Älterer Hund stellt plötzlich auf stur

Erster Hund
Ballou (2003-2015)
Zweiter Hund
Rudi, Wasserhund (2,5)
Hallo,

mal eine Frage an die zwei oder mehr Hundehalter. Unser alter Ballou ist eigentlich gut erzogen. Hört auf Hand- und Sichtzeichen. Ist bisher auch immer liebend gerne mit in den garten gegangen, egal welches Wetter oder wie oft -er war immer dabei.

Jetzt wo Rudi da ist stellt der Herr plötzlich immer öfter auf stur oder tut so als hätte er nichts gehört. Er wird in keiner weise vernachlässigt, sondern im Gegenteil. Es wird wieder mehr im garten gespielt -wo ich schaue das beide Hunde gleichermaßen spielen. Der große wird vom kleinen nicht belästigt. Er bekommt jetzt auch zweimal am tag Futter. Früher gab es Leckerlis nur für total besondere Sachen, jetzt habe ich immer welche in der Hosentasche und er bekommt natürlich auch seinen teil. So gibt es einiges wo er nur Vorteile hat. -Vielleicht ist das auch zu Menschlich gedacht?

Der Herr will zB. fast gar nicht mehr mit in den Garten, seit Rudi da ist. Ich muss ihn dafür meist mehrmals rufen und dann steht er da, als wüsste er nicht wozu. Klar wenn gespielt wird ist er voll dabei, aber einfach nur mal Pipi machen, nee ist blöd. Auch Abends zu letzten Pipi machen muss ich ihn fast zwingen. Klar er muss nicht jedes mal mit raus und auch nicht jedesmal Pipi, aber früher war er doch auch zumindest dabei. Ich hoffe das es nur eine Kombi, aus Rudi und Schlechtem Wetter ist, sobald es wieder wärmer wird kommt er hoffentlich wieder gerne mit raus.

Beim Spazieren gehen meint der Herr aber auch das er seine Erziehung vergessen kann. Ich bringe Rudi gerade bei auf Zuruf zu kommen und sich dann vor mich zu setzen. Ballou wäre so ein gutes Beispiel -aber Nein, er kommt zwar aber stellt sich dann irgendwie neben mich und von hinsetzen hat er noch nie was gehört. Er lässt sich dann auch nicht in die richtige Position dirigieren, erst nach vielen Aufforderungen macht er es, aber sehr Bockig. Bei Fuss gehen mochte er noch nie, er hat es gemacht aber nur solange meine Aufmerksamkeit voll bei ihm war. Jetzt muss ich auch auf den Kleinen schauen und Ballou nutzt das sofort aus und zieht nach vorne.

Der Rudi hört bald besser als Ballou. Ballou ist eigentlich so gut erzogen das ich mir dachte das ein zweiter Hund kein Problem sei. Aber statt dessen macht er selbst die einfachsten Sachen nur widerwillig. Kann es sein das er so Aufmerksamkeit bekommen will? Aber aus meiner Sicht heraus bekommt er die gleiche oder sogar mehr Aufmerksamkeit wie früher von mir. Ich bin es eigentlich auch gewohnt das Ballou sich freundlich dazwischen drängt wenn ich andere Hunde streichel, bei Rudi tut er das nicht. Er scheint auch sonnst Rudi gerne bei vielen Dingen den Vortritt zu lassen -ohne das Rudi bisher irgendetwas gegen Ballou getan hätte.

Ab welchen alter in Bezug auf Rudi, klären die beiden ihre Rangordnung? Ich weiß das Ballou da keine Probleme haben wird, er gibt die "Weltherschaft" gerne an jemand anderes ab. Oder kann es sein das die beiden das schon untereinander ausgemacht haben? Ist Rudi dafür nicht noch zu jung?
 
Dein Hund Ballou war wahrscheinlich 10 Jahre Einzelhund.
Erst seit wenigen Tagen ist nun ein junger Hund von 5 Monaten dazu gekommen.
Dein Hund Ballou hat sich das nicht ausgesucht.

Du solltest ihm unbedingt mehr Zeit geben, sich daran zu gewöhnen.
Ich würde auch öfter mal etwas mit Ballou alleine machen, wenn möglich.

Die Worte "stur" oder "der Herr stellt auf stur" liest sich sehr genervt.
Du solltest Deinem älteren Hund unbedingt mehr Verständnis entgegenbringen.
 
