Bayerischer Gebirgsschweißhund

Erster Hund
Räuber / Mix (+07)
Zweiter Hund
Ronja / Mix (*07)
Hallo,

ich mache mal ein allgemeines Thema zu der Rasse auf, weil ich die so gar nicht kenne.

Ich habe heute zum ersten Mal einen "in echt" gesehen. Eine Kundin kam zu mir wegen einem Halsband und brachte Jack mit.

Ein bildhübscher Hund, ehrlich.

Wir unterhielten uns natürlich auch ein wenig über die Rasse und wie sie zu ihm kam.

Sie sagte, daß diese Hunde ja eigentlich nicht in Privathand gegeben werden, sie aber schon immer "so einen" haben wollte und auch stolz drauf ist. Jack ist jetzt 3 Wochen bei ihr und 2 Jahre alt.

Er lebte bisher bei einem Jäger, wurde auch jagdlich geführt und bei der Polizei ausgebildet (was auch immer das bedeutet). Der Besitzer hatte nen Bandscheibenvorfall und kann nun nicht mehr Jagen gehen, Jack ist also "arbeitslos".

Nun hab ich diesen Hund hier erlebt. Zunächst recht offen und neugierig, ist auch ganz locker an meinem Sohn vorbeigelaufen, ließ sich streicheln.

Mit einem Mal (die neue Besitzerin hatte ihn dann abgeleint) stürmt er ins Wohnzimmer ums Eck und verbellt meinen Sohn und knurrt ihn an. Mir ist echt das Herz in die Hose gerutscht.

Ich hab dann später seinen Halsumfang gemessen (hab mich seitlich zu ihm gedreht, ihn nicht direkt angeschaut). Das ging ja auch recht schnell, aber als ich meine Hände wieder von ihm weg nahm, bekam er mit einem Mal so einen steifen Blick. Das Loben hab ich mir dann geschenkt und bin aufgestanden. Gottseidank hatte ein Bekannter den Hund am Geschirr gehalten. Der sprang auf und bellte und knurrte mir hinterher.

Er wirkte doch insgesamt sehr unsicher. Das neue Frauchen schien auch wenig Hundeerfahrung zu haben und sagte Dinge wie "Naja, er wedelt ja dabei...".

Ich wollte da nicht näher drauf eingehen...mein Job war ja in dem Moment ein anderer. Hab vorsichtig versucht, meine Meinung zu sagen, indem ich anmerkte, daß solche Hunde meiner Meinung nach nicht in Privathand gehören, schon gar nicht, wenn sie eine jagdliche Ausbildung haben. Sie sagte, sie hätte einen Telefontermin mit Jan Nijboer, aber ein Training mit ihm (bei ihm) wäre halt doch recht teuer. Jack geht wohl hin und wieder mal Leute an.

So...lange Rede...gar kein Sinn...

Wer kennt sich mit dieser Rasse aus und kann mir ein wenig über sie erzählen...? Wie sind die im Allgemeinen vom Charakter her? Ist das typisch, was ich heute erlebt habe? Und was haltet Ihr davon, daß dieser Hund nun in Privathand gegeben wurde?

Liebe Grüße

BETTY und Ronja

PS.: Ich hoffe, sie holt das Halsband ohne Jack ab. Ich kann ihn echt nicht einschätzen...:verlegen1:
 
Ich kenne zwei BGS.

Einmal einen arbeitslosen Clown, der wirklich alles auf der Welt liebt.........er ist aber auch mal schnell weg wenn er offline ist.

Der Andere ist ein jagdlich geführter BGS und der ist vom Wesen im Alltag wesentlich ruhiger, sein Job lastet ihn wohl aus. Auch dieser ist aber absolut sozial gegenüber Mensch und Hund.

Generell alle Bracken die ich kenne sind absolut sozial.............:zustimmung:


Wir haben lange mit der Rasse geliebäugelt, ABER viele aktive Hundeführer haben uns abgeraten, da ein BGS nur in erfahrene Jägerhände soll und nicht zu einem Jungjäger............deshalb zieht ja auch bei uns in sechs Wochen ein KlM ein :denken24:
 
Nanny hier aus dem Forum hat einen BGS - den Bodo. Der ist total lieb und mit allem verträglich - nur etwas ängstlich zu Anfang, weil er vorher nichts kannte - Lone (Nanny) hat ihn aber gut auf die Welt da draussen vorbereitet und er wird immer offener. Bodo kommt auch super mit Linda klar. Deutlich wird aber sein Jagdtrieb, wenn er offline ist. Er ist gut abrufbar, aber er geht gern seiner Nase nach. Aggressivität zeigt Bodo gar keine - selbst bei unserem letzten Spaziergang, als wir andere Hunde trafen und einer ihn blöd angemacht hat, ging er diesem Zoff aus dem Weg.

