Bubuka
Gesperrt
Am 14. Tag ihrer Blutung sind wir beim Spazieren auf einen, laut Besitzer, 8 Monate alten kastrierten Rüden getroffen.
Nach 14 Tagen ist die Standhitze (die gefährlichen Tage) meistens schon vorbei. Es gibt natürlich auch Ausnahmen.
Hat sich die Hündin noch auffordernd angeboten?
Ich meinte kastrieren. Ja, den Unterschied kenne ich.
Bei dem Thema unterscheiden sich die Meinungen ja sehr. Gründe haben wir einige. Allerdings waren wir uns recht unsicher, ob wir es machen lassen sollen oder nicht. Sonst hätten wir es ja schon vor oder nach der ersten Läufigkeit machen lassen.
Wie ist denn deine Meinung dazu?
Es gibt zwar unterschiedliche Meinungen, aber die Faktenlage ist eindeutig.
Erstmal ist es verboten, einen gesunden Hund zu kastrieren, es ist eine Amputation.
Außerdem gibt es inzwischen etliche Studien, die belegen, dass eine Kastration viele Krankheiten fördert, weil die Geschlechtshormone eigentlich für die Gesundheit wichtig sind. Mit der Entfernung der Eierstöcke oder Hoden beim Rüden werden dem Hund sämtliche Geschlechtshormone genommen.
Tierarzt Dr. Rückert erklärt die Studien hier:
...aber alles in allem muss man feststellen, dass kastrierte Tiere beiderlei Geschlechts ein teilweise um ein Mehrfaches erhöhtes Risiko aufwiesen, an bestimmten Krebsarten (Mastzelltumore, Hämangiosarkom, Lymphosarkom) zu erkranken, und das auch noch zu einem deutlich früheren Zeitpunkt als intakte Artgenossen.
Andere Studien belegen, dass das Risiko für die Entwicklung eines Osteosarkoms (Knochenkrebs) für kastrierte Hunde um das drei- bis vierfache erhöht ist. Selbst die Datenlage zur Verhinderung von Gesäugetumoren durch die Kastration steht unter Beschuss. Und bösartige Prostatatumoren beim Rüden treten bei Kastraten nicht seltener, sondern häufiger auf!
Insgesamt wird die erhöhte Anfälligkeit für Tumorerkrankungen aktuell mit einer durch den Wegfall der Geschlechtshormone zusammenhängenden Beeinträchtigung des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Dafür spricht auch, dass bei kastrierten Hunden offenbar sogar eine höhere Infektanfälligkeit nachzuweisen ist.
Besonders bedrückend ist für mich, dass eine Kastration fast sicher das Auftreten von Hämangiosarkomen, den berüchtigten Milztumoren, fördert. Ich bin auf diese Erkrankung in einem früheren Blogartikel schon einmal eingegangen. Mit dieser extrem bösartigen und gefährlichen Tumorart haben wir es bei älteren Hunden andauernd zu tun.
Damit leider nicht genug: Auch verschiedene orthopädische Probleme werden inzwischen mit der Kastration in Verbindung gebracht. Bezüglich Kreuzbandrissen scheint es bereits unumstritten festzustehen, dass diese Verletzung bei kastrierten Tieren deutlich häufiger vorkommt. Es gibt aber auch Hinweise, dass sogar Hüftgelenkarthrosen bei Kastraten früher und schlimmer auftreten. Letzteres scheint aber noch nicht wirklich sicher. Ziemlich klar dagegen ist der Zusammenhang zwischen der Kastration und der häufigsten endokrinologischen Störung des älteren Hundes, der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)