Wie ehrlich sind Pflegestellen/Tierheime?

Ich habe die Homepage mal überflogen und finde die Infos recht dürftig, wenn ich nichts übersehen habe.

Keine Postanschrift der Orga, nicht, seit wann sie existiert. Keine Infos über Mittelmeerkrankheiten, weder bei den einzelnen Hunden noch im Allgemeinen. Keine Infos über bereits vermittelte Tiere.:denken24:
 
Ich habe die Homepage mal überflogen und finde die Infos recht dürftig, wenn ich nichts übersehen habe.

Keine Postanschrift der Orga, nicht, seit wann sie existiert. Keine Infos über Mittelmeerkrankheiten, weder bei den einzelnen Hunden noch im Allgemeinen. Keine Infos über bereits vermittelte Tiere.:denken24:

Dass es keine Infos über Mittelmeerkrankheiten gibt stört mich auch. Die Orga gab es 2011 schon als ich das erste Mal nach einem Hund gesucht habe. Da hatte ich schonmal Kontakt, mich dann aber für den Welpen Balou entschieden.

Von der Kopfform steckt da eindeutig Podencoblut drin. Mit Jagdinstinkt musst Du tatsächlich rechnen. Je nachdem, was sonst noch drin steckt kann man das aber tatsächlich mit gutem Training in den Griff bekommen.

Bei meinen Gassirunden sehe ich sehr selten Wild. Zumindest würde die Hündin so schnell keinen Jagderfolg haben und wir könnten in Ruhe daran arbeiten.

Was mir beim betrachten der hp dieses Vereins auffällt: Soe haben wenig Ahnung von in Spanien vorkommenden Hunderassen. Wenn ich lese, dass eine "Kreuzung BasenjixFranz. Bulldoge" 45cm und 25kilo hat, dann sagt das alles.

Ja, ist komisch. Dafür, dass der Fokus auf der Rettung von spanischen Hunden liegt.

Damit wäre ich wohl wieder bei dem kastrierten Rüden der bei der Trainerin „meiner“ Hundeschule in Pflege ist.
Bei dem war Balou aber so aufdringlich weil der anscheinend gut riecht. Ich wüsste gern, ob sich der Geruch nach der Kastration verändert?
Die wäre aber vermutlich ehrlich bezüglich der Eigenschaften des Hundes.
 
Na ja, was gut ist, dass sie sie mit Pflegestellen arbeiten. Aber der Rest wirkt etwas chaotisch.

Ich würde mir eine neutrale Person mitnehmen und die Hündin anschauen. Ist ja ein Katzensprung von Dir aus. Dort die verschiedenen Fragen stellen, wie Test auf Mittelmeerkrankheiten, was geschieht, wenn es wieder Erwarten nicht mit den Hunden zusammen geht (haben sie Notfallplätze?) etc.pp.

Hier ist übrigens etwas Information über den Podenco maneto (es muss also gar kein Dackel drin sein...):
http://www.podencoworld.nl/podenco-maneto

Ich bin ja bei allem was Podi ist voller Vorurteile und würde sie beinahe jedem als idealen Hund empfehlen.....
Podis sind eigentlich simpel, sind sie ausgelastet, gibt es im Haus kaum einen ruhigeren Hund. Das einzige, womit man umgehen können muss, ist eben ihr Jagdinstinkt.
 
Danke für den Link. Mein Mann kommt mit, der ist neutral. Ja, das ist nicht weit von mir. Da kann ich mir die Hündin mal unverbindlich ansehen.
 
Hallo an Alle,

ein ein spannendes Thema, über das hier diskutiert wird.
Bei all dem Vorgetragenen gibt es einen Punkt, der noch gar nicht angesprochen wurde:

Tierheime und Organisationen, welche Hunde aus Privathaltung vermitteln, können oftmals gar nicht "die volle Wahrheit" wiedergeben, was die Eigenschaften und das Wesen eines Vermittlungshundes betrifft.
Das hat zwei Hauptgründe.

