Getreidefreies Trockenfutter

Erster Hund
Belen/Mischling (2013)
hallo ihr lieben,

ich möchte hier mal das "getreidefreie trockenfutter" zur diskussion stellen.
ich selbst werde das erstmal füttern aufgrund folgender (auf den sinn gekürzten) aussagen vom tierschutzverein:

1. dame am telefon: nehmen sie trockenfutter - nicht das billigste aber auch nicht das teuerste
2. dame von der vorkontrolle: trockenfutter beinhaltet viel getreide; getreide wird im körper zu zucker = für den hund ungesund. in der natur fressen hunde (wölfe) rohes fleisch, gemüse und obst.

aus den beiden aussagen habe ich versucht "das beste" rauszuholen und so kam ich auf das besagte trockenfutter; desweiteren möchte ich auch "hier und da" mal "ein echtes stück fleisch" füttern.

über einen regen austausch bzgl. dieses themas (aber natürlich auch sonst ;-) ) freu ich mich.

lg, sanny
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Hund, der keine Allergien gegen Getreide hat, ist HOCHWERTIGES Getreide kein Problem.
Natürlich sollte Fleisch der Hauptbestandteil bleiben-viele Hunde bekommen aber ohne Getreide nichts auf die Rippen.
Ich füttere auch Getreidefrei, mein Hund nimmt schnell zu und braucht es auch ansonsten nicht.
Wir füttern Wolfsblut, das ist mit Kartoffeln-zusätzlich Dose& Frischfutter.
Permanent nur Trofu finde ich nicht so pralle-aber das sieht wieder jeder anders.
 
danke für die antwort. ich habe jetzt erstmal "taste of the wild" genommen, da ist auch kein tofu drin.
was da so drin ist klang für mich (ich selbst ernähre mich vegan) ganz gut - aber trotzdem unlecker ;-) .
lt. der dame vom tierschutz bekäme sie z.z. noch eingeweichtes brot "und was halt so da ist", in bezug darauf frage ich mich natürlich auch was der futterwechsel (und umgebungswechsel) mit ihr bzw. ihrem magen-darm-trakt macht...

lg, sanny
 
Huhu,

Futterfragen sind ja immer irgendwie Glaubensfragen und DIE Fütterungsmethode gibt es mMn nicht.
Man sollte sich seinen Hund individuell anschauen und dann entscheiden, was für diesen Hund am Besten ist.

Odin bekommt derzeit kaltgepresstes Mittelklasse-Trockenfutter mit bösem Mais drin. Ich wechsel allerdings immer mal wieder die Futtersorten. Dennoch enthält jedes Futter, das ich fütter, Getreide.
Warum? Odin hat keinerlei Allergien. Ich persönlich finde, wenn der Hund keine Allergien hat und das Futter gerne frisst, ist nichts gegen (halbwegs hochwertiges) Getreide als Inhaltsstoff einzuwenden. Der Fleischanteil spielt ja auch noch eine Rolle.
Und selbst wenn das Getreide nur als Füllstoff enthalten ist, finde ich das auch nicht so schlimm. Im Gegenteil. In vielen Hundeforen wird sich häufig gegenseitig erzählt, wie miniklein die Haufen der Hunde mit dem getreidefreien Futter XY sind und wie wenig die Hunde koten müssen. Darüber wird sich dann noch tierisch gefreut, weil der Hund das Futter anscheinend gut verwertet. Allerdings sehe ich das kritisch, denn ob mit minikleinen Haufen eine ordentliche Darmreinigung gewährleistet ist glaube ich weniger.
Odin wird früher oder später (je nach dem wann ein zweiter TK-Schrank einzieht :D ) gebarft werden. Auch dann werde ich Getreide zufüttern.

So ist meine Meinung zu diesem Thema.
 
Meine Marie ist extrem empfindlich und kriegt von allem Allergien. Erst gab ich den beiden Premium-Futter irgendwo zwischen Happy Dog und Purina. Marie furzte, kratzte sich, und kackte weich (nicht Durchfall). Und das alles ununterbrochen. Dann fühlte ich mich eines Tages mal dekadent und wollte die Hunde verwöhnen, und hab einen Sack Getreidefrei gekauft. Darf ich die Marke nennen oder wäre das Werbung?

