Welpe manchmal sehr ungestüm - Beisshemmung

Erster Hund
Nico / Beagle (+ Jänner 14)
Zweiter Hund
Henry / Labrador (8W)
Grüß euch zusammen,

unser Labrador Henry hat sich in den letzten beiden Wochen gut eingelebt und entwickelt sich prächtig.

Die ersten eineinhalb Wochen waren wir komplett mit ihm zu Hause und haben versucht, ihn langsam einzugewöhnen. Dazu gehören Bindungsspaziergänge (je 10-15 Minuten), Autofahren (5-7 Minuten zum Spazierweg, zwingend notwendig da er jetzt mit meiner Frau in die Arbeit mitfährt), erste Versuche von Sitz und Abrufen (das mag er wirklich sehr, wir sind eher gefordert es nicht zu übertreiben... ;)) und natürlich die Welpenspielgruppe, die wir vorige Woche zum ersten Mal besucht haben.

In der Nacht stehen wir einmal auf, da können wir uns wirklich auch nicht beschweren - hin und wieder passiert unter tags noch ein Unglück aber sehr selten. Somit ist alles bestens bis eben auf die in der Überschrift erwähnte Beisshemmung. Mir ist schon klar, dass er erst seit zwei Wochen bei uns ist und wir erwarten keine Wunder aber er nagt und beißt oft aus heiterem Himmel doch sehr heftig. Bei mir geht es eigentlich ganz gut, bei unserem Sohn (10 Jahre) ist es allerdings oft wirklich bedenklich, Henry fällt ihn richtiggehend an, vor allem die Socken und (Hosen-)Beine sind betroffen.

In den berühmten "5 Minuten" ist es auch oft so, dass Henry richtiggehend aggressiv wirkt auch wenn er sonst wirklich ein lammfrommer Hund ist. Auffällig ist, dass sich dieses Verhalten vorrangig abends und manchmal auch morgens zeigt und dann auch nur zu Hause. Wir sind uns jetzt nicht sicher, ob es eventuell an Überforderung liegt (wobei wir hier wirklich sehr dosiert vorgehen und ihn Welpe sein lassen), am Futterwechsel (von Royal Canin zu Real Nature Junior, dadurch höherer Proteinanteil) oder ob es schlichtweg normal ist und jeder damit zu kämpfen hat.

Was haben wir bisher versucht:

* Seit gestern füttern wir aus der Hand, abends meine Frau und heute mittags unser Sohn.
* Wenn er zwickt geben wir ihm Spielzeug oder tauschen mit einem "Aus" oder "Nein" gegen Leckerlis. Funktioniert zwar temporär aber eine Minute später hängt er wieder an einer Hose...
* Spitzes Aufschreien hilft leider nicht oder zumindest nicht immer - wir haben es gestern versucht dass ich wirklich "knurre" und in einer bedrohlichen und fixierenden Haltung stehen bleibe. Das zeigt zwar Wirkung aber es führt nicht dazu, ihn "herunterzuholen", ganz im Gegenteil.
* Wenn gar nichts mehr hilft kurzes (20-30 Sekunden) separieren von Henry im angrenzenden Raum. Wir haben das Gefühl, das hilft am besten - natürlich konnten wir noch nicht recht lange Erfahrung sammeln damit.

Was meint ihr? Ist einfach Geduld gefragt oder fällt euch etwas auf, dass wir hier falsch vorgehen.

Unsere Welpenzeit mit unserem vorigen Hund ist schon zu lange her für die Nutzung von Erfahrungswerten... :)

Danke für eure Hilfe

Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beisshemmung lernt ein Welpe nur, wenn er im Spiel die Zähne einsetzen darf.
Er muss lernen, den Biss zu hemmen - also sanft zu beissen.

Dein Welpe verhält sich völlig normal. Ich würde auch außerhalb der Welpengruppe andere Welpen zum Spiel treffen.
Dann lernt er die Beisshemmung im Spiel.
 
ein paar Kopfgesunde Althunde könnten da auch äußerst hilfreich sein.

Ansonsten finde ich hört sich euer Vorgehen soweit gut an.
 
Ja bei einem Welpen braucht man Zeit und viel Geduld.
Man lernt den Welpen das es weh tut wenn er beisst, oft hilft ein Aua und der Welpe läßt locker.
Ein Welpe lernt er darf ins Spielzeug beissen aber beim Halter nicht.
Das geht nicht Ruckzuck aber wenn man konsequent das Beissen in den Arm oder andere Körperteile verbietet = Nein oder Pfui wird das schon. Ein Spielabbruch ist auch empfehlenswert um den kleinen Racker zu bremsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Komisch, das hat bei allen meinen Hunden einwandfrei geklappt.
Timmy knabbert nicht mal sanft er hat eine Maulsperre weil das angelernt wurde = Beisshemmung.
 
Freut mich, dass wir nicht ganz verkehrt liegen. Wir kommen gerade aus der Welpenspiegruppe die von einer sehr netten & kompetenten Trainerin geleitet wird. Sie hat uns ebenfalls empfohlen, den Hund im Falle eines "Austickens" für eine kurze Zeit zu separieren.

Super finde ich auch den Tip mit den älteren Hunden - das wird sicher ein Thema werden zumal es einige in der Nachbarschaft gibt, die wir kennen. Es stellen sich mit der neuen Taktik auch schon erste Erfolge ein, ich bin guter Dinge.

Bubuka, das mit dem toten Spielzeug und der Beißhemmung hört sich grundsätzlich schon schlüssig an - allerdings ist es bei uns so, dass er eben gerade auf unseren Sohn extrem losgeht und wir neigen doch im Moment eher dazu, das Beißen gar nicht zuzulassen.

Ich halte euch auf dem Laufenden!

Gruß

Markus
 
Sie hat uns ebenfalls empfohlen, den Hund im Falle eines "Austickens" für eine kurze Zeit zu separieren.

Bubuka, das mit dem toten Spielzeug und der Beißhemmung hört sich grundsätzlich schon schlüssig an - allerdings ist es bei uns so, dass er eben gerade auf unseren Sohn extrem losgeht und wir neigen doch im Moment eher dazu, das Beißen gar nicht zuzulassen.


Ich halte nichts davon, einen Welpen auszusperren, weil das eine Strafe ist.
Es ist wesentlich besser, wenn ihr kurz den Raum verlasst, wenn das Spiel zu grob wird.

Du kannst damit Glück haben, das Beißen komplett zu verbieten, aber es kann auch nach hinten losgehen.
Die Zähne des Hundes sind eine gefährliche Waffe beim erwachsenen Hund.

Damit der Hund damit niemals einen Menschen ernsthaft verletzt, ist es wichtig, dass er lernt, seine Beisskraft zu hemmen.
Mal ein Beispiel: Dein Sohn tritt dem Hund versehentlich schmerzhaft auf die Pfote. Der Hund beisst reflexartig, weil es schmerzt.

Hat er nicht gelernt, dass Menschenhaut empfindlich ist, kann das zu bösen Verletzungen führen.

Dein Sohn sollte mit 10 Jahren in der Lage sein, dem Welpen beizubringen, was ihm weh tut. Nur so kann der Welpe lernen, seine Beisskraft zu dosieren. Auch ihr solltet viel körperlich mit dem Hund spielen.

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PS: Dass der Welpe Deinen Sohn bevorzugt "attackiert" hat sicherlich damit zu tun, dass ihm Spielkameraden fehlen.
Dein Sohn ist der Ersatz.

Einmal die Woche in der Welpenschule Spielkameraden zu haben, ist sehr wenig.
 



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