Ich hab mit meinem Oldie ungefähr das Gleiche hier, wenn ein Besuchshund da ist.
Er fragt dann öfter mal nach, lässt sich etwas bitten... Ich glaub schon, dass es ein bisschen
wie Protest ist. Und durch etwas weniger Gehorsam bekommt hund oft mehr Aufmerksamkeit
als wenn er den Streber gibt.
Ich achte auch immer drauf, dass er trotzdem noch genügend Zeit mit mir allein hat.
Gehe mit ihm mal alleine, bringe ihm was neues bei..
Bei uns gibt sich das ja wieder mit dem Auszug des Gasthundes-dann ist er wieder
der absolute Sonnenschein. Du wirst da eben durch müssen-aber es wird sich auch wieder
normalisieren. Es braucht Zeit, und er braucht Zeit.. Zeig ihm, dass ihr beide noch immer DAS TEAM
seid, dass sich zwischen euch nix geändert hat.
 
Vielleicht ist es für Ballou einfach noch etwas viel im Moment und er ist mit der Situation etwas überfordert.
Dann reagiert ja nicht jedes Individuum gleich, manche werden unruhig und manche ziehen sich erstmal etwas zurück.:nachdenklich1:
Ich würde ihm noch etwas Zeit lassen sich an die veränderten Lebensumstände anzupassen und wenn er im Moment nicht seine volle Leistung ( bezogen auf Erziehung und Gehorsam) bringen kann dann würde ich etwas weniger von ihm verlangen:jawoll:.
 
verbringst du auch mal zeit alleine mit ballou?

ich gehe z.b. mit meinen großen auch mal ohne erna gassi
und wenn erna sich dazwischen drängeln will wird sie schon
mal zur seite geschubst.

ich fand es schon wichtig das meine großen merken das
erna nicht die erste geige spielt.
darum mache ich viel nur mit den großen.
 
Hallo,

ich bin von ihm überhaupt nicht genervt, auch wenn es sich so ließt. Ich weiß das es auch für ihn eine Umstellung ist. Wir achten auch darauf das ihm bestimmte Zeiten mit uns nicht verloren gehen. Er hat einige Privilegien die der Kleine nicht hat. Er darf mit meinem Mann wie schon immer jeden Abend alleine mit zur Oma gehen (im Nachbarhaus). Mein Mann geht auch nur mit Ballou spazieren, mit dem neuen will er nicht. Ballou darf beim Spazieren gehen oft alleine freilaufen, weil der Kleine nur dort frei laufen darf wo ich 100% überblick habe. Es gibt so viele Dinge wo Ballou an erster Stelle steht, den der Kleine braucht zwar derzeit mehr Aufmerksamkeit, aber Ballou soll nicht darunter leiden.

Ich glaube auch nicht das Ballou darunter leidet, es muss sich nur alles langsam zusammenfügen. Jetzt weniger von ihm zu verlangen ist gerade bei Ballou sehr schwierig. Er gehört leider zu den Hunden, denen man ein oder zweimal etwas durchgehen lässt und die dann glauben sie müssen etwas nicht mehr tun oder dürfen etwas was sie sonnst nicht dürfen. Wenn ich also beim Rückruf nicht auf ein ordentliches Sitz achte, dann kann ich wieder wochenlang !! daran arbeiten das er es wieder macht. Außerdem würde ich ihm ja auch etwas wegnehmen, wenn ich plötzlich weniger mit ihm arbeiten/verlangen würde.

Man kann Rudi auch nicht mit anderen Jungen Hunden vergleichen. Er ist vergleichbar ruhig, vor allem im Haus. draußen dreht er so richtig auf, aber er hat von Anfang an Ballou in ruhe gelassen. Er geht zu Ballou macht eine Spiel Aufforderung entweder der Alte macht mit oder er Brummelt den Kleinen an. Das reicht für Rudi und er wendet sich ab und sucht sich was anderes. Es gibt kein Bedrängen oder so was. Der Kleine hat sich auch vollkommen andere Schlafplätze gesucht obwohl Ballou nichts gegen andere Hunde auf seinen Plätzen hat.

Ich denke die beiden werden noch richtig gute Kumpel, es sind deutliche Ansätze zu sehen -die von Ballou aus gehen. Der Kleine ist über alles dankbar was Ballou ihm anbietet. Auch wenn es nur eine besonders "Dufte" Stelle im Gras ist auf die Ballou ihn aufmerksam macht.
 
Kann es sein, dass er wirklich schwerhörig ist??

Hallo,

ich habe einen älteren Hund aus dem Tierheim. Geschätzte 11 Jahre können aber auch gut gern 13 Jahre sein.

Mir sind in Bezug auf meinen Hund genau die gleichen Veränderungen aufgefallen.

Jetzt weiß ich, dass mein Hund fast taub ist und tatsächlich nur noch sehr wenig hört. Zuerst hatte ich auf das Gefühl, dass er irgendwie auf stur schaltet.
Ich kenne das, man brüllt hinterher und der Hund trottet unbeeindruckt weiter, da kann man schon mal ungeduldig werden.
Erst als mein Hund seelenruhig weiter geschlafen hat als ich von der Arbeit kam, habe ich das erste Mal daran gedacht, dass er es einfach nicht mehr hört.
Wir arbeiten jetzt an meiner Körpersprache und Handzeichen...

