Rudelharmonie

Erster Hund
Neo/PdAE (2009)
Zweiter Hund
Willow/PdAE (2011)
Dritter Hund
Smilla/´PdAE (2015)
- das WE war anstrengend, aber sehr interessant
- hab kaum Fotos machen können, zuviel zu tun
- jetzt raucht mir der Kopf und es heißt: arbeiten mit dem Rudel
- war ja klar, dass ich eine ungünstige Rudelzusammenstellung habe, aber mit Arbeit ist alles machbar
- die DVD zur Rudelharmonie ist veraltet, das Konzept hat sich umgestellt
- sehr interessant, wie ein Rudel plötzlich anders reagiert, wenn man die Hunde untereinander tauscht
- Willow hat Durchfall, ob das vom TF am WE kommt? Eigentlich kennt sie die Marke
 
- mich würd es ja schon sehr interessieren, wie Tina das in Zukunft managen wird mit ihren 3 Wuffels.
- so ... Urlaub für Winter ist beantragt. Einen Tag habe ich noch zu vergeben. Den halte ich mir erstmal frei.
 
Das würde mich doch glatt näher interessieren....

Warum ungünstig?

Das war die "Analyse" (muss dazu sagen, dass sie von 3 Leuten unabhängig voneinander war):
Merlin: Schlusshund
Sozusagen ein Boss, der von hinten auf das Rudel aufpasst (das passte wie die Faust aufs Auge)
Willow: Hinterer Führhund
Regelt Angelegenheiten/Fremdeinwirkungen, jedoch vorsichtig (Willow hätte ich nie einschätzen können)
Neo: Forderer Führhund
Ein souveränerer Posten als Willows, arbeiten gezielter und selbstständiger (ich hätte Neo eher als "Polizisten eingestuft, der das Rudel vor Fremden "warnt" und eng mit dem Führhund zusammenarbeitet)

Das Problem, laut "Rudelharmonie":
Forderer Führhund und "Boss" geraten schnell aneinander, weil der Führhund sehr selbstständig ist und der "Boss" das oft als Gefahr seines Ranges ansieht.
Normalerweise ist dann der eng mit dem Führhund arbeitende Polizist da und achtet darauf, dass die Beiden sich sozusagen aus dem Weg gehen.
Und DAS fehlt hier.
Noch dazu kommt, dass Neo, ohne Polizisten, meint er müsse diese Aufgabe auch übernehmen und deshalb etwas hin und her gerissen ist.
Ich muss jetzt mehr Ruhe hier rein bringen, da Merlin schnell aus der Haut fährt.

Mal schauen, ob das alles so hin kommt, aber es waren anhand eines "lebenden Beispiels" mit einem Rudel toll zu beobachen.
Da waren 2 sehr starke Hunde in einem Rudel (1 Führhund und ein "Boss"). Der Führhund hat den Polizisten, der dabei war wohl als unwürdig empfunden. So nach dem Motto: DER kann mich nicht unterstützen und hat sich ttal unwohl gefühlt, richtiggehend gezittert vor Schiss.
Dann haben sie den Polizisten gegen einen anderen (aus einem anderen Rudel) getauscht. Der Führhund hat ihn begutachtet und war sofort viel freier. Hat nicht mehr gezittert und sich selbstbewusster bewegt.
Das war total interessant.

Was mich total perplex gemacht hat, dass Merlin, der ja auf jeden fremden Hund erstmal Aggro reagiert, sich nach einigen Übungen auf mich konzentriert hat und wir ohne Terror an anderen Hunden vorbei gehen konnten.
Nun war das ja eine fremde Umgebung, aber wenn das hier zu Hause auch so umsetzbar ist, dann hat mir das sehr geholfen.
Wir konnten sogar mit Anderen spazieren gehen. Natürlich erstmal alle an der Leine.
 
Dann ist ja alles "gutgegangen", Jelena. Das freut mich. Kaum zu glauben, dass Mitarbeiter eines Krankenhauses nicht so recht wissen, um was es genau geht.
Und auch kein Insulin für Notfälle bereithalten bzw. dies nicht rausgeben wollen.

Ebenfalls "Danke" für diese interessierten Schilderungen, Tina.
Mir fehlt indes derzeit die Phantasie mir vorzustellen, was die gewonnenen Erkenntnisse im praktischen Alltag (Spazierengehen, evtl. irgendeine Form von Arbeit oder auch zu Hause) bedeuten und wie man das Rudelverhalten verbessert.
Gelten die Erkenntnisse auch bei Einzelhundehaltung - wenn auch eher "en passant" - und können ggf. sinngemäß für das "Rudel" Mensch(en)/Hund verwendet werden?
Mein Hund läuft nämlich auch ganz gerne "hinter" mir und ist oft nur schwer zu motivieren, vor mir zu laufen, was ich lieber sehe, da ich ihn dann im Auge habe.

