Die ersten Schusswaffen waren um 1500 im Umlauf und waren äußerst schwer zu bedienen.
Erst um etwa 1850 wurden Schusswaffen auch tatsächlich im Krieg eingesetzt, schwer zu bedienen waren sie immernoch.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ab diesem Zeitpunkt die PTBS Rate stetig stieg. Gleichzeitig mussten im Krieg weniger Menschen eingesetzt werden, man hatte ja Schusswaffen.
Mit der Zeit ging es im Krieg weniger darum wer das größere Heer hat, als viel mehr darum wer die besseren Waffen hat.
PTBS entsteht nicht 'durch' Krieg (allein daran, dass nicht nur Soldaten PTBS bekommen können erkennt man das schon) sondern dadurch, dass ein Soldat unter der Angst leidet die ihn verfolgt. Dabei geht es heutzutage weniger darum ob man sich nun einen Schwertkampf mit seinem Kontrahenten liefern muss, als viel mehr darum, dass man mit jedem Schritt eine Miene zünden könnte, hinter jedem Busch ein Scharfschütze hocken könnte, jeder Zivilist auch ein potentieller Gegner sein kann.
Nicht jeder Soldat aus dem Auslandseinsatz HAT PTBS aber die Rate steigt. Vorallem in Ländern in denen noch Drill herrscht. Hast du mal gesehen wie ein Drill Instructor sein Batallion zusammen******t?
Mein Vater ist aus seinem Land geflüchtet weil dort ein Bürgerkrieg herrschte. Ich kann mich daran erinnern, dass ich 9 Jahre alt war und jemand im Park mit Feuerwerk herumgespielt hat.
Er hat das Knallen gehört, zufällig flog grade ein Flugzeug vorbei und er war mit den Nerven am Ende. Wenn man sieht wie sich sein Vater unter einem Baum versteckt, sich den Kopf mit den Händen hält und weint, dann weiß man, dass PTBS kein Spaß ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man ihm nicht angemerkt, dass er eine Belastungsstörung hat. Und dann kam der eine Klick und er war plötzlich wieder im Krieg, stand wieder unter Überlebensangst. Darum geht es bei PTBS.
Es ist keine Störung die ständig anwesend sein muss. Oft merkt man Soldaten die Störung nicht an, selbst Angehörige merken es eventuell nicht. Bis sie es dann merken. Bis dann nachts eine Schüssel umfällt und sich Soldat unter dem Bett verkriecht und seelisch wieder auf dem Kriegsfeld ist.
PTBS ist so gesehen eine Bombe die jederzeit zünden kann.
In einem Land wie der USA, in der jeder potentiell eine Schusswaffe bei sich trägt, geht die Angst mit.
Gepaart mit einer schlampigen psychischen Nachversorgung ist es für mich nicht verwunderlich, dass es in Deutschland für mein Empfinden weniger Soldaten mit PTBS gibt.
Die Bundeswehr setzt Wert auf eine gründliche psychische Nachsorge, zumindest so gut es grade geht. Gleichzeitig ist PTBS in Deutschland kein 'pussy gehabe', sondern wird meißtens ernstgenommen. Man bekommt Hilfe von Vereinen, die sich darauf spezialisiert haben, selbst wenn man schon aus der Bundeswehr ausgetreten ist.
Ich denke die USA wird sich in den nächsten Jahren diesbezüglich bessern. Langsam, aber immerhin.
Ich kann nicht recht verstehen warum man PTBS herunterspielt.
Das Ganze ist kein Spaß..