Kira´s Entwicklung im vergangenen Jahr

Erster Hund
Eika (DSH) (wurde 13)
Zweiter Hund
Kira (DSH) (*24.03.2005)
Als ich Kira übernommen habe (Kira war die ersten Jahre auf einem Schrottplatz und anschließend in einer überforderten Familie), hatten wir eine Reihe von Problemen.

1.Menschen:
Alle Menschen wurden verbellt vor allem in der Nähe des Hauses und des Autos, aber auch bei Menschenansammlungen oder in Geschäften oder wenn jemand uns angesprochen hat (mich oder den Hund). Manchmal hat es auch gereicht, dass eine einzelne Person an uns vorbei gegangen ist… das ganze war tagesformabhängig mal schlimmer, mal weniger schlimm, aber immer schlimm.

2.Leinenterror:
An der Leine wurden grundsätzlich alle Hunde verbellt – sie steigerte sich mit jedem Bellen mehr in das Verbellen hinein und war kaum noch ansprechbar. Die Vorbesitzer mieden letztlich Hundebegegnungen und führten Kira nur noch am Stachelhalsband und Kurzführer aus.

3.Unsicherheit im Umgang mit anderen Hunden und Mobbing:
Kira war auch ohne Leine unsicher gegenüber anderen Hunden, Spielaufforderungen verstand sie nicht, lief in Gruppen immer distanziert von den anderen Hunden und war angespannt, Wenn sich ein Hund näherte, dann verbellte sie die Hunde, wobei dies vom Hund und der Größe abhing. Kleine Hunde stellten weniger Probleme dar.
Bei Hunden die sich direkt unterworfen haben, jagte sie ständig nach und mobbte diese regelrecht.

4.Reizarm und dadurch unter Dauerstrom:
Kira wurde offensichtlich in den ersten Jahren so reizarm gehalten, dass alles Mögliche bei ihr Stress auslöste…Gassi gehen -> positiver Stress (fiepsen, speicheln, aufgedreht), Auto fahren -> positiver Stress (fiepsen, speicheln, aufgedreht, teilweise bellen), Spielzeug -> total fixiert, konnte sich dann auf nichts anderes mehr konzentrieren…
Beim Gassi gehen hat sie teilweise „vergessen“ sich zu lösen vor lauter Aufregung. Eine Holzbrücke wollte sie nicht überqueren, weil diese ihr Angst machte.

5.Klingelterror:
Sobald es geklingelt hatte, hat Kira gebellt, kaum zu beruhigen, erst wenn sie den Besuch „gecheckt“ hatte, gab sie vielleicht Ruhe, sofern der Besuch ihr gepasst hatte, manchmal wurde dieser auch dann hier noch verbellt oder gar „gestellt“.

6.Terror beim Tierarzt:
Hierzu hab ich schon mal ein gesondertes Thema eröffnet. Übelster Terror, geht soweit, dass ich auch davon ausgehe, dass sie beißen würde, TA-Besuch nur mit Maulkorb möglich. Je nach Untersuchung nur mit Narkose möglich.

Aktuell sieht es nun so aus:
Zu 1. Menschen:
Menschen werden nicht mehr verbellt, Menschenansammlungen stellen auch kaum noch ein Problem dar, hier sind wir zwar noch am üben, aber es wird – aber man merkt schon, dass sie dann noch immer angespannt ist. Ausnahme ist leider noch immer ab und an, wenn mein Freund mit ihr raus geht – das liegt jedoch an mir – habe meinen Freund noch nicht gut genug erzogen.

Zu 2. Leinenterror:
Hier liegen wir schätzungsweise bei 80% Erfolg. Also bei ca. 80% der Hundebegegnungen an der Leine schaffen wir es mittlerweile tonlos vorbei zu kommen. Je nach Hund und je nach Abstand zu dem Hund packen wir es noch nicht – die Anspannung ist dann noch zu hoch und der Stress muss dann irgendwo hin, allerdings ist sie mittlerweile so ansprechbar, dass es sich nicht steigert, sondern dann auch gleich beruhigen lässt und mit etwas UO der Spaziergang weitergehen kann.