Kein Furzen mehr, keine Allergien mehr (außer bei akutem Auslöser wie Flöhen), und die Haufen? Fester, geringer in der Menge, und eine luftige, aber flummiartige Konsistenz (prallen leicht vom Boden ab). So ein bisschen wie Schaumgummibällchen. Perfekt. Auch für Saar nur gut. Sie kacken weniger, fester, zuverlässiger, und furzen nimmer. Sogar mit Maries Tränenflecken hilft's. Das ist auch so hoch konzentriert, dass man nicht viel füttern muss, so geht's länger mit und kommt günstiger als Marken, die pro Kilo weniger kosten.
 
ich habe jetzt erstmal "taste of the wild" genommen, da ist auch kein tofu drin.
was da so drin ist klang für mich (ich selbst ernähre mich vegan) ganz gut -
lt. der dame vom tierschutz bekäme sie z.z. noch eingeweichtes brot "und was halt so da ist"

Das Taste of the wild hat eine extrem hohen Fleischanteil 58% trocken, was ca. 85 frisch bedeutet. Das ist weit mehr als sonst üblich oder in irgendeiner medizinischen Empfehlung steht.
Das passt irgendwie nicht zu jemandem, der sich sonst vegan ernährt, zumal ich bei Taste of the wild jetzt keinerlei Angaben dazu gefunden habe, ob sie auf Tierschutz bzw. artgerechte Haltung der Fleischtiere achten.
Ein Fleischanteil von 55-75% frisch (= 24-40% trockenfleisch bzw. fleischmehl) ist für eine ausgewogene Ernährung völlig ausreichend.

Getreide ist auch nicht generell schlecht. Weizen wird nicht so gern gesehen, wegen des erhöhten Allergiepotentials u.A. ist aber in vielen günstigen Futtern drin, da er billig ist. Aufgeweichtes Brot wäre auch im wesentlicen Weizen im Normalfall.
Mais ist etwas umstritten.
Reis, Hirse, Gerste, Hafer und Pseudogetreide wie Amaranth oder Buchweizen gelten aber als gut bekömmlich. Bei Hunden mit Verdauungsproblemen wird z.B oft Huhn mit Reis als Diät empfohlen.

Zum Nachlesen gibt es hier gut zusammengefasste Artikel:
http://www.einfachtierisch.de/hunde/hundeernaehrung/ist-getreide-im-hundefutter-ungesund-id50066/
http://www.spektrum.de/alias/hundedomestizierung/hund-mehr-vegetarier-als-wolf/1181997 (die Überschrift ist allerdings leicht übertrieben)

Es ist übrigens wissenschaftlich längst durch Studien belegt, das man Hunde auch gut vegetarisch ernähren kann, ohne dass sie dadurch gesundheitlich schlechter dastehen als fleischernährte Hunde (vegan ist etwas problematischer und nicht ganz unumstritten). Man muss dabei natürlich Dinge beachten, also man kann nicht einfach so nur Gemüse, Getreide und Milchprodukte füttern. In vegetarischen Fertigfuttern sind die Bedürfnisse der Hunde aber i.d.R. schon berücksichtigt. Tierische Proteine können gut auch über Eier etc. zugeführt werden.

Fertigfutter mit etwas niedrigerem Fleischanteil gleichen das auch aus, durch z.B Eier oder Proteinhydrolisat. Entgegen der in Foren oft verbreiteten Meinung ist der Fleischanteil im Futter für die Gesundheit des Gesundes ohne große Bedeutung. Wichtig ist nur, dass das Futter unterm Strich ausgewogen zusammengesetzt ist und die notwendigen Inhaltsstoffe enthalten sind (und keine schädlichen).
Und wichtig ist natürlich, dass der Hund es gut verträgt. Das kann man nur durch ausprobieren feststellen. Manche kommen auf bestimmte Fleisch- oder Getreidesorten nicht gut klar, manche haben auch mt kaltgepresstem ein problem usw...

Ich füttere meinen Hund nicht vegetarisch, achte aber wenigstens darauf, dass das Fleisch nicht aus Massen/Qualhaltung kommt. Gerade bei Geflügel sind zudem auch die sehr hohen Antibiotika-Rückstünde problematisch (10x so hoch wie bei anderen konventionell gehaltenen Tieren)

Gute Bio-TrockenFutter (mit Fleisch) gibt es z.B. von Terra Pura, Hermanns, Defu und Bio Bosch.
Nassfutter auch von Auenland, Pfotenliebe u.A.
 
Zuletzt bearbeitet:
vielen dank für deine ausführlichen erklärungen, am samstag kommt ja die kleine und dann bekommt sie erstmal das futter.
ich denke, ich werde es mittelfristig umstellen. vlt. tatsächlich auf veg. trockenfutter und dann immer mal ´ne portion frisches biofleisch.
lg, sanny
 



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