Stachelhalsband gängiges Mittel im Schutzhundesport?

Ich sehe ehrlich gesagt ebenfalls keine Notwendigkeit, einen Stachler zu benutzen. Auch keine Koralle. Oder einen Würger. Erst recht keinen Teletakt. Das klappt auch wunderbar ohne, darum verstehe ich nicht, wofür diese Dinger überhaupt noch gebraucht werden.

Mir geht es ja vor allem um den Schutzhundesport. Besagter Mann behauptet ja sogar, dass Schutzhunde niemals sportlich geführt werden. Im Grunde verleugnet er die Existenz des Schutzhundesports als Sport. Aber es werden doch nicht alle Schutzhunde im öffentlichen Dienst geführt und ich glaube mich daran zu erinnern, dass eine sportliche Ausbildung auch nicht gleichzusetzen ist mit einer dienstlichen Ausbildung zum Schutzhund. Gibt es da Unterschiede?

Und warum behauptet er, ein Hund dürfe während dem Training (jedwedes Training, nicht nur im Schutzdienst) niemals, unter gar keinen Umständen am Geschirr geführt werden, sondern ausschließlich am Halsband? ich persönlich sehe da keinen unterschied, bzw weiß nicht, worauf er diese Behauptung stützen könnte. Ich selbst verwende nur Geschirr.
 
Mir geht es ja vor allem um den Schutzhundesport. Besagter Mann behauptet ja sogar, dass Schutzhunde niemals sportlich geführt werden. Im Grunde verleugnet er die Existenz des Schutzhundesports als Sport. Aber es werden doch nicht alle Schutzhunde im öffentlichen Dienst geführt und ich glaube mich daran zu erinnern, dass eine sportliche Ausbildung auch nicht gleichzusetzen ist mit einer dienstlichen Ausbildung zum Schutzhund. Gibt es da Unterschiede?

Oh, ein absoluter Profi also der Typ. :D
Sorry, aber das ist dieser typische alte Schlag, der sich dann im Endeffekt nur in der Kantine mit der Aussage profiliert, wie toll der Hund doch beißt.
Solche Leute nehme ich nicht im Entferntesten ernst - schade nur, dass sie auch nie aussterben. Sie machen echt den kompletten Sport kaputt... :traurig2:

Ja, es gibt einen ganz wichtigen Unterschied zwischen sportlicher und dienstlicher Ausbildung.

Hunde, die dienstlich geführt werden, lernen das zivile Beißen - Sportschutzhunde beißen nur in den dafür vorgesehenen Ärmel.

Und warum behauptet er, ein Hund dürfe während dem Training (jedwedes Training, nicht nur im Schutzdienst) niemals, unter gar keinen Umständen am Geschirr geführt werden, sondern ausschließlich am Halsband? ich persönlich sehe da keinen unterschied, bzw weiß nicht, worauf er diese Behauptung stützen könnte. Ich selbst verwende nur Geschirr.

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Vielleicht könnte er seine Aussage beim nächsten Mal begründen - man lernt ja immer gern dazu...

Liebe Grüße
Birgit
 
Leider wird sich an diesen Diskussionen nie etwas ändern, solange die Anwendung von Starkzwangmitteln nicht gesetzlich verboten werden!!

Denn nur dann kann man wenn man die Courage besitzt den Hundeführer, Trainer oder sogar den Verein belangen und vielleicht dann dafür sorgen dass diese Tierq.... aus dem Verkehr gezogen werden.

http://www.tausche-stachelhalsband-gegen-training.de/

Gruß Frank
 
Die Polizei kauft auch erwachsene - für den Polizeidienst geeignete Hunde - an. Nicht selten sind dies - etwa aufgrund übersteigerten Kampftriebes - für den Hundesport ungeeignete Hunde. Oder sie werden abgegeben, weil der (ehemalige) Halter mit ihnen nicht mehr zurecht kam. Oder sie entsprechen nicht dem jeweiligen Rasse-Schönheitsideal oder oder oder.
Hunde mit einer "Vorgeschichte" also, mit denen u.U. alle möglichen "Experten wie auch immer rumgemacht" haben.