Magst Du dazu - damit dies nicht hier im Gedankenthread untergeht - ein Thema eröffnen?
 
Das Seminar war von Anita Balser.

Ist aber nicht mehr mit der DVD zu vergleichen, in der mich viele Inhalte nicht so angesprochen haben.
Es wurde aber auch gleich gesagt, dass sich die Inhalte im Laufe der Zeit immer wieder ändern, da ständig neue Erkenntnisse hinzu kommen.
Man lernt eben nie aus.
Allerdings geht sie da wohl mit Günter Bloch etwas konform.

Es wurden (und werden immer noch) tausende zusammenlebende Hunde beobachtet und daraus eben abgeleitet.
Dabei muss man natürlich immer die verschiedenen Rassen und ihre eventuellen Eigenschaften im Hinterkopf behalten.
Für mich war das sehr interessant, weil eben grad auf Merlin vieles zutraf und ich die Chance habe, ihn besser zu verstehen und mit ihm zu arbeiten.
Dabei fand ich wirklich erstaunlich, dass er sich doch beim Zusammentreffen mit fremden Hunden, plötzlich auf mich verlassen hat.
Klar, das war eine fremde Umgebung.
Aber wenn ich das hier zu Hause auch so hin bekomme, ist das für mich ein riesiger, positiver Schritt.

Alles haarklein zu erzählen, ist echt schwer, weil das über 2 Tage doch eine Menge Input war und mir immer noch der Schädel qualmt.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob ich es jetzt ohne weitere Anleitung schaffe, mein Rudel 100% richtig zu unterstützen.
Aber ich werde mir Mühe geben, das manchmal angespannte Verhältnis von Merlin zu Neo in eine positive Bahn zu lenken.
Irgendwie schien ich aber mit meinen Hunden eine wirklich ungünstige Konstellation erwischt zu haben. Da waren die Anderen Teilnehmer meist besser dran, bzw. hatten Konstellationen, an denen sich leichter arbeiten liess.
Ich selbst müsste mich mehrmals teilen, um Neos Partner zu ersetzen und gleichzeitig als Teamplayer zu vermitteln, Willow zu unterstützen und zudem noch mit Merlin an seinem Problem zu arbeiten. Eigentlich fehlen mir noch 2-3 Hunde. :happy33:
Bei mir heißt die erste Devise jetzt erst einmal: Ruhe rein bringen

@Dieter
Das Arbeiten im praktischen Alltag ist ja erstmal Abhängig vom einzelnen Rudel und dann davon, was der Halter möchte (wo er Probleme hat).
Bei mir war das in erster Linie die Leinenführigkeit und entstehende Unruhe vor Spaziergängen, Auto aussteigen,....und natürlich das Zusammentreffen mit fremden Hunden.
Wie ich das mit dem Verhalten von Merlin zu Neo mache bin ich, ehrlich gesagt, noch am Grübeln (es waren mir persönlich zu viele Teilnehmer und zu wenig Zeit).
Aber erstmal will ich Merlin mehr Sicherheit vermitteln.
Bei ihm klappt das viel besser, wenn er an der Leine hinter mir geht. So kann ich schneller eingreifen, wenn er bei fremden Hunden nach vorn gehen will.
Und viel besser gehen sie an der Leine, wenn ich vor dem Losgehen ganz viel Ruhe rein bringe.
Dazu weise ich ihnen erstmal einen Platz zu und kümmere mich um den Hund, der am ruhigsten ist (Halsband um, beruhigende Streicheleinheiten). Nach 2 Tagen üben, waren sie heute Morgen auch tatsächlich recht flott ruhig und der Spaziergang war wirklich entspannt.

Ob das für das Rudel Mensch-Hund so einfach umsetzbar ist, weiß ich nicht, denn Menschen und Hunde bilden ja eher eine Lebensgemeinschaft. Aber man kann als Mensch mit einwirken und Aufgaben übernehmen. Je nachdem, wo halt angesetzt werden muss.
Meine Bekannte z.B. soll ersuchen, als Teamplayer zwischen ihren Rüden zu vermitteln.
Allerdings wurde uns gesagt, dass ein Hund im Rudel nicht eine Aufgabe übernimmt, weil sie noch frei ist. Sondern dass "seine" Aufgabe bereits als Veranlagung vorhanden ist.
Deshalb ist Neo ja leicht überfordert, weil er versucht, sich selbst durch seinen passenden Partner zu ersetzen (weil er eigentlich in ständiger Habachtstellung vor Merlin leben muss). Im Grunde könnte er ja auch einfach Willows Partner werden, aber das ist nunmal nicht in seiner Veranlagung enthalten. Genau wie Willow die Veranlagung zum Führhund hat und daher nicht einfach Neos Partner ersetzt.
Vielleicht ist Willi einfach von der Veranlagung her ein "hinterer" Hund?
Ich könnte das nicht erkennen.