Zu 3.Unsicherheit/Mobbing:
Bei ganz fremden Hunden ist Kira noch immer erst mal unsicher, dies legt sich nun aber recht schnell. Richtig spielen tut sie noch immer wenig mit anderen Hunden, aber so ab und zu kommen erst Ansätze, vor allem mit kleineren Hunden. Bin mir hier nicht ganz sicher ob dies nicht vielleicht sogar mit Schmerzen durch Spondylose und HD zusammenhängt, vielleicht ist es ihr dann mit den Großen unangenehm…
Mobbing ist vom Tisch, mittlerweile lässt sie sich sofort abrufen – aus jedem „Jagdspiel“ heraus und sie lässt die unterwürfigen Hunde nach kurzem ermahnen einfach in Ruhe.

Zu 4.Dauerstress:
Kira hat mittlerweile vieles kennengelernt und das merkt man einfach, es gibt kaum noch etwas was sie wirklich verunsichert und sie ist auch nicht mehr wegen allem und jedem gleich aus dem Häuschen. Gassi gehen geht nun stressfrei von statten auch das Halsband anlegen und rausgehen an sich, Auto fahren klappt nun ach ohne Stress – auch die Fahrt nach Belgien in den Urlaub war vollkommen entspannt. Ich denke zum einen weiß sie einfach, dass raus gehen keine einmaligen Vergnügen sind und auch das Autofahren nicht zwingend immer nur Action für Kira bedeutet.

Zu 5.Klingelterror:
Zwischendurch geht mal noch der „Gaul“ mit ihr durch und sie verfällt in ihr altes Muster, sie weiß aber nun das nichts passiert bevor sie nicht ruhig auf ihrem Platz ist. Begrüßung ist ebenfalls erst erlaubt, wenn Frauchen damit fertig ist, dass klappt eigentlich recht gut.

Zu 6.Tierarztterror:
Das Problem besteht noch gleichermaßen…da ich mich aber aktuell ausgiebig mit den anderen Problemen beschäftigt hatte, hab ich dies auch immer nur am Rande trainiert…vorm TA ist sie zwar mittlerweile etwas ruhiger, aber dort ist alles vorbei.
Ich weiß nicht, ob dies jemals in den Griff zu bekommen ist, aber wenn alles andere weiter so gut voran geht, dann können wir sicher auch gezielter an dieses Problem gehen.

P.s.:
Zwischenzeitlich hatte ich eine Verhaltenstherapeutin kontaktiert und war im Endeffekt eigentlich enttäuscht…zwar war nicht alles schlecht was sie sagte, aber meiner Meinung nach war sie leider zu unerfahren und nachdem ich mehrmals mit ihr uneinig war, habe ich das ganze abgebrochen und mit Unterstützung von sehr hundeerfahrenen Bekannten, Ratschlägen von unserer ehemaligen HuSchu-Trainerin (Eika´s Zeiten) (Trainerin dort hatte leider derz. kaum Zeit für Einzelstunden, Gruppe war zu Beginn noch nicht zielführend für uns) und viel Geduld und Konsequenz, das erreicht, was wir bis jetzt erreicht haben. Ab dem nächsten Jahr werden wir uns dann wohl wieder in der HuSchu anmelden – also dann in der Gruppe!!!
 
Hey klasse:zustimmung2:

ich freue mich das ihr Fortschritte macht. Schrit für schritt besser. Ich drücke euch beiden die Daumen das es weiterhin besser wird.

Genauso auch in der Hunderschule mit Gruppe.

ich bin gespannt und würde mich freuen noch mehr von so etwas zu lesen.

Man merkt das sie es jetzt besser hat. Da sie ja bei gute fortschritte macht. Im vergleich zu dem wie zu dir kam.

lg
 
Hey Melanie!
Danke für den Bericht! Ich war schon echt gespannt drauf, vor allen Dingen auch, weil da ja doch einige Parallelen zu Luna sind (wobei Kira definitiv doch nochmal nen ganzen Tick heftiger ist!)! Ihr habt ja doch ne Menge geschafft in der Zeit, in der du nicht hier aktiv warst!
Mich interessierte auch das Thema Verhaltenstherapie - echt schade, dass das doch nicht so geklappt hat. Man setzt ja schon einige Erwartungen in sowas und hofft darauf Hilfe zu bekommen...
 