Dann kenne ich noch eine Mastiffzüchterin, die in ihrem Rudel einen BGS hält. Der wird jagdlich geführt. Soweit ich weiß, ist der ebenfalls ein sozialverträglicher und souveräner Hund.
 
Unser Förster hat 2 oder 3 davon. Der Rüde haut des Öfteren mal ab und schließt sich grundsätzlich anderen Menschen mit Hund an. Sehr nettes Tier! Steigt vertrauensvoll bei Fremden ins Auto (was man davon halten mag, muss man an dieser Stelle nicht diskutieren!), mag jeden Hund und jeden Menschen!
 
bei uns in der Hundeschule ist auch manchmal einer dabei - super Hund - wird aber teilweise jagdlich geführt - sehr verträglich ist nur mit läufigen Hündinnen aus der Ruhe zu bringen - bei richtiger Auslastung und natürlich Erziehung ein super Hund :girllove:
 
Hallo,

ich fand Jack heute irgendwie latent aggressiv, wobei ich das nicht so gerne so sage. Hat immer so einen negativen Beigeschmack.

Nach der Situation beim Halsumfang messen habe ich so bei mir gedacht, wie es ausgegangen wäre, wenn ich keinen Hundeverstand hätte und ihn vielleicht doch noch geknuddelt hätte...!?

Ängstlich kam er mir nicht vor, hab ja selbst ne Schißbüchse, die zeigt eine völlig andere Körperhaltung, wenn sie etwas verbellt, das ihr komisch vorkommt.

Nach Euren Schilderungen scheint die Rasse an sich aber eher eine friedfertige und selbstsichere zu sein.

Puh...ich glaub, das neue Frauchen wird noch ne Menge Spaß und Arbeit mit ihm haben. Ich hab mich nur gefragt, ob es eventuell rassetypische Verhaltensweisen sein können (generelle Unsicherheit, wobei das für einen Jagdhund ja eher kontra wäre).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
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Hallo,

die Polizei bildet die Bayerischen Gebirgsschweißhunde im Mantrailing aus.

Allerdings ganz sicher nicht die Hunde von Privatleuten - außer der Hund war untauglich, wurde ausgeschieden, in Privathand gegeben und von dort hat die Dame ihn dann... :denken24:

Die Hunde dieser Rasse, die ich kenne sind sehr offen, freundlich, menschenbezogen und mit einer gehörigen Portion Jagdtrieb - aber dazu wurden sie ja auch immer gezüchtet.

Wer weiß allerdings schon so genau, was dieser Hund bisher durchgemacht hat oder wie er ausgebildet wurde, vielleicht liegt darin die Erklärung für sein Verhalten.

Liebe Grüße
Birgit
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Bekannte von mir hat einen BGS, sie haben sich bewusst einen geholt, weil der Vater nebenbei eine Jägerausbildung macht. Die Hündin muss aber auch erst noch alles lernen, sie kommt aus nicht sonderlich tollen Verhältnissen. So vom Wesen her ist sie aber aufgeschlossen und freundlich gegenüber Menschen.
 
Hallo,

Birgit, ich werd da nochmal nachhaken. Irgendwie kann ich das nicht so verdrängen wie ich gerne würde.

Der muß ja irgendwie "falsch" behandelt worden sein, wenn Ihr alle diese Hunde als freundliche und aufgeschlossene Kerlchen kennt und beschreibt.

Für mich zeigte der Hund auch keine passive Aggression, das war schon aktiv aggressiv, also Tendenz nach vorne, steif, klarer Blick...er wirkte dabei nicht unsicher. Er hat für mich auch nicht gedroht...ich war ja am Hals, hätte also auch ein leichtes Grummeln gespührt. Nicht auszudenken, wenn da ein Kind vor ihm gekniet hätte, welches das nicht wahrgenommen hätte. Und wie gesagt, Frauchen hat die Situation überhaupt nicht einschätzen können, war selbst erschrocken.

Jagdtrieb ist klar, sind ja Jagdhunde. Aber die sollten doch souverän und gefestigt sein.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 



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