Stachelhalsband gängiges Mittel im Schutzhundesport?

Erster Hund
Pogo, Pitbull-Herder(8)
Zweiter Hund
Sheeva, Japanspitz-Husky(9)
Hallo ihr Lieben,

ich melde mich, weil ich mal wieder ein Gespräch mit einem sogenannten Diensthundeführer hatte, der im SV zu Gange ist und Schäferhunde als Schutzhunde führt. Das Gespräch begann mit Trainingsmethoden, um einen stark an der Leine ziehenden Hund zu erziehen. Der Mann erzählte mir daraufhin, dass er immer für die Verwendung eines Stachelhalsbandes wäre. Er selbst betreibt Schutzhundesport und führt Dinesthunde im öffentlichen Dienst und beharrte darauf, dass Stachelhalsbänder beim Schutzhundesport an der Tagesordnung wären, ja, sogar ein unerlässliches, legitimes Mittel wären, um derlei Hunde überhaupt richtig auszubilden.

Des weiteren behauptete er, dass seine Abricht-Meisterin, wie (angeblich) fast alle Diensthundeführer die meinung vertrete, "ein Hund lernt durch Schmerz schneller" und dass diese Einstellung von zahlreichen Schutzhundesportlern und Diensthundeführern geteilt werde.

Darauf antwortete ich, dass ich jahrelang neben dem Ausbildungszentrum der Polizeihundestaffel, sowie einem Schäferhunde-Schutzhundesportverein gelebt habe und Stachelhalsbänder dort nicht verwendet, ja sogar verboten wurden.

Er nannte mich eine Lügnerin. :blabla:

Da ja auch hier so einige Schutzhundesportler unterwegs sind und ich mich auch generell für diesen Sport interessiere, würde ich gern wissen, ob dies tatsächlich der Wahrheit entspricht. Eigentlich kann ich mir kaum vorstellen, dass gerade Hunde im öffentlichen Dienst ausnahmslos über Schmerzreize erzogen werden, denn meinem Verständnis nach erzeugt ein Hund, der die Folgsamkeit durch Schmerz erlernt hat, immer irgendwann Gegengewalt und kann unberechenbar werden, sei es durch Meideverhalten, Angst, etc.
 
Hallo,

ich muss jetzt leider sagen, dass viel mehr deutsche Vereine in ihren sogenannten "Hausfrauen"-Kursen Hundebesitzer mit deren Hunden mit Stachelhalsband laufen haben als in den speziellen anderen Sparten. :denken24:

Selbst erlebt und selbst gesehen - somit passt das mit "Schutzhundesport und Stachel" nicht so wirklich.

Tatsache ist aber auch, dass sehr viele - gerade diejenigen, die hoch führen, am Hund einen Stachel verwenden, ob zur Korrektur oder für den Triebumstieg, das musst du bitte denjenigen selbst fragen.

Tatsache ist auch, dass gerade bei den Behörden diese Ausbildungsmittel gern verwendet werden - ob zur Korrektur oder für den Triebumstieg müsste bitte wieder erfragt werden.

In Deutschland sind diese Halsbänder nicht verboten - somit werden sie natürlich verwendet. Viel schlimmer jedoch finde ich, dass jeder Hinz und Kunz so ein Halsband an seinem Hund verwenden darf...

Und andere wiederum verwenden halt dünne Nylonbänder, deren Einsatz ich als noch tierschutzrelevanter betrachten würde. :denken24:

Liebe Grüße
Birgit
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns im Schutzhundeverein-zu 90% Schäferhunde- ist dieses Stachelhalsband gang udn gebe. Dazu auch noch Elektroschoker.
Damals war der Verein bzw das Abteil der Schutzhunde auch mit in meinem jetztigen Verrein bis dieser ging bzw gegangen wurde.

dünnes Nylonhalsband?? ist das jetzt ironisch gemeint oder ist es schlecht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
bei uns im Verein hat man jetzt einen Beschluss aufgehoben der es bisher verboten hatte mit jeglichen Starkzwangmitteln zu arbeiten.
Trotz dieses Verbotes wurde in der Vergangenheit damit garbeitet und zwar ausschließlich im VPG. Wir haben zwischenzeitlich diesen Verein verlassen und alle Mitglieder und auch die Öffentlichkeit informiert, damit dieser Unfug im Hundesport aufhört. "Wo Gewalt beginnt, endet das Wissen"

Ich bin der Meinung dass es bestimmt Situationen gibt, in denen man über eine Anwendung mancher Starkzwangmittel nachdenken sollte, aber mit Sicherheit nicht im Hundesport, denn dort wird es, wenn man ehrlich ist, nur zur Leistungssteigerung eingesetzt, oder weil man im Aufbau des Hundes Fehler gemacht hat.