Mich interessierte auch das Thema Verhaltenstherapie - echt schade, dass das doch nicht so geklappt hat. Man setzt ja schon einige Erwartungen in sowas und hofft darauf Hilfe zu bekommen...

Hey Liz,

ja, hatte auch einiges drauf gesetzt, hab ja auch einiges für den Beginn der Veraltenstherapie gezahlt, hätte ich nicht gemacht, wenn ich nicht drauf gehofft hätte...
Problem ist hier bei uns, dass es nicht viel Auswahl im Bereich der Verhaltenstherapie gibt und die Therapeutin bei der ich war, hatte ich auf Empfehlung unseres TA kontaktiert.
Die erste Einschätzung von Kira ihrerseits basierte auf 5 Minuten Kira live in ihrer Praxis, alles weitere basierte auf meinen Angaben.
Das erste mal rasselten wir dadurch beim Thema Maulkorb aneinander...einig waren wir uns, dass Kira an den Maulkorb gewöhnt werden muss, damit dieser keinen Stress auslöst - sie war der Meinung Kira muss bei jedem Menschenkontakt Maulkorb tragen - alles andere sei Verantwortungslos - sie hat sie aber nur in ihrer Praxis erlebt und ich fand es dann nicht sehr gut mich als Verantwortungslos bezeichnen zu lassen und sagte ihr auch, dass sie dies meiner Meinung nach nur beurteilen könne, wenn sie Kira auch in anderen Situationen als einer Praxis sehen würde.
Der nächste Punkt war der, das sie mir verschiedene Übungen gegeben hatte, teilweise sehr gut, jedoch sehr einseitig, so dass wir verschiedene Übungen in kürzester Zeit erfolgreich umsetzen konnten, andere wie z.B. im Bereich Leinenterror waren absolut erfolglos, Alternativen hat sie mir keine angeboten, so etwas macht mich immer sehr skeptisch, weil ich der Meinung bin und bleibe, dass es nicht DIE Erziehungsmethode gibt und das man als Trainer sich auf den Hund einstellen muss. Die nächsten Punkten waren die, dass sie ständig auf Medikamente zurückgreifen wollte...für die Schilddrüse, obwohl Kira´s Schilddrüsenwerte nach nochmaligem erneuten Test keinerlei Grund dafür gab. Dann hab ich leider zu oft gemerkt, dass sie Angst vor Kira hat, des Weiteren hatte sie selbst kaum Besserungschancen gesehen...somit war dann irgendwann mein Maß voll und war mir sicher, dass uns die Verhaltenstherapie so nicht wirklich weiterbringen kann.
Aber es war eine Erfahrung und ich hab auch daraus wieder verschiedenes gelernt...z.B. beim nächsten mal gleich auf meinen Bauch zu hören...

Wie läuft es denn mittlerweile mit Luna?
 
Naja, das war dann ja wirklich ziemlich für die Katz... Und Medis geben für etwas, was Kira nicht hat? Sehr seltsam... Als ihr die Therapie begonnen hattet hattest du schonmal geschrieben, dass die Therapeutin keine großen Erfolgschancen für Kira gesehen hat. Ich hatte glaube ich auch damals schon geschrieben, dass ich das für absoluten Schwachsinn halte. Meiner Meinung nach kann man bei so gut wie jedem Hund (oder Tier) Verhalten doch zumindest abschwächen, und auch das ist dann ja schon ein Erfolg und ein Gewinn an Lebensqualität.

Sich den Hund nicht in live anschauen, das kenn ich irgendwo her... :rolleyes:
Deswegen bin ich zur Zeit auch sehr unzufrieden... Aber wenn sie sogar Angst vor Kira hatte war das ja alles andere als ne gute Basis.

