Kriegstrauma-Therapie mit Hunden: "Ohne Skip wäre ich tot"

Sie kommen aus Irak oder Afghanistan zurück und werden die Gräuel nicht mehr los.

Alex Brown wurde im Irak durch einen Sprengsatz am Straßenrand lebensgefährlich verletzt.

Der US-Soldat kam zurück nach Hause, in die USA. Doch da wurde es erst Recht lebensgefährlich für ihn. Er verließ kaum noch das Haus. Er wollte sich umbringen, jeden Tag. Dann traf er seinen Retter. Vier Beine, lockiges Fell, ein Hund namens Skip.

Skip war auf seine Weise auch gezeichnet. Er war misshandelt worden, immer wieder. Er, der der beste Freund des Menschen sein sollte, fürchtete sich vor den Menschen, war ängstlich, nervös und weggesperrt in einem Tierheim. Er war ein Wrack, genau wie Brown.



http://www.spiegel.de/politik/ausla...-therapie-von-k9s-fuer-warriors-a-921076.html
 
:girllove::girllove::girllove:

Tiere können einem so unglaublich viel geben. Es hilft schon so unglaublich viel, dass sie ohne Vorurteile auf den Menschen zu gehen.
 
Die Amerikanische Regierung und das Militär könnten sich auch einfach für eine bessere Behandlung bei PTBS einsetzen.
Einen Hund 'auf gut Glück' zu holen, weil er ja helfen könnte halte ich für falsch und gefährlich. Ich hoffe die Hunde werden fachkundig ausgesucht und das Team einige Zeit lang betreut damit man genau weiß ob dieser Mensch tatsächlich einen Hund braucht oder ob einfach einen guten Psychiater braucht.
Falls nicht kommt mir unwillkürlich das Bild der vielen Hunde in den Sinn die Oma, Onkel oder Vati gekauft werden, damit sie nach einem Schicksalsschlag 'fit bleiben und mindestens drei Mal am Tag raus müssen'.
Ergebnis sind etliche Hunde die versauern, Menschen mit noch mehr Problemen als zu Anfang und Tierheime die nicht immer, aber immer öfter, solche gutgemeinten 'Medikamente' aufnehmen müssen.

Ich persönlich halte PTBS unbehandelt für ausserordentlich gefährlich. Auch wenn die Symptome durch das Zusammenleben mit einem Hund gedeckelt werden, bei wenigen Menschen vielleicht auch tatsächlich besser verarbeitet werden, denke ich, dass kein Soldat um eine gute und gründliche Nachsorge herumkommen müssen sollte.
Leider sind PTBS- Betroffene in Amerika oft immernoch 'Loser', 'Weicheier' oder 'Simulanten'.
Deshalb wäre für mich ein großer Schritt, dieses Klischee auszumerzen und Betroffenen (und Angehörigen!) eine gute Behandlung bei einem guten Psychiater auf dem Fachgebiet zukommen zu lassen. Undzwar generell, und nicht erst wenn Soldat/in Nachts schreiend im Bett aufwacht.
 
Manchmal frag ich mich ja. Wenn die Leute früher in Krieg ziehen mussten, sammelten die Lehnsherren ihre Bauern ein, diese zogen in Krieg, kamen zurück und mussten danach ohne Umschweif ihrem Tagewerk nach gehen um ihre Familien ernähren zu können.

Für mich als ausgemusterten vielleicht einfach nicht nachvollziehbar aber die Menschen führen seit Jahrtausenden Krieg und wenn jeder der in so einer Situation gewesen war danach dermaßen traumatisch belastet gewesen wäre, wären wir heute vermutlich ausgestorben.
 
Die ersten Schusswaffen waren um 1500 im Umlauf und waren äußerst schwer zu bedienen.
Erst um etwa 1850 wurden Schusswaffen auch tatsächlich im Krieg eingesetzt, schwer zu bedienen waren sie immernoch.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ab diesem Zeitpunkt die PTBS Rate stetig stieg. Gleichzeitig mussten im Krieg weniger Menschen eingesetzt werden, man hatte ja Schusswaffen.
Mit der Zeit ging es im Krieg weniger darum wer das größere Heer hat, als viel mehr darum wer die besseren Waffen hat.
PTBS entsteht nicht 'durch' Krieg (allein daran, dass nicht nur Soldaten PTBS bekommen können erkennt man das schon) sondern dadurch, dass ein Soldat unter der Angst leidet die ihn verfolgt. Dabei geht es heutzutage weniger darum ob man sich nun einen Schwertkampf mit seinem Kontrahenten liefern muss, als viel mehr darum, dass man mit jedem Schritt eine Miene zünden könnte, hinter jedem Busch ein Scharfschütze hocken könnte, jeder Zivilist auch ein potentieller Gegner sein kann.

Nicht jeder Soldat aus dem Auslandseinsatz HAT PTBS aber die Rate steigt. Vorallem in Ländern in denen noch Drill herrscht. Hast du mal gesehen wie ein Drill Instructor sein Batallion zusammen******t?

