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Andererseits.. der Pudelpointer ist ja auch so entstanden....
?? Eigentlich ging es doch um die verbindung Deutsch Drahthaar- Spinone....:nachdenklich1:
Sozusagen "zwischendurch" werfe ich mal ein "Vermehrerprodukt" in den Raum, (den)
http://www.heideterrier.com/
Das war wohl ironisch auf diejenigen bezogen, die sinngemäß sagen "kein VDH/FCI = Vermehrer"...Was verstehst Du denn unter einem Vermehrer? Ich kenne das Wort nur in einem abwertenden Sinn.
Hallo Dieter,
Was verstehst Du denn unter einem Vermehrer? Ich kenne das Wort nur in einem abwertenden Sinn. Gemeint ist in der Regel, dass ohne Sinn und Verstand Welpen produziert werden. Eine genaue Definition kenne ich nicht, aber ich habe im Hinterkopf dabei vor allem auch die "Massenzucht/Puppy Mills". Mancher versteht aber auch den einmaligen Wurf von Laien, die Nachbars Lumpi auf die Sissi steigen lassen, um mal süße Welpen zu haben.
In Foren wird - bezogen auf den Vermehrerbegriff - m.E. zu wenig differenziert. Siehe dazu die ersten Zeilen des Eingangsbeitrages dieses Threads.
Für mich ist ein Vermehrer jemand, der zunächst rein finanzielle Interessen hat, indes in verschiedenen Abstufungen:
1. Massenproduktion von Welpen unter erbärmlichsten Bedingungen mit ausschliesslich finanziellen Interessen:
Vermehrer übelster Sorte
2. Produktion von "reinrassigen" Welpen gerade angesagter Rassen (Beispiel: Weimaraner) im kleineren Rahmen (z.B. 3 Hündinnen) ohne Berücksichtigung gesundheitlicher oder charakterlicher Aspekte der Elterntiere unter Bedingungen, die heute nicht mehr akzeptabel sind (Welpen, Scheune, leere Pferdebox, billiges Futter, nur im äussersten Notfall tierärztliche Versorgung), ausschliesslich finanzielle Interessen, aber Produktion etwas tiergerechter:
Vermehrer, nicht viel besser als 1.
3. Produktion von "reinrassigen" Welpen gerade angesagter Rassen im kleinen Rahmen (1 - 2 Hündinnen) ohne Berücksichtigung objektiver gesundheitlicher oder charakterlicher Aspekte der Elterntiere unter Bedingungen, die gemeinhin als akzeptabel gelten können (Welpen, Haus mit Garten, ordentliche Aufzucht, Wurmkur, Impfung, tierärztlicher Check und ggf. Versorgung), finanzielle Interessen vorherrschend aber nicht ausschliesslich.
Vermehrer der "üblichen" Definition
4. Produktion von Welpen angesagter Mischungen (Maltipoo), ansonsten wie 3.:
Vermehrer der "üblichen" Definition
5. 1 Wurf der eigenen Hündin mit Nachbars Lumpi, weil die so nett und süss sind und eine Hündin auch einmal Junge gehabt haben sollte, ordentliche Aufzucht, tierärztlíche Versorgung, Impfung, Wurmkur etc., ernstliche Betrachtung der Welpeninteressenten, Deckung der Kosten im Grunde ausreichend. Im Grunde lediglich eine naive Herangehensweise.
Kein Vermehrer,
Für den Vermehrerbegriff 1. bis 4. - mit allen Zwischenstufen oder denkbaren Varianten (ohne Papiere, Papiere eines obskuren Vereins, Erfinden einer verkaufsfördernden Geschichte) - sind für mich also finanzielle Interessen des "Täters" und die Behandlung der Tiere massgebend und für die Beurteilung der "unrechten Tat" entscheidend.
Wie Du dabei auf den Heideterrier kommst, ist schwer zu verstehen. Eigentlich geht man sowieso davon aus, dass die Welt der Gebrauchshunde unabhängig von FCI-Traditionen funktioniert, weil dafür völlig andere Werte gelten.
Der Heideterrier ist der, der bei der Überlegung zum Drahthaar/Spinone im gedanklichen Hintergrund stand. Vergleichbar mit: "So wie bei dem Heideterrier könnte es auch funktionieren. Aber erstmal anfangen mit einem Wurf und dann schauen".
