Hund aggressiv gegenüber Artgenossen

Mein Hund (Havaneser) rastet aus, wenn er auf fremde Hunde trifft. Bevor er zu uns kam war er im Ausland in einer Zucht, wo er ständig auf engem Raum eingesperrt war und kam von dort in eine Tötungsstation. Als er zu uns kam muss er 3-4 Jahre alt gewesen sein. Anfangs hatte er kein Problem mit anderen Hunden. Wir gingen mit ihm in eine Hundeschule, was sich als sehr großer Fehler herausstellte. Nach einigen Einzelstunden steckte die Trainerin ihn in eine größere Gruppe. Wenn die Hunde ihn beschnüffelten, fletschte er die Zähne, blieb aber ruhig. Von manchen Hunden wurde er regelrecht bedrängt. Die sog. Trainerin meinte "lass ihn das selber regeln. Bla, bla, bla..." Auf einmal fing er an immer zu bellen und sich furchtbar aufzuregen, wenn er auf einen anderen Hund traf. Er ist dann nicht mehr zu beruhigen, selbst wenn der andere Hund schon nicht mehr in Sichtweite ist. Ich glaube, er würde auch raufen, wenn man ihn loslässt. Das ist bereits passiert, als er von einem Yorkshire bedrängt wurde und ganz am Anfang, als er zu uns kam von einem anderen Havaneser, der mit ihm aus der Tötungsstation gerettet worden ist. In der Hundeschule geriet er mit dem Schäferhund der Besitzerin in die Haare. Mittlerweile können wir nicht mehr Gassigehen, wo viele Hunde sind oder auch nur ein einziger anderer Hund ist. Ich glaube, dass er Angst hat, wieder bedrängt zu werden. Dazu kommt, dass er auch schon schwerhörig ist, d.h. man kann auch nicht mehr verbal mit ihm kommunizieren. Mit dem Nachbarshund (wir haben keinen Gartenzaun zwischen uns) versteht er sich. Den hat er vor der ganzen Sache noch kennengelernt.

Ich habe langsam keine Ideen mehr, wie man das wieder hinbekommen kann. Wir haben alles probiert und meiden schon Wege, wo man andere Hunde trifft oder gehen erst spät Gassi, weil er wirklich nicht zu bremsen ist.

Wenn jemand einen heißen Tipp für mich hat wäre ich sehr dankbar.
 
Von manchen Hunden wurde er regelrecht bedrängt. Die sog. Trainerin meinte "lass ihn das selber regeln. Bla, bla, bla..."
In der Hundeschule geriet er mit dem Schäferhund der Besitzerin in die Haare.

Ihr habt den Hund mehrmals im Stich gelassen.
Wie soll der Hund wieder Vertrauen bekommen?
Das kann ein langer Weg werden, bis er wieder vertraut und ohne Hilfe werdet ihr das nicht hinbekommen.
Aber einen Hundetrainer mag ich auch nicht empfehlen, weil es offenbar nur unfähige Hundeschulen gibt.
 
Ihr habt den Hund mehrmals im Stich gelassen.
Wie soll der Hund wieder Vertrauen bekommen?
Das kann ein langer Weg werden, bis er wieder vertraut und ohne Hilfe werdet ihr das nicht hinbekommen.
Aber einen Hundetrainer mag ich auch nicht empfehlen, weil es offenbar nur unfähige Hundeschulen gibt.

Ja, genau das, ist das Problem. Leider war es schon zu spät, als ich da durchgestiegen bin. Ich habe mich einfach einlullen lassen. Man denkt ja ein "Profi" weiß schon was er macht und verlässt sich darauf. Gegenüber Hundetrainern bin ich jetzt skeptisch und habe auch Angst, dass der nächste vielleicht wieder nur herumdoktort und die Situation verschlimmert..
 
Was mir bei einem meiner Hunde der keine größeren intakten Rüden mag sehr gut hilft ist Abstand zum anderen Hund.

Ich gucke wie sich der andere Hundehalter verhält. Bei Begegnungen auf Feldwegen bei denen der andere Hundehalter seinen Hund anleint und auf eine Feldwegseite ausweicht weiche ich auf die andere Seite aus und jeder Hundehalter hat seinen Hund an der abgewandten Seite.

Bei Hundehalter die anleinen aber dem Hund die Leinenlänge lassen und mitten auf dem Feldweg laufen weiche ich aufs Feld aus. Bei freilaufenden Hunden bei denen nicht klar ist ob sie abrufbar sind drehe ich um und gehe einen anderen Weg.

