Kastration - wie finde ich den richtigen Zeitpunkt?

Erster Hund
Boomer - *08.2009
Zweiter Hund
Hicks DSH *15.03.21
Hallo,

ich war lange Zeit der Meinung, dass bei Boomer eine Kastra nicht nötig ist.
Er ist zwar ein sehr leicht überdrehender Hibbel mit ordentlich Jagdtrieb, hat sich aber in den letzten 2 Jahren enorm entwickelt.
Wir haben ihn mit 1,5 Jahren aus dem TH geholt - letztes Jahr im Sommer haben wir um sicher zu sein, einen Kastrachip eingesetzt.
Es hat sich dann auch gezeigt, dass bis auf das Gewicht, sich bei ihm nichts veränderte.
Er schleckt halt zu bestimmten Zeiten sehr viel Urin, was ich weitestgehend unterbinde, markiert häufig und ist recht dünn.
Durch den Chip schleckte er dann kaum noch und nahm besser zu, wurde allerdings nicht ruhiger o.a. - der Jagdtrieb verstärkte sich etwas.
Im Januar/Februar diesen Jahres verlor der Chip dann sicher seine Wirkung - das Schlecken nahm wieder deutlich zu, er nahm wieder ab, hatte bald noch weniger Appetit als jemals zuvor! War draussen sehr abgelenkt - was sich aber dank Training wieder einfangen lies - wenn auch ich manchmal etwas Druck ausüben musste.
Was seit Nachlassen des Kastrachips allerdings total aus dem Ruder geräht ist seine rein sexuelle Sicht auf Artgenossen auch Rüden ob kastriert oder nicht! Hündinnnen sind da teilweise noch nichtmal so schlimm.
Er steckt die Nase bis zum Anschlag in den Poppes und würde nicht aufhören, wenn ich nix sagen würde - auch nicht wenn der andere Hund das nicht will und deutlich sagt!
Rüden beleckt er am Penis und lässt sich dabei sogar besteigen - hauptsache er kommt noch unten dran und kann lecken.
Und das ist so schlimm, dass er manchmal komplett an der Leine bleiben muss.
So kannte ich ihn vor und während dem Chippen nicht!
Gechippt wurde er mit fast 3 Jahren, jetzt ist er fast 4. Also war er eigentlich schon vorher ausgereift.
Ich befürchte dass ich das durch den Kastrachip ausgelöst habe und verfluche mich auch schon dafür.

Aber weil er dann immer so gestresst ist und schon selber an nix anderes mehr denken kann, denke ich, dass es das beste ist.
Ich bin mir der Nachteile bewusst und inzwischen sicher, dass dies der kleinere Schaden ist.

Wo ich mir jetzt noch absolut unsicher bin, ist, wann ich es am besten machen lasse?
Ich will ihn nicht im falschen Hormonstand erwischen und dann die Kastra da wieder bereuen müssen.
Ich forste schon mein Buch von Strodtbeck und Gansloßer durch, aber irgendwie sehe ich es beim eigenen Hund wohl nicht objektiv genug.
 
Du kannst abwarten bis sich das Negativverhalten bei Deinem Hund einprägt.
Oder Du besprichst das mit einem guten TA.
 
Zuletzt bearbeitet:
Berate dich mit einem GUTEN Tierarzt. Der wird dir alle Fragen beantworten. Nicht immer ist eine Kastration nötig. Unterbinde auf jeden Fall negatives Verhalten, sei streng und konsequent. Es gibt aber auch Hormon-Chips. Die bekommt der Hund mit einer Spritze. Dieser Chip bremst sein Testosteron, sodass er nicht alles vögeln will, was sich bewegt ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich denke nicht, daß Beni warten möchte, bis sich das unerwünschte Verhalten festigt und ritualisiert. Negativ ist es nicht...nur rein natürlich...bis'gen drüber vielleicht, aber aus Hundesicht nicht negativ. Meine Ronja hat übrigens ihre Not mit einem solchen Typ Hund...der seine Nase andockt und sich durch nichts davon abbringen läßt.

Ich würde wohl einen Zeitpunkt wählen, wo Boomer nicht gerade hormonell im Roten dreht. Also einen Zeitpunkt, wo er sexuell eher ruhig ist und keine Hündin in der Nähe grade heiß ist.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
So kannte ich ihn vor und während dem Chippen nicht!
Gechippt wurde er mit fast 3 Jahren, jetzt ist er fast 4. Also war er eigentlich schon vorher ausgereift.
Ich befürchte dass ich das durch den Kastrachip ausgelöst habe und verfluche mich auch schon dafür.

Das glaube ich nicht.
Viele Hunde sind tatsächlich erst mit 4 wirklich erwachsen.
Beonders bei Rüden ist mir das aufgefallen.
Dann scheinen sie sich ihrer Sexualität viel stärker bewusst zu sein - ganz Mann eben.

Ansonsten würde ich mich Betty anschliessen.