Bei den Diensthundeführern sehe ich das etwas anders, dort muss der Hund funktionieren und gilt als Arbeitsgerät, dass dort unter Umständen andere Trainingsmethoden angewendet werden, kann ich nachvollziehen

Uns hat man versucht zu erklären dass es Unterschiede gibt, nämlich sei ein Stachelhalsband das Halsband mit den angespitzten Stacheln,
das andere das jedermann im Handel kaufen kann, nennt man Korallenhalsband, *grosser Unterschied*:wuetend2:, und mit dem Korallenhalsband würde man dem und "nur" einen zwickenden Impuls geben:wuetend2:

Und das vorhin angesprochene dünne Nylonhalsband könnte man auch Würgeschlinge oder Schnürli nennen, diese wird bei der Ausbildung des Hundes relativ eng direkt hinter den Ohren des Hundes angelegt...

Gruß Frank
 
Bei den Diensthundeführern sehe ich das etwas anders, dort muss der Hund funktionieren und gilt als Arbeitsgerät, dass dort unter Umständen andere Trainingsmethoden angewendet werden, kann ich nachvollziehen

Ich überhaupt nicht. Diensthunde und Familienhunde haben keine unterschiedlichen Gehirne und lernen demnach unter positiver Bestärkung und fairem Hundetraining nachgewiesen nicht nur besser, sondern auch nachhaltiger. Angst und Meideverhalten ersticken die Kreativität und freudige Motivation des Hundes im Keim, somit kann ich absolut nicht nachvollziehen wie man auf solche Art und Weise mit Diensthunden arbeitet. Angst und Unsicherheit verhindern Lernprozesse!

Blindenführhunde müssen ebenso gut "funktionieren" und dürfen keine Fehler machen, trotzdem werden sie nicht über Schmerz oder Zwang ausgebildet und der Erfolg lässt sich wohl auf ganzer Linie sehen.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Anne,

ich glaube wir sind eigentlich der gleichen Meinung,
ich kann über das Ausbilden eines Diensthundes nicht wirklich viel sagen, aber ich bin der Meinung dass es im täglichen Einsatz bestimmt Situationen gibt wo es rechtfertigt diese Mittel einzusetzen.

Aber eben nicht im Hundesport!!!!
 
Da fällt mir ein:hat jemand am Samstag Extraordinary dogs gesehen auf VOX?
Da war ein schwarzer Labbi,ein Behindertenbegleithund und der trug auch die ganze Zeit ein Stachelhalsband.Ok,war in den USA da ist ja eh alles anders,aber das hat mich sehr gewundert.
Liebe Grüße,Julia
 
ich hab mir ja viele SV Plätze angeschaut und mir wurde immer wieder gesagt, Leinenführigkeit und das Aggressionsproblem bekommen wir nur in den Griff mit einem gescheiten Stachler! Feiner Menschen, die sich dort Ausbildungswart schimpfen!

Ich bin mittlerweile beim Boxerclub gelanden, einige Hunde tragen beim SD einen Stachler, verstehen muss ich es nicht...ich frag aber auch nicht mehr, bei uns wird eh fast kein SD gemacht. Generell ist aber jedem freigestellt wie er seinen Hund führt.

Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass viele "größere" HUnde von den "Hausfrauen" mit Stachler geführt werden mit dem Argument, dass sie sonst ja keine Chance hätten, den Hund zuführen.
 
...aber ich bin der Meinung dass es im täglichen Einsatz bestimmt Situationen gibt wo es rechtfertigt diese Mittel einzusetzen.

Aber eben nicht im Hundesport!!!!

Nach meinem Empfinden ist weder für private noch für dienstliche Zwecke der Einsatz solcher Mittel auch nur ansatzweise gerechtfertigt. Wie gesagt, die Gehirne bleiben dieselben und genauso unabhängig vom Einsatz des Hundes, kann man sich die positiven Erkenntnisse der Lerntheorie zu Nutze machen.

Allerdings ist für ein sauberes, positiv aufgebautes Training eben auch Hintergrundwissen erforderlich. Und da liegt der Verdacht nahe, dass die Ausbilder sich nicht weiterbilden wollen/können, weil dumm am Stachler rumrucken (was anderes ist es schlussendlich nicht) ja auch um vieles einfacher und unkomplizierter ist als sich etwas Neues in puncto Erziehung und Training zu erschließen und schlussendlich auch umzusetzen.

Kurz: wer Schwächen beim lernen und umdenken hat, scheint zu versuchen sein Ziel mit Gewalt zu erreichen. Schade nur dass diese Menschen anscheinend auch zu kurzsichtig sind um zu begreifen, dass sich die Qualität des Ergebnisses um ein vielfaches steigern ließe, wenn man einfach nur weniger gewalttätige Methoden anwenden würde.
 



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