Ich kannte die Rasse nicht. Ist ja auch im Norden entstanden und steht vielleicht nicht mal im "Räber".
Schön, dass es dafür so eine informative Website gibt, der man z.B. Folgendes entnehmen kann:
"Wie ich erst deutlich später erkannte, war Hans Werner eine der wichtigsten Schlüsselfiguren im Pionier-Heideterrierlager.
Ich halte ihn persönlich für einen der größten Fachmänner im Punkto Hund im allgemeinen"
Ist zwar ein persönlicher Eindruck eines Heideterrierzüchters, aber zeigt, dass hier nicht völlig planlos vermehrt wurde.
Richtig, aber planlos vermehren wollen wir ja auch nicht, die Überlegungen und die gesundheitliche sowie arbeitsmäßige/leistungsmäßige Situation der Elterntiere habe ich ja beschrieben. Die Absicht, für den älteren Jäger einen gut händelbaren Allrounder im Drahthaartyp zu schaffen ist ebenso anerkennenswert wie die Absicht, mit dem Heideterrier einen Schwarzwildspezialisten zu züchten.
Oder - je nach Denkweise - auch nicht anerkennenswert.
Auch folgender Hinweis deutet auf verantwortungsbeswusste Gebrauchshundezucht hin:
"Wir freuen uns über jeden, der sich ebenfalls für den Heideterrier interessiert. Möchten aber gleichzeitig darauf
hinweisen, dass der Heideterrier ein Arbeitshund ist. Ein Arbeitshund gehört in die Hände von Praktikern und engagierten Hundeführern!"
Hier ein Abschnitt über "Plagiate":
"Da wird alles was mit einem
Jagdterrier vermischt wurde als Heideterrier beworben, um so von dem guten Ruf der echten Heideterrier zu profitierten. Jetzt mögen einige einwerfen,
dass das Wort "echt" für den Heideterrier, doch gänzlich unangebracht wäre, da es sich um eine "Gebrauchskreuzung" handelt."
Dies (...) ist (...) keine Rechtfertigung jeden Mischling als Heideterrier zu bezeichnen, ohne dass er
überhaupt aus der Region oder dem genetischen Pool der Begründer stammt. Es ist richtig, dass man den Heideterrier nicht als eine wirklich reine Rasse
im Sinne der FCI bezeichnen kann, doch ist er bei weitem kein schnöder Mischling. Der wahre Heideterrier wurde immer nach dem System und den
Blutlinien seiner Begründer gezüchtet. Und nur solche Heideterrier sind auch als authentisch anzusehen. Um keine zu hohe Inzucht aufkommen zu lassen,
wird (...) immer mal wieder etwas Fremdblut zugeführt.
Dies ist aus meiner Sicht nicht nur berechtigt, sondern auch aus kynologischer Sicht absolut richtig und sogar notwendig."
Hier Worte über das Zuchtziel:
"Es war von Beginn an, in der Zucht des Heideterriers nie
angedacht, bestehenden Jagdhunderassen Konkurrenz machen zu wollen(...).
Es ging (...) darum einen reinen Schwarzwildspezialisten, als sinnvolle Ergänzung zu den kleinen "Vollgebrauchshunden" zu bieten."
Hier steht grob was zum Vorgehen der Zucht:
"Da es keine Hundrasse gab, die diese Anforderungen wirklich voll erfüllen konnte, wurde mit der sog. Hybridzucht begonnen. Die Basis war und
ist auch heute noch der Deutsche Jagdterrier. Gekreuzt wurden durchgezüchtete und spurlaute DJTs mit jagdlich tauglichen Airedale Terriern."
Zustimmung. Man würde sehen, wie der erste Wurf sich gesundheitlich und jagdlich macht und dann - im Idealfalle - weitere fachlich unterstützte Überlegungen anstellen und ggf. sich dann eine Vorgehensweise (5/8 Kreuzungszucht) überlegen.
Und nun zu dem Problem, vor dem auch Deine Deutsch-Italienischen Krambambulis erst mal stehen würden:
"Der Heideterrier wird von manchen Verbänden und Prüfern diskriminiert (da es sich nicht um eine FCI-Rasse handelt),
weshalb er nicht überall zu allen Prüfungen zugelassen wird. Man kann mit dem Heideterrier aber z.B. eine staatliche Stöberhundprüfung
ablegen oder z.B. eine Meuteprüfung (ab 5 Hunden) im V.M.D. e.V. absolvieren, um so die rechtlich relevante Brauchbarkeit zu belegen. "
Bis aus skeptisch beäugten Gebrauchskreuzungen gefragte Rassehunde werden, ist es ein weiter Weg. Und offenbar ist es so, dass Dein Hund erst mal nur schwer die Erlaubnis bekommt, zu beweisen, dass er kann, wofür er gezüchtet wurde, und die Genehmigung zu bekommen, oder versteh ich das falsch?
Üblicherweise müssen Jagdhunde solche sein, deren Rasse vom JGHV
http://www.jghv.de/
anerkannt ist. Und die mögen keine Mischlinge, ganz und garnicht. Auch unter Jägern gibt es erbitterte Diskussionen darüber, ob das derzeitige System noch zeitgemäß ist oder ob es darauf ankommt, dass ein Hund egal welcher Rasse oder Mischung jagdliche Prüfungen besteht und brauchbar ist.
Bis auf einige Bundesländer ist das Landesjagdrecht in Zusammenarbeit mit den Landesverbänden des o.a. Verbandes dergestalt ausgelegt, dass Du mit einem Mischling oder Jagdund ohne Papiere keine Prüfungen ablegen kannst. Und geprüfte Jagdhunde sind für einige Jagdarten gesetzliche Voraussetzungen - z.B. für Drückjagden. Siehe § 27 des Landesjagdgesetzes Schleswig-Holstein
http://www.gesetze-rechtsprechung.s...ctodoc=yes&doc.id=jlr-JagdGSHV4P27#focuspoint
Im Einzelfall kann sowas richtig kompliziert werden.
Begriffe wie "Züchter vs Vermehrer" bringen jedenfalls niemanden weiter. Es gibt keine allgemeingültigen Stempel.
Stimmt. So sind auch meine o.a. Beispiele 1. bis 4. lediglich grobe Klassifikationen, darüberhinaus sind noch eine Vielzahl von Konstellationen denkbar - auch und gerade für den Unrechtsvorwurf - wenn man ihn so nennen will - der den Vermehrer trifft.
Ich denke, man muss immer individuell und genau hinsehen, ob eine Zucht verantwortungsvoll ist oder nicht.
Generell wird übereingestimmt, dass zu verantwortungsvoller Zucht optimalerweise ein Zuchtziel gehört, vor allem aber eine Abklärung der Gesundheit und das Erkennen möglicher vererbbarer Probleme möglichst vieler Vorfahren UND Verwandten, sowie eine Vorausplanung, was gute Zuhause für die Welpen betrifft.
Ja, vor dem geistigen Auge muss ein "Endprodukt" stehen und dies muss auf verantwortungsvolle und tiergerechte Art und Weise erreicht werden. Dieses "Ziel" hatten alle Altvorderen im Auge, als sie sich darangemacht haben, neue Rassen zu entwickeln.
Bei der Jagdhundezucht gibt es viele Absonderlichkeiten. In einem alten Hunderassenbuch von mir steht z.B. dass zum Erhalt der Qualität des "Deutsch Drahthaar" nur 5 Welpen pro Wurf aufzuziehen sind.
Auch Jagdhundzüchter müssen sich ethischen Fragen stellen, denn Zucht für Gebrauch ist nicht automatisch gute Zucht. Was passiert z.B. mit "Ausschuss"? Hunden, die nicht den Ansprüchen genügen? Werden die doch als Sofahunde abgeschoben, egal, welche Probleme die Besitzer dann mit Unterbeschäftigung, Schärfe oder Jagdtrieb bekommen?
LG,
Stadtmensch
Bei der Jagdhundezucht gibt es viele Absonderlichkeiten. In einem alten Hunderassenbuch von mir steht z.B. dass zum Erhalt der Qualität des "Deutsch Drahthaar" nur 5 Welpen pro Wurf aufzuziehen sind.