Hallo FrauGrimm,
meinst du das hat sie noch verknüpft als Belohnung für den Jagdabbruch?
Ich befürchte das war dann eher eine erfolgreiche Lektion im Frauchenfoppen oder? :tanzen2:
Ob sie nach 15 oder 20 Minuten Dauer- Belohnung noch wusste, wofür sie belohnt wurde, ... nö das denk ich eher weniger. Zumindest nicht konkret.
Beim richtigen Verstärken geht es nicht darum, ein Verhalten gegen ein anderes zu "tauschen", sondern es geht um eine Einstellung, die man beim Hund mit der Zeit etabliert.
Richte ich mich verbal an meinen Hund, bedeutet das IMMER etwas (nach Möglichkeit vergleichbar) Gutes.
Richte ich mich in reizstärkeren Situationen verbal an meinen Hund, bedeutet das IMMER etwas zumindest annäherungsweise vergleichbar Gutes, im Besten Fall sogar, wenn parallel mit Versuch und Irrtum in Trainingssituationen geübt wird, die Aussicht auf etwas Besseres.
In dem Moment, wo meine Hündin aus dem Hetzansatz stehengeblieben ist, hatte sie eine Erwartungshaltung.
Diese Erwartungshaltung gilt es nun zu erfüllen.
Und jetzt geht es "nur noch" (zumindest im fortgeschrittenen Stadium) darum, etwas vergleichbar Pushendes einzusetzen um diese Erwartungshaltung zu erfüllen.
Um zu zeigen "Das hat sich gelohnt für dich!"
Und ausnahmsweise die Möglichkeit zu bekommen, mit Beute, die sie mir "abgeluxt hat" davon zu rennen, ist für meine Hündin äußerst akzeptabel.
Es geht ums Belohnungen Variieren.
Wenn man verstanden hat, was den Hund ähnlich motiviert, kann man das hervorragend als Bestätigung nutzen.
Das andere Thema, das du angesprochen hast, beinhaltet viel Wahres!
Meine Signatur sagt es auch schon aus.
Wenn ein Hund nur darf, wenn er soll, aber nie kann, wenn er will, dann mag er auch nicht, wenn er muss.
Das Beispiel Leinenführigkeit ist da ganz passend.
Man sollte sich immer vor Augen halten, dass man ein unnatürliches Verhalten vom Hund verlangt, welches zu Frust führen kann.
Wird dem Hund aber die Leinenführigkeit positiv vermittelt, wird ihm in kurzen Phasen der Freigang in Aussicht gestellt, so hat man eine schöne Balance aus Körperbeherrscung und Empfangsbereitschaft und "Auslastung" im Sinne von rauslassen, was sich an Stress angestaut hat.
Frust ist auch ein interessantes Thema im Hinblick auf die Verwendung von Verstärkern.
Ich ewähnte ein Beispiel bereits beim Abgeben von Beute.
Stelle ich Frust in Aussicht, indem ich dem Hund beibringe, dass Beute abgeben Beute verlieren bedeutet, muss ich damit rechnen, dass der Hund diesen Frust vermeiden möchte.
Verändere ich aber die Einstellung des Hundes, die Aussicht des Hundes, so kann ich damit bewirken, dass er bereitwillig tut, was ich von ihm verlange.
Und diese "Grundeinstellung" zu verbalen Signalen meinerseits kann ich über die Routine täglich festigen, indem ich mir Umweltverstärker zu nutze mache.
Habe ich einen Hund, der generell gelernt hat, dass meine verbalen Signale immer zu seinen Gunsten sind, dann respektiert er meine Entscheidungen auch, wenn er aktuell vielleicht noch gar nicht genau weiß, WAS jetzt gleich zu seinen Gunsten sein wird.
Sowas entwickelt sich im Laufe der Zeit, wenn man sich immer wieder daran erinnert, erwünschtes Verhalten zu bestätigen, anstatt unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren.