1. Sie bellt die Katzen an, wenn die irgendwo sitzen wo sie nicht dran kommt. Sie meint es als Spielaufforderung (schwanz wedeln, po nach oben, po wackeln, Spielzeug bringen) aber für die Katzen und uns ist es sehr doof, dass sie so bellt. Ich markere und belohne BEVOR sie bellt mit den Kommando “gucken“ damit sie lernt nur zu schauen (soll sie bei wild ja auch) manchmal orientiert sie sich danach zu mir um aber meist bellt sie trotzdem, dann unterbreche ich das natürlich aber sie steigert sich da rein und ist dann echt frustriert und erregt.
Habt ihr hier noch Tipps für mich?
Markern ist auf jeden Fall sehr gut. Ich weiß jetzt nicht, wie du das genau machst. Ich markere bei Rico, genau wie du, das Katze-Anschauen OHNE Bellen. Ein Kommando habe ich dafür gar nicht. Er schaut die Katze an und ist dabei still -> Click und Leckerli. Das Leckerli stecke ich ihm dabei nicht ins Maul, sondern werfe es quer durch den Raum, sodass er es "jagen" kann; das ist für ihn eine noch bessere Belohnung als der gute Geschmack allein. Außerdem kann ich dadurch einmal den Blickkontakt zwischen ihm und der Katze unterbrechen, weil er einen Moment mit Jagen/Suchen beschäftigt ist. Guckt er danach wieder die Katze an -> Sofort wieder Click und fliegendes Leckerli. Wenn Jeannie sich auf dein Markerwort hin nicht zu dir orientiert, hat sie entweder das Prinzip des Markerns noch nicht verstanden, oder die Belohnung ist in dem Moment nicht attraktiv genug für sie. Du kannst wie gesagt versuchen, durch das Jagdspiel die Belohnung attraktiver zu machen, oder du verwendest hochwertigere Leckerlies. Eventuell sogar welche, die es nur für diese Übung gibt und sonst nie.
Wenn sie bellt, würde ich das auch unterbrechen. Dafür kannst du gut Bubukas Methode mit dem Zischlaut anwenden. Ich sage immer "Rico, Schlussssss". Nicht laut, nicht aggressiv, aber mit gezischtem S.
2. Aufmerksamkeit draußen und Leinenführigkeit. Es fällt ihr sehr schwer sich draußen auf mich zu konzentrieren. Sie hört toll auf das Kommando “warte“ wenn sie z.b. vorausläuft aber mit Leine zieht sie und nimmt auch fast keine Leckerli an wenn ich sie für die lockere Leine markere und belohnen will.
Ich muss dazu sagen dass sie anfangs viel ohne Leine gelaufen ist, das war wohl mein fehler aber ich dachte sie ist noch soo jung und muss erstmal ihre Umwelt erkunden. Bei uns ist das halt auch möglich aber ich will sie ja auch stressfrei mal irgendwo mit hin nehmen an der Leine. Ich bleibe natürlich stehen wenn die Leine straff wird und gehe erst weiter wenn sie locker ist, ich hoffe das bringt irgendwann Erfolg ...
Meiner Meinung nach war das viel ohne Leine laufen lassen überhaupt kein Fehler. Im Gegenteil: Das ist VIEL besser, als sie von Anfang an der Leine zu führen und sie ziehen zu lassen! Dadurch gewöhnt sich ein junger Hund nämlich das Ziehen erst so richtig an. Ich habe durchaus schon Hundetrainer gehört, die sagten, dort, wo ein Welpe nicht frei laufen könne, solle man ihn tragen. Auf diese Weise solle man das An-der-Leine-Gehen auf die Situationen beschränken, in denen man es wirklich konsequent üben kann.
Unsere Lucy ist auch immer mega aufgedreht, wenn wir vor die Tür gehen. Wenn du die Möglichkeit hast, nimm Jeannie am Anfang des Spaziergangs gar nicht an die Leine. Lass sie erst mal flitzen und sich austoben. Auf dem Rückweg, wenn sie erschöpft ist, kannst du dann die Leinenführigkeit trainieren. Eventuell nimmt sie dann auch Leckerlies besser an, weil sie dann nicht mehr so aufgeregt ist. Ansonsten ist hier ja schon ganz gut erklärt worden, wie man Leinenführigkeit üben kann.
3. Sie hat eine echt geringe Frustrationstoleranz wenn andere Hunde nichts mit ihr zu tun haben wollen. Sie bellt sie dann an, wenn der andere Hund sie z.b. ignoriert oder wenn ich sie nicht hin lasse zu anderen Hunden. Sie ist da wohl etwas unsicher da sie leider im Alter von 12 wochen gebissen wurde, ich konnte sie nicht schnell genug schützen und der andere hatte seinen Hund frei laufen
. Darauf hin haben wir versucht viel positiven hundekontakt zu haben, was leider nicht einfach war weil sie dann auch noch kurz danach Zwingerhusten hatte (wohl auch von dem Hund
)
Unsere Lucy ist leider auch als Welpe gebissen worden, ganz doofe Sache.... Hier muss ich dir leider sagen, dass das eine Erfahrung ist, die sich grundlegend in Jeannies Gedächtnis eingebrannt haben könnte (aber nicht unbedingt muss, je nach ihrer Persönlichkeit). Möglichst viele positive Hundekontakte sind jetzt wahnsinnig wichtig. Wenn sie nicht zu einem anderen Hund hin darf, würde ich sie mithilfe von Futter daran vorbeiführen. Wir haben dafür eine Leberwursttube (bzw. selbstbefüllte Futtertube) benutzt. Daran durfte Lucy die ganze Zeit herumnuckeln, bis wir an dem Hund vorbei waren. Wenn Jeannie das Futter nicht annimmt und trotzdem bellt, solltest du den Abstand zu dem anderen Hund größer wählen, sodass sie ruhig bleiben kann. Wenn das gut klappt, kannst du allmählich den Abstand verringern, und auch dazu übergehen, nicht mehr permanent zu füttern, sondern auch hier erwünschtes Verhalten zu markern.