Mein Vater ist aus seinem Land geflüchtet weil dort ein Bürgerkrieg herrschte. Ich kann mich daran erinnern, dass ich 9 Jahre alt war und jemand im Park mit Feuerwerk herumgespielt hat.
Er hat das Knallen gehört, zufällig flog grade ein Flugzeug vorbei und er war mit den Nerven am Ende. Wenn man sieht wie sich sein Vater unter einem Baum versteckt, sich den Kopf mit den Händen hält und weint, dann weiß man, dass PTBS kein Spaß ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man ihm nicht angemerkt, dass er eine Belastungsstörung hat. Und dann kam der eine Klick und er war plötzlich wieder im Krieg, stand wieder unter Überlebensangst. Darum geht es bei PTBS.
Es ist keine Störung die ständig anwesend sein muss. Oft merkt man Soldaten die Störung nicht an, selbst Angehörige merken es eventuell nicht. Bis sie es dann merken. Bis dann nachts eine Schüssel umfällt und sich Soldat unter dem Bett verkriecht und seelisch wieder auf dem Kriegsfeld ist.
PTBS ist so gesehen eine Bombe die jederzeit zünden kann.
In einem Land wie der USA, in der jeder potentiell eine Schusswaffe bei sich trägt, geht die Angst mit.
Gepaart mit einer schlampigen psychischen Nachversorgung ist es für mich nicht verwunderlich, dass es in Deutschland für mein Empfinden weniger Soldaten mit PTBS gibt.
Die Bundeswehr setzt Wert auf eine gründliche psychische Nachsorge, zumindest so gut es grade geht. Gleichzeitig ist PTBS in Deutschland kein 'pussy gehabe', sondern wird meißtens ernstgenommen. Man bekommt Hilfe von Vereinen, die sich darauf spezialisiert haben, selbst wenn man schon aus der Bundeswehr ausgetreten ist.
Ich denke die USA wird sich in den nächsten Jahren diesbezüglich bessern. Langsam, aber immerhin.

Ich kann nicht recht verstehen warum man PTBS herunterspielt.
Das Ganze ist kein Spaß..
 
Auch in der Frühzeit, als Invasor in einem fremden Land, hat man sicherlich öfter mal über die Schulter geschaut, man denke an die Römer hier bei uns, durch die Wälder, die wären vermutlich bei jedem rascheln im Unterholz am liebsten wieder umgekehrt.

Ich will PTBS nicht bagatelisieren, wer daran leidet hat mit absoluter Sicherheit einiges erlebt und noch einen langen Weg vor sich aber auf der anderen Seite wirkt es für mich auch manchmal wie ne Art Massenhysterie. Genau wie Burn-out beispielweise.

Nicht jeder Soldat aus dem Auslandseinsatz HAT PTBS aber die Rate steigt. Vorallem in Ländern in denen noch Drill herrscht. Hast du mal gesehen wie ein Drill Instructor sein Batallion zusammen******t?

Nicht in real aber in diversen Dokus (auf meinem gemütlichen Sofa nicht in der Stresssituation in der sich die Kadetten befunden haben). Aber was ich da gesehen hab, sry da war meine Mum ne andere Hausnummer und zwar morgens im Halbschlaf an Tagen wo sie gut gelaunt war. Nur mit ein paar weniger Schimpfwörtern.
 
Naja, das passiert derzeit aber einfach mit vielen Psychischen Krankheiten.
Plötzlich hat jedes Kind ADHS, jeder Lehrer Burn Out und jede Frau eine ganz ernste Spinnenphobie.
Das hat aber nichts damit zutun, dass irgendwas überdramatisiert wird oder eine 'Modeerscheinung' ist sondern viel mehr mit unserer Umwelt.
Das Zusammenspiel zwischen dem Fakt, dass man Krankheiten nun allgemein schneller und effektiver diagnostizieren kann und der stetigen Präsenz von Medien lassen den Eindruck entstehen wir seien heute unnormal häufig krank. (und unnormal gewalttätig)
Ich denke zu einem gewissen Teil stimmt das auch. Es gibt sicher mehr Stressbasierte psychische Krankheiten als früher.. aber wie krank die Menschen damals waren lässt sich nun im Nachhinein einfach nicht sagen, weshalb ein Vergleich sehr schwer anzustellen ist.

Ich bin mir sicher, dass es damals auch PTBS gab. Vielleicht nicht in der Form oder anders ausgeprägt/ nicht sonderlich häufig, aber sicher gab es das.
Derzeit ist es nur so, dass Soldaten immer hilfloser werden, gleichzeitig aber immer mehr Macht haben.
Sie haben ein Gewehr, sind einem Scharfschützen aber ausgeliefert.
Zu Zeiten des Mittelalters hatte man ja immernoch die Chance sich im Kampf durchzuschlagen und den Gegner zu besiegen.
Heute reicht ein Fingerzucken und mindestens ein Mensch ist tot.
 
