"Komm-Ruf" versaut??

Würde man während der Abnabelung immer strenger werden und den Hund nur noch an der Leine führen, dann kann das sehr die Bindung beeinträchtigen und die Entwicklung des Hundes stören.

von diesen hunden kenne ich eine menge.

ich :"warum ist ihr hund denn immer an der leine?"
sie :" ach der ist mir mal weggelaufen,den mache ich nicht mehr los."

ich finde es traurig das so wenig menschen ihren hunden vertrauen.
 
Okay, aus der "Bindung ist alles" Sache halte ich mich wie ich mir vorgenommen habe raus, aber eins muss ich loswerden. Ist ja schön, wenn man seinem Hund "vertrauen kann", aber ich wohne in der Nähe von Straßen in einer Gegend, wo mir jetzt gesagt wurde, dass hier vor nicht vielen Jahren auch schon Hunde vergiftet worden sind. Meine Maus kommt nicht von der Schleppleine, bis sie erwachsen ist und ihre Persönlichkeit "gefestigt" ist und ich sehe, dass alles super klappt.

Das hat nichts mit Strenge zu tun. Mein Hund hat noch nie von mir geschimpft bekommen und wird es auch nicht. Ich mache es ihr an der Leine so spannend wie möglich. Aber nur um sagen zu können, dass ich meinem Hund "vertraue", riskiere ich nicht ihr Leben. Als ich selbst noch in der Pubertät war, hat unser letzter Junghund - der übrigens jeden Tag frei laufen durfte - sich während er angeleint war von meiner Mama losgerissen und ist prompt auf eine stark befahrene Straße. Kann mich übrigens nicht erinnern, dass er vorher "Anzeichen" dafür gezeigt hatte, dass er das machen würde, mit Weglaufen hatten wir auf jeden Fall keine Probleme. Er hat es grade so überlebt. Das will ich nie wieder, und wenn hier Leuten geraten wird, Hunden einfach zu "vertrauen", fast schon ungeachtet der Umstände, finde ich das ziemlich krass. Man wird ja quasi unter Druck gesetzt, das bloß zu machen, sonst zerstört man die Beziehung zum Hund etc. Wow.
 
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Aber nur um sagen zu können, dass ich meinem Hund "vertraue", riskiere ich nicht ihr Leben.

Das will ich nie wieder, und wenn hier Leuten geraten wird, Hunden einfach zu "vertrauen", fast schon ungeachtet der Umstände, finde ich das ziemlich krass. Man wird ja quasi unter Druck gesetzt, das bloß zu machen, sonst zerstört man die Beziehung zum Hund etc. Wow.


Bleib mal auf`m Teppich.
Ich habe nirgendwo geraten, den Hund an einer vielbefahrenen Straße laufen zu lassen.

Ich finde es krass, wenn ein Hund nicht von der Leine kommt, weil man meint, man riskiere sein Leben.
Es gibt schließlich noch andere Wege und Möglichkeiten, als eine vielbefahrene Straße.
 
Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber hier sind Straßen überall nah genug, dass wenn der Hund wegläuft, er nicht unwahrscheinlich auf einer landen könnte. Von hundefeindlichen Leuten, von denen man hört, einmal ganz abgesehen. Mit einem erzogenen erwachsenen Hund gibt es super Auslaufmöglichkeiten, aber anonsten ist es heikel.

Übrigens ist unser letzter Hund sowohl ohne Leine als auch mit Schleppleine (zum Üben) unterwegs gewesen und hat sich an beiden etwa gleich verhalten. Ich glaube da echt nicht dran, dass, wenn die Schleppleine "leicht" ist, es einen riesigen Unterschied für den Hund macht. Klar ist freilaufen toll, aber nicht, bevor eine entsprechende Verlässlichkeit besteht. Zumal ich meiner Kleinen schon nicht zutrauen würde, nicht einfach auf andere Hunde loszustürmen. Wenn der andere Hund Angst hat oder Artgenossen nicht so toll findet, wäre das im besten Fall extrem unhöflich von mir, so eine Situation entstehen zu lassen.
 
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Ich glaube da echt nicht dran, dass, wenn die Schleppleine "leicht" ist, es einen riesigen Unterschied für den Hund macht. Klar ist freilaufen toll, aber nicht, bevor eine entsprechende Verlässlichkeit besteht.


Du hast Deine Hündin, seitdem sie 8 Wochen alt ist, oder?
Da hast Du komplett den Folgetrieb verschenkt. Das ist eigentlich die beste Möglichkeit der Bindung.
 
Oh, dann hatte mein Hund eine schlechte Bindung zu mir, da er Sichtjäger war.
Oder hatte er in dem Augenblick nur seine gute Bindung zu mir vergessen?

Ich wage zu behaupten, dass es eine gute Bindung war, aber trotzdem habe ich den Rückruf über Motivation aufgebaut.
"Geschadet" hat es nicht.
Mir persönlich war es auch egal, ob er mit wehenden Ohren zurückgerannt kam, weil die Bindung gut war oder weil er entsprechend belohnt wurde.
Hauptsache, er kam.
Den Folgetrieb sollte man in der Welpenzeit natürlich nutzen, aber die Welpenzeit finde ich auch am einfachsten.
Wenn ein Hund erwachsen wird, beginnt ein natürlicher Abnabelungsprozess, was auch gut und wichtig ist.
Das Interesse, die Eigenständigkeit und der Radius werden größer, sonst könnten sie in der freien Natur nicht überleben.
Hunde wurden zwar domestiziert, aber sämtliche Verhaltensweise wurden nicht weggezüchtet.
Ich bin der Ansicht, dass die Bindung allein nicht reicht, sodass ein Hund bei Rückruf alles stehen und liegen lässt, um zu mir zurückzurennen.

