Aggression innerhalb d. Rudels

Dritter Hund
Mix, mittelgroß (16)
Hallo, mein Riesenschnauzer-Mix (14) ist zur Zeit irgendwie am Durchdrehen. 😟 Er geht seit kurzem immer mal wieder auf den 16-jährigen (mittelgroß) anderen Hund von mir los. Aber auch nicht immer und nicht überall.

Ich habe heute beispielsweise 2 Situationen direkt mitbekommen:
- Einmal standen beide in der Küche (es gab kein Essen, keiner hat etwas gekocht) der kleine hat den Boden abgesucht. Der große stand einfach so herum. Als der kleine ihm näher kam fing der große sofort an aggressiv gegen ihn zu gehen. Keine Vorwarnung, direkt auf Angriff.
- Vorhin auch wieder, wir waren vom Gassi zurück, der große stand noch im Flur. Der kleine wollte an ihm vorbei laufen, (nicht rennen, nicht anspringen, normal gemütlich gelaufen) wieder direkt Angriff ohne Vorwarnung. Es sah auch ernst gemeint aus.
(Wenn so etwas passiert, war es bisher immer nur innerhalb der Wohnung)

Ich reagiere jedes Mal schnell und lasse einen Schreier los, dann hören auch beide auf. Aber das ist natürlich kein Zustand den man lassen kann. Futternäpfe stehen keine herum, Leckerchen gibts nicht. Überwiegend passiert auch einfach nichts zwischen den beiden. Weshalb ich mir bisher auch keinen Reim draus machen konnte, was in den betreffenden Situationen anders gewesen wäre, als sonst.

Kann das vielleicht auch von z.B. nachlassender Sehkraft kommen? Das er manchmal nicht wahrnimmt, was da auf ihn zukommt?

Wir waren auch beim Tierarzt, weil der große seit kurzem häufig fiept. Körperlich gefunden wurde nichts (Ultraschall, Geriatrisches Profil, Gastro Profil, Orthopädische Untersuchung, Zähne, Kot) Erhöhung der Schmerzmedikation änderte auch nichts. Nachts muss man deshalb auch öfters bei ihm im Körbchen schlafen, dann beruhigt er sich und hört auf. Oder seine Wärmedecke anmachen, das entspannt ihn vermutlich.

Habt ihr Ideen? Tipps? LG Sundra.
 
Einmal standen beide in der Küche (es gab kein Essen, keiner hat etwas gekocht) der kleine hat den Boden abgesucht. Der große stand einfach so herum. Als der kleine ihm näher kam fing der große sofort an aggressiv gegen ihn zu gehen. Keine Vorwarnung, direkt auf Angriff.
- Vorhin auch wieder, wir waren vom Gassi zurück, der große stand noch im Flur. Der kleine wollte an ihm vorbei laufen, (nicht rennen, nicht anspringen, normal gemütlich gelaufen) wieder direkt Angriff ohne Vorwarnung. Es sah auch ernst gemeint aus.
(Wenn so etwas passiert, war es bisher immer nur innerhalb der Wohnung)

Ich kenne mich zwar mit Rudeln nicht richtig aus, aber Du musst den Hund ansprechen, der diesen Mist als erstes beginnt. Sonst fühlt sich der andere evtl. ungerecht behandelt.
Kann das vielleicht auch von z.B. nachlassender Sehkraft kommen? Das er manchmal nicht wahrnimmt, was da auf ihn zukommt?

Das kann evtl. damit zusammen hängen, kann evtl. eine Unsicherheit darstellen, aber nimmt ihn doch auch vom Geruch wahr. Ist der ältere Hund dominanter gegenüber den jüngeren gewesen?

Ich würde evtl. versuchen, den älteren Hund, etwas trennen von dem jüngeren, weil aggressives Verhalten ist ohne Grund für den jüngeren auch nicht gut.

Ich weiß nur, das bei einem Rudel, immer auch einzeln zu trainieren ist und unfaires Handeln noch mehr Unruhe in das Rudel bringt.
 