Mit Luna läuft's eigentlich ganz gut. Vieles hat sich schon ne ganze Ecke gebessert. Besuch ist eigentlich kein Thema mehr (oder sagen wir wir haben es gut unter Kontrolle), Leute draußen auch so gut wie gar nicht mehr, Hundebegegnungen... naja, das lässt noch etwas zu wünschen übrig, aber zumindest beißt sie mir dabei nicht mehr in die Beine :zwinkern2: und bei den Pferden müssen wir zwar auch noch ne Menge üben (und ich muss mich vor allem in Geduld üben), aber im Gegensatz zu unseren Anfängen klappt das auch schon ganz passabel...
Irgendwie hatten wir jetzt mal so nen Hänger, da hatte ich das Gefühl es tut sich einfach nichts mehr, aber ich glaube das kleine Tief haben wir schon überwunden. Gehört wohl auch dazu...
 
Irgendwie hatten wir jetzt mal so nen Hänger, da hatte ich das Gefühl es tut sich einfach nichts mehr, aber ich glaube das kleine Tief haben wir schon überwunden. Gehört wohl auch dazu...

Ja, es gehört dazu...
bei mir und Kira gab es riesen Fortschritte im Urlaub in Belgien dieses Jahr...lag sicher auch mit an mir (Urlaub, wesentlich entspannter, ...), aber auch an den anderen Menschen dort und dem dortigen Umgang mit Hunden, die sind soooo viel Hundefreundlicher!!!
Als wir zurück waren...kam dann auch erst mal wieder ein Rückschritt...und Kira hört und liest immer wenn ich was positves über sie sage/schreibe...dann gibt es grundsätzlich immer nen Rückschritt :zwinkern2:...naja, aber das liegt wohl mehr an mir als an ihr...

Freut mich aber, dass ihr mittlerweile so schöne Fortschritte gemacht hattet, bei den Problemen, die du mit Luna und ich mit Kira hatte, ist es eben nicht in küzester Zeit erledigt, ...aber wenn man ja selbst die Fortschritte sieht, dann ist es doch sehr ermutigend, gell!?

Mit der Verhaltenstherapeutin hast du recht, dass sagte sie gleich nach dem 1.Gespräch, damals dachte ich noch - ok, ist für sie ja nur gut, entweder sie kann anschließend sagen, sie hat nen kaum therapierbaren Hund therapiert oder sie kann sagen, dass es eh kaum Chancen gab...aber dann kamen eben die oben erwähnten anderen Faktoren hinzu...tja und irgendwann hab ich dann die Hoffnung aufgegeben...was die Therapeutin anging, nicht im Bezug auf Kira :).
 
Find ich super, dass du deiner Süßen die Chance gibst und nicht aufgegeben hast! Respekt! Mit Patty hatte ich ähnliche Probleme, nicht ganz so heftig, da sie mit 12 Wochen zu mir kam. Allerdings nur eine Scheune kannte ohne jeglichen Kontakt. Denke, wenn sie länger dort gewesen wäre, wäre es schlimmer gewesen.
Freu mich für dich und deine Hündin und wünsche euch weiterhin viel Erfolg!:happy:
 
Danke PatPat, ich freu mich auch sehr, dass es mittlerweile so ist wie es ist!!!
Und auch schön, dass Patty es mittlerweile gut getroffen hat :zustimmung2:.
 
Herzlichen Glückwunsch, das hört sich ja wirklich toll an! Darf ich mal fragen, was du gegen das Verbellen von Menschen getan hast? Dieses Problem haben wir nämlich auch. Bis gestern war ich der Meinung, es ist schon viiiiiel besser geworden, aber dann kam eben gestern ...:traurig8:
 
Danke :zustimmung2:
Find es immer super, wenn sich jemand mit dem Hund so auseinander setzt! Wünsch dir auf jedem Fall noch Erfolg mit dem Tierarzt Problem. Das hatte ich noch nie, immerhin etwas, was bei Patty klappte, sie geht freiwillig rein, gibt ja auch ganz tolle Frolic dort :happy:
 



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