Sozialisierung

Guten Morgen Forum

Und zwar hab ich mich beim Gassi eben mit einer Dame unterhalten, die zuerst regelrechte Panik bekam als ihr Hund ( Boxergroßer Mischling ) auf Baylie losstürmte. Hab ihr dann gesagt keine Angst, der kann sich wehren, und wir kamen ins Gespräch. Sie hat erzählt das sie den Hund aus sehr schlechter Haltung hat, unter anderem hatte er keinerlei Sozialisierung im Welpenalter und geht wohl oft auch recht rabiat auf andere Hunde los. Momentan arbeitet sie mit Schleppleine. Der Hund ist bereits 6 Jahre alt und lernt erst jetzt die schönen Seiten eines Hundelebens kennen.
Meine Frage ist jetzt: Ist es überhaupt möglich einen 6 Jahre alten Hund noch anständig zu sozialisieren ? Wenn ja, wie geht das dann von Statten ? Etwa so wie im Welpenalter ?
 
Hallo Scaramouche,

wirklich eine gute Frage. Mir scheint das es bei den Hunden wie bei uns Menschen ist. Je älter wir sind desto schwerer wird es uns anderes Verhalten zu erlernen. Somit ist es wohl auch bei einem älteren Hund schwieriger ihn zu sozialisieren als es bei einem Welpen ist. Die Prägephase hat dieser Hund schon lange hinter sich, er hat einiges an Erfahrungen gesammelt und sich auch manches angewöhnt. Schwierig meint nicht unmöglich aber es erfordert gewiß viel mehr Aufwand und Geduld einen erwachsenen Hund zu sozialisieren. Von der Methodik her ist es m. E. genauso wie bei einem Welpen zu tun.

sozialisierte Grüße von Jürgen
 
Hallo, ja es ist in gewisser Weise noch möglich. Pina ist ja auch so ein Fall. Sie kannte bis zu ihrem 5. Lebensjahr nur ihre Schwester und ab und an traf sie nochmal einen Bruder und das wars dann.

Vor Timmi hatte sie anfangs panische Angst welche leider auch schnell in Aggressionen umschlug wenn man ihr nicht die nötige Sicherheit gegeben hat bzw. sie komplett aus der Situation herausgenommen hat. Mittlerweile sind wir soweit dass wir in Hundeausläufe können und Pina die anderen Hunde erträgt (ohne dabei gestresst zu sein) und manchmal sogar Interesse durch ein kurzes Beschnuppern zeigt.

Auch knurrt sie wieder wenn ihr etwas zu viel wird (bei Hundebegegnungen), was vorher auch nicht der Fall war.

Mit einem gezielten Training kann man also auf jeden Fall noch etwas ändern! Wunder soll man aber nicht erwarten da ein Verhalten geändert wird was sich wirklich über sehr lange Zeit etabliert hat. Wir haben 2 Jahre gebraucht, mussten viele Rückschläge einstecken... umso besser dass es jetzt so super funktioniert.
 
Wow, Anne, wie schön das du solange Zeit Geduld mit ihr bewiesen hast :) Hoffe die Frau mit dem 6jährigen schafft das auch, er ist ein so drolliger Kerl, er hat ein gutes Leben verdient. Ich seh sie jetzt bestimmt öfter mal, da kann ich ihr ja immer ein wenig Mut zusprechen. Zumindest mit Baylie hatte ihr Hund kein Problem, das ist denk ich schon mal ein guter Anfang :)
 
Moin,

wir hatten hier schon 1-2 Fälle von Hunden, die ebenfalls durch negative Erfahrungen oder Unwissenheit der Besitzer keinen Kontakt zu anderen Hunden hatten und somit gar nicht sozialisiert waren.
Das Alter war 3 und 4 Jahre ung.

Wir haben mit beiden Hunden lange und in Ruhe gearbeitet, von der großen Gruppe getrennt wurde jeden Tag ein Hund mehr vorgestellt Stück für Stück konnten sich die beide so daran gewöhnen und trainieren.

Jetzt haben sich die einen sogar noch einen zweiten Hund dazu geholt, weil der eigentlich ängstliche eine hervorragende Souveränität entwickelt hat und überhaupt keine Probleme mehr mit anderen Hunden hat.
Bei Hund 2 sieht das genauso so aus, nur dass dort kein zweiter Hund angeschafft wurde.

Mit viel Geduld und dem nötigen Fachwissen kann man jeden Hund an seine eigentliche Natur gewöhnen - egal wie alt. :)
 



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