Frage zu Fixieren,Ducken und Bürste stellen

Erster Hund
Babe/Labrador-Mix (1,5-2)
Hallo Miteinander,
ich habe schon des Öfteren gelesen, das das Fixieren, Ducken und Bürste stellen, nicht gerade der feine Umgangston in der Hundesprache ist.
Ich habe aber das Gefühl, dass es bei meiner Babe eher ein Zeichen von Unsicherheit ist und nichts auf eine aufkeimende Agression hindeutet.
In 90% der Fälle legt sie sich in gehörigem Abstand zum anderen Hund hin und wartet bis der Hund da ist. Dann stellt sie sich auf, nimmt die Ohren zurück und lässt sich beschnuppern. Nach diesem , kann man schon sagen Ritual, animiert sie zum Spiel.
Auch beim Toben hat sie noch eine Zeit lang die Bürste gestellt, bis sie sicher ist dass wirklich nichts passieren kann.
Wenn der Hund auch abwartet, geht sie nach kurzer Zeit langsam und im Bogen auf ihn zu.
Ich bin mir nicht schlüssig, wie ich ihr Sicherheit geben kann. Indem ich auf den Hund zugehe und ihr zeige, dass bei mir auch nichts passiert oder bei ihr bleibe und sie schütze.
Ich tendiere eher zum Ersteren, denn wenn sie Angst vor fremden Objekten auf ihren gewohnten Wegen hat, gehe ich zu den Objekten hin, zeige ihr dass da nichts dramatisches ist. Ihre Skepsis weicht dann relativ schnell, beschnuppert den Gegenstand und gut is.

Muss man nun gegen dieses eigentlich ungebührliche Verhalten etwas tun und wenn ja, was für Möglichkeiten habe ich gegenzusteuern.
Was meint ihr dazu?
Grüßle Peter und Babe
 
Hallo,

das Verhalten ist weder unhöflich noch ungebührlich, wie Du es beschreibst.

Sie zeigt so ihre Unsicherheit und ihre Unentschlossenheit. Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Ein sozialer Hund wird diese Signale verstehen und seineseits mit Beschwichtigung darauf reagieren. Ich habe es oft erlebt, daß meine Motte sich so erhält, abgeduckt, zurückgelegte Ohren und Bürste. Der entgegenkommende Hund schaut...wendet sich ab und schnüffelt irgendwo am Rand. Er "sagt", alles ist okay, ich tu Dir nix, von mir geht keine Gefahr aus. Ronja entspannt sich dann meistens auch, geht langsam in einem Bogen auf den anderen Hund zu.

Ich gebe ihr in dem Moment Sicherheit, indem ich an ihrer Seite bleibe. Meist stehe ich ein Stückchen vor ihr, aber so, daß sie weiter den Blickkontakt zum anderen Hund hat. Ich spreche sie nicht an, versuche auch nicht, ihr Verhalten zu unterbinden oder so. Ich lasse sie es nach ihrem Tempo lösen und beobachte den entgegenkommenden Hund.

Meist sind es die Halter, die dieses Verhalten als Drohung mißverstehen und denken, daß dieser Hund gleich angreift. Das ist aber Quatsch. Der Hund weiß einfach nicht, was er als nächstes tun soll. Er will eigentlich so unscheinbar wie möglich wirken, macht sich klein. Die aufgestellte Bürste ist Unsicherheit und zeigt, daß der Hund einen inneren Konflikt hat.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Betty,
vielen Dank für die beruhigende Antwort.
So war auch mein Eindruck von meiner Kleinen.
Werde mal austesten wie ich ihr in den Situationen die beste Hilfe geben kann.
Grüßle
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ein Tipp, wenn sie draussen Angst vor einem Objekt hat und du hast bisschen Zeit, dann geh nicht du hin und zeig ihr das es nicht gefährlich sondern bleibt einfach mal stehen und lass sie selber herausfinden wie ungefährlich das ist.

Das sollte auf lange Sicht auch helfen ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Das ganze am besten relativ kommentarlos bis sie dort ist dann erst mischt du dich wieder ein und belohnst natürlich fleißig.