Das Thema Schwerhörigkeit würde ich mal abklären lassen.

LG

Nici
 
Hallo,

Ich glaube auch nicht das Ballou darunter leidet, es muss sich nur alles langsam zusammenfügen. Jetzt weniger von ihm zu verlangen ist gerade bei Ballou sehr schwierig. Er gehört leider zu den Hunden, denen man ein oder zweimal etwas durchgehen lässt und die dann glauben sie müssen etwas nicht mehr tun oder dürfen etwas was sie sonnst nicht dürfen. Wenn ich also beim Rückruf nicht auf ein ordentliches Sitz achte, dann kann ich wieder wochenlang !! daran arbeiten das er es wieder macht. Außerdem würde ich ihm ja auch etwas wegnehmen, wenn ich plötzlich weniger mit ihm arbeiten/verlangen würde.

Man kann Rudi auch nicht mit anderen Jungen Hunden vergleichen. Er ist vergleichbar ruhig, vor allem im Haus. draußen dreht er so richtig auf, aber er hat von Anfang an Ballou in ruhe gelassen. Er geht zu Ballou macht eine Spiel Aufforderung entweder der Alte macht mit oder er Brummelt den Kleinen an. Das reicht für Rudi und er wendet sich ab und sucht sich was anderes. Es gibt kein Bedrängen oder so was. Der Kleine hat sich auch vollkommen andere Schlafplätze gesucht obwohl Ballou nichts gegen andere Hunde auf seinen Plätzen hat.

Ich denke die beiden werden noch richtig gute Kumpel, es sind deutliche Ansätze zu sehen -die von Ballou aus gehen. Der Kleine ist über alles dankbar was Ballou ihm anbietet. Auch wenn es nur eine besonders "Dufte" Stelle im Gras ist auf die Ballou ihn aufmerksam macht.

Irgendwie liest sich Ballou so lieb und geduldig das ich ihn als Hund einschätzte bei dem man mit seinen 10 Jahren auch mal ein Auge zudrücken kann.
Wenn er aber in dem Punkt viel Konsequenz braucht kann ich verstehen, dass du da lieber nicht zurück gehst.:jawoll:.
Ich finde es liest sich sehr gut wie ihr das macht.

Aus meiner Erfahrung raus wenn die Hündin meiner Schwester zu Besuch oder in Pflege ist kann ich sagen, dass Geordi dann auch anders ist als wenn ich mit ihm allein bin.
Erstmal muss er mehr kommunizieren, dann schläft er oft weniger da mehr Dynamik da ist.
D.h. Tiffany geht mal trinken oder spielt, fordert ihn zum spielen auf ....... usw. Früher konnte er da besser mit umgehen heute ist er dann deutlich schneller müde.:schlafen2:
Als Tiffany kam war sie noch nicht erzogen und auf gemeinsamen Spaziergängen hat Geordi dann schonmal nicht aufs erste Wort gehört. Ich hatte immer das Gefühl, dass er die häufigen Kommandos von meiner Schwester an Tiffany ausgeblendet hat und dadurch auch allgemein nicht mehr so aufmerksam war.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

so der Knoten ist geplatzt, wie man so schön sagt. Gestern fing Ballou auf einmal an mit Rudi zu spielen. Der Kleine konnte es zuerst gar nicht glauben und war am Anfang etwas unsicher, Ballou spielt sehr laut und liebt Ringkämpfe. Aber nach ein paar Minuten hatte er kapiert das der Alte spielen will. Die beiden haben es so wild getrieben und konnten gar kein ende finden, ich musste schließlich zur Pause ausrufen.

Heute morgen war Rudi immer noch erledigt und wollte nicht so weit spazieren gehen. Aber am Vormittag war er schon wieder mit Ballou wild am Toben. Ich muss jetzt Ballou nur noch beibringen nicht so laut zu spielen, Knurren und Murren ist ja noch ok, aber er Bellt richtig laut dabei. Ich habe jedes mal wenn er gebellt hat "Pscht" gesagt und heute Nachmittag war das Toben deutlich leiser. Aber Ballou ist eh ein lauter Hund, kein Kläffer, aber er teilt der Welt gerne seine Freude mit.

Ballou hört insgesamt wieder besser. In manchen Situationen merkt man das er sich über Rudi schon freut und den Kleinen auch morgens nach dem Aufstehen schon begrüßt.
 
Das klingt doch gut:jawoll:.
Schön das die Beiden miteinander Spaß haben:zustimmung2:.
 



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