Ja, das ist alles "nur" Management aber hier hat schon seit Monaten kein Hund mehr gepöbelt selbst wenn wir angepöbelt werden.

Ich würde also dafür sorgen, dass dein Hund den Abstand zum anderen Hund hat den er braucht und konsequent alle „Tut Nixe“ blocken. Nach meiner Erfahrung reicht es ein paar Schritte auf den Fremdhund zuzugehen und entschlossen „hau ab“ (o.ä.) zu sagen. Oder nimm dir einen leeren Honigspender mit Wasser mit. Damit vertreibe ich etwas härtnäckigere „der will doch nur spielen“-Hunde. Du musst dir aber ein dickes Fell anschaffen denn es wird auf Unverständnis stoßen, dass dein Hund keinen Kontakt möchte.

Und deine eigene Einstellung macht viel aus. Ich gehe immer mit dem Gedanken, dass heute kein Hund meine Hunde belästigen wird aus dem Haus.

Ich denke, dass dein Hund dir dann auch irgendwann wieder vertrauen wird wenn er die Erfahrung macht, dass du alle Hunde blockst und er nur die Kontakte hat die er möchte.
 
Gegenüber Hundetrainern bin ich jetzt skeptisch und habe auch Angst
Schwierige Situation, ich weiß, warum ich in keine Hundeschule gehe.
Was Ihr braucht ist auch keine Hundeschule, sondern eher Hundepsychologen. Halte ich zwar auch nix von, aber wenn man alleine nicht mehr weiter kommt, würde ich es versuchen.
Vllt. wäre es eine Idee, wenn der Nachbarshund, mit dem er sich versteht, mitkommt zum Gassi gehen. Vorausgesetzt dieser ist gut sozialisiert, dann könnte es Deinem vllt. Sicherheit geben.
 
Naja, das arme Vieh wird das alles nicht kennen. Wenn er wirklich eng eingesperrt war und dann mit 4 Jahren schon entsorgt werden sollte, hatte er wohl bis dato ein sche...... Leben.
Wie wäre es, wenn du mit dem Nachbarshund, mit dem er sich ja verträgt, gemeinsam spazieren gehst? Wenn dieser Hund relativ umweltsicher ist, kann sich deiner das abgucken. Bei vielen Hunden klappt das ganz gut.

P.S. Ich les gerade, dass er mittlerweile schwerhörig ist? Wie lange habt ihr ihn denn schon? Wie lange besteht das Problem?
 
Schwierige Situation, ich weiß, warum ich in keine Hundeschule gehe.
Was Ihr braucht ist auch keine Hundeschule, sondern eher Hundepsychologen. Halte ich zwar auch nix von, aber wenn man alleine nicht mehr weiter kommt, würde ich es versuchen.
Vllt. wäre es eine Idee, wenn der Nachbarshund, mit dem er sich versteht, mitkommt zum Gassi gehen. Vorausgesetzt dieser ist gut sozialisiert, dann könnte es Deinem vllt. Sicherheit geben.

Die Idee mit dem Nachbarshund hatte ich auch, kann ihm bestimmt helfen.


Hatte heute eine Bekanntschaft mit einem Kleinen Hund auf der Spielwiese, der Besitzer ließ ihn anfangs nicht mal von der Leine mit den Worten „der hat Angst“ und „schlechte Erfahrung“. Um auf den Punkt zu kommen: ich hab Bucky in einiger Entfernung ablegen lassen bis der andere Hund aufgehört hat ihn zu verbellen und sich angenähert hat und meinen beschnupperte. Lief gut, da Buck ruhig liegenblieb und danach auch ganz entspannt wieder weggegangen ist. 30 Minuten später haben die 2 zusammen getollt.
Dein Hund ist vielleicht ein extremerer Fall, aber wenn die Möglichkeit besteht, ih so einen ruhigen Hund ohne Leine kennenlernen zu lassen, würde ich es eventuell mal ausprobieren.
 
Abstand ist wichtig. Soweit, wie der Hund es ertragen kann, ohne auszurasten. Alternativverhalten aufbauen (erstmal in ruhiger Umgebung ohne Ablenkung). Er kann bspw. sitzen und gucken und merken, das nichts passiert. Und jedes ruhige Verhalten üppig belohnen.

Kann ein langer Weg sein, so ein Verhalten umzuleiten.

Schwerhörigkeit erschwert die Dinge. Aber man kann Hunde auch gut auf Handzeichen trainieren.
 



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