Bei den Hundebegnungen hör auf deinen Bauch. Manchmal wirst du feststellen das du das Gefühl hast du kannst weiter gehen und sie weiß dann das sie dir sicher folgen kann. Manchmal wirst du merken das es jetzt wichtiger ist das du ihr den Beistand aus nächster Nähe gibst. Wichtig ist dabei nicht groß auf sie einzureden da sie das egal in welcher Stimmung sie gerade ist bestärkt.

Das ducken, fixieren und Fell sträuben ist übrigens auch bei einem unsicheren Hund eine Drohgebärde. Die Motivation dahinter ist nur eine andere und auch das sie den Kamm noch im Spiel stellt, da möchte sie größer erscheinen um dem anderen Hund gegenüber überlegener zu wirken. Entspanntes Spiel und entspannte Begegnung ist das erst ohne diese Anzeichen.
 
Bei den Hundebegnungen hör auf deinen Bauch. Manchmal wirst du feststellen das du das Gefühl hast du kannst weiter gehen und sie weiß dann das sie dir sicher folgen kann. Manchmal wirst du merken das es jetzt wichtiger ist das du ihr den Beistand aus nächster Nähe gibst. Wichtig ist dabei nicht groß auf sie einzureden da sie das egal in welcher Stimmung sie gerade ist bestärkt.

Das ducken, fixieren und Fell sträuben ist übrigens auch bei einem unsicheren Hund eine Drohgebärde. Die Motivation dahinter ist nur eine andere und auch das sie den Kamm noch im Spiel stellt, da möchte sie größer erscheinen um dem anderen Hund gegenüber überlegener zu wirken. Entspanntes Spiel und entspannte Begegnung ist das erst ohne diese Anzeichen.


Was du da geschrieben hast finde ich total gut und wichtig!
Man muss definitiv manchmal besser auf sein Bauchgefühl hören und lernt auch irgendwann sehr schnell manche Situationen einzuschätzen. Man selbst kennt ja seinen Hund auch am besten.

Dass das ducken und Fell sträuben auch eine Drohgebärde sein kann wenn ein Hund ohnehin schon unsicher ist, das kann ich bestätigen.
Mein Spike ist so ein Fall. Kommt ein anderer Hund ganz ruhig und schwanzwedelnd auf ihn oder uns zu, dann macht er sich ganz klein und stellt die Bürste auf, wenngleich er auch nicht zurückweicht sondern eher auf den anderen Hund zugeht. Das ist einfach Unsicherheit. Aber dann wird sich ruhig und vorsichtig beschnüffelt und alles ist gut und friedlich.

Kommt aber ein anderer Hund knurrend und bellend und bedrohlich, dann stellt er ebenfalls die Bürste auf ist von seiner Körperhaltung ähnlich wie eben beschreiben, aber er knurrt auch Zähne fletschend zurück und man sieht auch, dass das nicht mehr so ganz spaßig ist. Das ist schon ein Unterschied. Und auch wenn der andere Hund dann Ruhe geben sollte... Spike kennt da nichts. Wenn er einmal so in seinen Augen "angemacht" wurde, dann vergibt er das auch nicht. Jedenfalls nicht bei diesem Gassigang.
 
Bei den Hundebegnungen hör auf deinen Bauch. Manchmal wirst du feststellen das du das Gefühl hast du kannst weiter gehen und sie weiß dann das sie dir sicher folgen kann. Manchmal wirst du merken das es jetzt wichtiger ist das du ihr den Beistand aus nächster Nähe gibst. Wichtig ist dabei nicht groß auf sie einzureden da sie das egal in welcher Stimmung sie gerade ist bestärkt.

Vielen Dank Crime, werde ich beherzigen.
In solchen Situationen rede ich nie. Bin ja auch sonst eher maulfaul.:happy33:
Grüße
 
Wird Zeit,
das deine Babe endlich mal Frieda kennenlernt
und sich eine Scheibe Selbstbewußtsein abschneidet :denken24:.

Also Naala hat das anfangs auch gemacht.
Sich hingelegt und auf die anderen Hunde "gewartet".
Aber ich empfand es nicht als "unsicher" bei ihr,
weil sie dann irgendwann wenn der andere Hund nah genug war,
losgespurtet ist und den Fremden erstmal "gebügelt" hat.
Aber bei Babe scheint das ja genau anderst rum zu sein.
Also kann "sich hinlegen, Bürste stellen, fixieren"
sowohl Unsicherheit
aber auch ein Zeichen von Agression sein?
Wie erkenne ich denn,
ob der Hund,
der da im Gras liegt und "abwartet",
gleich losgeht oder eher unsicher ist?


