"Hierher!" "ja, gleich..." -Wann loben/bestrafen?

Guten Abend,

ich stelle hier mal meine erste Frage. :)
ca. 3x pro Woche gehe ich mit einem Hund gassi. Er ist ein Hütehund-Mischling und schon erwachsen.
An der Straße habe ich ihn so gut wie immer an der Leine, genauso wie auf freiem Feld. Auf Wald- und Fußgängerwegen lasse ich ihn i.d.R. ohne Leine laufen, seit dass Abrufen recht gut klappt.
Er geht (meistens) gut bei Fuß an der Leine, wenn er zieht, bleibe ich stehen und/oder gehe eine Schritte zurück, danach klappt es immer gut. Wenn ich ihn ableine läuft es so: ich lass ihn bei Fuß gehen (Kommando: hier.), Leine ihn dann ab, lasse ihn auf Kommando weiterhin bei Fuß gehen, wenn das einige Meter gut klappt, gibt es das (ruhige) Kommando "und los", für ihn das Zeichen, dass er nicht mehr bei mir gehen muss, sondern laufen und losschnüffeln darf. Ich rufe ihn dann zum Üben öfter mal zu mir (hierher!), wenn er da ist, wird er gelobt und es gibt Lekerlie und/oder Ohrenkraulen. Klappt meistens ganz gut, nur nicht immer. :frech3: Situationen, in denen das Abrufen nicht sofort klappt sind eigentlich zwei: es gibt was superinteressantes zu schnüffeln. Oder er läuft los, weil er einen anderen Hund/Eichhörnchen/Rabe/Katze sieht und dahin will. Es ist nicht so, dass ich ihn in diesen Situationen nie abrufen kann, 50:50 -Chance. :denken3: "Irgendwann" kommt er eigentlich immer.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Wenn ich ihn rufe, er aber nicht sofort kommt, sondern erstmal in Ruhe weiter schnüffelt oder dem Eichhörnchen/Hund hinterherläuft, dann aber doch "irgendwann" zu mir kommt, was tu ich dann? Wenn er sofort kommt, lobe ich immer. Wenn er nun aber erst nach einer Weile kommt, lobe ich dann trotzdem, sobald er da ist? Wie oft soll ich rufen, wenn er nicht (oder erstmal nur durch stehenbleiben, statt weiterlaufen) reagiert? Motivierend rufen oder schon ernst und "böse"? Was immer hilft, wenn er nicht kommen will, ist umdrehen und in die andere Richtung gehen, da kommt er nach kurzem Überlegen angefetzt.

Freue mich über Hilfe und Tipps. :)
 
Also erstmal könntest/solltest du mit einer Schleppleine trainieren. Ich glaub Besitzer von kleinen Hunden gefällt es nicht so wenn ein ausgewachsener Hütehund Mischling auf sie zugelaufen kommt der nicht abrufbar ist.

Zweitens das umdrehen und in eine andere Richtung laufen ist schon mal ein guter Ansatz.

Wenn er erst nach einer Weile kommt würde ich ihn nicht loben,denn er weiss vermutlich gar nicht mehr warum er gelobt wird bwz. er merkt das es nicht schlimm ist nicht direkt zu kommen. Ich würde höchstens zweimal rufen wenn er dann nicht kommt hingehen und anleinen bzw. mit der Schlepp zu dir ziehen.

Wenn er irgendwo schnüffelt und nicht kommen will hingehen und die Stelle wo er grad schnüffelt für dich beanspruchen also vor ihn stellen das er dort nicht mehr schnüffeln kann dann anleinen und weitergehen.

Also loben immer nur wenn er direkt zu dir kommt.
 
Einen Hund, der nur zu 50 % abrufbar ist solltest du nicht ableinen. Der wäre bei mir an der Schlepp bis er zu 90 % abrufbar ist.

Ich lobe und belohne meine Hunde wenn sie beim ersten Rufen kommen, wenn sie erst kommen wenn sie mit schnüffeln fertig sind bzw. stehenbleiben lobe ich nicht. Ich bin aber immer freundlich, motivierend und strafe nie. Wenn sich ein Hund festschnüffelt gehe ich einen Schritt auf meine Hunde zu und sage "ey". Ich störe sie also beim schnüffeln. Dann bin ich aber wieder freundlich, motivierend.

Wenn der Hund Eichhörnchen oder anderen Hunden hinterherläuft ist er noch nicht soweit, das du ihn ableinen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten morgen und vielen Dank für eure Antworten.

