Pinkeln aus Trotz?

Erster Hund
Snoopy /Zwergschnauzer (17)
Zweiter Hund
Theo / Yorkshire-Pudel(1,5)
Dritter Hund
Felix / Bichon Frisé (6Mon)
Hallo zusammen!

Wir haben neuerdings ein Problem mit unseren beiden Hunden (1,5 Jahre und 5 Monate).

Theo (der ältere) darf bei meiner Mutter aufs Bett und aufs Sofa. Er schläft auch bei ihr im Bett. Da ich das aber bei mir nicht möchte, verbiete ich es ihm natürlich. Ich muss dazu sagen, dass Theo absolut kein Gewissen hat, was den Vorbesitzer ziemlich aufgeregt hat und ihn dann auch nicht gerade sanft behandelt hat. Auf jeden Fall springt Theo auf mein Bett, obwohl er weiß, dass er das nicht darf. Neuerdings pinkelt er auch einfach drauf, auch wenn ich mit im Raum bin und ihn anmecker. Er pinkelt einfach weiter.

Felix war anfangs noch so klein, dass er weder Treppen gelaufen ist noch aufs Bett springen konnte. Seit etwa 2 Wochen kann er das aber und springt natürlich auch auf mein Bett und überhaupt überall drauf. Ich verbiete es ihm dann und er geht runter. Neuerdings pinkelt er auf das Bett meiner Mutter (!!). Nicht auf mein Bett um vielleicht Theos Urin zu übertönen, sondern auf das Bett meiner Mutter.

Nun sind wir ziemlich ratlos was hier los ist. Und vor allem warum das plötzlich so ist.

Beide Hunde haben die Möglichkeit immer raus zu gehen, wenn jemand da ist, da wir einen Garten haben und die Tür zum Garten fast immer auf ist.


Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen wie ich das in den Griff bekommen kann und vor allem woran das so plötzlich liegen kann.
 
Hallo,

Hunde haben kein Gewissen, das mal vorab.

Und wenn man einem Hund etwas zuverlässig beigebracht hat, dann sitzt das auch. Wenn ein Hund "weiß", daß er etwas nicht darf, dann tut er es auch nicht.

Ich mag es nicht, wenn gesagt wird "Er weiß genau, daß er das nicht darf, ABER...". Er weiß es eben nicht.

Wohnst Du mit Deiner Mutter in einer Wohnung/einem Haus? Oder lebt Ihr getrennt und Du betreust die Hunde hin und wieder? Das hab ich noch nicht verstanden.

Wenn ein Hund auf's Bett darf, ist es schwer für ihn zu verstehen, daß er es woanders nicht soll. Man kann ihm das sicher beibringen, aber einfach ist es nicht. Ich hab auch hin und wieder Besuchshunde hier, die zu Haus ins Bett dürfen. Die hüpfen hier natürlich auch auf's Bett. Ich hab damit kein Problem, weil Ronja es ja auch darf.

Und noch was...:

Hunde pinkeln nicht aus Trotz oder Protest.

Manche pinkeln aus Verunsicherung, manche aus Angst (submissive Geste), wieder andere markieren.

Ich könnte mir vorstellen, daß zumindest der ältere Rüde markiert. Er wird des Bettes verwiesen, darf es also nicht als Liegeplatz beanspruchen, dann wird's eben markiert.

Wie sah denn die "nicht gerade sanfte" Behandlung des Vorbesitzers aus?

Und wie reagiert Ihr, wenn der Hund etwas "falsch" macht?

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallöchen!

Ich denke schon, dass Hunde in gewisser Weise ein Gewissen haben,
aber darum gehts ja nun auch nicht.

Beigebracht, dass er nicht auf mein Bett darf, das haben wir ihm von Anfang an. Er hat es nun auch 1 Jahr nicht gemacht. Es gab auch keine Ausnahmen wie "ach komm jetzt darfst du". Ich habe das immer konsequent durchgezogen. Und das er weiß, dass er es nicht darf merkt man an seinem Verhalten. Sobald man sich ihm nähert, spingt er sofort vom Bett runter. Er reagiert nur nicht auf 'nein' oder 'runter' oder sonstige Worte.

Ich wohne bei meiner Mutter mit im Haus, d.h. wenn sie arbeiten ist, dann sind die Hunde bei mir und andersrum. Theo schläft bei meiner Mutter und Felix bei mir. Theo darf bei ihr ins Bett und Felix schläft halt in seinem Körbchen. Das funktioniert auch gut. Nur tagsüber passiert dann die Pinkelei.

Ich glaube auch, dass Theo markiert, aber die Frage ist wie man das aus ihm raus bekommt. Ich habe keine Lust mehr ständig mein Bett zu beziehen etc. ;)
Bei dem Kleinen habe ich nun festgestellt, dass er pinkelt, wenn er nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er gerne hätte.
Gestern war dafür ein gutes Beispiel. Ich war arbeiten und meine Mutter hat den Haushalt gemacht. Felix wollte mit ihr spielen, aber sie hat sich nicht drauf eingelassen. Er wird dann sehr aufdringlich und dann hat sie halt bestimmend 'nein' gesagt. Dann ist er mit Anlauf in Theos Körbchen gespungen und hat gepinkelt. OBWOHL er 5 Minuten vorher noch draußen war und auch gepinkelt hat.

Beide Hunde machen keinen unsicheren oder ängstlichen Eindruck. Der Kleine markiert auch noch nicht. Was dieses Verhalten soll, kann sich keiner erklären. Vor allem weil es erst seit kurzem so ist.

