Hi,
mein Paco ist ein reinrassiger Appenzeller im alter von 1 Jahr und 4 Monaten und ich kann die Aussage von Kailyn fast 100%-ig unterschreiben.
Es sind harte Hunde, denen Kälte oder Nässe nichts anhaben können. Sehr sportlich, flink und ausdauernd mit einem kompakten Körperbau und dafür gezüchtet eine Kuhherde von bis zu 200 Tieren selbstständig zu treiben. Diese Fähigkeit, Entscheidungen selbst zu treffen, haben sie sich bisher auch bewahrt, was die Erziehung manchmal nicht gerade vereinfacht, wobei sich die jeweiligen Hunde wie immer auch stark voneinander unterscheiden können.
Auf jeden Fall sind es bzw. die Appi`s denen ich bisher begegnen durfte, gutherzige, liebevolle, äußerst intelligente Hunde die unbedingt die Nähe zu Ihrem Rudel brauchen, bei fremden Hunden aber auch schnell mal das grummeln anfangen können, weil sie sich eine gewisse Distanz aufbauen möchten, die bei besserem kennenlernen aber meistens wieder weg fällt. Aufgrund ihrer schnellen Auffassungsgabe kann man, wenn man nicht aufpasst, schnell veräppelt werden. Ich glaube Spitzbübisch trifft`s ganz gut.
Man sollte einen Appi äußerst Konsequent erziehen sonst tanzt er einem Ruck-Zuck auf der Nase rum. Das merke ich bei meinem immer wieder, wenn ich die Zügel mal etwas lockerer lasse. Genauso braucht er aber auch viiiiiiieeeeel Zuneigung.
Bzgl der körperlichen Auslastung ist es denke ich, wie bei jedem anderen Hund. Man sollte mit der vollen Belastung warten, bis er komplett ausgewachsten ist was das Knochengerüst betrifft, so in etwa mit 1 1/2 Jahren. Wir gehen mit Paco z.Zt. täglich ca. 2 1/2 - 3 Stunden spazieren, zusätzlich gehen wir zweimal die Woche ca 30 - 45 Min. Joggen und ebenfalls zweimal die Woche in die Hundeschule, dort ist aber eher geistige Auslastung angesagt. Und einmal die Woche Agility. Man könnte mit ihm noch mehr machen, aber bisher kommen wir damit wirklich gut klar, d.h. zu Hause ist Ruhe angesagt (und Paco muss Mo-Fr. 5-6 Stunden täglich alleine bleiben, was auch ohne Probleme funktioniert) Wenn er erst einmal ausgewachsen ist, gibt es beinhahe nichts, was man mit ihm nicht anstellen könnte. Fahrradfahren ist, bei entsprechender Konstitution des Hundes, auch eine gute Alternative, aber kein muss.
Die geistige Auslastung des Appenzellers sollte man auch auf keinen Fall unterschätzen. Er ist ein Arbeitshund und wurde für eine entsprechende Aufgabe gezüchtet, ohne die er, insofern man ihm keine Alternative bietet, schnell verkümmern kann. Ich denke eine gute Möglichkeit hierzu ist Agility, welches ich auch mit Paco auch betreibe. Es macht ihm äußerst viel Spaß und so kommt man sowohl seinem Bewegungsdrang als auch seiner geistigen Auslastung entgegen. Natürlich ist das auch kein muss, es gibt sicher genügend weitere Möglichkeiten, wichtig ist nur, dass man überhaupt etwas unternimmt. Der Appenzeller wird auch sehr schnell aufgeregt, so dass man auch darauf achten sollte ihn nicht zu überdrehen.
Ich hoffe es ist nicht allzu lange geworden, und dass ich dir etwas weiter helfen konnte. Wenn du noch mehr Fragen hast, kannst du dich gerne melden
viele Grüße