Ich habe mich mit der 50:50 Chance doof ausgedrückt, entschuldigt... Also in normalen Situationen (er läuft frei auf der Wiese/dem Füßgängerweg herum, ich gehe weiter und er bleibt zum Gras fressen/schnuppern stehen, wir begegnen einem anderen Hund für den er sich interessiert und bleibt bei diesem stehen/geht in dessen Laufrichtung weiter) kann ich ihn "immer" abrufen. Da kommt er auch so gut wie jedes mal beim ersten rufen völlig problemlos. Die Strecken, an denen ich ihn frei laufen lasse, sind für mich gut einsehbar (zu 3 Seiten eingezäunte Wiese, zu beiden Seiten eingezäunte Fußwege ohne Kurven). Ich leine ihn erst ab, wenn ich sehe, dass kein anderer Hund, der an der Leine geführt wird, auf dem Weg/der Wiese unterwegs ist. Für Fußgänger/Radfahrer/Kinder interessiert er sich überhaupt nicht, wenn die ihn nicht ansprechen. Kommt von weitem ein angeleinter Hund um die Ecke, kann ich ihn gut noch rechzeitig abrufen und an die Leine nehmen.
Mit der Schleppleine habe ich anfangs alles geübt. Angeleint kann ich ihn immer zu mir rufen (er weiß ja auch, wann die Schnur zu ende ist ;) ). Nur wenn das immer gut klappt, wann ist denn dann der Zeitpunkt, es auch ohne Leine zu üben? Ihm droht an den Wegen ja keine Gefahr, da es eingezäunt ist und Katzen/Eichhörnchen schlüpfen durch den Zaun durch oder springen rüber.

Wenn es an der Schleppleine so gut funktioniert und in den meisten Fällen auch ohne, habt ihr dann noch gute Tipps, wie ich das Abrufen noch besser üben kann? Katze und Hörnchen laufen uns auch wahnsinnig selten über den Weg, die stehen mir zum ständigen Üben "leider"nicht zur Verfügung. ;)

Das "Ey" wenn er sich festgeschnüffelt lenkt die Aufmerksam meistens gut auf mich, jedoch nicht immer. Ich werde es mal mit dem Dazwischenstellen versuchen, danke für den Tipp!

Viele Grüße :)
 
Ich hänge mich da auchmal rein...

Ich übe, wenn er andere Hunde sieht, eine Wildspur aufnimmt, an einem Mäuseloch schnüffelt und dann wie wild gräbt....
 
Wenn der Hund an der Schleppleine gut hört kannst du sie "ausschleichen" lassen indem du immer wieder ein kleines Stück anschneidest bis irgendwann nur noch ein kleines Stück am Hund hängt. Dann merkt er den Unterschied zwischen Schleppleine und offline nicht so.
 
Mein Hund ist zu 98% abrufbar und läuft trotzdem an der schleppe. Weil die restlichen 2% eben nicht klappen. Ich bin der Meinung ein Hund der ab und an nicht hört - kann ich nicht frei laufen lassen. Punkt. Schleppe dran und üben.
 
Danke, Wautzi, ich werde mal nach einer günstigen Schleppleine schauen und es so mal versuchen.

Hm... Bienelly, ich sehe das anders als du. :nachdenklich1: Ich meine, man kann weder bei einem Tier, noch einem Menschen sagen, dass er wirklich zu 100% abrufbar ist, in jeder Situation, in jedem Zustand. Ein "Restrisiko" bleibt immer, es ist ja ein Tier und kein Roboter. Ich finde, wenn der Hund in der Regel abrufbar ist, nicht beisst oder in anderer Weise agressiv und/oder aufdringlich gegenüber Menschen und anderen Hunden ist, darf er auch frei laufen, wo er andere durch´s reine Weglaufen gefährdet, z.B an der Straße. Ich möchte (m)einen Hund nicht nur an der (Schlepp)leine gassi führen, weil es eventuell möglich ist, dass er nicht auf mich hört, wenn er dies aber in der Regel tut... Wenn ich im Gelände reite und runterfalle kann mein Pferd auf die Straße in ein Auto laufen, mein Hund kann einen Rentner umlaufen, meine Freigängerkatze kann ein Meerschweinchen fressen oder ein Kind kratzen und mein Kind holt vielleicht ein Vogelbaby aus dem Nest, weil es niedlich ist... Alles Sachen, die ******e sind, aber durch ein Restrisiko passieren können. Trotzdem reite ich nicht nur in der Halle, sperre meine Katze ein, leine meinen Hund immer an und lasse mein Kind nicht alleine draußen spielen. Vielleicht ist der ein oder andere Vergleich weit hergeholt. :verlegen1: Aber kurz: NUR an der lene führen ist, finde ich, keine Option. -Sicher gibt es Hunde/Hund-Halter-Paare, bei denen das angebracht werde, aber ich meine jetzt einen normal erzogenen und händelbaren Hund.
Hoffe, ich hab mich nicht so ausgedrückt, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt. :winken3:

Für weitere Tipps, Ratschläge und Meinungen bin ich dankbar! :)
 
Ja ein Restrisiko bleibt immer. Aber du schreibst dass der Hund bei einigen Situationen nicht zuverlässig abrufbar ist. Also sind dir Situationen bekannt wo er nicht abrufbar ist. Das Restrisiko von dem ich schreibe sind die Situationen dem nicht vorhersehbar ist dass Hund nicht hört.
Darum schleppe dran und üben.
Und davon ab, mein Hund ist an der schleppe. Weil Tier Tier bleibt und 100% nie erreicht werden kann. Und mein Hund hört wirklich zuverlässig.
 
Eben weil das mit den 100% bei den Menschen auch nicht klappt:happy33:
Übe erst mit der Schleppleine und dann wenn die Zusammenarbeit zwischen Dir und dem Hund besser geworden ist kannst Du auch ableinen. Voraussetzung, es ist keine Straße in der Nähe.
Einen Hund nur an der Leine zu lassen finde ich schlimm, aber es gibt natürlich Hunde die Jagdtrieb haben und da ist die Leine ein muß.
 



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