Es gibt aber auch Hormon-Chips. Die bekommt der Hund mit einer Spritze. Dieser Chip bremst sein Testosteron

So einen hatte Boomer ja nun schon, wie Beni schrieb.
Und allzu oft sollte man die Dinger nicht benutzen, weil sie auf Dauer schädlich sein können.
 
Hallo

danke schon mal für eure Antworten.

@Labbibube
wenn du ein Problem hast - geh bitte woanders stänkern!

TA ist in diesem Fall eher meine 2. Wahl als Ansprechpartner was den richtigen Zeitpunkt betrifft - ich habe eine gute TA - gehe aber nicht mit allen ihren Einstellungen und Meinungen konform.
Das Thema Kastration ist mir zu sensibel um da den TA als alleinigen guten Berater zu wählen.

Nun wann ist keine Hündin in der Nähe läufig? Eingentlich nie, da gibt es immer welche, aber da ist es nichtmal so schlimm.
Schlimmer ist der Kontakt mit Rüden ob kastriert oder nicht, weil er da dermaßen Lutschorientiert ist.
Bei läufigen Hündinnen ist er sogar eher kontrollierbar und auch selber beherrschter. Man könnte also menschlich gedacht sagen, dass er wohl schwul ist ;-))
Und keine Angst ich lass ihm das auch nicht durchgehen, aber das ändert nix.

@TinaH
Ich denke schon, dass er damals soweit ausgereift war, zumindest hat er sich so verhalten und war auch sexuell voll da - nur nicht so überdosiert wie jetzt.
 
Hallo,

vielleicht löst der Chip...also das Nachlassen der Wirkung...so eine Art Flashback aus...!?

Würde mich jetzt nur darin bestätigen, daß eine Kastra bei Boomer Sinn macht.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja

PS.: Mein Sohn ist Autist und hat ADHS. Er bekommt Medis. Am Anfang hatte er nach dem Absetzen (testweise) sogenannte Rebounds. Alles war doppelt und 3x so schlimm wie vorher. Vielleicht ist das mit dem Chip ähnlich. Nur so ein Gedanke...
 
Ich befürchte dass ich das durch den Kastrachip ausgelöst habe und verfluche mich auch schon dafür.

Das denke ich auch. Solch ein Chip stürzt einen Hund in ein wahnsinnges Hormonchaos.

Wenn Du ihn eigentlich nicht kastrieren lassen wolltest, dann würde ich mal eine Tierheilpraktikerin nach einem homöopathischen Mittel fragen.

Züchter nutzen so etwas auch und Schlittenhundebesitzer können so ihre Rüden neben läufigen Hündinnen im Gespann laufen lassen.
 
@TinaH
Ich denke schon, dass er damals soweit ausgereift war, zumindest hat er sich so verhalten und war auch sexuell voll da - nur nicht so überdosiert wie jetzt.

Ich hab mal fett markiert.
Genau das passiert nämlich, wenn sie "richtig" erwachsen sind. Das und auch noch andere Dinge.
Ausgereift (körperlich und/oder geistig erwachsen) sind viele ja mit 2 Jahren schon.
"Echte Kerle" sind sie erst später.
Ich vergleich das gern mit einem jungen Erwachsenen und einem Mann. :denken24:

Ich kenne ja so ca. 120 unkastrierte Hunde, davon mind. die Hälfte Rüden und darunter nochmal einige Deckrüden.
Und wir treffen uns öfter, seit ca. 6 Jahren.
Natürlichnicht alle auf einmal, aber so 15-30 Stück sind es dann etwa.
Und dabei ist mir aufgefallen, dass junge Erwachsene natürlich durchaus wissen, dass da eine Hündin ist, die bald läufig wird.
Aber die älteren Rüden gehen mit der Situation nochmal ganz anders um.
Sie "beharren" viel mehr auf ihr Recht, sind aufdringlicher,.....jagen mitunter die jüngeren Kerle auch weg.
Außer die Deckrüden, die schonmal durften.
Die sagen sich: "ihr seid ja blöd. Ist doch noch gar nicht soweit." :denken24:

Homöopatische, pflanzliche Mittel helfen dauerhaft nicht.
Die meisten Dinge sind eh für die läufige Hündin gedacht, nicht für den Rüden.
 
Diese Verschlimmerung beim Nachlassen hatte man gut bemerkt, hatten wir aber gut im Griff, weil das nach dem Einsetzen auch auftritt und ich schon wusste was auf mich zukommt.
War aber schon im Februar - er war dann auch relativ unten, wie er war, nur pendelte er sich dann eher nach oben bei diesem Verhalten ein, als beim bisher normalen Verhalten.
Also diese -ich nenn es mal Überdosis-Phasen - die müsste inzwischen längst vorbei sein.
Seine Hoden sind inzwischen auch längst wieder zur normalen Größe angewachsen.

Nun ich könnte höchstens noch versuchen ihn homöopathisch wieder auf ein normales Level zu holen, um zu schauen, ob er danach auch ohne Homöopathie dort bleibt und dann immer noch kastrieren, wenn das nicht hilft?
Eher so um ein evtl. durch den Chip verursachtes Überdrehen wieder runterzuholen.
Muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen.
 



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