Ich fand das Seminar an sich total interessant.
Vor allem weil man anhand von unterschiedlichen Zusammenstellungen von verschiedenen Hunden der Teilnehmer die Positionen wirklich erkennen konnte.
Das hätte ich nie gedacht.
Allerdings hätte ich mir mehr Zeit für die einzelnen Teilnehmer gewünscht und vielleicht auch noch einige kleine Unterlagen.
 
Das hört sich ja wirklich sehr interessant an.
Hachiko wäre bestimmt der Vorne-Hund :denken3:
Aber ich bleibe bei dem Einen, das reicht mir vollkommen................................

Dass dir was Schriftliches fehlt, kann ich gut nachvollziehen. Ich mag es auch, nach der Fortbildung nochmal in den Unterlagen zu lesen und das ein oder andere nochmal in Ruhe durch zu gehen........
 
Das hört sich super intressant an. Würd ich auch gerne mal besuchen, so ein Seminar.
Eine Frage: Ist der Polizist der fordere Führhund, der aktiv aufpasst?

Bei mir wäre wohl Bonnie der fordere Führhund, der augenscheinlich am aktivsten in Situationen regelt, Leelah hingegen wäre unangefochten Platz 1, die erst einschreitet, wenn es arg falsch läuft und ihre Souveränität damit untermauert, dass die eben nicht ständig vorn mitmischt.
So zumindest mein laienhaftes Verständnis von meinem Terrortrupp.. :rolleyes:
 
Der fordere Führhund und der Polizist sind 2 verschiedene Hunde, die stark zusammenarbeiten (oft sind sie im Rudel viel zusammen, kuscheln auf einem Platz,...)
Der Polizist hat die Aufgabe, dem Rudel potentielle Gefahren/Eindringlinge/Fremde zu melden.
Sie schlagen oft an, wenn sich fremde Hunde nähern oder plötzlich Menschen um die Ecke kommen,...(deshalb war ich anfangs der Meinung, Neo MUSS ein Polizist sein).
Der Führhund bekommt dann vom Höhergestellten den Auftrag, die Situation zu regeln.
Ist der Führhund der Meinung, er braucht Unterstützung, nimmt er den Polizisten als Verstärkung mit.

Das ist nicht so leicht zu erklären (ich habe so eine kleine Skizze hier). Ich ersuche mal alle Positionen zu erläutern.
Dazu sind die Hunde noch in eine Art Ampelsystem unterteilt.
Grün: Sind die jeweils ranghöheren Tiere, die Aufträge erteilen, selbst aber nur im Notfall eingreifen.
Gelb: Sind die Tiere, die nach hinten aufpassen und arbeiten. Sie sind im Ganzen wohl "zurückhaltender", gehen nicht so nach vorn.
Rot: Sind die Tiere, die nach vorn aufpassen. Sie brauchen wohl konkretere Ansagen, passen mehr auf.

Ich fang mal von hinten an:
Der Schlusshund (grün), achtet von hinten auf das Rudel. Er hält sich meist eher aus dem Rudel zurück und will nicht sooo viel mit ihnen zu tun haben (passt total auf Merlin). Auf Spaziergängen läuft er oft hinter dem Menschen, manchmal auch erst nach einer Weile. Der Schlusshund kommt zwar im Rudel vor, aber er es kann schwierig mit ihm werden, wenn nicht die geeigneten Mitglieder vorhanden sind, wie bei mir.
Wenn der Schlusshund einen Auftrag erteil, dann nur an den Teamplayer (grün), der mir z.B. fehlt. Der Teamplayer arbeitet mit dem kompletten Rudel zusammen, trennt Streithähne, bevor es überhaupt zum Streit kommt (sieht für die Menschen noch nach Spiel aus) und versucht, Ordnung zu halten. Läuft das Rudel z.B. unordentlich auseinander, läuft er oft Achten um sie herum, um wieder Ordnung rein zu bringen.
Der hintere Führhund (gelb) achtet sozusagen von hinten auf das Rudel. Er arbeitet eng mit dem hinteren Polizisten (gelb) zusammen. Beide arbeiten eher "auf Abstand" und mit mehr Vorsicht. D.h., wenn z.B. der hintere Polizist einen fremden Hund meldet, sieht das auch eher ängstlich aus. Er stemmt die Vorderpfoten in die Erde und ist dabei nach hinten gelehnt.
Der hintere Polizist ist auch für den Schutz des Schlusshundes zuständig. Beide (Führhund und Polizist) laufen am liebsten hinten und auch nie zu weit vor.
Der vordere Führhund (rot) und der vordere Polizist (rot) arbeiten genauso, wie die beiden hinteren, eng zusammen. Nur eben mehr nach vorn. Beide zeigen z.B. mehr Selbstbewusstsein, der Polizist steht beim Melden fest in der Erde, Brust raus. Sie laufen gern weit vor. Zudem schützt der vordere Polizist den Teamplayer vor dem letzten Mitglied, der grauen Eminenz (grün).
Die graue Eminenz kommt im Rudel nicht so häufig vor. Das ist ein äußerst souveräner Hund, der oft als schüchtern oder eigenbrödlerisch abgetan wird. Er läuft meist abseits oder steht und beobachtet. Wenn er allerdings mal eingreift, kann es übel enden. Diese Hunde kann man sogar oft schon als Welpe erkennen. Während alle im Knäuel zusammen liegen, liegt er abseits, gern auf erhöhten Plätzen. Er hat eine wahnsinnige Ausstrahlung, auch oft für Menschen.