Grund Nr 1:

Halter, die ihre Hunde ins Tierheim bringe, sagen selten die Wahrheit. Oft sind es doch nur vorgeschobene Gründe, welche einen Halter zu Abgabe verleiten.
- plötzlich allergisch gegen Tierhaare
- veränderte Lebensumstände, wie Trennung vom Partner, oder Hundehaltung in neuer Wohnung nicht erlaubt
- Hund hat gebissen
sind einige Abgabegründe, sagen aber nie wirklich etwas über den Hund selbst aus. Außerdem weiß man ja nie, was wirklich dahinter steckt dass der Hund tatsächlich gehen muss.
Grundsätzlich möchten solche Leute schlicht ihren lästig gewordenen Hund los werden, und verpacken dies dann hinter zig Gründen, bloß damit diese Leute nicht als herzlos da stehen.

So wird ja schon bei Abgabe im Tierheim nicht die Wahrheit gesagt, und der Hund wird meist nie wirklich gut und genau im Wesen und Verhalten beschrieben. Verharmlosung und "Vertuschung" von negativen Eigenschaften, finden schon hier statt, nur damit der Halter nicht im schlechten Licht da steht.

Grund Nr 2:

Als nächters Gedanke, sollte man auch die Situation im Tierheim im Vergleich zur häuslichen Hundehaltung betrachten. Ein Hund, der im Tierheim lebt, bzw dort ankommt, kann gar nicht sein häusliches Verhalten zeigen, welches er bei den Vorbesitzer gezeigt hat. Ein Tierheim ist eine ganz neue Lebenssituation für den Hund. Erlernte Verhaltensweisen sind hier u. U. nicht mehr gültig, da sich sämtliche Faktoren der Haltung verändert haben. Auch nach der Eingewöhnungszeit, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass das Verhalten des Hundes ein ganz anderes ist, als das, was die Vorbesitzer beschrieben haben. Der Hund passt sich nämlich recht gut an die gegebene Situation an.
Das heißt nicht, dass der Hund alles vergisst, was er mal gelernt hat. Grundsätzliche Wesenszüge (Über-Ängstlichkeit, Aggression usw.) verschwinden auch nicht plötzlich. Aber sie äußern sich in ganz andere Situationen und Verhaltensweisen.

Das Alles führt dann oft zu einer Fehleinschätzung durch die Tierheimmitarbeiter, welche meistens nicht die Zeit haben, sich um jede Hund intensiv zu kümmern und diesen zu beurteilen. Oft sind auch die Tierheimmitarbeiter keine ausgebildeten Verhaltenstherapeuten oder Hundetrainer.

Ähnlich verhält es sich auch mit den Organisationen (meine nicht die Auslandshund-Orgas). Sie können aus den gleichen oben genannten Gründen nie eine vollständige und genaue Beurteilung des jeweiligen Vermittlungshundes machen, und müssen sich auf (mögliche Falsch-) Aussagen der Vorbesitzer verlassen.

Wenn ich mir also einen Hund aus "zweiter Hand" holen wollen würde, dann glaube ich grundsätzlich erstmal gar nichts von dem was mit erzählt wird, oder irgendwo geschrieben steht. Ich unterstelle mal, dass auch Tierheime zu einem gewissen Teil bewusst negative Eigenschaften eines Vermittlungshundes verschweigen oder schönreden um die Vermittlungschance nicht zu minimieren. Später können sie sich dann mit "So war er aber bei uns nicht, das hat er bei uns nie gemacht" herausreden, weil eine Wahrheitspflicht ja nirgendwo geschrieben steht, und der Neuhalter auch nicht nachvollziehen kann, wie wahrheitsgemäß der Vorbesitzer war.

