Barfen ist weder zeitaufwändig noch kompliziert und auch im Vergleich zu einem guten Trockenfutter nicht teurer.
Allerdings sind die Begriffe "zeitaufwändig" und "kompliziert" sehr stark von der persönlichen Situation, den Kenntnissen und der Bereitschaft abhängig, sich zu befassen.
Und es ist nicht zu bestreiten, dass es schneller geht, Trockenfutter in einen Napf zu schütten als eine Barf-Mahlzeit zuzubereiten. Das kann man zwar gut im Vorwege machen und jeweils einfrieren, aber die Zubereitung muss ja schon sein.
Ausserdem ist Trockenfutter in der Regel einfacher zu beschaffen als Barf-Fleisch, es sei denn, man hat einen Kleinsthund und kann einen Großteil des Fleisches im Supermarkt kaufen.
Du hast wenig Zeit und Deine Frau ekelt sich vor rohem Fleisch.
Das sind m.E. keine guten Voraussetzungen, um dauerhaft zu barfen. Und das sage ich als überzeugter Barfer, der allerdings keine missionarischen Ambitionen hat.
Die Barfer umgeben sich nämlich gerne mit dem Nimbus des "besseren Hundehalters" und machen aus "Hunde füttern" eine Spezial-Wissenschaft.
Es gibt Hunde, die
- mit billigstem Fertigfutter vom Discounter ohne große Probleme gesund uralt werden,
- billiges Fertigfutter nicht gut vertragen, aber mit teurerem Fertigfutter gesund uralt werden,
- trotz bestem Barf alle Nase lang irgend was haben (Allergien, Ekzeme, Durchfall etc.)
- trotz sorgfältiger Umstellung Barf nicht vertragen und
- alles mögliche und den letzten Dreck durcheinander fressen und sich bester Gesundheit erfreuen.
Barfen ist eine natürlichere Form des Hundefütterns, keine Frage. Und ich bin davon überzeugt. Ob es eine gesündere, nur weniger schädliche oder lediglich "andere" Form der Ernährung ist, weiss ich angesichts zahlloser kerngesunder Trockenfutter-Hunde bis heute nicht.
Du kannst aber ohne Probleme "teilbarfen", also einen Teil des Trockenfutters durch rohe fleischige Knochen oder ein Stück Pansen ersetzen.
Edit: Rohasche ist ein Begriff aus der Futtermittelanalytik (abgestellt auf Nutztiere) und für "normale" Hundehalter völlig uninteressant. Dazu wird eine Futterprobe bei einer bestimmten Temperatur verbrannt und das, was übrig bleibt, ist Rohasche. Befasse Dich dazu mal mit dem Begriff der "Weender Analyse".
Nochmal Edit: Es gibt gute Angebote mit Fertigbarf. Nur hab ich bislang kaum welche gefunden. Beim Barfen ist der Fettgehalt eine entscheidende Größe. Der sollte so ca. 20% betragen und in den allermeisten Angeboten ist dieser Gehalt sehr gering. Ein Hund zieht seine Energie zunächst aus Fett, danach aus Kohlenhydraten. Daher sind in den Trockenfuttersorten auch viel Kohlehydrate
aus Getreide oder Kartoffeln enthalten.