Dazu OT:
Wir hatten tatsächlich eine graue Eminenz im Seminar. Eine Chihuahua-Hündin!
Zu ihr gehörte eine recht ängstliche kleine Mixhündin, die der grauen Eminenz aus dem Weg ging.
Um zu schauen, ob ihr zu helfen war, holten sie aus 2 anderen, toll funktionierenden Rudeln Teamplayer, vorderen Führhund und Polizisten, etc. zusammen.
Der Teamplayer, der ja vom vorderen Polizisten vor der grauen Eminenz geschützt werden soll (der Polizist achtet darauf, dass beide sich nicht in die Quere kommen), checkte den Polizisten ab, weil er aus einem anderen Rudel kam. Dann befand er den Polizisten für nicht gut genug und stand zitternd auf dem Platz.
Der Polizist wurde durch einen anderen getauscht, der Teamplayer untersuchte ihn, fand wohl "Ja, der kann auf mich aufpassen" und bewegte sich sofort freier und ohne zittern auf dem Platz. Die ängstliche Mixhündin war auch entspannter.
Ich fand das erstaunlich.

Zu guter letzt gibt es noch einen Hund, den Schnösel (schwarz gekennzeichnet).
Der Schnösel will alles und kann gar nichts. Mischt sich überall ein, möchte mal diese, mal jene Position bekleiden und macht dummes Zeug.

Zu den grünen Hunden wäre noch zu sagen, dass sie nicht gern mit einem Menschen arbeiten. Sie sind sehr wechsel- und launenhaft. Macht man z.B. heute mit ihnen Unterordnung und sie sind voller Freude dabei, fragen sie dich Morgen: "Was willst du von mir? Kenn ich nicht."
Und am Besten verstehen sie dich, wenn du mit ihnen in ganzen Sätzen sprichst. Also statt "Sitz", einfach "Setz dich hin" sagst. :happy33:

Bei Merlin passt das pefekt, aber natürlich passt nicht jede Eigenschaft auf jeden Hund. Da spielen ja Rasse usw. auch eine Rolle. Also nicht jeder Polizist kläfft gleich wie blöd los.
Da ich weder einen hinteren Polizisten habe, der auf Merlin aufpasst, noch einen Teamplayer, dem Merlin Aufträge erteilen kann und mir auch der vordere Polizist für Neo fehlt, der ihn unterstützt, hatte ich beim Seminar die A..karte gezogen.
Merlin in seiner Position als Schlusshund (der nach der grauen Eminenz am wenigsten häufig vorkommt), ist einfach genervt von Neo, der da vorn rumdümpelt und krampfhaft versucht, 2 Rollen zu besetzen, um dem Rudel gerecht zu werden, weil einfach was fehlt.
Vor Willow hat es ganz gut geklappt, aber jetzt hat Merlin 2 Führhunde an der Backe, mit denen er sich rumschlagen soll, obwohl es nicht seine Aufgabe ist. Und da Willow halt ein Mädchen ist, würde er bestimmt lieber Neo loswerden wollen.
Ich war auch die Einzige mit dieser Konstellation, in der einfach zu viel Platz zwischen Auftrageber und ausführendem ist. Ich kann schlecht als Teamplayer Aufträge von Merlin entgegen nehmen, um sie weiter zu leiten.
Die meisten hatten Führhunde und/oder Polizisten, wo sie als Teamplayer fungieren können und Aufträge selbst erteilen.

Ich hoffe, ich habe das verständlich wiedergeben können.
 



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