Bis heute wusste ich nicht wer anfängt und was davor sonst passiert war. Heute habe ich den großen dann schon auch mit Name angeschnauzt, vom Bauchgefühl sah er mir aber auch irgendwie verzweifelt aus.

Dominanz war bei uns nie ein Thema, der ältere war schon immer (wurde erst mit 10 adoptiert) unsicher, schnell überfordert. Der kleine (13) ist schon immer (mit 7 adoptiert) eine coole Socke gewesen. Sehr sozial, mit allem verträglich aber macht auch meistens sein eigenes Ding. Die beiden sind nie aneinander geraten, der große konnte sich am kleinen orientieren, wurde aber auch von ihm in Ruhe gelassen.

Mir wäre es schon auch wichtig herauszufinden, warum der große sich vom Wesen so verändert.
 
Von der Beschreibung her würde ich schon auf eingeschränkte Sinneswahrnehmung und/oder Schmerzen tippen. Wenn das der Fall ist kann man außer Management nicht viel machen. Dann muss man vorausschauend solche Situationen managen oder vermeiden.
Dazwischen gehen okay, aber nicht anschnauzen, denn wenn es tatsächlich körperliche Gründe hat (oder auch geistiges abbauen) dann kann der alte Hund da nichts für, und dann ist es auch unfair, ihn dafür zu schimpfen oder zu maßregeln. Je nach Senior muss man aber aufpassen, das er das nicht ausnutzt.
 
Augen, Ohren, Körper und der Kopf wollen nicht mehr so richtig, dass nervt auch einen Hund. Da geht es einem Hund genau so wie uns Menschen. War am Anfang bei meiner Hündin auch so. Dass legt sich dann oft wieder. Mein Junior (im Juli 5 Jahre alt) hat sich an die Demenz meiner Hündin ziemlich schnell angepasst und nimmt jetzt "Rücksicht" auf die alte Dame. Er beschützt sie sogar. Am Anfang hat er ihre Schwächen ausgenutzt und versucht, ihren Platz in der Rangordnung einzunehmen. Bis dahin hatte sie ihm immer gezeigt, wie er sich zu benehmen hatte. Mit zunehmender Demenz und ihrer körperlichen Schwächen hat Tony dass schamlos ausgenutzt und ihr auch mit drohen und luftschnappen (nicht mit beißen) gezeigt, wer jetzt unter ihnen das Sagen hat. Bei einer intakten Gruppe geht dass ziemlich schnell und die neue Rangordnung ist schnell hergestellt. Oft bemerkt der Besitzer es überhaupt nicht. Man muss natürlich immer ein Auge drauf haben, dass es nicht ausartet und nur im Notfall eingreifen. In meinen Hundegruppen ging es immer Problemlos ab. Kurzes aufbäumen und die Lage war klar. Mischt man sich dabei ständig ein, kommt keine Ruhe in die Gruppe und es kommt u.U. zum Dauerkrieg. Hat meine Hündin gerade wieder ihre "schlechte Zeit", macht mich mein Rüde sogar darauf aufmerksam und sagt es mir. Dann muss ich nach ihr sehen und er ist dann wieder beruhigt. Dass macht er auch bei unseren Gassigängen. Da hat er ein Auge drauf.
 
Ich tippe auch aufs Alter des Hundes. Manche alten Hunde werden grummelig, sind schnell genervt und wollen ihre Ruhe.

Zudem kommt, das Sehkraft und Gehör oft nachlassen und der Hund dann garnicht mehr so schnell mitbekommt, wer oder was da kommt, was passiert. Und je nach Temperament eben auch schneller mit Angriff (in Augen des Hundes wohl eher Verteidigung) reagiert.

Kann man eigentlich nur managen. Vorausschauend mit den Hunden umgehen. Gleich mal einen beiseite rücken, wenn es zu dicht wird, bestimmte Situationen schon im Vorfeld entschärfen.
 



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