Junghund bellt meine kleine Tochter an

Erster Hund
"Lulu" / Bolonka (24.1.13)
Hallo zusammen,
ich habe da ein Problem.
Lulu, 5 1/2 Monate, ist eine ganz liebe Hündin und auch mit Kindern hat sich kein Problem.
Nun ist uns aber schon paarmal folgendes passiert: Unsere jüngere Tochter, 4 1/2 Jahre, wird ab und zu angebellt wenn sie von draussen in unseren Garten kommt und beim Gartentor steht.
Auch hatte ich heute Besuch mit Kleinkind, Lulu war die ganze Zeit ruhig und plötzlich als sich der Junge, 2 1/2 jährig, auf der Wiese im Garten lief sprang sie auf, rannte zu ihm hin und bellte ihn an.
Ich bin sowas von erschrocken und es war mir sehr peinlich.

Kann mir jemand einen Ratschlag geben warum sie das macht oder wie ich das unterbinden kann.
Danke
Sandra
 
Hallo,

hast Du nicht an anderer Stelle bereits geschrieben, daß sie auch Spaziergänger am Gartenzaun verbellt...!?

Das Verhalten ist ein Kontrollverhalten. Sie hat keine Kontrolle über das Kind...das Laufen verunsichert sie und sie will es stoppen, weil sie es nicht einschätzen kann.
Ebenso das Verbellen, wenn (D)ein Kind den Garten betritt. Sie kontrolliert die Grundstücksgrenze. Das Ganze gepaart mit der Unsicherheit und daß sie das Verhalten von Kindern nicht einschätzen kann, führt dazu, daß sie versucht es auf ihre Weise zu regeln.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo Betty,
ja, ganz genau, das mit dem bellen wenn Leute bei unserem Haus vorbeispazieren ist leider immer noch nicht besser geworden.
Sie ist schon eher eine unsichere Hündin, sie bellt auch immer wenn sie andere Hunde sieht beim spazieren.
Momentan bin ich ein wenig unsicher, ob ich was falsch mache.
Hundeschule besuche ich und dort wurde mir gesagt, ich solle sie kurz mit den Fingern anzwicken und NEIN sagen.
 
Hallo,

äähm...nöö...

Anzwicken (Anstubbsen, ein Schnappen simulieren...!?) und "Nein" sagen wird hier wenig hilfreich sein.

So machst Du die Situation für sie noch unangenehmer als sie eh schon ist. Was lernt der Hund? Ich finde eine Situation doof, das rennende Kind macht mir Angst und Frauchen wird auch noch grob und maßregelt...Schlußfolgerung ---> Die Situation IST tatsächlich doof.

Ronja hat fast genau im selben Alter angefangen, Menschen zu verbellen. Sie ist unsicher, schlecht auf fremde Menschen geprägt und kann sie nicht einschätzen (insbesondere Männer nicht).

Du mußt solche Situationen strukturieren und REGELN. Sie muß lernen, auf Dich zu vertrauen und sich sicher sein, daß Du das im Griff hast und regelst. Dann kann sie sich auch entspannen.

Setz Dich in den Garten mit ihr und beobachte aufmerksam die Umgebung. Nähert sich ein Mensch und sie schaut hin...SOFORT reagieren...mit freundlicher Stimme ansprechen, ein Leckerchen geben...mit einem Spielzeug spielen...Distanz vergrößern...locke sie vom Zaun weg. Jeden Blick zum Menschen bestätigen..."Fein...!" und Leckerchen rein.

Genauso kannst Du die Situation mit Kindern im Garten üben. Nimm Hundi zu Dir und instruiere das Kind. Es steht im Abstand vor Euch. Laß es mal hüpfen und lobe Deinen Hund (füttere sie). Dann soll es mal auf und ab GEHEN. Hund wird das mit Blick verfolgen...loben...wieder hüpfen lassen und den Hund füttern. Langsam aufbauen und steigern.

Ansonsten klare Strukturen. Zeig ihr, was sie tun soll...nicht, was sie NICHT tun soll. Leg ihr im Garten eine Decke hin, IHRE Decke. Schick sie drauf und belohne sie. Belege das mit einem Kommando ("Decke"). Irgendwann kannst Du so weit gehen, daß sich Spaziergänger dem Garten nähern, Du sagst "Decke" und sie geht auf ihre Decke. Immer positiv aufbauen, immer bestätigen.

Trainiere ein Schau-Signal. Bewaffne Dich mit Leckerchen...warte ab, bis sie Dir KURZ in die Augen blickt und belohne sie dafür sofort. Führe dafür dann das Kommando "Schau" ein. Du kannst das Leckerchen auch hoch zur Stirn zwischen Deine Augen führen, sodaß sie mit ihrem Blick folgt.

Wenn sie dann fremde Menschen fixiert, kannst Du sie mit "Schau" positiv aus der Situation herausholen (dafür muß das Kommando ohne Ablenkung gut trainiert sein).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Ich finde die Lösungsvorschläge von Betty super!

Mit 6 Monaten beginnt nochmal eine starke Angstphase, diese kannst Du einfach mit konsequenten Verhalten in den Griff bekommen. Dein Hund braucht Dich, weil sie es nicht besser weiß.
Das Kneifen finde ich ebenfalls kritisch, sie hat ja schon Angst, wenn Du sie nun auch noch zwicken sollst schwächt das meines Erachtens Eure Bindung.
Ruf sie ganz klar zu Dir und gib ihr Sicherheit. Immer positiv denken und das Training al ausprobieren, sie muß lernen, das hüpfende Kinder und Spaziergänger normal sind.

Liebe Grüße
Doro
 



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