Der Vorbesitzer von Theo hat ihn erstens im Keller gehalten und er hat auch vor Gewalt keinen Halt gemacht. Theo war sehr sehr ängstlich als er zu uns kam. Er hatte vor alles und jedem Angst. Durch die Welpenschule und viel Übung hat sich das ziemlich gelegt. Er ist immer noch sehr scheu was fremde Menschen (gerade Männer) angeht. Vor meinem kleinen Bruder (der auch bei uns wohnt) haut er sofort ab und versteckt sich. Da der aber so gut wie nie da ist, passiert das nicht so oft. Hatten deswegen schon Hundetrainer hier, aber irgendwie waren die alle nichts (um es mal nett auszudrücken ;) ).

Wenn die Hunde etwas falsch machen, dann reagieren wir mit einem kosequenten 'nein' und zwar direkt, damit sie wissen was sie falsch gemacht haben. Das funktioniert sehr gut. Damit hat man ihnen schon vieles abgewöhnt.
 
Hallo,

Felix ist ja noch ein junger Hund und sicher noch nicht lang bei Euch, richtig?

Kann es sein, daß Theo jetzt langsam zeigt, daß er etwas Streß mit dem "Neuen" hat? Es sind beides Rüden und beide wollen natürlich ihre Ressourcen sichern, z.B. Liegeplätze.

Daß der Kleine ins Körbchen pullert, wenn er Zurückweisung erfährt, ist in meinen Augen Frust und Übersprungshandlung.

Theo's Vorgeschichte macht mich traurig, ehrlich. Auch, daß Du beschreibst, wie ängstlich er anfangs war. Eventuell kann er mit Veränderungen nicht gut umgehen. Altes Verhalten und frühere Erfahrungen kommen hoch bei ihm.

Springt er rauf auf's Bett und pullert, wenn Du ihn dann erwischst? Oder springt er quasi zum Pullern rauf? Also liegt er bereits auf dem Bett und hinterläßt eine Marke bevor er sich trollt?

Ich hatte hier mal so einen Besuchshund...die hat uns quer über's Bett incl. Kopfkissen markiert. Boah, war ich sauer. Der Bekannte von uns darf sie nun nicht mehr mitbringen. War nicht das erste Mal, aber eben das erste Mal auf dem Bett. Da war auch meine Geduld vorbei.

Ich sehe bei Euch da vielleicht einen Zusammenhang mit dem Einzug des jungen Hundes. Seit wann ist das denn so schlimm geworden?

Wenn der kleine noch nicht zuverlässig stubenrein ist (war), animiert das Theo wohl eher zum Markieren. Ist schließlich (aus seiner Sicht) seine Höhle.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Guten Abend :)

Felix wird jetzt bald 6 Monate und ist damit 3 Monate bei uns.
Also noch nicht so lange.

Klar, dass es für Theo im Moment etwas stressig ist, da der Kleine natürlich noch total auf Draht ist. Aber Theo hat schon vorher mit der Pinkelei angefangen. Es kann natürlich sein, dass es dadurch noch verstärkt wurde.
Aber wir holen uns nun Hilfe. Nächste Woche Freitag kommt eine Hundetrainerin vorbei und die möchte sich das alles mal angucken. Kann ja nicht schaden und wer weiß was man unbewusst so für Fehler macht.


Theos Vorgeschichte ist wirklich nicht sehr schön, aber wir haben schon vieles in den Griff bekommen. Wir haben mit solchen Hunden Erfahrung. Unsere Hündin, die wir vorher hatten, wurde als Welpe (ca. mit 4 Wochen) auf der Autobahn ausgesetzt. Man hatte ihr den Schwanz und die Ohren kopiert und ist sie anscheind nicht los geworden und dann hatten die Leute gehofft, dass sie auf der Autobahn überfahren wird. Mein Vater, der bei der Autobahnpolizei ist, hat sie dann mit zur Wache genommen und so landete sie dann bei uns.

Ich habe bis jetzt Theo nur einmal direkt beim Pinkeln aufs Bett erwischt. Und so wie es aussah ist er zum Pinkeln aufs Bett gesprungen. Als ich ihn dann erwischt habe und gemeckert habe, ist er vom Bett gesprungen und abgehauen.

Das mit dem Pinkeln hält uns auch teilweise davon ab die Hunde mitzunehmen, wenn wir eingeladen sind oder so. Wir haben es jetzt ein paar mal gemacht und Theo blieb trocken, aber der Kleine natürlich nicht. Nächste Woche werden wir aber mal zum Tierarzt fahren und die Hahnwege des Kleinen kontrollieren lassen, damit wir ihm nicht unrecht tun. Wenn da etwas wäre, dann würde das aber natürlich nicht die Pinkelei aufs Bett rechtfertigen, aber man hat eine andere Basis an der man arbeiten muss.

Ich hoffe, dass die Trainerin einem helfen kann bzw, Tipps geben kann wie man das alles in den Griff bekommt. Weil wenn das schlimmer wird, dann dürfen wir demnächst auch nirgendwo mehr zu Besuch hin ;)

Liebe Grüße
 
Hallo,

Trainer find ich ne gute Idee. Man kann das von hier ja eher schlecht beurteilen, wenn man nicht sieht, wie die Hunde z.B. miteinander umgehen.

Ich find's großartig, daß Ihr Euch so viele Gedanken über die Hunde macht und auch "solchen" eine Chance gebt.

Theo hat es sicher verdient...aber Mitleid hilft ihm mal gar nicht, sich zu orientieren und sicherer zu werden.

Wer weiß, wo versteckte Fehler liegen...berichte bitte weiter...auch welche Einschätzung die Trainerin hat. Mich würde es interessieren.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



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