LG Sandra.
 
Hallo,

auch wenn der Hund dann nach vorne geht, ist er unsicher.

Du erkennst es eher schlecht...und genau das ist der Sinn dahinter. Der Hund will seinem Gegenüber nicht vermitteln, wie er gerade fühlt, weil er es selbst nicht so genau weiß.
Für den Menschen ist es dann auch schwer einzuschätzen. Wenn man seinen Hund kennt und weiß, wie er für gewöhnlich in Hundebegegnungen geht, kann man aber schon vorhersagen, ob er nun angreift oder eher kleine Brötchen backt.

Räuber (mein Rüde damals) hat es auch ganz genauso gemacht. Was er dann als nächstes tat, hing stark davon ab, ob da nen Rüde oder ne Hündin kam. Beim Rüden ist er drauf und hat (aus Unsicherheit) gepöbelt und vermöbelt. Bei ner Hündin ist er aufgesprungen und hat rumgegockelt, war eher unterwürfig und freudig. Das war aber an seiner abwartenden Haltung nie zu erkennen.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Na Sandra, das Verhalten von Naala kenne ich nur zu gut.
Sie hat nach dem Spurt den anderen Hund zuerst mal angeraunzt und dann geschnüffelt.
War nicht gerade höflich die Kleine, das ist bei Babe deutlich zurückhaltender.
Sie geht auch manchmal voraus und man merkt, jetzt möchte sie gerne zu den anderen Hunden.
Sie dreht sich dann zu mir um, bleibt stehen und lässt mich wieder aufschließen.
Alles Anzeichen dafür, dass sie bei der ersten Kontaktaufnahme unsicher ist, aber nicht pöbelt.
Das Thema habe ich aus dem Grund eröffnet, weil ich wissen wollte wie ich ihr helfen kann zu entspannen.
Und ich möchte auch nicht, dass ihr Verhalten zur Pöbelei abdriftet wie bei Naala und wenn möglich gleich gegensteuern.
Gestern hatte sie es mit einer Gruppe von sechs Hunden zu tun, unter denen waren vier rotzfreche Windhunde.
Sie hatte schon zu kämpfen in den ersten Minuten, aber auch da konnte sie sich integrieren und hat dann entspannt gespielt. Obwohl ich zugeben muss, dass sie mir anfänglich schon leid getan hat. Sechs gegen Eine ist nicht fähr.
 
Sie geht auch manchmal voraus und man merkt, jetzt möchte sie gerne zu den anderen Hunden.
Sie dreht sich dann zu mir um, bleibt stehen und lässt mich wieder aufschließen.

Hallo,

DAS finde ich sehr gut. Sie will sich rückversichern bei Dir, sucht Deine Unterstützung.

Macht Ronja auch...ich lobe sie dann (weil sie es nicht selbst zu regeln versucht) und meist kommt sie dann zu mir. Sichtlich entspannt, weil ich ihr zeige, daß ich ihre Unsicherheit wahrgenommen habe und sie unterstütze. Neben bzw. leicht hinter mir geht sie dann mit mir gemeinsam auf den anderen Hund zu.

6 gegen einen ist mehr als unfair. Gerade bei einem unsicheren Hund. Da wäre meine auch gnadenlos überfordert und ich mute es ihr nicht mehr zu. Kommen mehr als 2 Hunde auf uns zu, nehme ich Ronja zu mir, leine sie sogar an und bitte die Entgegenkommenden, ihre Hunde abzurufen. Leider klappt das nicht immer und ich bekomme ein "Die tun nix...!" zurück. Meine Bitte wird also nur allzu oft ignoriert. Naja, dann muß ich eben deutlich werden. Entweder brülle ich zurück "Aber ich...!" oder ich baue mich vor Ronja auf und brülle die Hunde, um sie zu verscheuchen.

Quasi ins offene Messer laufen lasse ich sie nicht mehr. Ich beschütze sie und versuche nach meinen Möglichkeiten die Situation zu regeln.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



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