An dieser Stelle möchte ich sagen, dass ich es keinem Tierheim negativ ankreiden möchte, wenn nicht "die schonungslose Wahrheit" gesprochen wird. Immerhin sollte sich jeder Interessent bewusst darüber sein, dass er ein möglicherweise negativ vorbelastetes Überraschungspaket bekommen wird.
Wer sich also denkt, er bekommt im Tierheim oder bei einer Orga einen wohlerzogenen, stubenreinen, alleinbleibenden, aggressionsfreien und pflegeleichten Hund, der lebt nicht in der Realität.
Jedenfalls sollte man immer auf alles mögliche gefasst sein, und damit rechnen, dass man ggf viel Arbeit in einen solchen Hund stecken muss.
Wenn es dann doch anders kommt, und man ein pflegeleichtes Exemplar erwischt (gibts ja auch ab und an mal), dann freut man sich halt umso mehr.
 
@mona77
ein sehr kompetenter beitrag...dem ist nichts hinzuzufügen.
 
@Mone77

In einigen Dingen magst du Recht haben, aber hier

Wer sich also denkt, er bekommt im Tierheim oder bei einer Orga einen wohlerzogenen, stubenreinen, alleinbleibenden, aggressionsfreien und pflegeleichten Hund, der lebt nicht in der Realität.

muss ich dir widersprechen.

Meine eigenen Hunde waren und sind alle Second-Hand-Hunde sowie auch die vielen Pflegehunde, die ich bislang bis zu ihrer Vermittlung betreuen durfte. Und bei all diesen Hunden war nur einer dabei, der NICHT deiner obigen Beschreibung entsprach!
 
Hund in ungewohnter und neuer Umgebung sind oft sehr zurückhaltend, und zeigen oft nicht die volle Bandbreite ihres Wesens.
Eine Hundetrainierin sagte mal zu mir, dass man mit einem Hund alle 4 Jahreszeiten einmal durchmachen muss, um ihn richtig zu kennen.

schorschi, ich will dir gar nicht unterstellen, dass das, was du sagts, nicht stimmt.
Ich bezweifel aber, dass Alles tatsächlich völlig in Ordnung war, und du da keine Hunde dabei hattest, die ohne Baustellen waren, oder wo sich später noch Baustellen aufgetan haben, nachdem sie im neuen Zuhause angekommen sind.
Außerdem kommt es auch immer auf die betreffende Personen an, bei denen die Hunde sich aufhalten. Kann ja sein, dass du aus Hundesicht eine klar struckturierte Person bist, und die Hunde sich an dir ganz anders, evtl viel leichter und besser orientieren können. Da wärest dann eben DU die Ausnahme, und hättes demnach ein besonders Händchen für Hunde.

Trotzdem bleib bei mir der Eindruck, dass gefühlte 80 % der Tierheimhunde Überraschungspacket mit negativer Vorbelastung sind. Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)
 
@Mone77

muss ich dir widersprechen.

Meine eigenen Hunde waren und sind alle Second-Hand-Hunde sowie auch die vielen Pflegehunde, die ich bislang bis zu ihrer Vermittlung betreuen durfte. Und bei all diesen Hunden war nur einer dabei, der NICHT deiner obigen Beschreibung entsprach!

Ich möchte mich anschließen. Alle meine Tierschutzhunde waren - für mich - pflegeleicht. Allerdings mit der Einschränkung, dass ihre Besonderheiten (Jagdinstinkt) für mich kein Problem darstellen...Aber davon wußte ich vorher.
 
Dajan, du betonst da was ganz wichtiges. Für DICH waren die Hunde pflegeleicht. Vermutlich für DICH, schorschi, ebenfalls.

Leider erlebe ich es im Alltagsleben aber viel zu oft, dass sich Leute Hunde aus dem TH oder dem Ausland holen, ohne vorher auch nur ansatzweise abschätzen zu können ob und wieviel Arbeit da später nötig sein wird. Diese Leute sind dann schlichtweg überfordert, und sich entweder Hilfe holen müssen, oder im schlimmsten Fall der Hund zum Wanderpokal wird.

Mir gings jetzt auch viel mehr darum, den Blick auf Tierheimhunde und die Einschätzungen dessen Verhaltensweisen zu schärfen. Vielleicht geht ja der eine oder andere Interessent mit anderer Aufmerksamkeit an die Sache heran, und fällt nicht blauäugig auf schöngeredete Texte herein
 



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