Apportier-Junkies

Frust ist ein gutes Stichwort.
Der gemeine Haushund hat im Alltag bereits sehr häufig mit Frust zu leben.
Das ist, wie bereits erwähnt, etwas Wünschenswertes. Eine gewisse Menge Frust muss toleriert werden können. Hunde, die eine zu niedrige Frusttoleranz haben, machen es einem ein ganzes Stück schwerer, ganz klar.
Frust entsteht, wenn eine Erwartungshaltung nicht erfüllt wird.
Zb wenn Hundi raus will aber noch warten muss.
Wenn Hundi was vom Menschenfutter will, aber nichts bekommt.
Wenn Hundi ein Spielzeug will, es aber nicht bekommt.
Auf dem Sofa liegt und aus zb Platzgründen das Weite suchen muss.
Wenn er an der Leine laufen muss.
Wenn er nicht Nachbars Katzi jagen darf.
etc pp... ein Hund lebt eigentlich permanent in einem Frustbunker :D

Viele, gut sozialisierte Hunde können da sehr gut mit umgehen.
Einige, schlecht sozialisierte Hunde oder solche, die zb eine genetisch bedingte niedrigere Stresstoleranz haben, können hier bereits riesige Probleme entwickeln!

Wenn es nun um die Auslastung des Hundes geht, halte ich es für durchaus hinterfragenswert, ob man und an welchen Stellen man mit Frust arbeiten möchte.

Ich denke, Frust gezielt als Ankurbelung des Problemlöseverhaltens ist absolut gerechtfertigt.

Beispiel... Jagdhund soll lernen, Beute anzuzeigen, anstatt sofort hinzupreschen.
Prescht Hundi hin, wird die Beute entzogen. Frust entsteht. Hundi lernt, neues Verhalten auszuprobieren, um zu Erfolg zu gelangen.

Ein "falsch" - Signal zb beim Tricksen ist daher eine schöne Sache, weil man hier dem Hund in der Tat hilft.
Man wartet nicht, bis der Hund ein Verhalten 6 mal gezeigt hat und DANN frustriert, sondern frustet ihn schneller, um ihm die Möglichkeit zu geben, umzudenken.

Möchte man aber Frust als Strafe für "unerwünschtes" Verhalten nutzen, sehe ich persönlich riesige Probleme bei der Motivationslage des Hundes.

@Liz
In dem Moment ist dein Hund wahrscheinlich so dermaßen erregt, dass er erstmal aus diesem "Belohnungssalat", der im Hirn entsteht, wenn ein Hund ne Beute schüttelt, damit umherläuft, etc, rauskommen muss, damit er für neue Signale empfänglich ist.

ICH persönlich würde da abwarten und beim nächsten Mal schauen, dass ich diese Art der Belohnung nur noch gaaanz zum Schluss einsetze und nicht während der Arbeit.
 
*gg* Belohnungssalat find ich schön. :)
Ok, aber sie gibt mir ja an "schlechten" Tagen auch so den Beutel nicht oder sie gibt ihn an diesen Tagen auch nicht immer, wenn ich dann mein Ablenkungsmanöver starte. Was mach ich dann? Nicht beuteln? :nachdenklich1:
Wie kann ich das schöner gestalten?

Nochmal zu dem Frust als Strafe für unerwünschtes Verhalten... Wenn Hundi aber partout nicht den Dummy bringen will und stattdessen beginnt ihn 10 m von mir weg zu zerlegen, finde ich schon, dass ich da auch mal "Stopp" sagen darf und ihr ihn einfach wegnehmen darf. Wenn ich doch daraufhin wieder was tolles mit ihr mache, dann hatte sie zwar mal kurz Frust, aber danach kommt ja wieder was tolles. Warum sollte das nicht i.O. sein?
In meinem Leben gibt es auch unendlich viele Grenzen und Gesetze, die ich zwar scheiße finde, die aber einfach so zu akzeptieren sind. Deswegen bin ich trotzdem größtenteils ein glücklicher Mensch. Ich denke schon, dass ein Hund auch innerhalb der gegebenen Grenzen glücklich sein kann, solang er nicht von morgens bis abends nur gegängelt wird...
 
Genau! Ich finmde es auch völlig OK, ab und zu mal auf eine spielaufforderung meines Hundes einzugehen. Gibt da ja auch die Meinung, dass man das NIEMALS, AUF GAR KEINEN FALL jemals tun soll... Völliger Käse in meinen Augen!
....

genau so war es bei uns. AUF KEINEN FALL MITSPIELEN, wenn Hund will, weil Rangordnung... Wir haben schon so viel falsch gemacht WEIL Rangordnung. :wuetend2: :wuetend2: ich könnte mich ohrfeigen, denn Sunday war ein sehr selbstbewusster Hund und nun ist sie oft sooo unsicher.
Ich mache es jetzt nach meinem Bauchgefühl- wenn sie will, jage ich sie. Oder auch nicht, je nach dem wie ich lust hab... Und ich glaub, sie hat nun sooo viel Spaß... :happy4:
 
@Liz

Wenn mein Hund beim Arbeiten so unmotiviert ist, dass er sich selbst mit dem Zerlegen des Dummys belohnt, dann stimmt was nicht ;)

Also dann würd ich darüber nachdenken, warum mein Hund lieber den Dummy zerlegt, anstatt mit mir zusammen zu arbeiten.