Ein kurzer rechtlicher Exkurs ist nun unvermeidlich. Nach den Polizeigesetzen der Länder sind Diensthunde sog. "Hilfmittel der körperlichen Gewalt". Am Beispiel Schleswig-Holsteins ist dies der § 251 des Landesverwaltungsgesetzes.

http://www.gesetze-rechtsprechung.s...doctodoc=yes&doc.id=jlr-VwGSHpP251#focuspoint

Die Polizeigesetze der anderen Bundesländer sind ähnlich.

Der Diensthund ist also ein Hilfsmittel der körperlichen Gewalt, quasi ein lebender Schlagstock. Körperliche Gewalt ist jede unmittelbare Einwirkung auf Personen und Sachen.
Also wirkt nicht der Hund (rechtlich betrachtet) sondern der Polizeibeamte/Hundeführer mittels Hilfsmittel auf einen Täter - etwa gewalttätiger Demonstrant oder Fussballhooligan oder sonstwas - ein. Gibt der Täter seinen Widerstand auf, hat die körperliche Gewalt sofort aufzuhören (Verhältnismäßigkeit der Mittel) - also hat auch der beissende Diensthund "auszulassen". Sofort und unmittelbar auf Kommando des Hundeführers. Sonst kann der massiv zur Verantwortung gezogen werden, was bis zur Entlassung aus dem Dienst führen kann - ganz abgesehen vom evtl. erheblich verletzten Täter.

Kurzum: Die Diensthunde müssen also funktionieren. Punkt.

Die Polizei ist immer interessiert an gúten Hunden, bekommt aber meist nicht ausreichend Tiere. Den Standard bzw. die Anforderung an Wesensfestigkeit, Härte etc. kann sie auch nicht senken. Hat sie aber vor Jahren - in NRW - mal gemacht, danach wurden die Beamten zusammengeschlagen, weil die Hunde stiften gingen.
Hat sie nun einen gut veranlagten und gut einsatzfähigen Hund, der etwa nicht auf Kommando loslässt - weil z.B. irgendwelche Idioten im Hundeverein den völlig "bekloppt" gemacht haben - muss der Hund dazu gebracht werden. Notfalls mit Starkzwang.
Nun sind die Ausbildungsleiter der Polizeihundestaffeln Fachleute von hohen Gnaden, dies trifft allerdings nicht unbedingt auf den "einfachen" Hundeführer zu, auch unten denen gibt es wahre Idioten.
Und eben diese Ausbildungsleiter lassen nicht unnötig Starkzwang zu sondern erst nach Besprechung, Abstimmung und Abwägung der Mittel - vor allem unter Beachtung des Tierschutzgesetzes.
Aber wenn sie zu massiven Mitteln greifen, wissen sie, was sie tun - und in der Regel "funktioniert" der Hund anschliessend. Und insoweit ist - auch wenn die sensiblen Forumsseelchen jetzt aufschreien - ein Stachelhalsband im Verhältnis zu einem am Hinterhauptstachel des Hundes "richtig" angesetzten grobgliedrigen Kettenwürger mit entsprechender Zugumlenkung ein relativ mildes Mittel.

Manchmal geht es nicht anders - und der Hund kann - wie immer - nichts dafür. Im übrigen löse man sich von der Vorstellung, ein Polizeidiensthund habe ein "schönes" Leben.
 
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Ich finde es so unglaublich schade.

Stachel- und Korallenhalsbänder haben doch früher ursprünglich nur Herdenschutzhunde mit den Stacheln nach außen getragen, damit sie vor Hals-und Nackenbisse durch Wölfe und/oder Bären und anderen Räubern geschützt waren. Ich würde gerne wissen, wer am Ende auf die glorreiche Idee kam, die Stacheln nach innen zu klappen und das Halsband gegen den Hund zu verwenden, der eigentlich damit beschützt werden sollte.

