Wann sollen wir ihn gehen lassen?

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Doggen-Mischling im Herzen
Hallo Zusammen,

wie bereits in einem anderen Forumsbeitrag von mir erwähnt ist unser Dicker Todkrank - Krebs im Endstadium....
Am Freitag ging es unserem Riesenbaby gar nicht gut. Schluckbeschwerden und dann hat er sich übergeben müssen. Er ist gar nicht aufgestanden, sondern lag auf der Seite, als er erbrach. Ich hatte Gott sei Dank an dem Tag Urlaub und war zu Hause. Er war ganz geschockt als er sich aufgesetzt hat. Auch hatte er an diesem Tag erhebliche Schwierigkeiten aufzustehen. Klar, keine Muskeln mehr und von dem Kampfgewicht von 60 kg sind vielleicht noch 45 übrig?
Ich hatte morgens bereits einen Tierarzttermin vereinbart aufgrund der Schluckbeschwerden.... Dem Tierarzt hatte ich den aktuellen Gesundheitszustand erklärt und er meinte, dass die Tumorzellen bereits den Magen-Darm Trakt erreicht hätten und daher auch das Erbrechen und die Übelkeit. Es wäre zwar schon vertretbar ihn gehen zu lassen, aber er hätte noch so einen wachen Blick, da würde er ihn ungerne einschläfern.... Mein Mann und ich wussten, dass dies nicht richtig ist, aber wir machten nicht unseren Mund auf.... Uns Riese bekam eine Anabolikaspritze für den Muskelaufbau und noch Tabletten gegen Übelkeit. Morgens also jetzt 3mal Cortison und dann noch 1ne Magentablette....

Er schläft unheimlich viel, will auch nicht mehr spazieren gehen.... Er frisst aber noch....

Aufstehen kann er auch wieder gut, aber ich denke, dass ist nur eine Wirkung des Anabolikas - wir sind uns so unsicher, ob das wirklich richtig war mit diesem Präparat, aber wenn der Tierarzt doch sagt, er hat noch Leben in den Augen? Man hört in diesem Fall ja auf den Tierarzt.

Mein Mann wollte, dass ich heute oder morgen einen Termin ausmache, damit wir ihn zu Hause erlösen können, aber innerlich bin ich nicht so weit. Wäre es am Freitag direkt gemacht worden, dann hätte ich zugestimmt, aber jetzt bin ich wieder am zweifeln... Wir wissen, dass es sich nur noch um Tage handelt.

Seit Samstag hat sich auch am Hals ein Riesen Ödem gebildet. Er bekommt noch gut Luft, aber ich falle jetzt langsam in einen Egoismus....

Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass er es alleine auf die andere Seite schafft, einfach einschlafen und dann über die Regenbogenbrücke....

Mir kreisen im Moment so viele Gedanken im Kopf herum, weil ich gar nicht weiß, wie es ohne ihn sein soll... Mit gerade mal 6 Jahren aus dem Leben gerissen - 5 Jahre ein wirklich treuer Begleiter gewesen...

Entscheidung über Leben und Tot......
 
Solche Entscheidungen sind schwer  Und abnehmen kann sie dir keiner. Nur der Tierhalter selber kann das entscheiden und auch nur er hat das Tier Jahrelang begleitet und sieht die Veränderungen.

Deine Geschichte erinnert mich an meine Mutter. Unsere Daisy wurde letzten Monat eingeschläfert. Sie hatte auch Krebs und dazu einen Herzfehler. Und dann ging es ihr immer schlechter. Meine Mutter hatte so gehofft, dass sie einfach einschläft. Sie hat mich auch um Rat gefragt, aber obwohl ich 9 Jahre mit Daisy zusammen gelebt habe, habe ich sie die letzten 1,5 Jahre nicht so oft gesehen. Ich kannte also auch nurnoch Momantaufnahmen und konnte so nix raten. Daisy hat dann das fressen eingestellt und kam kaum noch auf die Beine. Meine Mutter wollte sie eigentlich garnicht gehen lassen und konnte sich nicht vorstellen, wie es ohne sie wird. Aber da muss man eben auch mal an das Tier denken und nicht nur an sich. Das ist der letzte Liebesbeweis den wir unseren Tieren geben können. Sie nicht leiden zu lassen und auf dem letzten Weg zu begleiten. Meine Mutter hat sich dann auch dafür entschieden sie einschläfern zu lassen. Ich bin mit ihr zum Tierarzt gefahren. Und ich glaube das war genau die richtige Entscheidung. Die Tiere zeigen uns schon, wann es so weit ist und sie nicht mehr wollen.
 
Och Mensch, das ist traurig- das ist echt kein Alter...
So lange er noch frisst, gut Luft bekommt und die Schmerzen therapierbar sind, würde ich
noch warten. Denke auch, dass ihr deutlich merken werdet wenn es zuende geht..
Es war bei all meinen Tieren so, die ich bisher erlösen musste..Macht ihm, soweit möglich
noch ein paar nette Tage. Verwöhnen und Nähe genießen wo es geht..

Mein Kaninchen hatte auch Krebs, ich habe es 2mal operieren lassen. Damit habe ich
ihr noch ein recht gutes Jahr geschenkt..
Sie hatte auch erst keine Schmerzen, war munter und hat gefressen.. Es wuchs dann innerhalb von 2 Tagen plötzlich ein Tumor am Hals, am 2 Tag war nach einem Blick morgens sofort klar, es ist der Tag gekommen..Da gibt es einfach den Moment, den Blick, das Gefühl,
das einem die Entscheidung abringt.
 
Ich denke nicht, daß du aus Egoismus noch nicht bereit bist ihn zu erlösen.

Ich mußte schon 2 Hunde erlösen und ich wußte genau, wann der richtige Zeitpunkt da war. So lange du zweifelst, ist es vermutlich noch nicht an der Zeit.

Wer seinen Hund liebt, der erlöst ihn auch wenn es so weit ist.
 
Hallo,

das mit deinem Hund tut mir sehr leid. Fühl dich gedrückt.

Es wäre zwar schon vertretbar ihn gehen zu lassen, aber er hätte noch so einen wachen Blick, da würde er ihn ungerne einschläfern...

DAS ist das Allerletzte vom Tierarzt! Er soll neutral beraten und euch in dieser schwierigen Situation nicht noch mit einer solchen Aussage zusetzen.

Ich musste meinen Kleinen vor 8 Monaten gehen lassen, war auch drauf und dran in Egoismus zu verfallen, habe tagelang geweint, weil ich wusste, dass es nicht fair wäre, ihn weiter am Leben zu lassen. Ich habe immer gesagt, ich lasse ihn gehen, wenn er keine Lebensqualität mehr hat und ich hab's getan. Jetzt, viele Monate später, bin ich unendlich froh darüber, weil ich mit mir im Reinen bin. Er hatte ein schönes Leben, er musste nicht leiden. - Das ist das einzige, was zählt.

Wenn du selbst sagst, dass das Leben deines Hundes nicht mehr lebenswert ist (und so klingt es in deinem Post) und er nicht mehr Hund sein kann, dann lass ihn bitte gehen. Egal wie sehr dein Herz schmerzt, das wichtigste ist, dass dein Hund nicht leiden muss.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft.
 
So eine Entscheidung ist wirklich schwer
Anfangs habe ich auch nicht Verstanden wenn jemand Sagte, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dann werdet ihr es schon wissen....aber es ist tatsächlich so wie @Schnuppel Schreibt, wenn es soweit ist, dann wirst du wissen das der Zeitpunkt gekommen ist
LG
 
@Gatzby: Mein erster GS starb 2007 im Alter von 6,10 Jahren nach "5" Wochen Darm"Lymphosarkom", um die Hälfte Gewicht leichter, halb verhungert, weil er nichts mehr verwerten konnte, trotz intensiver Behandlung immer wieder erbrach, immer schwächer wurde. Damals habe ich abgewartet bis zu dem Tag, an dem er zum ersten Mal Schmerzen zeigte. HEUTE käme mir das nie mehr in den Sinn. Ich warte nicht mehr, bis er wirklich arm dran ist.
Mein nächster Hund, der so schwer erkrankt und bei dem derartige Ausmaße sichtbar werden, geht, wenn er zufrieden ist und erste Schwächen zeigt. Jeder Tag Zuwarten ist eine Qual für den Hund!
Mein 2. GS ist vor 8 Wochen völlig überraschend im gleichen Alter wie der erste innert einer Stunde über die RBB gegangen, an spontanem Pneumothorax. Der einzige Trost für mich ist, dass er ein sehr glücklicher, sehr geliebter, lebensfroher Begleiter war der nicht wirklich leiden mußte. Der Verdacht, daß er Event einen kleinen Lungentumor gehabt haben könnte und ihm das ganze Ausmaß dieser elendigen Krankheit erspart blieb, tröstet mich auch ein bisschen.
Man soll aufhören, "wenn es am schönsten ist", in diesem Fall, wenn es dem Hund noch halbwegs gut geht. Laß ihn gehen, nicht erst, wenn es ihm wirklich dreckig geht. Retten kannst Du ihn nicht mehr! Dazu gehört viel Größe, sehr viel Mut, aber auch KEIN Egoismus!
 
Danke für Eure Antworten. Ich hoffe, dass wir die richtige Entscheidung für unser Riesenbaby treffen werden ohne das er Schmerzen erleiden muss, denn dass könnten wir nicht verkraften.
 



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