Revierverteidigung?

Erster Hund
Freddie, Labrador-Malinois
Hallo,

Ich hab mal wieder eine Frage:

Eben war ich mit Freddie (Labrador-Malinois, 14 Monate) im Schrebergarten meiner Oma. Da sind wir öfter. Dann kam eine Nachbarin meiner Oma in den Garten um meiner Oma etwas zu bringen. Die Frau war schon bei meiner Oma und unterhielt sich mit ihr, Freddie hat das noch nicht mitbekommen, da ich mit ihm im Gartenhaus war. Als wir dazukamen, sprang Freddie recht schnell an der Frau hoch und bellte sie richtig doll an. Ich bin nicht sicher ob er sogar nach ihrem Arm schnappte.
Ich hab ihn dann sofort von der Frau weggezogen, Freddie war noch an der Leine und habe ihn Sitz machen lassen. Das hat er auch getan. Im Sitzen hat er noch einige Male zu ihr gebellt und extrem doll gejault. Es klang sehr verzweifelt. Dann sprang er teilweise auch mich an, allerdings ohne bellen. Er war völlig aufgebracht.

Wenn wir Zuhause Besuch bekommen, hat er am Anfang auch ab und an Menschen auf diese Weise versucht zu vertreiben, als er noch der "Erste" an der Haustür war. Seitdem er auf seiner Decke wartet bis der Besuch einige Zeit bei uns ist und dann erst aufstehen darf, ist soetwas nicht mehr vorgefallen.

Ich wollte fragen, ob jemand aus der Ferne eine Idee hat, was das heute für ein Verhalten war und wie ich auf soetwas reagieren soll. Ich will eigentlich nicht jeden Kontakt mit einem Besucher im Garten die ganze Zeit unterbinden, oder wäre das sinnvoll?
 
Ganz von der Situation abgesehen würde ich stark an der Frustrationstoleranz deines Hundes arbeiten.
Übersprungshandlungen in Form von Schnappen sind ein No- Go!

Wie lastet ihr den Hund aus? Macht ihr oft Denkspiele? Lässt er sich sonst gut händeln? Wie reagiert er auf Leckerlies?
 
Ganz von der Situation abgesehen würde ich stark an der Frustrationstoleranz deines Hundes arbeiten.
Übersprungshandlungen in Form von Schnappen sind ein No- Go!

Wie lastet ihr den Hund aus? Macht ihr oft Denkspiele? Lässt er sich sonst gut händeln? Wie reagiert er auf Leckerlies?


Wie kommst du darauf, dass man an der Frustrationstoleranz arbeiten sollte? Nicht, dass es nicht nötig ist, ich wüsste nur gerne woran du das festmachst.

Für ihn geht nichts über Futter. Egal in welcher Form.
Auslastungstechnisch mache ich mit ihm viel Futterbeuteltraining und übe mit ihm viele Kommandos (Ich lasse ihn lange auf sein Futter warten. Ich lege Leckerlies ins Wohnzimmer und er muss so lange warten, bis ich das "OK" gebe. Ich übe viele Tricks mit ihm (Totstellen, Rolle, Bellen auf Kommando, bestimmte Gegenstände bringen etc.)). Dabei ist er eigentlich immer ziemlich konzentriert. Es scheint ihm Spaß zu machen.

Allgemein lässt er sich ganz okay händeln. Wir haben ihn halt auch erst 5 Monate und dafür hat er sich schon sehr gut gemacht.
 
Okay. Ja. Habt ihr Tipps, wie man im Bezug auf ein solches Verhalten gut daran arbeiten kann?
Weil eigentlich üben wir solche Dinge schon viel mit ihm und dabei bleibt er auch immer ganz gelassen.
Ich finde die Situation im Garten kann man aber auch schwer vergleichen. Mögliche Revierverteidigung oder irgendeine Angst, dass die Person uns etwas böses antut, hat ja eher weniger mit Frustration zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das beschriebene Verhalten klingt aber eher nach Übersprungshandlung wegen Frust.
Egal was die eigentliche Motivation ist, wenn du es unterbindest sollte er nicht so reagieren.

