Ich hatte sie eigentlich nur für ein paar Tage in Pflege. Sie war geschätzte 6-7 Monate alt. Als ich sie von dort mitnahm (war mit einer Bekannten, die einen Hund suchte, Hunde angucken... die Dame dort fragte, weil sie gerade überlaufen war, ob ich nicht Platz für ein paar Tage hätte), war sie abgemagert und einfach nur ein Häufchen elend. Sie ist sehr steif gegangen und hat auch gehumpelt. Hab mir halt gedacht, dass sie etwas aufgepäppelt gehört und das schon wieder wird.
In der Nacht fing sie dann das Wimmern an, (ich dachte erst, sie trauert jemandem nach, hat Angst oder ähnliches). Am nächsten Morgen konnte sie nicht mehr laufen, man konnte sie nicht anfassen, weil sie sofort regelrecht schrie vor Schmerz! Sowas hatte ich vorher noch nie von einem Hund in live gehört. Richtige helle grelle Schreie.
Also gleich Tiervermittlerin angerufen, dass ich mit dem Hund nun zum Tierarzt fahren werde. Da die Hündin weder laufen konnte, noch war es mir möglich, sie anzufassen, nahm ich einfach alle vier Ecken der Decke, auf der sie lag und trug sie als Bündel ins Auto. Die ganze Fahrt über Wimmern und immer mal wieder ein Schrei, wenn es uneben wurde.
Beim Tierarzt angekommen, war auch dieser erst ratlos. Er hatte einen Hund vor sich, der bei jeder Berührung schrie. Zuerst wurde sie geröngt und nach einer weiteren Untersuchung im Rahmen des Möglichen wurde Blut abgenommen. Allerdings war der Zustand der Hündin bereits so schlecht, dass sie die Zeit bis zum Ergebnis der Untersuchung nicht mehr überlebt hätte.
Der Tierarzt hatte zwar einen Verdacht, dass es sich wohl um eine MIttelmeerkrankheit und eben auch Hepatozoonose handeln könnte, schon der Symptome wegen und fing an, entrsprechend zu behandeln. Es war die einzige Möglichkeit, es gab nichts zu verlieren, alternativ hätte man sie sofort einschläfern müssen.
Die Schleimhäute waren nicht mehr hellrosa, sondern wirklich weiß.
Es gab in den nächsten Tagen eine Menge an Medikamenten und Spritzen, zum Glück erholte sich die Hündin wieder, es dauerte eine gute Woche, bis man mit ihr wieder ganz kurze Spaziergänge machen konnte. Also vor die Türe, Geschäft und wieder heim.
Was genau Sie an Medikamenten bekommen hat, weiß ich nicht mehr. Damals wusste ich noch nicht, dass sie bei mir bleibt :girllove: War ja nur ein Pflegehund für ein paar Tage und ich hatte noch meine alte Schäferhündin, die damals mein ein und alles war. Daher hatte ich dann nicht so genau nachgefragt und war nur froh, dass die Tierschutzorga sich einverstanden erklärte, zu versuchen, der Hündin zu helfen, obwohl es sehr teuer wurde und nicht fürs einschläfern war, obwohl es mehr als fraglich war, ob die Behandlung überhaupt anschlagen würde.