Aufgabe, dem Rudel potentielle Gefahren/Eindringlinge/Fremde zu melden.
Sie schlagen oft an, wenn sich fremde Hunde nähern oder plötzlich Menschen um die Ecke kommen,...(deshalb war ich anfangs der Meinung, Neo MUSS ein Polizist sein).
Der Führhund bekommt dann vom Höhergestellten den Auftrag, die Situation zu regeln.
Ist der Führhund der Meinung, er braucht Unterstützung, nimmt er den Polizisten als Verstärkung mit.
Das ist nicht so leicht zu erklären (ich habe so eine kleine Skizze hier). Ich ersuche mal alle Positionen zu erläutern.
Dazu sind die Hunde noch in eine Art Ampelsystem unterteilt.
Grün: Sind die jeweils ranghöheren Tiere, die Aufträge erteilen, selbst aber nur im Notfall eingreifen.
Gelb: Sind die Tiere, die nach hinten aufpassen und arbeiten. Sie sind im Ganzen wohl "zurückhaltender", gehen nicht so nach vorn.
Rot: Sind die Tiere, die nach vorn aufpassen. Sie brauchen wohl konkretere Ansagen, passen mehr auf.
Ich fang mal von hinten an:
Der Schlusshund (grün), achtet von hinten auf das Rudel. Er hält sich meist eher aus dem Rudel zurück und will nicht sooo viel mit ihnen zu tun haben (passt total auf Merlin). Auf Spaziergängen läuft er oft hinter dem Menschen, manchmal auch erst nach einer Weile. Der Schlusshund kommt zwar im Rudel vor, aber er es kann schwierig mit ihm werden, wenn nicht die geeigneten Mitglieder vorhanden sind, wie bei mir.
Wenn der Schlusshund einen Auftrag erteil, dann nur an den Teamplayer (grün), der mir z.B. fehlt. Der Teamplayer arbeitet mit dem kompletten Rudel zusammen, trennt Streithähne, bevor es überhaupt zum Streit kommt (sieht für die Menschen noch nach Spiel aus) und versucht, Ordnung zu halten. Läuft das Rudel z.B. unordentlich auseinander, läuft er oft Achten um sie herum, um wieder Ordnung rein zu bringen.
Der hintere Führhund (gelb) achtet sozusagen von hinten auf das Rudel. Er arbeitet eng mit dem hinteren Polizisten (gelb) zusammen. Beide arbeiten eher "auf Abstand" und mit mehr Vorsicht. D.h., wenn z.B. der hintere Polizist einen fremden Hund meldet, sieht das auch eher ängstlich aus. Er stemmt die Vorderpfoten in die Erde und ist dabei nach hinten gelehnt.
Der hintere Polizist ist auch für den Schutz des Schlusshundes zuständig. Beide (Führhund und Polizist) laufen am liebsten hinten und auch nie zu weit vor.
Der vordere Führhund (rot) und der vordere Polizist (rot) arbeiten genauso, wie die beiden hinteren, eng zusammen. Nur eben mehr nach vorn. Beide zeigen z.B. mehr Selbstbewusstsein, der Polizist steht beim Melden fest in der Erde, Brust raus. Sie laufen gern weit vor. Zudem schützt der vordere Polizist den Teamplayer vor dem letzten Mitglied, der grauen Eminenz (grün).
Die graue Eminenz kommt im Rudel nicht so häufig vor. Das ist ein äußerst souveräner Hund, der oft als schüchtern oder eigenbrödlerisch abgetan wird. Er läuft meist abseits oder steht und beobachtet. Wenn er allerdings mal eingreift, kann es übel enden. Diese Hunde kann man sogar oft schon als Welpe erkennen. Während alle im Knäuel zusammen liegen, liegt er abseits, gern auf erhöhten Plätzen. Er hat eine wahnsinnige Ausstrahlung, auch oft für Menschen.
Dazu OT:
Wir hatten tatsächlich eine graue Eminenz im Seminar. Eine Chihuahua-Hündin!
Zu ihr gehörte eine recht ängstliche kleine Mixhündin, die der grauen Eminenz aus dem Weg ging.
Um zu schauen, ob ihr zu helfen war, holten sie aus 2 anderen, toll funktionierenden Rudeln Teamplayer, vorderen Führhund und Polizisten, etc. zusammen.
Der Teamplayer, der ja vom vorderen Polizisten vor der grauen Eminenz geschützt werden soll (der Polizist achtet darauf, dass beide sich nicht in die Quere kommen), checkte den Polizisten ab, weil er aus einem anderen Rudel kam. Dann befand er den Polizisten für nicht gut genug und stand zitternd auf dem Platz.
Der Polizist wurde durch einen anderen getauscht, der Teamplayer untersuchte ihn, fand wohl "Ja, der kann auf mich aufpassen" und bewegte sich sofort freier und ohne zittern auf dem Platz. Die ängstliche Mixhündin war auch entspannter.
Ich fand das erstaunlich.
Zu guter letzt gibt es noch einen Hund, den Schnösel (schwarz gekennzeichnet).
Der Schnösel will alles und kann gar nichts. Mischt sich überall ein, möchte mal diese, mal jene Position bekleiden und macht dummes Zeug.
Zu den grünen Hunden wäre noch zu sagen, dass sie nicht gern mit einem Menschen arbeiten. Sie sind sehr wechsel- und launenhaft. Macht man z.B. heute mit ihnen Unterordnung und sie sind voller Freude dabei, fragen sie dich Morgen: "Was willst du von mir? Kenn ich nicht."
Und am Besten verstehen sie dich, wenn du mit ihnen in ganzen Sätzen sprichst. Also statt "Sitz", einfach "Setz dich hin" sagst. :happy33:
Bei Merlin passt das pefekt, aber natürlich passt nicht jede Eigenschaft auf jeden Hund. Da spielen ja Rasse usw. auch eine Rolle. Also nicht jeder Polizist kläfft gleich wie blöd los.
Da ich weder einen hinteren Polizisten habe, der auf Merlin aufpasst, noch einen Teamplayer, dem Merlin Aufträge erteilen kann und mir auch der vordere Polizist für Neo fehlt, der ihn unterstützt, hatte ich beim Seminar die A..karte gezogen.
Merlin in seiner Position als Schlusshund (der nach der grauen Eminenz am wenigsten häufig vorkommt), ist einfach genervt von Neo, der da vorn rumdümpelt und krampfhaft versucht, 2 Rollen zu besetzen, um dem Rudel gerecht zu werden, weil einfach was fehlt.
Vor Willow hat es ganz gut geklappt, aber jetzt hat Merlin 2 Führhunde an der Backe, mit denen er sich rumschlagen soll, obwohl es nicht seine Aufgabe ist. Und da Willow halt ein Mädchen ist, würde er bestimmt lieber Neo loswerden wollen.
Ich war auch die Einzige mit dieser Konstellation, in der einfach zu viel Platz zwischen Auftrageber und ausführendem ist. Ich kann schlecht als Teamplayer Aufträge von Merlin entgegen nehmen, um sie weiter zu leiten.
Die meisten hatten Führhunde und/oder Polizisten, wo sie als Teamplayer fungieren können und Aufträge selbst erteilen.
Ich hoffe, ich habe das verständlich wiedergeben können.