Ich würde mit ihm solche Begegnungen üben und ruhiges Schauen belohnen.
Wenn er aufdreht bzw. bevor er hochfährt mit ihm aus der Situation gehen.
Also egal was die Motivation ist, biete ihm ein anderes Verhalten an, belohne es, womit auch immer er sich in dem Moment belohnen lässt.

Evtl. hilft auch hier, ihm einen Platz zu zu weisen, fährt er allerdings hoch, dann ist der Reiz zu groß und du musst ihn aus dieser Situation nehmen. Oder versuche seine Aufmerksamkeit bei dir zu halten - evtl. musst du einfach mehr Abstand einhalten.

Das wäre jetzt so das was mir einfällt, vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee?!
 
Ich würde mit ihm solche Begegnungen üben und ruhiges Schauen belohnen.
Wenn er aufdreht bzw. bevor er hochfährt mit ihm aus der Situation gehen.
Also egal was die Motivation ist, biete ihm ein anderes Verhalten an, belohne es, womit auch immer er sich in dem Moment belohnen lässt.

Und soll ich ihn dann aber einfach nicht zu dem Besuch hinlassen? Weil da entscheidet sich ja dann immer, ob er nun "eskaliert" oder ganz normal schnüffelt. Wenn ich ihn einfach bei mir behalte, will er zwar zu der Person HIN, aber würde nicht so krass ausrasten.
 
Ich würde generell erstmal von dem Gedanken wegkommen, dass es sich bei der Situation um Revierverteidigung handelt.
Meine Hündin ist ab und an auch so ein Kandidat, der Dingen eine falsche (meißt hohe) Priorität zuordnet. Ein Mensch, der Plötzlich auftaucht ist dann DER Staatsfeid schlechthin, obwohl sie generell nichts gegen Menschen hat.
Das hat weder etwas mit einem Revier zutun, noch damit, dass sie etwas verteidigen will, sondern viel mehr, dass sie die Situation schlecht einschätzen kann. Sie erschrickt und steigert sich in ihren Adrenalinschub, Hormontechnisch kann man da auch die meißten Disziplinarverfahren (in Form von 'Nein, Hör auf!') über Bord werfen.
Ich persönlich verfahre in einem genauen Muster, um solche Situationen vorzubeugen, denn hat sie einmal angefangen kann ich nicht mehr wirklich etwas daran ändern.
Ich halte Ausschau nach Menschen und belege den Weg, auf dem die Menschen unterwegs sind mit einem positiven Marker ('Super!'). Für sie bedeutet das, dass der Weg von Menschen genutzt wird und sie mir nicht anzeigen braucht, wenn dort jemand entlangläuft.
Tut der Hund das doch und zeigt an würde ich dazu tendieren selbst nach Menschen Ausschau zu halten und jeden Menschen mit einem 'Super!' und einem Leckerlie zu belegen, so dass die Erwartung auf den Menschen positiv wird, statt negativ.

Was ich persönlich in der Gartensituation anders gemacht hätte wäre, dass ich den Hund aus der Situation geholt hätte. Ich wäre mit dem Hund ums Eck, ins Häuschen oder sonstwo hin, wo er den Menschen nicht mehr als negativ empfinden kann.
 
Hallöchen ,mein Rüde hat auch immer gemacht ,aus Unsicherheit ,oder Revierverteidigung da bin ich mir bis heute nicht ganz sicher .
Wir hatte für solche Fälle (also Familien feiern,Partys,oder Gartenausflüge bei Freunden) immer ein "Körbchen to Go" dabei wo sein Platz war, wenn es schellte oder jemand dazukam.War derjenige länger da und Hund hat sich entspannt bin ich mit Leine zu dem hin und lennox konnte ihn begrüßen,dann war auch alles nicht mehr so schlimm, er konnte den Fremdling eine Zeitlang aus der Enfernung begutachten und ungefählich einstufen.
lg
 



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