Richtig schlimm finde ich die Verwendung von Stachlern gleich zu Beginn der Ausbildung. Wenn sie später jemand zur Korrektur einsetzt - nun ja, nach wie vor finde ich es erbärmlich, aber ich kann es zumindest verstehen. Aber wozu der Einsatz am Welpen oder Junghund, der noch gar nicht versaut ist, sondern noch lernt?
 
hier laufen die polizeihunde auch im dienst mit stachlern rum .
zum hundespoert habe ich schon des öfteren geschrieben
das die bei uns auf dem sv platz mit stachlern arbeiten.....
 
Dieter hat es ja schon geschrieben, Diensthunde sind nach dem "Einsatz" wieder in ihrem Zwinger und kommen da auch nur zur "Arbeit" raus.
Da gibt es kein nettes Gassigehen :zwinkern2: und Zeit für lange Ausbildung hat man auch nicht - also wird die Zeit verkürzt und man arbeitet mit solchen Mitteln.

Im Einsatz muss der Hund funktionieren und so ein "Schätzchen" hat schon Zugkraft, dies händeln die meisten dann mit Stachlern.

Traurig -aber nun mal die Tatsache.

Erschreckender finde ich die Anwendung solcher Mittel allerdings wirklich im privaten Bereich. Die Leute wissen nicht wie sie damit eigentlich arbeiten müssen, da kommt so ein Ding dran und wenn Hund zieht, wird er es schon lassen, wenn es weh tut. :wuetend2:

Ich wurde auch schon oft belächelt, weil ich mit meinem Riesenbaby am Geschirr arbeite. Dann wundert man sich aber auch gleich wieder, warum mein Hund mir blind folgt und sofort auf Abruf reagiert.

Viele verstehen eben leider nicht, wie sie mit Hunden umgehen müssen und dass ein Hund durch Bindung und Vertrauen viel besser folgt, als ein verängstigter geprügelter Hund.

Mittlerweise beisse ich mir auch auf die Zunge, wenn ich es sehe...man kann einfach nicht alles versuchen, den Leute die richtigen Schranken zu weisen ...:traurig2:
 
Dieter hat es ja schon geschrieben, Diensthunde sind nach dem "Einsatz" wieder in ihrem Zwinger und kommen da auch nur zur "Arbeit" raus.

Hallo,

das stimmt so nicht - Diensthunde leben privat in der Familie des Diensthundeführers mit.

Mit im Haus und bei den meisten wohl auch mal im Zwinger - aber der Hund wird nicht wie ein Gegenstand behandelt und im Zwinger abgestellt.
Diese Zeiten sind längst vorbei. :)

Auch ausbildungsmäßíg hat sich inzwischen einiges getan - ja, man verwendet noch den Stachel, aber man hat dazu gelernt und geht auch neue Wege in der Hundeausbildung - der Zeitfaktor ist hier nur das Problem. Der Hund muss mit zwölf Monaten dienstfähig sein - die Zeit ist knapp - da ist Druck dahinter.

Aber nein, reine Zwingerhunde sind Diensthunde schon lange nicht mehr. :)

Liebe Grüße
Birgit
 
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Hier sind die Diensthunde auf dem Gelände und sind in Zwingern, bis sie am nächsten Morgen wieder zur Arbeit kommen - nix mit Familienanschluß ...
schön wenn es bei euch so ist.

Noch Nachtrag:

Ausgemusterte Hunde, aus Alters- oder Gesundheitsgründen, verbleiben bei dem jeweiligen Diensthundeführer. Vom Land erhält jeder Diensthundeführer eine Pauschale zur Pflege und Fütterung des Diensthundes.

Wenn sie nicht mehr leistungsfähig für die Arbeit sind, dann darf der Hundeführer den Hund gern mit nach Hause nehmen.

Sicher nicht überall so, aber noch immer aktuell.
 
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