Die ersten Schusswaffen waren um 1500 im Umlauf und waren äußerst schwer zu bedienen.
Erst um etwa 1850 wurden Schusswaffen auch tatsächlich im Krieg eingesetzt, schwer zu bedienen waren sie immernoch.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ab diesem Zeitpunkt die PTBS Rate stetig stieg. Gleichzeitig mussten im Krieg weniger Menschen eingesetzt werden, man hatte ja Schusswaffen.
Mit der Zeit ging es im Krieg weniger darum wer das größere Heer hat, als viel mehr darum wer die besseren Waffen hat.
PTBS entsteht nicht 'durch' Krieg (allein daran, dass nicht nur Soldaten PTBS bekommen können erkennt man das schon) sondern dadurch, dass ein Soldat unter der Angst leidet die ihn verfolgt. Dabei geht es heutzutage weniger darum ob man sich nun einen Schwertkampf mit seinem Kontrahenten liefern muss, als viel mehr darum, dass man mit jedem Schritt eine Miene zünden könnte, hinter jedem Busch ein Scharfschütze hocken könnte, jeder Zivilist auch ein potentieller Gegner sein kann.

Nicht jeder Soldat aus dem Auslandseinsatz HAT PTBS aber die Rate steigt. Vorallem in Ländern in denen noch Drill herrscht. Hast du mal gesehen wie ein Drill Instructor sein Batallion zusammen******t?

Mein Vater ist aus seinem Land geflüchtet weil dort ein Bürgerkrieg herrschte. Ich kann mich daran erinnern, dass ich 9 Jahre alt war und jemand im Park mit Feuerwerk herumgespielt hat.
Er hat das Knallen gehört, zufällig flog grade ein Flugzeug vorbei und er war mit den Nerven am Ende. Wenn man sieht wie sich sein Vater unter einem Baum versteckt, sich den Kopf mit den Händen hält und weint, dann weiß man, dass PTBS kein Spaß ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man ihm nicht angemerkt, dass er eine Belastungsstörung hat. Und dann kam der eine Klick und er war plötzlich wieder im Krieg, stand wieder unter Überlebensangst. Darum geht es bei PTBS.
Es ist keine Störung die ständig anwesend sein muss. Oft merkt man Soldaten die Störung nicht an, selbst Angehörige merken es eventuell nicht. Bis sie es dann merken. Bis dann nachts eine Schüssel umfällt und sich Soldat unter dem Bett verkriecht und seelisch wieder auf dem Kriegsfeld ist.
PTBS ist so gesehen eine Bombe die jederzeit zünden kann.
In einem Land wie der USA, in der jeder potentiell eine Schusswaffe bei sich trägt, geht die Angst mit.
Gepaart mit einer schlampigen psychischen Nachversorgung ist es für mich nicht verwunderlich, dass es in Deutschland für mein Empfinden weniger Soldaten mit PTBS gibt.
Die Bundeswehr setzt Wert auf eine gründliche psychische Nachsorge, zumindest so gut es grade geht. Gleichzeitig ist PTBS in Deutschland kein 'pussy gehabe', sondern wird meißtens ernstgenommen. Man bekommt Hilfe von Vereinen, die sich darauf spezialisiert haben, selbst wenn man schon aus der Bundeswehr ausgetreten ist.
Ich denke die USA wird sich in den nächsten Jahren diesbezüglich bessern. Langsam, aber immerhin.

Ich kann nicht recht verstehen warum man PTBS herunterspielt.
Das Ganze ist kein Spaß..

Stimme dir voll und ganz zu.


Grüßle, Bianca :)
 
Na ich stell es mir allerdings auch nicht allzu angenehm vor Ziel einer Salve (oder eines Schwarms?) Pfeile zu werden oder später die Armbrüste.

Vor einiger Zeit gab es zum Thema Burn-out im Radio ein Interview. Den Namen oder genauen Titel des Interviewten weiß ich nicht mehr aber es war sowas ähnliches wie der Präsident des nationalen Psychologenverbandes.

Der meinte zum Thema Burn-out. 90% der "Patienten" die wegen Burn-out behandelt werden brauchen eine/n Partner/in, oder eine/n Freund/in und ne Tasse Tee mehr nicht. 9% weiß ich nicht mehr was er zu gesagt hat. Aber und das wiederum weiß ich, höchstens 1% der Patienten die kommen sind wirklich behandlungsbedürftig. Sprich Therapien, Medikamentationen usw. dieses 1% leidet allerdings in aller Regel nicht nur an Burn-out sondern an einem viel breiter gefächtertem Krankheitsbild. Und das Dilemma in dem sie nun stehen ist, dass die 99% dermaßen viele Ressourcen binden, dass für das 1% leider nicht die Behandlung möglich ist die eigentlich für sie notwendig wäre bzw. eben auch oft dieses 1% nicht richtig diagnostiziert wird.
 
Wobei Burn Out und PTBS zwei ganz verschiedene Paar Schuhe sind..
 



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