LG Leo
 
Diese ganzen Sichtweisen hängen sich vor allem an 2 Dingen auf.

1) Wo wohnt man?
Ich lebe in der Pampa, treffe bei Spaziergängen ab und an mal einen Jäger, mal nen Traktor, selten mal Menschen und Menschen mit Hund früher 2-3x/Jahr, seit es den Herrn mit Labbi im Ort gibt, ein paar Mal öfter (aber das ist halt immer nur der). Aber ich habe hier sehr viel Wild, somit sind meine Hunde bei Wild-Begegnungen sehr geeicht, bei Hundebegegnungen aber schonmal aufgeregt. Brauchen wir halt auch nicht... Andere Leute haben völlig andere Bedingungen. Somit ist es völlig klar, dass sie ihre Handlungen rund um den Hund ihren Gegebenheiten anpassen müssen :denken24:

2) Was erwartet man sich?
Die Frage hat hier noch niemand gestellt... Was ist denn ein funktionierender Rückruf?

- Hund kommt ohne Ablenkung gemütlich auf mich zu
- Hund entscheidet sich auch bei geringer Ablenkungen sich gemütlich zu mir umzudrehen
- Hund läuft dem Reh nach & kommt innerhalb der nächsten 10 Minuten wieder
- Hund läuft dem Reh nach, bleibt aber in Sichtweite und dreht ab, wenn das Reh zu weit weg/nicht mehr zu sehen ist
- Hund macht maximal einen Ansatz hinter dem Reh herzugehen (idealerweise nicht mal das), lässt sich auf Ruf aber sofort stoppen und kommt dann zu mir

Ich persönlich wäre bezüglich Rückruf nur mit dem letzten Punkt zufrieden. Davor kommt mir kein Hund von der Schlepp - Punkt. Da könnt ihr von Bindung plappern, soviel ihr wollt :frech3:
Dass das bei anderen hier nicht so ist, bleibt zu erahnen. Insofern macht es keinen Sinn über das "wie" zu diskutieren, wenn es beim "was will ich" schon so massive Abweichungen gibt. :denken24:
 
*nick nick*

Du hast Deine Hündin, seitdem sie 8 Wochen alt ist, oder?
Da hast Du komplett den Folgetrieb verschenkt. Das ist eigentlich die beste Möglichkeit der Bindung.

Ja.
Und ist ja nicht so, als würde keine Bindung zustande kommen, wenn der Hund draußen nicht ohne Leine "folgen" muss. Zumal sie das mit Schleppleine schön tut - wie gesgat, hier sind Straßen und einige fragliche Menschen und ich kann an den "besten" Gassistellen nicht verhindern, dass meine Kleine ohne Leine wahrscheinlich auf andere Hunde und Menschen vor Freude zustürmen würde. Schon allein Letzteres ist nicht okay und könnte böse ausgehen. Ihr geht es gut, sie liebt andere Menschen und Hunde, ist ist dem Anschein nach ausgelastet, ohne überfordert zu sein, und wir machen viel zusammen ohne Druck. Das ist erst mal das Wichtigste. Sie hört im Moment super auf ihr Rückrufsignal (und jault, wenn sie nicht schnell genug von der Stelle kommt - könnte ja was verpassen), daran werden wir weiter arbeiten. Sollten später Probleme entstehen, werde ich damit umgehen, aber habe halt eine sehr andere Meinung von der Schleppleine als du.
 
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Ein Argument gegen die Schleppleine war ja unter anderem, dass der Hund die Unsicherheit des Halters spürt.

Aber wenn der Hund die Leine wirklich kaum wahrnimmt und meine Stimmung spührt, dann spührt er meine Sicherheit.

Zumindest ICH bin viel sicherer wenn Arek an der Schlepp ist.
Ich mache mir dann definitiv weniger Gedanken weil ich meinen Hund sicherer weiß - bzw. weil weniger passieren kann.

Duch die Schleppleine kann ich meinem Hund Sicherheit vermitteln die er braucht und ich lerne gleichzeitig durch positive Erfahrungen, gelassener zu werden.

Ich hatte Arek mal vor einigen Monaten (da war er noch recht neu) in ner ruhigen Ecke im Wohngebiet abgemacht zur Gassirunde - lief soweit gut, bis er was zu essen fand, vor mir weg lief, nicht hinter her gelaufen kam - naja, war echt doof.
Ich war dann jedes mal unsicher ihn ab zu machen weil ich halt schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Mittlerweile, sicherlich auch durch die Schleppleine, hab ich viele viele gute Erfahrungen gesammelt, die dieses Negativerlebnis gefühlsmäßig "überdecken".
Gestern hatte ich ihn auch im Wohngebiet abgemacht - es lief super - er hatte auch was zu futtern gefunden und ließ sich dann nicht mehr zurück rufen (an der Straße) - aber das belastet mich heute nicht mehr so wie die Aktion damals von ihm wo ich einfach sehr unerfahren war.

Lange Rede kurzer Sinn.
Schleppleine gibt dem halter mehr Sicherheit - und da der Hund das spürt, kann es doch nur Bindungsfördernd sein ...
 



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