Laune, Erregungslage, Trainingsstand, Körpersprache... das alles spielt da mit rein.

Wenn ich erkenne, dass mein Hund nicht den nötigen Trieb mitbringt, nicht die nötige Motivation, dann arbeite ich gar nicht erst, sondern überlege, wie ich Hundi in nen guten Arbeitsmodus bekomme ;)

So wird man langfristig frustfrei arbeiten können :)
 
Übrigens hat das Apportieren heute Morgen super geklappt!!!! Hatte allerdings auch den ultimativen Motivator dabei: ein Beutel Katzenfutter (Naßfutter) mit Thunfisch-Geschmack. Da hatte ich eine Ecke abgeschnitten und hab dann jedesmal, wenn ich ihn belohnen wollte so eine erbsen- bis haselnußgroße Menge rausgequetscht.
 
Hej,

Taye bringt mir den Futterbeutel und Spielzeug (Bälle,Frisbee,Kongzeugs), Stöckchen nur wenn sie Lust hat denn da kaut sie lieber drauf rum ;)

- Ich werfe und Taye rennt sofort los (macht sie am liebsten ^^)
- Taye muß im Sitz/Platz warten bevor sie hinterher darf
- Taye muß warten und ich gehe und verstecke den Dummy oder werfe ihn irgendwo hin, sie darf dann los wenn ich wieder bei ihr bin

Mehr kann sie noch nicht... Distanzkontrolle haben wir auch noch gar nicht geübt.

Bei der Frisbee darf sie immer sofort los, sonst kann sie sie schlecht fangen ;D

Im Moment arbeite ich wieder an der Impulskontrolle und komme nicht so recht weiter... und zwar haben wir folgendes Problem:
Wenn ich etwas werfe funzt alles wunderbar, wenn ich aber schieße klappt es gar nicht.
Liegt etwas (meist nen Basketball) vor meinen Füßen ist Taye total drauf fixiert. Kommandos wie Sitz etc. lasse ich weg, da sie sie in der Situation eh nicht ausführen würde.
Ich sage 'warte' (ob der Hund des nun wahrnimmt oder nicht ka xD), schiesse, Hund schiesst los und ich sage gleich 'Nein!' , daraufhin bleibt der Hund stehen und schaut dem Ball nach. Ich warte dann bis sie zu mir kommt und mich anschaut und schicke sie dann los...
Meint ihr das klappt irgendwann so!?

Größere Bälle rollt sie dann irgendwann zu mir zurück, da lasse ich ihr auch Zeit, ich denke für einen Hütehund ist es ganz passend einen Ball zu 'lenken' wollte auch später Treibball versuchen :)
 
Du könntest ja, anstatt den Ball sofort loszuschießen, ihn nur mit dem Fuß anticken.
Lob+ Belohnung.
Das dann Stück für Stück schwieriger machen bis du irgendwann richtig schießt.

Ist klar, dass er beim Schießen noch sofort losrennt, der Reiz ist ja viel größer.
 
Ähm sie hüpft auch durch die Gegend sobald ich nur meinen Fuß bewege ;0 Muß nichtmal in Richtung Ball sein...
Ich versuche auch das nicht so 'ruckartig' zu machen...

Aber kanns mal versuchen so aufzubauen... vlt. den Ball erstmal nicht ganz so nah an mir liegen haben und dann den Fuß bewegen...

Ist eh der größte Reiz den ich bei ihr bis jetzt festgestellt habe, mindestens gleichgesetzt mit anderen Hunden die toben...

Wenn ich bei meinem Freund beim Fußball zuschauen war und in der Nähe Kinder Ball gespielt haben mußte Taye auch arg leiden ^^' Grad desshalb, sie kann nicht immerüberall mitspielen... denke das wird ein ganzes Stück arbeit...
 
*Ok, aber sie gibt mir ja an "schlechten" Tagen auch so den Beutel nicht oder sie gibt ihn an diesen Tagen auch nicht immer, wenn ich dann mein Ablenkungsmanöver starte. Was mach ich dann? Nicht beuteln? :nachdenklich1:
Wie kann ich das schöner gestalten?

Ich zitier mich einfach nochmal selber. :frech3:
 



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